"Denn eben wo Begriffe fehlen, Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein. Mit Worten läßt sich trefflich streiten, Mit Worten ein System bereiten, An Worte lässt sich trefflich glauben, Von einem Wort lässt sich kein Jota rauben. ..." "Der Philosoph, der tritt herein Und beweist Euch, es müßt' so sein: Das Erst' wär' so, das Zweite so, Und drum das Dritt' und Vierte so, Und wenn das Erst' und Zweit' nicht wär', Das Dritt' und Viert' wär' nimmermehr. Das preisen die Schüler aller Orten, Sind aber keine Weber geworden. Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben, Sucht erst den Geist heraus zu treiben, Dann hat er die Teile in seiner Hand, Fehlt leider! nur das geistige Band. Encheiresin naturae nennt's die Chemie, Spottet ihrer selbst und weiß nicht wie." (Goethe, Faust I) „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind“ (Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, A51/B75). Um nicht übergriffig gegen den Sinn für die Formen einer bestimmten Gesellschaft zu sein oder zu werden, benötigen die Menschen einen Verstand, der sie an den gesellschaftlichen Sinn ihrer Lebenszusammenhämge an Ort und Stelle an das erinnert, was ihr Menschsein in der Widerspüchlichkeit ihrer Erfahrungen ausmacht. Der Begriff solcher Verhältnisse formuliert das abstrakt Allgemeine ihrer Zusammenhänge, das weder Ursache noch Wirkung ihrer Formation begründen kann. Es kann eben die Substanz der herrschenden Widersprüche nicht aus der bloßen Anschauung erklärt werden. Ihr Begriff – das Wesen des Begreifens – ist somit oft schon im Vorhinein ihrer Erklärung durch ihre Erkenntnismethode (siehe z.B. Statistik) über eine bloße Tatsächlichkeit aufgelöst. Und so verbleibt eine gegen ihre inhaltliche Bezogenheit gerichtete Substanz als Trieb einer Abstraktionskraft bewahrt, der jede Gegensätzlichkeit gleichgültig ist (siehe Positivismus) und somit auf ihre Form, auf das formbestimmte Dasein verwiesen ist, wie es im Wesentlichen schon vor aller Erfahrung war und das in dem bestärkt wird was sie als Position gegen ihre abstrakte Existenz sein will (siehe Willkür), um ihren Widerspruch im Ungewissen aufgelöst zu wissen (siehe hierzu auch Positivismus), um sich in einem widerspruchsfreien Bewusstsein gegen ihre Wirklichkeit zu behaupten (siehe auch reaktionäres Bewusstsein). in unmenschlichen Zusammenhänge wird Geschichte nicht mehr greifbar. Sie lässt sich aber immer noch durch Begriffe erschließen, worin ihre isolierten Momente in ihren logischen Beziehungen und Verweisen ihrer Form nach zusammengeführt, erwiesen und bewiesen werden können (siehe auch dialektischer Materialismus). Das kann man auch rein nominell Begreifen z.B. durch Sprache in Worten und Sätzen, durch Aussagen über einen Gegenstand, durch den Sinnzusammenhang der Bedeutungen in ganzen Sätzen, also über eine sinnliche Beziehung der Sprache über den Gehalt dessen, was im Zusammenhang zwischen Subjekt, Prädikat und Objekt wahr ist, bzw. wahr sein soll. Von daher ist jede Bedingung einer wahren Aussage, dass die Worte in ihrem Satz die substanziellen Beziehungen einer Erkenntnis formmulieren, nämlich das sagen, was darin nicht nur ergriffen, sondern wesentlich begriffen und von daher auch in ihrem ganzen Zusammenhang fassbar ist. Die sprachlich formulierten Begriffe sind wahr, wenn und weil sie die Beziehungen zwischen Ursachen und Wirkungen durch deren Gründe und Folgen widerspruchsfrei in Wort und Bedeutung zu erklären können. Begriffe entstehen durch die Einsicht in die Substanz ihrer Wirklichkeit und machen die Beziehung von deren Formen zu ihren Inhalten durchsichtig und lösen damit ihre Verselbständigungen in ihren Verhältnissen auf. Ein gesprochener Begriff mag erst mal nur eine zufällige Formulierung oder Interpretation sein. Doch als diese ist er unnötig, formuliert nur Gegebenheiten im bloßen Dazwischensein ihrer Existenzen (siehe hierzu Positivismus). Darin bleibt ein Begriff für sich tautologisch (siehe Nominalismus), also unwesentlich, ohne Substanz und Beweiskraft (siehe hierzu auch Positivismus). Als bloße Interpretation formuliert er selbst nur einen hermeneutischen Zirkel (siehe Phänomenologie) und kommt nur auf sich selbst wie auf ein inneres Wesen zurück, das nicht wahr sein kann, weil es schon vor jeder Erkenntnis nur sich selbst genügen kann - eben so, wie es sich beliebt und beliebig und also unnötig ist. Begriffen kann nur sein, was als Gegenstand des Begreifens formuliert und aus seiner Elementarform heraus erklärlich ist, die seine Beziehungen überhaupt erst ermöglicht hat. Denn: "Ein Wesen, welches seine Natur nicht außer sich hat, ist kein natürliches Wesen, nimmt nicht teil am Wesen der Natur. Ein Wesen, welches keinen Gegenstand außer sich hat, ist kein gegenständliches Wesen. Ein Wesen, welches nicht selbst Gegenstand für ein drittes Wesen ist, hat kein Wesen zu seinem Gegenstand, d.h. verhält sich nicht gegenständlich, sein Sein ist kein gegenständliches. Ein ungegenständliches Wesen ist ein Unwesen." (Karl Marx in Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844) - MEW 40, S. 578) Was nottut, verlangt nach einer Änderung, einem Anderssein der Verhältnisse. Es muss in diesen begriffen sein, um veränderbar zu werden. Aber der Begriff sowohl gegenständllicher als auch zwischenmenschlicher Beziehungen kann in Wirklichkeit nur wahr sein, wenn sich Begriff und Sache im Verhältnis ihrer Wirkungen, in ihrer Wirklichkeit identifizieren lassen. Bleibt diese nur abstrakt durch eine fremde Kraft vermittelt, so wird sie von einer Abstraktionskraft betrieben (siehe auch Trieb), die einem ihrem Wesen fremden, einem abwesenden Grund entspringt und daher als leere Formbestimmung eine übermächtige Wirkung hat (siehe hierzu auch Entfremdung). Begriffe existieren auch in der Sprache. Sie werden zur Bezeichnung als Namen, zur Beschreibung einer Funktion, zur Ordnung als Kategorie und zur Erklärung einer Logik formuliert. Sobald alllerdings deren Bedeutungen mit einfachen Worten nicht erfasst sind, weil die lediglich beliebige Zusammenhänge darstellen können (vergleiche zum Beispiel Repräsentative Demokratie) sind sie keine adäquate Formulerung ihrer Inhalte, weil ihre Bezeichnungen und Zeichen sich aus unterschiedlichen Verhältnissen und Beziehungen ergeben, sich von daher auch widersprechen und widersinnig werden. Ihre Formulierung wird ihren Inhalten und deren Bedeutung nicht gerecht. Weil damit den beschriebenen Eigenschaften nur widersinnige Zusammnhänge zu entnehmen sind, muss deren Sinn und Zweck aufgeklärt und ihre Begrifflichkeit analysiert werden (siehe Analyse). Ihre Widersprüche sollen kenntlich werden, wenn sie als bloße Ideen Sinn vermitteln sollen, wenn sie diesen durch ihre Bedeutungen idealisieren, wenn sie das, was sie beschreiben nur als Logik ihrer Idee, als reine Ideologie verfassen und ber deren Zweck ihren Sinn verkehren, Form und Inhalt vertauschen und durch ihre Formulierung über ihre Wirklichkeit hinwegtäuschen. Deren Daseinsweisen werden dadurch entwirklicht, zu einer leeren Erscheinung, zu einer abstrakten Form eines ihnen äußerlich bleibenden Wesens einer Vorstellung, einer Gedankenabstraktion. Was an ihnen Form wäre, wird zu dem, was sie für sich dem Inhalt nach sein sollen, was sie also an und für sich nicht sein können. So kann z.B. Beliebigkeit leicht und schnell zur Freiheit, Gleichgültigkeit zur Gleichheit, und Unterworfenheit zur Solidarität idealisiert werden. Solche Vertauschung oder Verwechslung ihrer Beziehungen führt oft zu Verwirrungen und Täuschungen der Erkenntnisse, weil diese durch ihre Substanzlosigkeit unendlich werden (siehe schlechte Unendlichkeit). Wenn ein Begriff keinen Inhalt darstellt kann solche Begrifflichket auch keine Eigenschaften durch sich an sich haben, diese also nur durch Anderes für sich erfahren (siehe z.B. Arbeitszeit, Lebensraum, Freizeit, Nützlichkeit usw.), um an und für sich auch wesentlich da zu sein. Es gibt ihn daher auch nicht als reine Form ohne Inhalt, also auch nicht als Formbestimmung ohne Körper (siehe hierzu Verkehrung). Es kann überhaupt keinen Begriff geben, der schon durch sich selbst bestimmt wäre (siehe hierzu Sophismus), ohne durch ein bestimmtes Verhalten überhaupt substanziell da zu sein (siehe Dasein). Ohne eine bestimmte Wirkung zu haben (siehe Wirklichkeit) lässt sich eine inhaltslose Form, eine Form an sich in ihrer Abstraktion nur als Tatsache erkennen, weil und sofern sie sich bewegt, mal abwesend oder auch mal anwesend, also durch ihre Geschichte praktisch schon vor aller Erfahrung da zu sein (siehe historischer Materialismus). Sie wird aber dennoch gerne für sich als esoterische Abstraktion verwendet, welche durch ihre Unendlichkeit das "gewöhnliche Bewusstsein" zu durchdringen vermöchte (siehe z.B. Philosophie, Anthroposophie). "Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage." (Feuerbachthesen MEW Bd.3, S. 533 bis 535) Es gibt also sie keinen Begriff durch eine rein formale Begrifflichket als reine Form einer Logik ohne Inhalt, also auch nicht als Formbestimmung ohne Körper (siehe hierzu auch Verkehrung). Durch sich selbst bestimmt kann es überhaupt keinen Begriff geben (siehe hierzu Sophismus), ohne durch ein bestimmtes Verhalten überhaupt substanziell da zu sein (siehe Dasein), ohne eine bestimmte Wirkung zu haben (siehe Wirklichkeit) und hierdurch auch bewegt zu sein (siehe hierzu auch Leben). Außer den Anpasungen der Wahrnehmungen an Ideale eines abstrakten Erkenntnisinteresses gibt es auch ideologisch beabsichtigte Fehlbezeichnungen, die einen Begriff nur benutzen, um Täuschungen zu vernebeln (siehe auch Kitsch), z.B. den Begriff Bewusstsein in der Psychoanalyse, der dort eigentlich nur für Wachheit oder Aufmerksamkeit steht, darin zugleich aber schon wissendes Sein behauptet. Ein Begriff endet mit seiner Verwirklichung, ist so endlich oder endlos, wie die Geschichte einer Wirklichkeit, die er reflektiert. Er gerät in eine schlechte Unendlichkeit, wo seine Erklärungen keine Zusammenhänge aufklären (siehe Positivismus), sondern zirkulär werden (siehe hierzu auch reaktionäres Bewusstsein). Ein Begriff beschreibt den Grund der Notwendigkeiten widersinniger Beziehungen in widersprüchlichen Verhältnissen, die in den Wechselseitigkeiten beliebieg scheinender Entgegensetzungen zirkulär (tautologisch) und also unendlich (siehe Ewigkeit) bestimmt blieben, wenn nicht ihre Gegensinnigkeit durch den Begriff ihres gemeinsamen Wesens (siehe Dialektik) substanziell aufzuklären wäre (siehe schlechte Unendlichkeit). Ein Begriff macht Sinn, wenn er Zusammenhänge von verschiedenen Eigenschaften durch deren Vermittlung ihres Wesens aufklärt, soweit dieses nicht unmittelbar wahrgenommen werden kann, soweit sie also abstrakt vermittelt sind, eine der Wahrnehmung fremde Vermittlung enthalten, die nur durch schlussfolgerndes Denken der wissenschaftlichen Erkenntnis zugänglich werden. Wissenschafliche Begriffe (bzw. Kategorien) sind daher nötig, wo dieser Zusammenhang aufgeklärt werden muss, weil dessen Erscheinungen als Eigenschaften eines Gegenstandes von seinem Wesen getrennt, ihm also entfremdet sind und durch den theoretischen Rückschluss auf seine Beziehungen im Ganzen einbegriffen werden müssen. Nicht eine Theorie macht also den Begriff (siehe hierzu auch Strukturalismus), sondern der Begriff bestimmt die Theorie. Dies hierdurch begrifflich werdene Denken setzt allerdings die Erkenntnis eines abstrakt Allgemeinen voraus, die in der Lage ist, in seine Wirklichkeit einzudringen, deren Gründe aus ihren Folgen zu erschließen, auch wenn sie nicht mehr in der Kontinuität ihrer inhaltlichen Geschichte von Ursachen und Wirkungen (siehe Genealogie) wahr sein können (vergleiche hierzu Poststrukturalismus). Ein Begriff kann daher lediglich eine abstrakte Identität an seinem Gegenstand beschreiben und somit deren Verallgemeinerung kritisieren, begreifen was daran wahr und was nicht wahr sein kann. Ein abstrakt Allgemeines kann nur die Allgemeinheit eine Abstraktion sein, die über die Widersprüche ihrer inhaltlichen Beziehungen hinwegtäuschen muss und mit sich einig in der Entgegnsetzung als eins, zusammengeschlossen hat, um für sich etwas Ganzes sein zu können, fü sich Heil zu sein. Und von daher kann begriffliches Denken auch nur wirklich - und also nur in seiner Wirklichkeit - wahr oder unwahr sein. Es formuiert jeder Begriff immer schon Gedanke und Wirklichkeit in einem, bringt Wirklichkeit auf ihren Begriff um ihren Widerspruch praktisch und also körperlich aufzulösen. Durch das konkrete Erkenntnsinteresse ist bestimmt, was als begriffen gilt. Und hieraus folgt auch die Art und Weise seiner Forschung, ihre Methode. Dies ist also der Wahrnehmung ihres Gegenstands schon vorausgesetzt und durch das Bedürfnis des Begreifens im praktischen Verhältnis zu seinem Gegenstand begründet. Der Begriff eines Gegenstands beschreibt daher kein in sich absolut geschlossenes und isoliertes Ganzes, keine Idealisierung eines totalisierten Wesens (siehe auch Idealismus) und auch keine positivistische Nominierunrung (siehe auch politischer Nominalismus), sondern eine Beziehung der Teile, die sich zugleich sowohl offen, wie auch geschlossen zu anderem Wesen verhalten und entwickeln können. Ihre Totalität besteht lediglich aus der Ganzheit in der Beziehung ihrer Eigenschaften, die darin wesentlich zusammenwirken. "Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage." (MEW Bd.3, S. 533 bis 535). Der Streit um die Wirklichkeit des Denkens verselbständigt sich schnell in einem Verhältnis von Dogmatismen. Aber ein Gegenstand, der begriffen werden muss, weil er sich unkenntlich gemacht, sich veräußerlicht hat, stellt selbst schon die Frage nach dem praktischen Grund seiner Existenz, die für nichts gut und für alles möglich, also beliebig ist. Ein solcher Gegenstand widerspricht sich selbst, denn er kann kein wahres Gegenüber, also auch nicht wirklich wahr sei, Alleine schon durch seine Gleichgültigkeit gegen jede Erkenntnis wäre ein solcher Gegenstand unwesentlich, abwesend und nicht wirklich da (siehe Dasein), im Wesentlichen fremd, dem Menschen entfremdet. Es geht für das Begreifen eines Wesens und der Abwesenheit seiner Beziehungen in seiner Wirklichkeit um die Wahrheit eines ganzen, eines an und für sich nicht schon gebrochenen oder geteilten Gegenstands. Es geht um die Unzweifelhaftigkeit bestimmter Zusammenhänge, die weit vermittelt sein können und deren Bruch oder Teilung als ihre Wesensnot zu erklären ist. Es geht also nach wie vor aller Geschichte um eine Wesen, das den ganzen Zusammenhang eines Gegenstands erklärt, um auch seine widersinnigen Erscheinungsformen beschreiben zu können (siehe auch Wesenslogik). Nicht was seine Eigenschaften ausschließlich und schlechthin sind, sondern was sie zerteilt und ihren abstrakte Beziehung in der Entfremdung ihrer Form begründet, steht dann im Brennpunkt des Begriffs. Erst hierdurch entsteht die Erkenntnis einer bedingten, einer fremdbestimmte Ganzheit (siehe Entfremdung), die voraussetzt, dass es sich um eine ihrer Beziehung äußerlichen Totalität handelt, dass sie an einem äußeren Gegenstand mit beliebiger Bezogenheit, einer Beziehung nach Belieben zu begreifen ist, die subjektiv willkürlich erscheint, weil sie objektiv durch ihre Isolation von ihrem Zusammenhang bestimmt ist. Eine isolierte Erscheinung ist nicht durch sich selbst zu begreifen, sondern nur durch ihren Zusammenhang, ihre Beziehung auf anderes, eben das, was ihr wesentlich zugrunde liegt. Eine Begriffsbildung ist eben nur nötig, wo sich die Lebensäußerungen in ihren Lebensverhältnissen nicht unmittelbar begreifen lassen, das Wesentliche hiervon getrennt ist. Der Begriff muss aufklären, was sich darin verselbständigt hat, was die Verhältnisse aus dem erlären kann, das als ein ausgeschlossenes Drittes sie begründet (siehe Dialektik). In Wirklichkeit ist eben nicht alles wirklich, auch wenn es Ursache und Wirkung hat. Vieles erkennt man erst durch die Hinterfragung, durch die Beantwortung der Frage, "was dahinter steht", was das ist, was es nicht wirklich ist, es aber sehr wohl begründet - die Frage nach dem Dritten (siehe Dialektik), dem Grund seines unwirklichen Verhaltens und dessen Folgen. Wer etwas auf den Begriff bringen will, der will es substanziell in seiner Ganzheit erkennen, nicht nur in seinem Dasein verstehen. Er wird auch auch in seinem besonderen Sein als ein qualitativ begründetes Wesen begriffen, indem er als eine objektive Form ihrer Substanz entzaubert und für wahr erkannt wird. Es gibt viele Worte, Namen und Bezeichnungen, die in ihrer Unbestimmteheit nicht unbedingt begriffen werden können, weil sie selbst schon in der Sprache das aufgreifen, was so da ist, wie es ist (siehe Sosein), weil sie ganz adäquat benennen, worauf sie deuten, was sie bedeuten, was sprachlich schon selbstverständlich ist, sich also von selbst verstehend besprechen lässt (siehe auch Nominalismus). Ein Begriff beschreibt nicht die vielen Möglichkeiten der Bezeichnung von irgendwelchen Erscheinungen, sondern das, was sie substanzielll ausmacht, nicht die sich von selbst verstehende Verallgemeinerung von Einzelheiten, sondern das Wesen von Einzelnem, das sich in der ganzen Vielfalt seiner konkreten Eigenschaften zunächst nur durch das Nachdenken in ihrer Allgemeinheit erklären und erkennen llässt (siehe auch Gedankenabstraktion). Er unterstellt etwas, das sich der bloßen Anschauung entzieht, für die einfache Wahrnehmung abwesend ist: Jeder Begriff ein Ganzes vieler Eigenschaften, ein Zusammenhang vieler Beziehungen, die der Begriffsbildung vorausgesetzt und sich durch eine Analyse erst auftun und sich in ihren elementaren Formen (siehe Elementarform) als dieses wirklich verstehen lassen, indem man sie als deren Wahrheit in ihrem Dasein ent-decken kann (siehe auch Logik). Die Erkenntnis ihrer begrifflichen Substanz (siehe Begriffssubstanz) macht den Begriff, wenn sie sich durch ihn als wahr erweisen lässt (siehe auch Beweis). Und jeder Begriff steht über seine Substanz wieder zu anderen Begriffen im Zusammenhang allgemeinerer Begrifflichkeiten. In der Sprache schon beschreibt jedes Substantiv eine Substanz (substantia = Bestand, Wesenheit, Inbegriff), die das Besprochene ausmacht, soweit es inhaltlich auch so da ist, wie besprochen (siehe Dasein). Wenn es darin aber keinen Sinn macht, widersinnig erscheint, so muss man es erst auf den Begriff bringen, der zeigen kann, was "dahinter steht". Der Begriff soll es dann auf den Punkt bringen, der hinter einer Bedeutung steht, der also das formulieren kann, was anders zu sein scheint, als was es ist, was eben sein wahres Sein, sein Wesen ausmacht und dessen Erscheinen im allgemeinen Dasein seiner wirklichen Verhältnisse als deren begriffene Allgemeinheit erklärt (siehe auch Dialektik). Eine Allgemeinheit kann in Wahrheit nur das sein, was allem gemein ist, das damit gemeint wird, nicht als Summe und nicht als Vorstellung oder Glaube, sondern im wirklich Seienden, im sinnlichen Dasein als sinnliches Wesen, als substanzielles Sein dessen, was Sinn hat und Sinn macht. Es kann daher keine einfache Verallgemeinerung sein, denn es erweist sich als Allgemeines erst, wo es schon Geschichte ist, wo es gemein geworden ist und dieses auch beweist, indem es eine Kraft und Fähigkeit aufweist, die mehr als eine Summe ist, die durch ein Ganzes bestärkt ist (siehe Synergie), das auch das abwesende Einzelne kennt und birgt, es in sich hat. Von daher lässt sich das Allgemeine nicht durch Einzelheiten belegen und nachweisen, sondern verlangt nach der Erkenntnis seines Wesens, nach Wissenschaft, welche die Wirkung seiner Kraft als substanziell begründet erkennen kann. Von daher resultiert ein Begriff aus dem Nachdenken über wirkliche Verhältnisse, indem er den Gedanken formuliert, der ihren Zusammenhang darzustellen vermag. Und von daher setzt das Begreifen eine inhaltliche Frage voraus, die nicht selbst schon logisch ist, nicht einer Logik entsprungen ist (siehe "Hermeneutischer Zirkel"), sondern die Notwendigkeit formuliert, einen Zusammenhang durch logisches Schlussfolgern zu erschließen. "Dies Begreifen besteht ... nicht, wie Hegel meint, darin, die Bestimmungen des logischen Begriffs überall wiederzuerkennen, sondern die eigentümliche Logik des eigentümlichen Gegenstandes zu fassen." (MEW 1, Seite 296) Der Gegenstand selbst stellt sich als Notwendigkeit des Begreifens für einen denkenden Menschen heraus, wenn er widersinnig erscheint. Er ist der objektive Grund, der die Wahrnehmung zwiespältig macht, in Zweifel versetzt. Für dessen Erkenntnis ist Kritik nötig, um sich nicht einem Selbstwiderspruch zu überantworten. Sie muss dessen Eigenschaften erkunden, wenn sie nicht greifbar, aber dennoch wirksam, wenn sie also unwirklich sind, in ihrem Zusammenhang anders erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind. Durch Denken lässt sich ein unwirkliches Wesen ergründen, das dessen Entfremdung zur Folge hat, ohne als Ursache erkennbar zu sein. Von daher kritisiert der Gedanke hierüber die Entzweiung, die Trennung von Wesen und Erscheinung und ihre Widersprüchlichkeit und kann sie durch die Sprache selbst erkunden und mitteilen. "Da der Mensch die Sprache hat als das der Vernunft eigentümliche Bezeichnungsmittel, so ist es ein müßiger Einfall, sich nach einer unvollkommeneren Darstellungsweise umsehen und damit quälen zu wollen. Der Begriff kann als solcher wesentlich nur mit dem Geiste aufgefasst werden, dessen Eigentum nicht nur, sondern reines Selbst er ist. Es ist vergeblich, ihn durch Raumfiguren und algebraische Zeichen zum Behufe des äußerlichen Auges und einer begrifflosen, mechanischen Behandlungsweise, eines Kalküls, festhalten zu wollen." (Hegel, Wissenschaft der Logik) An und für sich ist jeder Gedanke frei und hat keinen Begriff nötig. Der Begriff entsteht erst in der Notwendigkeit des Begreifens. So ist auch der Begriff von Freiheit aus der Notwendigkeit begründet, frei zu sein, das heißt, sich aus der herrschenden Notwendigkeit durch ihre Aufhebung zu bestimmen (siehe Emanzipation), weil die wirkliche Lebensgefahr für den Menschen die Unfreiheit ist. "Die Lebensgefahr für jedes Wesen besteht darin, sich selbst zu verlieren. Die Unfreiheit ist daher die eigentliche Todesgefahr für den Menschen." (MEW 1, S. 60) Wenn durch einen Begriff oder eine Kategorie ein Verhältnis beschrieben wird (z.B. Familie, Architektur, Psyche, Kapital, Kapitalismus, Wert usw.), so ist damit immer erst mal ein Ganzes gemeint, das vielerlei Eigenschaften hat, die sich aufeinander beziehen. Es handelt sich also immer um einen Zusammenhang von Eigenschaften, um ein Ganzes vieler Eigenschaften, das nicht für sich stehen muss, sondern sich auch wiederum zu anderem verhält, das teils dieselben, teils andere Eigenschaften hat. Jedes Teil kann somit wiederum ein Ganzes sein, das sich mitteilen und aufteilen lässt (so hat z.B. jede Familie viele Eigenschaften von zwischenmenschlichen Verhältnissen, lässt sich aber auch durch bestimmte Eigenschaften davon unterscheiden, sich besondern und mit diesen auch in Widerspruch treten, weil sie zugleich ökonomische Eigenschaften reflektieren), also Teil eines anderen Begriffs sind. Ein Begriff, wie er wissenschaftlich formuliert wird, unterscheidet sich von seinen vielfältigen Bedeutungen dadurch, dass er in ihnen etwas Selbstständiges behauptet, dass er also über eine Verselbständigung spricht, die nicht so selbstverständlich ist, wie es die Sprache anmuten lässt. Was umgangssprachlich noch inhaltlich gemeint sein kann, bedarf einer Erklärung, weil es sich substanziell nicht von selbst aufklären lässt, weil es widersinnig wird, wo es als Erklärung hinreichen soll. Der Begriff kategorisiert es, ist also immer schon, was in den Wissenschaften mit Kategorie bezeichnet wird. Er beschreibt ein Wesen, durch das etwas bezeichnet wird, das nicht so erscheint, wie es ist, sondern nur, wie es wirkt ohne seinen Verhalt substanziell zu klären, also widersinning und von daher zu bedenken ist. Der Begriff erläutert dann eine Allgemeinheit, in der sich eine einzelne Beziehung weder erklären, noch aufklären lässt, ein Verhältnis, worin sie untergeht, ihr Inhalt fremd wird (siehe Dialektik). Das eröffnet dann die Frage, was er in Wahrheit meint, was an ihm wahr sein soll. Solange wir denken können, wie uns der Kopf gewachsen ist, müssen wir nicht über unser Denken nachdenken. Wo daran allerdings Zweifel entstehen und seine Wahrheit zu befragen ist, der Begriff also nur die Idee zu einem Verhältnis (siehe Ideologie), eine bloße Behauptung seiner Idealität sein kann (siehe Moral), wird auch Denken zum Gegenstand des Denkens, das seinen Selbstzweifel ergründen (siehe Logik) und aufklären soll, sich und seinen Gegenstand besser oder auch anders verstehen lässt. Was zu begreifen ist, das nicht einfach durch Nomination schon beschreibbar ist (siehe Nominalismus), kann man nur aus seinem Verhalten verstehen, aus dem Verhältnis, worin es erscheint. Wenn ein Verhältnis einen Begriff hat, so verhält sich dort etwas, das sich nicht von selbst verstehen lässt, weil es sich von seiner Naturalform (siehe Natur) unterscheidet, die in diesem Verhältnis zwar dessen Substanz bleibt, sich aber nicht als konkreter Inhalt in einer greifbaren Beziehung, in einer ihm adäquaten Form erweist. Was augenfällig ist und sich auf Dauer offensichtlich aus einem ihm äußeren Grund verhält, setzt sich "hinter dem Rücken der Menschen" (Marx) durch, erfährt eine fremde Kraft, die sich in seinen Verhältnissen erst durch die Erschließung ihrer allgemenen Beziehungen erkennen und bewahrheiten lässt. In ihm erscheint die wesentliche Substanz nur abstrakt vermittelt, auch wenn sie selbst die Lebenssubstanz ist. Deren Erscheinung und ihr wirkliches Wesen können sich eben auch widersprechen. Dieses kann darin sich als etwas ganz anderes erweisen, als das, wodurch es augenscheinlich ins Verhältnis gesetzt ist, etwa so, wie Arbeitsprodukte sich nicht aus einer Arbeitsbeziehung nach den Maßgaben der Arbeitsinhalte heraus als Arbeitsverhältnisse vergesellschaften, sondern als Waren nach den Gesetzmäßigkeiten der Märkte. Wenn etwas auf den Begriff gebracht ist, soll damit die wesentliche Substanz benannt, die Substanz seiner Verhältnisse erklärt, sprachlich erschlossen sein, was ein Wesen ausmacht, das sich nicht unmittelbar greifen lässt. Im Begriff ist es nicht nur benannt (siehe Nominalismus), sondern vor allem "auf den wesentlichen Punkt gebracht", im Verhalten seines wirklichen Seins, in seinem Daseinsgrund, dem Grund seiner Wirklichkeit ent-deckt und formuliert. Es ist damit geklärt, wie es entstanden, also gewesen ist (siehe Geschichte), was darin einbegriffen ist, was damit also im Zusammenhang steht, und wie und warum es vergehen, also verwesen kann. In der Sprache ist geistig aufgefasst und ergriffen, was sie aus der Kommunikation ihrer menschlichen Lebensverhältnisse schon begriffen hat, was darin unterstellt, also substanziell vorausgesezt (sub-stare= in, unter etwas vorhanden sein) ist. Ihre Weisheit stellt menschliche Beziehungen als gesellschaftliche Zusammenhänge dar und war selbst schon philosophisch - lange bevor Philosophie sie benutzen konnte. Von daher setzt ein Begriff die Geschichte der Lebensverhältnisse voraus, wie sie auch in der Sprache reflektiert sind. So ist darin selbst schon Allgemeines enthalten, denn Sprache ist selbst schon wesentlich gesellschaftlich, ein Bewusstsein, das sich gesellschaftlich verhält. Für alles gibt es im Einzelnen viele Namen, Bezeichnungen und Worte, die für die Kommunikation einen Sinn haben und mitteilen, was auch allgemein verstanden wird. Sprache ist daher immer wesentlich praktisch, praktisches Bewusstsein. Im Laufe der Geschichte oder mit den unterschiedlichen Lebensräumen und Kulturen wechseln zwar die Worte und Vokalisationen, aber ihre Bedeutungen vermitteln eine gesellschaftliche Übereinkunft über den Sinn, dessen Bedeutung praktisch kommuniziert wird. In der Geschichte der Sprache zeigen sich demnach auch die Unterschiede einer Geschichte, ihre Orte, ihre Stadien und Epochen so, wie sie wahrgenommen wurden, wie sie für die Lebenspraxis notwendig waren. Worte haben eine praktische unmittelbare Bedeutung und bezeichnen die Dinge und Ereignisse des Lebensalltags so, wie sie für die einzelnen Menschen auch sind, wo einzelnes ganz allgemein so kommuniziert wird, wie es in der gesellschaftlichen Lebenspraxis erscheint. Sie muss dann einen Grund haben, der sich nicht als Ursache solcher Wirkungen erweisen lässt, sondern Verhältnisse zur Folge hat, die sich notwendig hinter dem Rücken der Beteiligten durchsetzen und daher erst ent-deckt werden müssen um bewusst zu werden. Begriffe erfordern daher eine Distanz zu dieser Unmittelbarkeit, eine notwendige Selbstunterscheidung in der Praxis selbst, in der Sprache, die hierdurch kritisch wird, sich selbst ein Verhältnis zu ihrem Gegenstand bilden muss, entweder eine neue Sprache oder eine Veränderung ihres Gegenstands. Nicht unbedingt haben Worte einen Begriff. Begriffe gibt es für Verhältnisse, die sich nicht einfach so beschreiben und greifen lassen, wie sie sind. Begriffe mögen zwar das Erscheinende positiv aufgreifen; sie scheitern jedoch in ihrer Bewahrheitung, wenn sie nicht dessen Negation erfassen (siehe auch Nichts) und das Verborgene hierdurch erklären, eben auch klären, warum es verborgen und also nichtig ist, und von daher auch Nichtung mit sich bringt und durch sich bewirkt. Von daher ist die Kehrseite ihrer Dialektik immer negativ, um sich als Erneuerung zu bewähren. Begriffe sind also praktisch nötig, um eine Kritik umzusetzen, sind bedingt durch die Notwendigkeit einer Entwicklung, um eine Geschichte zu verändern, sie zu erneuern. Das verlangt den Begriff einer kritischen Theorie, den Begriff der Aufhebung, um ihren Gegenstand zu verändern, indem seine Formbestimmung, also die Bedingung seiner Formveränderung formuliert wird. Nur der Begriff eines revolutionären Denkens kann die Welt revolutionieren. Wer etwas "auf den Begriff" gebracht hat, hat den "Springpunkt" eines Zusammenhangs formuliert, das Wesen, in welchem sich empirische Fakten erklären, weil sie sich darin im Allgemeinen gleich bleiben, mit sich in aller Unterschiedenheit ihrer Eigenschaften identisch sind. Ein Begriff klärt über eine Substanz auf, die hinter dem Vielen steht, in welcher Zusammenhänge sich vereinen, die in ihren Erscheinungen auseinandergehen, wiewohl sie zugleich auseinander hervorgegangen sind. Indem er das Wesen solcher Erscheinungen erklärt, beweist sich der Begriff als ihr hintergründiger Zusammenhang, also als das Wesen, das hinter den Erscheinungen steht, die ohne Erkenntnis dieses Zusammenhangs sich fremd bleiben, soweit sie sich darin nicht selbst erklären, also erst ent-deckt werden müssen, um darüber aufzuklären, warum sie darin nicht aufgehen, in Wahrheit von ihm getrennt sind, ihrer Identität widersprechen. Von daher klärt ein Begriff auch über sich selbst auf, über die Einheit, die nicht ganz sein kann, weil sie sich widerspricht, eine dialektische Einheit dessen ist, was nicht als das erscheint, was es in Wirklichkeit ist, was also nur unwirklich in ihr wirkt. Und das ist auch der Grund, warum Wissenschaft notwendig ist, weil sie selbst letztlich die Arbeit am Begriff ist, ohne den kein Wissen gewiss sein kann, also zufällig bleibt. Mit einem Begriff ist also das Wort gefunden, das die hintergründige Substanz eines Zusammenhangs von Eigenschaften formuliert: Die Begriffssubstanz. Die Sprache nennt die Dinge beim Namen und so auch ihre Beziehungen, Verhältnisse und Wirklichkeiten. Der Name allein besagt aber nur, was auch wirklich und greifbar ist. Im Unterschied hierzu besagt ein Begriff den Zusammenhang einer Geschichte, auch wenn er nicht unmittelbar zu greifen ist. Als Kategorie der Logik ihrer wesentlichen Bestimmungen beschreibt er immer auch etwas, das nicht so erscheint, wie es wesentlich ist, eine Wirklichkeit, die zugleich unwirklich ist, weil sie ihren Grund nicht offenbart. Eine solche Wirklichkeit wird durch begriffliches Denken erst erkennbar, erschließt der Erkenntnis ihren wesentlichen Zusammenhang. Das ist der Grund, warum Geschichte nicht selbst mit ihrem Begriff zusammenfallen kann, sondern das Begreifen erst nach ihrer Entfaltung vollständig möglich ist und eine Position hierzu nötig macht. Denn erst in ihrer Verselbständigung wird sie zu einem Zustand, in welchem sich die Inhalte gegenseitig aufheben, sich in ihrer Gegenseitigkeit verlieren (siehe Reduktion). Darin verliert sich ihre Geschichte und schließt sich zur Totalität einer Geschichtsepoche, erscheint "alternativlos". Darin offenbart sich, was sie gegen sich selbst entfalten ließ, was sie von sich entfremdet hat, weil es in seinen Verhältnissen seinen bestimmten Inhalt auflöst, bestimmt und zugleich gleichgültig gegen seine Bestimmtheit geworden ist. In dieser Gleichgültigkeit verhält sich seine Substanz nurmehr als reale Abstraktion, als gleich geltend gegen jeden Inhalt, sodass die Geschichte dass sie zirkulär geworden ist, sich "im Kreis" dreht und selbst verschleißt. In solcher Verkehrung der geschichtlichen Entwicklung erscheint der Widerspruch ihres Wesens, der durch die Analyse ihres anachronistisch gewordenen Antriebs, ihres Begriffs, von denen zu überwinden ist, die darin als Subjekte der Geschichte negiert, also Objekte sind und deren Emanzipation daher geschichtlich zur Fortbildung der gesellschaftlichen Entwicklung ansteht. Es wäre also untubar und falsch, die ökonomischen Kategorien in der Folge aufeinander folgen zu lassen, in der sie historisch die bestimmenden waren. Vielmehr ist ihre Reihenfolge bestimmt durch die Beziehung, die sie in der modernen bürgerlichen Gesellschaft aufeinander haben und die gerade das Umgekehrte von dem ist, was als ihre naturgemäße erscheint oder der Reihe der historischen Entwicklung entspricht (MEW 42, 41) Die Analyse will den Zusammenhang der selbständig erscheinenden Teile herausarbeiten und in der Darstellung ihrer Begriffsentfaltung zeigen, was diese aus ihrer natürlichen Beziehung herausgesetzt, sich also selbst denaturiert haben. Ein Begriff besagt, was an den organisch existierenden Dingen nicht wahr sein kann, was es aus seiner Natur gemacht und zur Unnatur seiner Verhältnisse bestimmt hat. Die Natur hat keinen ihr äußerlichen Begriff, weil sie selbst in allem inbegriffen ist. Aber wo ein abstrakt Allgemeines sie vermittelt, ihr äußerer Zusammenhang als ein ihm fremdes Wesen veräußerlicht wird, alle ihre natürlichen Eigenschaften aufgreift und in eine ihnen fremde Beziehung versetzt, da muss der Begriff die Zusammenfassung von Merkmalen erklären, die einer Sache, einem Wesen oder einem Gegenstand in seiner verkehrten Form als Verkehrtheit ihrer Inhalte zukommt, das die ihm eigenen Verhältnissen in einer ihnen äußerlichen, aber doch notwendigen, einer fremden Substanz aus ihrer Verkehrung erklärt, also nicht ihre Eigenschaften in ihrem Wesen zu erklären hat, die hierdurch als wesentlich gelten, sondern als Substanz, in welcher sie sich abstrakt identisch bleiben (dies im Gegensatz zur Phänomenologie). Im Prinzip sind diese Merkmale in ihrer abstrakten Beziehung aber nur wesentlich, wenn sie ein prinzipielles Wesen haben, eine Logik, worin sich ihre Geschichte zusammenfasst und erklärt, auch ohne unmittelbar sinnfällig zu sein, für sich endlos bestimmt erscheinen. Doch deren Vernunft ist nicht unendlich; sie repräsentiert lediglich die Vernunft einer Gegenwart, die nicht wirklich vernünftig sein kann. Der Begriff stellt also einen Zusammenhang dar, der zwar geschichtlich geworden, nicht aber geschichtliche Wirklichkeit, also im Grunde unverwirklichte Geschichte ist (siehe historischer Materialismus). In der Begriffssubstanz muss der sinnliche Gehalt, der Inhalt der Geschichte als verselbständigte Form, als Formbestimmung in ihrer unwirklichen Wirkung, ihrer Entwirklichung erkannt sein. Sie kann sich daher nur in der Entfaltung einer Geschichte bewähren, ihrer Erklärung dienen, die nach einem Anderssein drängt, die also ihre Substanz auch konkret verwirklichen muss. In ihrer Erklärung wird sich ihr prinzipielles Wesen als systematischer Zusammenhang ihrer Teile in einem an und für sich toten Ganzen erweisen und beweisen, auch wenn und gerade weil es nicht wirklich ganz ist (siehe negative Dialektik). Es wird sich darin zeigen lassen, wie unnötig das Prinzip sich gegen diese Wirklichkeit stellt, wie es also überwunden werden kann und Geschichte wieder selbst lebendig werden kann. Ohne die hierfür nötige Analyse und den Beweis ihres Zusammenhangs ist ein Begriff selbst nur eine Abstraktion, welche bestimmten Merkmalen rein ideell, also als idealisiertes Wesen, als Ideologie angetragen wird, eine Wesensbehauptung, worin sie im naiven Gedanken schlicht nur zergehen kann. In der Reduktion auf ein bloß ideelles Wesen, das allem zukommen soll, ist ein Begriff eine Gedankenabstraktion. Als solcher bleibt er als Logik einer Idee von einer Sache, eine totalisierte Vorstellung ihres Wesens, wenn er sich nicht als Realabstraktion, als Resultat einer Analyse erweisen lässt. Ein Begriff von Sinnfälligkeiten ist unnötig, weil sie selbst unmittelbar ergreifbar und begreifbar sind. Als theoretischer Begriff (siehe theoretisches Bewusstsein) muss er selbst sich wesentlich von den Eigenschaften unterscheiden, die er zu beschreiben hat, sich als deren Not wendend, als notwendig erweisen und beweisen lassen. Würde man diese selbst zu einem Begriff machen, dann würde alles Adjektive subjektiv, Eigenschaften selbst Sache von eigener Substanz, also für sich sein. Das macht Eigenschaften lediglich nominell wesentlich, verschafft ihnen ein Wesen, das sie nicht eigen sein lässt, weil es sie nur äußerlich verwesentlicht und sie so zum unmittelbaren Ausdruck einer Substanz macht, die ihnen fremd ist, z.B. als Objekt einer Nutzung oder als Moment eines Werts oder Lebenswerts. Von da her wäre jeder Begriff unvermittelbar, eine Moral, eine Bewertung, ein Urteil über Eigenschaften, das sich nicht begründen lässt, eine Anmaßung an ihr Sein, Phänomenologie. Jede Sache wäre für sich und nur durch den Begriff als eine Gedankenabstraktion von sich mit sich verbunden, als substantivierte Eigenschaft zugleich für sich substanzlos, unwirklich, ohne Sinn und ohne Tätigkeit, eine Ideologie des Schicksals. Aber ein Begriff soll Zusammenhänge erklären, soll erweisen, was hinter dem steckt, was ist und muss also schlussfolgern, womit es zusammenhängt, was es in diesem Zusammenhang wesentlich ist. Er ist zwar in der Tat zunächst die Benennung dessen, was dies ausmacht, was im Zusammenhang der Fakten, Ereignisse, Erlebnisse, Eigenschaften usw. wesentlich ist, was also alle die Momente darin als Teile eines Ganzen ausmacht, sie als Eigenschaften eines Wesens zusammenfasst, die durch dessen Begriff klar werden, sich im Begriff erklären. Aber dieser muss auch beweisen, dass es dies alles wirklich ist, dass es den wirklichen Zusammenhang dieses Wesens gibt. Das setzt voraus, dass die Eigenschaften des zu Begreifenden nicht für sich selbst stehen, dass sie nicht selbstverständlich sind, Sein als solches. Einen Begriff sucht man, wenn etwas oder jemand nicht dem Greifen nahe, nicht zu begreifen ist. Wo diese Gewissheit nicht möglich ist, wo also Wissen nicht sich von selbst versteht, da muss das praktische Bewusstsein sich in das theoretische erheben, etwas vermittelst Vorstellung und Denken begreifen. Das theoretische Bewusstsein setzt also voraus, dass ein Zwiespalt in dem was ist, wesentlich ist, dass das, was da ist, so wie es erscheint, nicht einfach so sein kann, wie es ist. Als so Seiendes kann es nicht sein. Es muss ein anderes Sein haben, muss da auch anders sein, als es so ist. Es hat ein anderes Wesen, als wie es scheint. Zwischen Sosein und Dasein fehlt eine Erklärung des Wesens, was dies Ding hat, das als solches nicht begreifbar, in seiner Erscheinung ein Unding ist. Der Begriff muss also alle Zusammenhänge zwischen da seienden Eigenschaften eines Dings und dem Ganzen seines Seins erklären, die Teile in der Beziehung eines Ganzen erkennen, wie sie so sind, wenn sie a sind. Und diese Erkenntnis, so sie sich erweist und beweisen lässt, macht die Wahrheit einer Erklärung aus. "Das Ganze ist das Wahre" (Hegel). Im Unterschied zu einer einfachen Erklärung von Gegebenheiten, also ein klar werden darüber, was sie sind, so wie sie sind, will ein Begriff nicht nur Beziehungen von Ursache und Wirkung in ihrer geschichtlichen Entwicklung benennen, sondern den Grund der Verhältnisse aufspüren, in welchem sie bestehen. Der horizontalen Beziehung der Geschichte wird im Begriff ein vertikales Sein entnommen, das ihre Notwendigkeiten erklärt und als Wesen eines Ganzen letztlich zu einer ganzen Hierarchie von Begrifflichkeiten führt, einem systematischen Ganzen, das auch komplexe Zusammenhänge (z.B. Kapitalismus als System) begreifen lässt. Begriffen ist damit ein Verhältnis, das seine Ursache-Wirkungsbeziehung als begründet erkennbar macht und sich solange als notwendiger Zusammenhang erhält, wie der Grund hierfür besteht. Was in der Geschichte eine Epoche ist, macht ihren Begriff aus. Sie entspringt einem vorausgesetzten Sein, dessen Notwendigkeiten sich in einem neuen Sein lösen und aufheben, im Entschluss eines Wesens,das sich als Grund für neues herausstellt und als eine neue Epoche entfaltet. Auch wenn dies erst in seiner vollständigen Entfaltung vollständig begriffen werden kann, so lässt sich aus der Logik seines Wesens doch auch die objektive Bestimmung seines Werdens erkennen - eben weil und sofern dieses noch wie eine Naturgewalt, also rein sachlich materiell, getrennt vom wirklichen gesellschaftlichen Menschen, in der Entfremdung des Menschen von sich und seinem Gattungswesen verläuft. In diesem Verständnis hat sich der historische Materialismus als Denkform entwickelt, die in der Überwindung gesellschaftlicher Widersprüche geschichtlich begriffen ist. Damit ist eine objektive Bestimmung der Geschichte festgestellt, die auch im Denken selbst wirksam ist. Von daher erkennt sich der Mensch auch in seinem Denken im Prozess einer Aufhebung befangen, aus der er sich entwickeln muss, um sein Leben zu ändern und neu zu ergreifen. Das macht den Marxschen Entfremdungsbegriff, der menschliche Selbstentfremdung als Basis des Verkennens menschlicher Geschichte begreift und als erstes impliziert, sich selbst als erkennendes Wesen, den "Menschen als höchstes Wesen für den Menschen" zu unterstellen. Die Erkenntnis der Selbstentfremdung des Menschen in seiner Geschichte, der Ausgangspunkt, dass der Mensch im Begriff steht sich und seine Sinne noch zu bilden, ist nicht als Ontologie oder als Determinismus der Geschichte zu begreifen, sondern als geschichtliche Selbsterkenntnis in der Geschichte selbst, als praktische Philosophie. In der Kritik des interpretativen Denkens der Philosophie hat Marx in den sogenannten Feuerbachthesen den Standpunkt der Selbstbetrachtung zum Begriff des theoretischen, des begrifflosen Menschen gemacht, der sich selbst äußerlich bleibt, weil er sich nicht subjektiv, als Subjekt seiner Geschichte erkennt. Dieser entspricht dem entäußerten Menschsein in den wirklichen Lebensverhältnissen. Darin vollzieht der Mensch seine Selbstentfremdung, indem er durch objektiv bestimmte Entgegensetzungen sich noch selbst im Weg steht und seine Geschichte von fremder Notwendigkeit bestimmen lässt, noch nicht frei für seine wirkliche Entfaltung ist. "Die bisherige Geschichte war eine Geschichte von Klassenkämpfen" (Marx). Durch die enorme Schaffung des Reichtums in der bürgerlichen Gesellschaft, lässt sich diese Geschichte überwinden. Die Geschichte der Menschheit lässt sich begreifen als Emanzipation des Menschen von der Naturbestimmtheit zu seiner eigenen Natur innerhalb des Naturganzen. Auf der Grundlage einer hohen Entwicklungsstufe der Produktionsmittel, durch welche die menschliche Produktion immer subjektiver, also freier von materieller Notwendigkeit werden kann, lässt sich die Möglichkeit einer klassenlosen Gesellschaft innerhalb der Bedingungen einer Waren produzierenden Gesellschaft erkennen (siehe Kommunismus). Weil und sofern deren Reichtum schon weit über ihre Reproduktionsnotwendigkeiten hinausreicht, wenngleich er in dieser Gesellschaft noch nicht gesellschaftlich verwirklicht ist, muss ihre Unwirklichkeit als Abstraktion von ihrem wirklichen Reichtum begriffen werden. Die Erkenntnis des Begriffs dieser Gesellschaftsform als Wert und vor allem die Herausarbeitung von dessen Substanz (siehe Begriffssubstanz), die sich als Wertgröße, als durchschnittliche gesellschaftliche Arbeitszeit quantifiziert, macht die Möglichkeit der Veränderung dieser Gesellschaft erkennbar. Die Stärke des begrifflichen Denkens macht seine Unbeirrbarkeit aus. Wer z.B. den Wertzusammenhang in seiner Begriffssubstanz, in der Realabstraktion des Tauschhandels, erkannt hat, wird nicht glauben, dass die dauerhafte Verbesserung von Lebensqualität unter seiner Bedingung möglich ist. Es eröffnen sich unbedingte Erkenntnisse, die sich in das Hin und Her der aktuellen Konflikte mit folgerichtigen Entscheidungen einmischen, die also in der Lage sind, ihren Springpunkt zum Brennpunkt zu machen. Man kann z.B. die Auseinandersetzungen von Kapital und Arbeit im Kampf um die Arbeitslöhne oder im Kampf um die Verkürzung des Arbeitstags sehen. Wer letztres in seiner Stringenz als alles entscheidende Grundlage der Aufhebung kapitalistischer Lebensbedingungen begriffen hat, weil die Wertgröße nun mal Arbeitszeit ist, der wird darin auch das zu Ende bringen einer Gesellschaft sehen, die prinzipielle Aufhebung der wertbildenden Arbeit. Ein Begriff bildet Bewusstsein und was darin als Wissen des Seienden entsteht, macht die Folgerichtigkeit des Begriffs aus. Er formuliert die logische Substanz des Bestehenden und eröffnet damit auch dessen Überwindung, welche im Sinn der Menschen als ihr Lebenstraum längst angelegt ist, aber durch die naturhaft scheinende Notwendigkeit der Sache, als unendlicher behaupteter Sachzwang gegen die Menschen zum Vorteil der herrschenden Verhältnisse festgezurrt wird.. »Unser Wahlspruch muß also sein: Reform des Bewußtseins nicht durch Dogmen, sondern durch Analysierung des mystischen, sich selbst unklaren Bewußtseins, trete es nun religiös oder politisch auf. Es wird sich dann zeigen, daß die Welt längst den Traum von einer Sache besitzt, von der sie nur das Bewußtsein besitzen muß, um sie wirklich zu besitzen. Es wird sich zeigen, daß es sich nicht um einen großen Gedankenstrich zwischen Vergangenheit und Zukunft handelt, sondern um die Vollziehung der Gedanken der Vergangenheit. Es wird sich endlich zeigen, daß die Menschheit keine neue Arbeit beginnt, sondern mit Bewußtsein ihre alte Arbeit zustande bringt.« (MEB 1, S. 346). Die Dialektik des Begriffs macht das Wissen eines ganzen Zusammenhangs aus und erklärt auch dessen geschichtlichen Ablauf, das Auseinanderhervorgehen der Formen und Zwänge. Wo sich die reale Entwicklung ihrer konkreten Wirklichkeit enthebt, sich in ihrem eigenen Sein entzweit und widerspricht, treibt ihre Abstraktion Wirkungen hervor, die nur davon zehren, konkrete Zusammenhänge aufzusaugen, zu negieren und durch ihre eigene Nichtigkeit zu beherrschen. Begriffliches Wissen der Dialektik ist in der Lage, solche Entwicklungsprozesse der Negativität als Aufhebungsprozesse, als Reduktion menschlicher Wirklichkeit zu erklären, also zu begreifen, wie und warum sie sich ihrem Fortschritt entzieht, wodurch die also reaktionär sind. Sie beruht auf dem Wissen der Position, die sich in ihrer Negation vermittelt und entwickelt damit die Kenntnis des Negierten zu positivem Wissen. Dieses begreift das unmittelbar Negierte zugleich als vermitteltes Sein und sein Vermittelt-sein wird so zum Wissen einer negativen Position in der Ganzheit seiner Vermittlung, die nicht nur für sich besteht, sondern auch im Gewordenen ihr Werden enthält, ihre Geschichte bloßlegt. Im Begriff zeigt sich das Positive in seinem Anderssein, indem es sich selbst unterscheidet, sich negiert. Negation ist das von einer Position Ausgeschlossene, das einem Zusammenhang zugehörige, das ausschließlich für sich ist (siehe auch Isolation). In ihm zeigt sich die Wahrheit des Zusammenhangs in der Vermitteltheit des Ausgeschlossenen, von welchem positiv abgesehen ist (siehe Abstraktion). In der Vermittlung selbst setzt sich der Logik des Zusammenhangs folgend das Negative als ein anders Seiendes, in welchem das Wesen der Position sich als ein verändertes Wesen äußert. Der Kern jeder Dialektik ist die Ganzheit des Zusammenhangs, die ganze Wahrheit eines Begriffs. Er ist die ganze Vermittlung, worin das Positive auch in seiner Negation bewahrt ist als etwas Ganzes, das an und für sich ein ganzes Sein ausmacht, das allerdings wiederum eine Position für ein anderes Sein ist. Das wesentliche Wissen besteht aus dem Begriff eines fremden Wesens, der allgemeinen Substanz eines ganzen Systems, die seine Entwicklung aus einer gänzlich ausgeschlossenen Abstraktion zur Form für sich macht, als äußeres Ganzes bestimmt. Es ist die umfassende Erkenntnis dessen, was die Abstraktion antreibt, ihren Trieb ausmacht. Die Substanz aller Formbestimmung betreibt die menschliche Entfremdung ganz praktisch und wirklich als Selbstentfremdung des Menschen von sich, seiner Gattung und seiner Geschichte. Begriffliches Denken begeht zunächst die bewusste Umkehr hiervon, um vermittelst des Bewusstseins der Menschen auch die praktische Wendung der Geschichte zu bewirken. Da alle Geschichte der Menschen inzwischen einzig im Wertsein ihrer Besitztümer zusammenfällt, macht das Begreifen des Werts heute das erste und wichtigste Moment des Bewusstseins aus. Wer die Wertsubstanz als abstrakt menschliche Arbeit begriffen hat, kennt auch den Unterschied von immanenter und systemtranszendenter Entwicklung. Er wendet sich hierdurch nicht an äußerlich verbleibende Verhältnisse, sondern direkt an die Menschen und muss also kein anderes System entgegenhalten oder gar den Staat als Revolutionär einführen. Revolution ist nichts anderes als die Selbsterneuerung des Gewordenen durch die Befreiung von den Fesseln seiner Vergangenheit, von der Form, worin sich ihre Geschichte aufgehoben hatte. Sie ist eine Selbsterneuerung im Bewusstsein überkommener Begrifflichkeit, die Erkenntnis des wesentlichen Anachronismus der Formbestimmtheit einer Epoche. |
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