"Wir haben ... den wesentlichen Zusammenhang zwischen dem Privateigentum, der Habsucht, der Trennung von Arbeit, Kapital und Grundeigentum, von Austausch und Konkurrenz, von Wert und Entwertung der Menschen, von Monopol und Konkurrenz etc., von dieser ganzen Entfremdung mit dem Geldsystem zu begreifen. Versetzen wir uns nicht wie der Nationalökonom, wenn er erklären will, in einen nun erdichteten Urzustand. Ein solcher Urzustand erklärt nichts. Er schiebt bloß die Frage in eine graue, nebelhafte Ferne. Er unterstellt in der Form der Tatsache, des Ereignisses, was er deduzieren soll, nämlich das notwendige Verhältnis zwischen zwei Dingen, z.B. zwischen Teilung der Arbeit und Austausch. So erklärt die Theologie den Ursprung des Bösen durch den Sündenfall, d.h., er unterstellt als ein Faktum, in der Form der Geschichte, was er erklären soll." (MEW 40, S. 511) Ein Ereignis mag zwar ein Moment von Geschichte sein. Aber Ereignise selbst machen noch lange keine Geschichte. Geschichte entsteht in ihrem Sinnzusammenhang, im Verhältnis von Grund und Folge. Ereignisse mögen zwar verursacht sein, stehen in ihrer Wirkung aber für sich. Sie sind Geschehnisse, wie sie aus sich heraus auftreten, wie sie sich zueignen oder zutragen, als ob sie ihre Geschichte, ihre Herkunft und Hinwendung durch ihr bloßes Existieren überwältigen könnten. Sie sind gerade so, wie sie sich das Leben von Gelegenheiten zu eigen machen, wie es zugefallen, zufällig aufgetreten ist - als isoliertes Leben, wie es eben unverbunden erscheint, weil es aus keiner bestimmten Beziehung ergangen war, nicht aus einer wirklichen Beziehung begründet zu sein scheint. Ereignisse bewahren und bewähren sich als Erlebnisse, die sich nicht durch eine gegenständliche Beziehung (siehe hierzu Gegenstand) erfüllen, sondern durch das Geschehen, wie es sich mit oder ohne Absicht an Ort und Stelle ergibt und wofür es gleich ist, was es begründet hat. Als bloßes Lebensereignis hinterlässt es wie jede Art von individualisierter Lebensformation eine Folge von Beziehungen in Erinnerung, in isolierten Reflexionen zwischenmenschlicher Verhältnisse, deren letzlich einziger Zusammenhang in ihrer Genetik, in der Erbfolge persönlicher Bezogenheiten zu finden ist und deren ausschließlicher Sinn in eigenständigen Wahrnehmunginhalten, in Wünschen, Sehnsüchten und Träumen z.B. als Lifestyl, Mode, Gewohnheit usw. verbleibt. Ihre einzige Ursache - die Wirkung von Ereignissen auf die Selbstwahrnehmung - besteht in der verinnerlichten Vereinigung von Selbstwahrnehmung und Ereignis fort. Geschichte wird auf diese Weise zu einer Genealogie, die jenseits ihrer Wirklichkeit sich in den Eigenheiten von Personen und durch die Wirkkraft zwischenmenschlicher Persönlichkeiten so fortbestimmt, wie sich ihre wirkliche Geschichte in ihnen aufgehoben und aufgelöst hat. Ein Ereignis ist daher zwar in wirklichen Verhältnissen verursacht, bleibt für sich aber unergründlich, - ein Geschehen, das dem Erleben zufällt und einen Sinn zwischen den Empfindungen und Gefühlen vermittelt, den sich die Wahrnehmung zu eigen macht ohne einen Sinn hierfür zu haben, aus dem es sich auf andere Ereignisse beziehen und erklären ließe. Es lässt jedes Erlebnis als Leben in der Welt existieren und verschafft also dem "In-der-Welt-sein" einen Sinn, dem eine eigene Gewissheit des Daseins zukommt (siehe auch Existenzialismus). Diese ist um so inniger, wie der Zufall wirklich nur zu fällt, also wirklich beziehungslos ist. Unter dem Druck von Eindrücken, die keinen Sinn durch sich haben, keinen gegenständlichen Sinn äußern, entstehen Erinnerungen im Gedächtnis der Menschen, die sich oft nur schwer oder garnicht mehr mit der Welt so verbinden lassen, wie sie wirklich und Wirklichkeit für viele ist (vergleiche die "abergläubische" Taube von Skinner). So wie ein Erzeugnis die Hinterlassenschaft einer Zeugung, ein Ergebnis die einer Gegebenheit ist, so ist ein Ereignis die Vergangenheit von etwas Eigenem, das für sich nur in der Form des Augenblicks, also in einer Zeitform existiert, in der es eigene Existenz bekommen hat. Geschichte scheint unmittelbar in Ereignissen mit der Zeit zu verlaufen. Doch wenn Ereignisse Geschichte machen, dann nur, weil und wenn darin Lebenszusammenhänge kulminieren, sich verdichten und ihren Sinn aufbrechen, sich veräußern und sich damit ihrer Zeit übereignen, also ihre Zeit verkörpern. Ereignisse werden daher für die Wahrnehmung erst bestimmend, wo sie ungegenständlich ist, wo sich ihr also keine gegenständliche Wirklichkeit von dem erschließen kann, was sie für sich wahr hat. Geschichte ist immer schon Bildungsgeschichte, das Resultat menschlicher Tätigkeit und Sinnbildung, die ihre Lebensverhältnisse in der Form, in der sie sich entwickelt, im Reichtum ihrer Kultur vergegenständlicht (siehe hierzu historischer Materialismus). Die Phänomenologen verstehen sie als eine Folge von Ereignissen im "Lauf der Zeit", in der sich ihr Wesen offenbart - "entbirgt", meint Heidegger hierzu. Und das hat auch einen wirklichen Grund, insofern Geschichte unwirklich erscheinen kann, wo sie sich den Menschen in ihrer Wahrnehmung nur abstrakt mitteilt, weil und sofern sie abstrakt vermittelt ist, sich aus dem Handeln, aus der bloßen Tat von einzelnen isolierten Persönlichkeiten der Geschichte verstehen lassen kann, insofern sie also keine wirklich menschlichen Lebenzusammenhänge bildet, Geschichte also als ihre Wirklichkeit menschlich nur unwirklich da ist (siehe Dasein). Ereignisse werden daher für die Wahrnehmung erst bestimmend, wo sie durch eine abstrakte Vermittlung ungegenständlich ist, wo sich ihr keine gegenständliche Wirklichkeit von dem erschließen kann, was sie für sich wahr hat (siehe hierzu Geldbesitz). Ein Ereignis kann die Wahrnehmung bestimmen oder sie ablenken oder täuschen, je nachdem, wie es zugefallen ist. Als "Event" ist es reizvoll (siehe Reiz), als Unfall unglücklich. In jedem Fall gilt es als eine Wahrnehmung, die im eigenen Leben von einer Bedeutung so gelten wird (siehe Sosein), wie sie ohne jede Beziehung wahrgehabt wird, weil sie für sich wahrgenommen (siehe Selbstwahrnehmung) ist, also für sich stehen soll, ganz gleich, womit sie zu tu hat. Von daher ist Ereignis ein Grundbegriff des Existenzialismus, eine Begründung, warum Wahrnehmungen für sich als jeweils eigene Existenzialien verstanden werden sollen - Erlebnisse, wie sie für die isolierte Wahrnehmung eigentlich auch sind. In den Ereignissen treffen subjektiv Empfindungen und Gefühle aufeinander, die Eindrücke hinterlassen und Erinnerungen bilden, die mehr oder weniger reizvolle Hinterlassenschaften von Ereignissen in den Menschen sind (siehe hierzu auch Mode). Sie vereinen sich im hieraus entstehenden Selbstgefühl zu einem Erlebnis, das so in der Erinnerung bleibt, wie es für dieses Selbstgefühl verursacht wurde, wie es also als Gefühl fortbesteht, auch wenn die Ereignisse körperlich entrückt sind, wohl aber ein Körpergedächtnis gegründet haben, das von daher im Maß der Entrückung von seiner Wirklichkeit, die unwirkliche Wirkung hatte, sogar verückt werden kann. Der Körper prägt sich eben auch Ereignisse ein, die der bewussten Wahrnehmung entgehen, also das Bewusstsein nicht erreichen (siehe auch Unbewusstes) - besonders wo die Absichten und Wirkungen der Reize unerkannt bleiben und zugleich einen wesentlichen Nerv im Leben der Menschen treffen und also auch Bestandteil ihrer Sinnbildung bleiben. In diesem Sinn treten die Ereignisse allerdings aus ihrem Zusammenhang heraus und werden zu einem Sinnbild vergangener Existenz, die in der Gegenwart - im Hier-und-Jetzt - nur abstrakt fortbesteht und in dieser Form im Gedächtnis der Selbstgefühle (siehe auch Psyche) als abstrakte Bestimmung mit ihr verbunden bleibt (siehe auch Existenzialismus). Und das heißt, dass solche Ereinisse in der Erinnerung nur für sich da sind (siehe Dasein) und doch nur dadurch, dass sich etwas für die Menschen ereignet hat, das für sie tatsächlich sinnlich war und Sinn gemacht hat. Subjektiv treffen in den Ereignisse ihres Lebens Empfindungen und Gefühle aufeinander als Eindruck und vereinen sich ausdrücklich in dem, was Menschen in ihren Beziehungen gesellschaftlich wahrhaben in dem, was sie individuell wahrnehmen. Empfindungen und Gefühle haben alle Lebewesen und Menschen, ganz gleich, unter welchen Bedingungen sie existieren. Darin fügen sich die Bedeutungen ihres Lebens zu ihrem Gedächtnis, zu Erinnerungen ihrer Wahrnehmungen zusammen. Nichts muss darin zerteilt sein. Nur in einer Gesellschaftsform, in welcher die Produkte aus zerteilter Arbeit gesellschaftlich vermittelt sind und privat konsumiert werden, trennen sich auch die Empfindungen in ihren Gefühlen und von ihren Gefühlen. Ereignisse sind für die Wahrnehmung daher bestimmend, wo sie ungegenständlich ist, wo sich ihr also keine gegenständliche Wirklichkeit erschließen kann. Darin verwirklicht sich der Widerspruch, den Ereignisse der Sache nach enthalten, sofern sich in den Sachen Lebensverhältnisse darstellen, worin der Augenblick im Kontinuum der Wahrnehmung gebrochen ist, wo sie also in ihrer Einzelheit anders erscheinen, als sie in ihrer Allgemeinheit wahr werden können, z.B. weil sie einen Wert haben und einer Wertschätzung unterliegen (siehe auch Warentausch). Weil die Beziehungen der Menschen in einer bürgerlichen Gesellschaft durch ihren Geldbesitz vermittelt sind, soweit sie ihn überhaupt über ihren Tag hinaus anreichern können, verhalten sie sich durch und vermittelst ihrer Selbstbezogenheit., die sich in ihren Selbstgefühlen aus den Ereignissen, die sie erlebt haben, fortentwickelt. Ereignis ist ein Lebensmoment, das wie ein Zufall auftritt, also ohne Herkunft und Grund, ohne Zeit und Geschichte, reine Existenz eines Zusammentreffens von Umständen des Erlebens., denen dennoch zugesprochen wird, dass Geschichte aus ihnen bestünde. Dies hat seinen Grund im Ereignis selbst, in der Äußerlichkeit eigener Lebensmomente: Weil im Ereignis nur wahrgenommen wird, was aus der Unwirklichkeit seiner Zusammenhänge, aus ihrer Isolation hervortritt, werden auch dessen Folgen ebenso unabsehbar begriffen, wie der Zusammenhang seiner Bedingungen. Insofern ist das Ereignis der Begriff eines herausgesetzten Lebens (siehe Erleben), eines herausragenden Lebens, Existenz für sich, die auf der Bühne genauso bestehen kann wie in zwischenmenschlichen Verhältnissen oder auch in der Isolation jeglicher Bezogenheit, also jenseits menschlicher Wirklichkeit. Das betrifft z.B. auch das Auftreten von Ereignissen der Börse oder der Wissenschaften oder von etwas, das geschieht, ohne einen Zusammenhang zu zeigen, sei es in einem schöpferischen Einfall oder in einem Akt, dessen Zusammenhang nicht begriffen sein will, weil er heimlich sein muss, weil der der Psyche folgt oder aus ihrer Verdrängung resultiert (z.B. auch ein unheimliches Ereignis). Von seiner Existenz her verstanden ist Ereignis ein zentraler Begriff des Existenzialismus. Bei Heidegger ist ein Ereignis dasjenige Geschehen, das Mensch und Sein einander übereignet. Die Nähe des Menschlichen erschließt sich ihm aus dem Teilwort Eigen, das ihm als Wesensbegriff nutzt, da es im Dasein die Eignung der Welt für den Menschen erweist. Darin überwindet Heidegger die Existenzialien seiner Fundamentalontologie, durch die ein Wesen vor aller Erfahrung behaupet war. Das Ereignis wurde so zum Schnittpunkt der Geschichtsbildung bei Heidegger, das zwischen Dekonstruktion und Konstruktion in einer Wesensgleicheit von Subjekt und Objekt im Dasein aufgeht, also keinen objektiven Bestand hat und von daher auch nicht dem Menschen entfremdet sein, wohl aber in Vergessenheit geraten kann (siehe Seinsvergessenheit). Überhaupt kreist sein ganzes Denken nach seiner Abwendung von seiner Fundamentalontologie um die Nähe von Sein und Menschenwesen in der Zeit selbst, dessen Herkunft aus dem »Ereignis«, das ihm die Vereinigung von Zeit und Sein als »Anwesen« erbringt. Doch gerade diese bloße Anwesenheit macht ja die Abstraktion jeder sinnlichen Beziehung aus (siehe abstrakt menschlicher Sinn). Folgerichtig kommt Heidegger dahin, den Sinn des Seins in der Zeit zu verstehen, also das Sein selbst als zeitbestimmt, als Wissen um die Endlichkeit des Daseins, um das Sein nur im Antlitz des Todes im Leben des Menschen zu begreifen, in welchem sich das Wesen zwischen Verbergen und Entbergen bewegt und daher auch jedes Ereignis eine Verwesentlichung darstellt, sowohl objektiv wie subjektiv in Einheit und daher nur durch ein finales Ereignis begreifbar sein kann. Sein ist im Begriff seines Untergangs dadurch wertvoll, dass es sein Ende erkennt, und kann von daher als wertbestimmtes Sein auch unendlich wertvoll sein. Von daher ist Heidegger unendlich nutzbar und implizit schon ein moderner Vertreter der Event-Kultur (Ereigniskultur), für die "Überwinder" des Marxismus (Foucault, Derrida, Hellinger usw) von großer Bedeutung, deren Theorie nur noch die Geschichte einer objektiven Subjektivität zu beschreiben hat, die sich zu sich selbst wie Sein und Vergessen sein, also nur als Bewusstsein zu begreifen hat, das dann selbst ausschließliches Dasein sein soll. Im "Ereignis" lässt sich auf wundersame Weise alles zusammenfügen, was nicht zusammenpasst: Bedeutung, Sprache und Sein, wie auch Macht, Ohnmacht und Schicksal. Ereignis ist die logisch erscheinende Aufhebung der Logik - eben Zufall, der Zusammenhänge stiftet (bei Heidegger: Seinsgeschick, Schicksal): Genealogie. Ein Ereignis ist die objektivite Zufälligkeit eines Einfalls, mag er gewollt sein oder nicht. Es mag zufällig erscheinen, wenn sich etwas ereignet, das niemand wollte, aber es setzt dennoch den Aufwand von Kraft voraus und ist schon von daher produziert, wenn auch vielleicht nur in einer gleichgültigen Beziehung auf die Menschen. Der Aufwand, der quasi zufällig Ereignisse hervorbringt, war daher auch als nötig anerkannt oder hat als Moment des Ereignisses selbst Genugtuung. Aber nicht jeder Aufwand wird zum Ereignis. Ereignisse erscheinen unbedingt, also nicht von sachlicher Gegenständlichkeit bestimmt; sie treten aber nur auf, wenn die Sache es zulässt oder sogar verlangt. Für sich werden sie als Wirklichkeit zwischen den Menschen erzeugt. Von da her befriedigen sie keine Bedürfnisse nach Lebensreichtum, sondern nach der Bereicherung zwischenmenschlicher Beziehungen. Ereignisse entstehen von daher unmittelbar subjektiv, also nicht durch eine gesellschaftlich wirksame Tat, welche unmittelbare Geschichte ausmacht, sondern als Geschehen, das irgendeine Tätigkeit oder Bewegung oder auch eine Naturkraft hervorruft, das als einzige Geschichte nur die Bewältigung des Geschehens zur Folge hat. In dieser Unmittelbarkeit haben Ereignisse nicht mehr unbedingt die Form von stofflichen Wirkungen oder kultureller Gegenständlichkeit, wiewohl sie Erzeugnisse aus Natur und Arbeit sind. Ereignisse resultieren aus einer Art von Tätigkeit, die nicht unbedingt als materielle Sache existieren muss (z.B. Veranstaltung, Eventproduktion, künstlerische Tätigkeit). Sie sind dadurch zwar unmittelbar gesellschaftlich für die Wahrnehmung, nicht aber für das wirkliche gesellschaftliche Sein der Menschen, für ihre Lebensproduktion. Sie produzieren für die Wahrnehmung die Aufhebung ihrer gesellschaftlichen Wirklichkeit, werden also selbst durch die Wahrnehmung bestimmt und durch das Erleben zu ihrer Bestimmung. Ereignisse entstehen auch ohne den Gebrauch von Produktionsmittel. Sie beruhen darauf, dass sie - wie auch ihr Einfall - nur in Beziehung auf Menschen, also zwischenmenschlich entstehen und vergehen - nicht weil wir sie so wahrnehmen, sondern weil wir sie so wahrhaben, so wir in zwischenmenschlicher Beziehung hierzu stehen. Ereignisse sind selbständige Momente einer Kultur, die nur für sie Wirkung zeitigen und von daher gesellschaftich verbindlich werden. Sie werden in die Verhältnisse der Menschen quasi hinterrücks einbezogen, indem sie ihren kulturellen, ästhetischen oder kulturpolitischen Ausdruck bestimmen. Von daher hat jedes Ereignis seine Macht und wird als solche auch von den Medien genutzt. Wir können einem Ereignis nur entgehen, wenn wir unsere Wahrnehmung und damit die Möglichkeiten unserer Erkenntnis beschränken. Wenn wir es bezweifeln, so bezweifeln wir unser Erkenntnisvermögen. Im Ereignis wird der Einfall und seine Tat erst tatsächlich, wird wirklich und tritt in Beziehung zum Dasein, bis sie faktisch geworden oder verschwunden ist. Zu einem Fakt werden Ereignisse, welche ihre Geschichte verlassen haben, welche sich erhalten, obwohl sie nicht mehr geschichtlich sind, für sich tot (vergl. z.B. tote Arbeit als Substanz des Kapitals) und dennoch mächtig im Sosein. Ganz im Unterschied hierzu ist für Heidegger das Ereignis ein "Zuwurf" des sich in seiner Wahrheit in permanentem geschichtlichen Wandel befindlichen Seins an das Dasein. Der für ihn wesentliche Begriff ist ein beredtes Zeugnis seiner Ontologie der Wahrheit, die sich jenseits menschlicher Existenz in diese hinein "lichte" und das Ereignis mit ihrem Sinn fülle. Von daher ist für ihn das Ereignis nicht Erscheinung, sondern fundentale Wahrheit des Seins, die Wahrheit, dass es gerade durch sein Sein auch immer untergehen, sterben muss und also das Element des "Seins zum Tode" ist. Damit ist jeder in der Wirklichkeit identifizierbare Zusammenhang ausgeschlossen und weder als Gegenstand der Erkenntnis, noch als faktische Wirkung durch anderes, in die Verbannung versetzt. Es ist die Endlösung des Denkens, das solches will. Ähnliches findet so auch in der katholischen Lithurgie statt, welche zwar allerlei Ereignisse aus den Lebensformen herausnimmt, aber sie zugleich in eine Ewigkeit versetzt, in welcher die wirklichen Zusammenhänge ausgeschlossen sind, wirkliches also durch die Versündigung an dem Ewigen erscheint. Deshalb wohl ist für Heidegger das Ereignis die Wirklichkeit schlechthin. |