Was Eindruck macht ohne verstanden zu werden, bewirkt eine Wahrnehmung, die schon eine eigenständige Wirkung auf ihre Organe hat, auch ohne eigene Inhalte zu vermitteln. Aufmerksamkeitsstörungen treten auf, wo Wahrnehmungen nicht abgeschlossen werden können, dem Menschen äußerlich und also fremd bleiben, der ihre Inhalte nicht auf sich beziehen kann, weil sie Reizungen darstellen, denen er sich zu entziehen versucht (siehe auch heile Welte). Den psychiatrischen Erklärungen zu den so genannten Aufmerksamkeitssyndrom (ADHS) zufolge erscheinen organische Gründe im Vordergrund der Wahrnehmung zu wirken. Es würden sich in den Synapsen der Nervenzellen ein Mangel an Transmittersubstanzen darstellen, so dass deren Vermittlungstätigkeit eingeschränkt sei und daher eine hirnorganische Verwirrung eine Überreizung des Nervensystems dessen Funktionalität stören würde. Dieser Mangel könne auch vererbt oder durch eine Überlastung der Verarbeitung der "kognitiven Rezeption" verursachen würde. Dies ließe sich allerdings auch aus einer verkehrung der Wahrnehmunsiodnetätät erkären, wonach die Verarbeitung von Reizen der Warnehmungen von psychischen Abwehrmechnismen verursacht sein können und ein quasi zwanghaftes Verhalten zur Folge hätten - z.B. auch den Aufwand für die Vermittlung einer überreizten Wahrnehmung beeinträchtigen würde. Das allgemeine Aufmerksamkwitsssyndrum (ADS), die so genannten Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom kann man auch als das "klassische" Zwangsverhalten eines von sich selbst flüchtenden Menschen verstehen, und ist als diesess woohl noch kaum begriffen, also selbst noch nicht nicht erfasst, unbegriffen. Noch heute werden Aufmerksamkeitsstörungen als bloße Unaufmerksamkeiten beschrieben in drei Hauptsymptome unterschieden: Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang) Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit) Impulsivität (unüberlegtes Handeln). Darin vollzieht sich ein Verhalten im Widerspruch einer getriebenen Selbstbeziehung, die nicht sein kann, was sie ist, weil sie ihre Selbstwahrnehmungen mit ihren Lebensverhältnissen gleichsetzt und sich darin so bewegt, dass sie ihren Widerspruch ertragen kann. Von daher entsteht ein solches Verhalten durch die Macht einer den Menschen fremden, und also unerkennbaren Wahrnehmung, einer Angst, deren Grundlage in einer entäußerten Wahrheit der dem entsprechenden erzieherischen Beziehungen (siehe hierzu auch Familie) besteht. In den Gewohnheiten ihrer praktischen Lebensverhältnisse ist sie sich notwendig selbst fremd und mutet dem darin lebenden Menschen eine aufgetrennte Wahrnehmungsidentität durch eine Vielfalt von bloßen Eindrücken zu, die sie beengen (siehe Angst). Daran muss die Erkenntnis eindrucksvoller Wahrnehmung unentwegt scheitern, weil sich darin nicht erkennen lässt, was das Verhältnis ausmacht und in ihrem Fluchtverhalten nur flüchtige Identität finden kann. Aufmerksamkeitsstörungen sind also Störungen der Selbstwahrnehmungen in der Beziehung auf die eigene Wahrnehmungidentität, die der Notwendigkeit folgt, schneller als diese zu sein, ihr vorauszueilen, und zugleich ihrer Wahrheit nachgehen zu müssen. Aufmerksamkeitsstörungen entspringen der Angst vor einer hintergründigen Wahrheit, die unheimliche Wirkungen hat und es deshalb gilt, ihr zu entfliehen. Es war daher eine Aufmerksamkeit entstanden, die von der Angst um Wahrnehmungsgewohheiten getrieben ist, die also eine Wahrnehmung antreibt, die beständig auf der Flucht vor fremder Wahrnehmung ist (siehe auch Selbstentfremdnung). So entstehen daher auch Störungen der Selbstwahrnehmung, die vor allem in frühkindlichen unausweichlichen Ohnmachtserfahrungen begründet sind und die verinnerlichte Wahrnehmungen (siehe auch Gedächtnis) von den äußeren ihrer Empfindungen getrennt hatten und in verselbständigten Gefühlen mehr oder weniger isoliert geblieben sind. Aufmerksamkeitsstörungen treten als chronifizierte Verhaltenszwänge auf, die das Selbstgefühl vor der Macht bedrohlich vorgestellter Eindrücke bewahren sollen. In der bürgerlichen Kleinfamilie verhält sich die Lebensangst der Eltern als Notwendigkeit in der Lebenspflicht eines entäußerten Selbstgefühls, als verselbständigt wirkendes objektives Selbstgefühl im Verhalten zur nachwachsenden Generation. Durch die Grundstimmung in solchen Verhältnissen entfremden sich deren Empfindungen von ihren Gefühlen und nehmen diese wie eine fremde Kraft wahr, durch die sie sich entgegenwärtigen. Die hierdurch bedrängten Empfindungen flüchten in Verhaltensweisen (z.B. Zwangshandlungen), die sich schließlich in der Beziehung auf ihre Lebensumstände in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen auch durch sozialen Befremdunglichkeiten (z.B. Stottern, Tics) niederschlagen. Wo es gelingt, eigene Empfindung Empfindung auszudrücken und hierdurch wahr zu machen (z.B. durch Musizieren, Malen, Dichten, Sport), wird dieses Verhalten unnötig. Wahrnehmung kann nur wirklich "wach", mit sich identisch und also auch wahr sein, wenn und soweit sie aufmerksam ist. Aufmerksamkeit ist eine intensive Gegenwärtigkeit der Beziehung der Sinne auf ihren Gegenstand: intensive Empfindung. In ausschließlich zwischenmenschlichen Verhältnissen, worin erzieherische Beziehungen vorherrschen (siehe z.B. Familie), unterliegt das Selbstgefühl der Abhängigen der Ungewissheit der Verhältnisse ihrer Erzieher (siehe Erziehung) und der Stimmmung in ihren Beziehungen. Wenn diese selbst im Widerstreit empfunden werden, stellen sie eine Bedrohung dar, die sich im Zweck der Selbserhaltung der Wahrnehmung zu entziehen sucht und deren Empfindlichkeit stört. Um diese Verhältnisse auszuhalten wird deren Aufmerksamkeit auf ihre objektive Inhalte reduziert und ihre Organe durch deren Abstraktionskraft bedrängt. Durch die Ausschließlichkeit ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse entstehen Aufmerksamkeitsstörungen als Störungen der Selbstwahrnehmung in einer Welt zerstrittener Gefühle, die durch Flucht aus ihrer Gewissheit bewältigt und überwältigt werden. Aufmerksamkeitsdefizite als Störungen ihrer Selbstwahrnehmung sind deren Folge (z.B. innere Unruhe, Konzentrationsprobleme, Hyperaktivität, Stimmungsschwankungen, Antriebsstörungen). Indirekt können auch Probleme der Selbstkontrolle erfolgen, die z.B. durch Zwangshandlungen oder auch psychische Depressionen oder diverse Süchte abgewehrt werden. Doch die psychischen Phänomene ihrer Störungen (siehe z.B. auch psychische Krankheit), besonders der Aufmerksamkeitsdefizite, Hyperaktivität (ADHS), Depressionen und Zwänge (siehe Zwangshandlungen), offenbaren eine nicht gelungene organische Einheit der Wahrnehmung (siehe Wahrnehmungsidentität), die psychische Kräfte in Gang gesetzt hat, die ihre Natur bestimmen, die als Formbestimmung ihrer Einheit eine Abstraktion ermächtigt haben, die im Nachhinein ihrer Krise ihrer Verwirklichung vorauseilen, um sie schon auszuschließen, bevor sie entstehen könnte (siehe hierzu auch Verdrängung). Der Grund einer jeden Aufmerksamkeitsstörung liegt daher in den Wahrnehmungsverhältnissen, worin das Wahrgenommene dem Wahrgehabten widerspricht (siehe hierzu auch erzieherische Beziehung). So bedrängt z.B. eine psychische Depression die Macht einer Selbstwahrnehmung, die ihrem Selbstgefühl unterliegt, die ihre Gefühle beherrscht, wenn sie ihre Empfindungen von sich abstoßen müssen. Und Zwangshandlungen suchen übermächtige Gefühle durch ein Verhalten gegen ihre Verhältnisse auszuschließen, die ihre Empfindungen nötig haben. Das Leben einer isolierten Zwischenmenschlichkeit in den Lebensburgen einer burgherrlichen Kultur - besonders wo es in symbiotische Selbstbehauptungen geraten ist - muss die Gesellschaftlichkeit seiner Generationen leugnen und verstrickt sich zunehmend in den Blähungen ihrer Eindrücke und Ausdrücke, ihre Wahrnehmung durch das Erleben in ihren Blasen entstellen oder verrückt machen.
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