Design (Herausstellen, Zeigen) ist eine Form der ästhetischen Gestaltung, die den Zweck hat, einer Funktionaliät eine besondere Sinnlichkeit durch ein ästhetisches Verhältnis zu verleihen, ihr eine innere Verbundenheit von Wahrnehmung und Haptik beizufügen, die einfache Gewohnheiten räumlich und ästhetisch geschlossen wirken lässt und von einer besonderen Lebensart künden. Wo Funktionalität schon selbstverständlich und Schönheit zum Selbstzweck geworden ist, stellt das Design dies als ästhetische Eigenschaft dar, die besonders reizvoll ist, um damit Eindruck zu machen. Dabei werden die Momente des Funktionalen in der Bereinigung von ihren Umständen und Bedingungen herausgestellt und als Ausstattung der Persönlichkeit ihres Besitzers hergenommen, die ihm selbst den Glanz verleihen, den die Reize des Designs vermitteln. Von daher kann das zwischenmenschliche Verhältnis seiner Beziehungen hierdurch auch eine neue Formbestimmung erhalten. Dies befördert auch die Bildung eines ästhetischen Urteils zur Hervorkehrung privater Kultur als Kulturbesitz. Diese schließt sich als Besitz höherer Bildung mit einer Selbstveredlung kurz, die sich unmittelbar sinnlich aufzwingt. Design spricht das haptische Bedürfnis der Menschen an und die damit vermittelbaren Signale ihrer kulturellen Identität., - dient zugleich aber auch der bloßen Ästhetisierung gewöhnlicher Verhältnisse und Formen, um ihnen Reize beizugeben, die sie überwindbar erscheinen lassen, indem sie besonderes Erleben versprechen. In Mode, Wohnen, Grafik und Werbung macht es die Welt aus, in der Gefühle zum Nutzen der Selbstwahrnehmung verdichtet und in ihrer Anziehung aufgebaut und als Reize verbraucht werden, welche das Bedürfnis nach Einverleibung erwecken und dessen Sache zum Fetisch verfestigt, zu einem Ding, das man haben muss und welches das Individuum umschmeichelt, um ihm sein Selbstgefühl zu veredeln (siehe Selbstveredelung). Im Vakuum abwesender Selbstachtung ziehen sich Gefühle durch die Art und Weise ihrer Selbstdarstellung an und stoßen sich ab, wo Menschen keinen Eindruck machen, wenn sie sich nicht so darstellen, wie es dem normativen Wert einer objektiven Selbstgefühligkeit, einer öffentlichen Ästhetik für ihren Selbstwert nicht einlosen. In der Konkurrenz der Selbstdarstellungen bildet sich ein objektives Gefühl an der Notwendigkeit eines Selbstausdrucks durch ein hiervon bestimmtes Design ihrer Selbstgestaltung. Auch wenn die Seele ihrer Kultur daran verkümmert, ihr Geist zum schlichten Esprit des Konsums ihres Erlebens gerät, so wird gerade da ihr Sinn zur bloßen Form des Kulturkonsums, wo die gesellschaftlichen Ereignisse ihre Konturen zeigen. Sie entwickeln eine zwischenmenschliche Beziehung, die sich selbst als objektive Form ihres Zeitgeistes zurück vermittelt und zu dessen Ausdruck im objektiven Selbstgefühl einer Mode werden. Die Grundlage des Designs ist unmittelbar sehr praktisch und sinnlich: Die Haptik, welche aus den Gewohnheiten des Tastsinns entsteht und ein wesentliches Moment der Wahrnehmung nutzt, wie es unmittelbar zu haben ist, ganz gleich, was darin auch wahrgehabt wird. Design setzt also die Trennung von Wahrhaben und Wahrnehmen, von Gefühl und Empfindung voraus, und lässt Empfindungen selbst als Gefühle erscheinen, lässt sie somit als Momente der Psyche wahr sein (siehe Scheinwelt), was immer ihre Wahrheit in Wirklichkeit auch sein mag. Von daher kommt Design zwar nicht ohne wirkliches Anfassen aus, dem Spüren der Materialien und dem Handhaben der Formen, ist aber wesentlich allgemeiner als diese.Es reflektiert auf den gewöhnlichen Umgang mit den Dingen und Menschen des Lebens, lässt sich zugleich aber umgekehrt auch durch das ästhetische Urteil im Design bestimmen, das durchaus weitläufiger z.B. in der Werbung oder im Populismus vermittelt sein kann. Im Design ist Haptik nur noch im Gedächtnis vorhanden und erzeugt eine Anwesenheit, die nicht das ist, was als Erleben versprochen scheint, die also nichts ist, als die bloße Nähe, die nur die Dichte eines Gefühls ausmacht - und es ist deshalb so flüchtig wie die Wahrnehmung ohne Empfindung eben sein muss, um locken zu können: Sie ist der Hauch der Anziehung einer Anziehung, die ihr Auftritt bereitet (Mode). Für die Wahrnehmung bedeutet dies eine Überhebung des Gefühls, für das Subjekt des Designs ein überhobenes Selbstgefühl. Insgesamt wird hierdurch Wahrnehmung bestimmt und einem Zweck unterworfen, der mit dem Selbstwertgefühl arbeitet und hantiert, indem es Selbstunterwerfung verlangt. Im Design ist die Selbstwahrnehmung objektiv, der Mensch darin in seiner Empfindung bestimmt und gestimmt (Stimmung). Auch wenn dies mit Selbstüberhöhung einhergeht, so besteht diese doch nur als Veranstaltung, also solange, bis der Vorhang fällt. Erst wenn der Alltag selbst zur Bühne und das Verhältnis darauf zur allgemeinen Wechselseitigkeit von Anziehung und Abstoßung wird, verwirklicht sich das Design als die Grundform eines ästhetischen Willens, in welchem sich die Menschen wirklich vermitteln. In diesem Fall wird das damit gegründete Verhältnis zu einer herausgesetzten Kultur (Avantgardismus). |
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