"Schaff mir etwas vom Engelsschatz! Ein Fetisch ist das Gebilde (siehe Bild) einer durch die Abwesenheit seines abstrakt allgemeinen Wesens enttäuschte Vereinzelung, die durch den Abbruch ihrer Sinnbildung aus ihrer Abstraktionskraft gebildete Verengung (siehe Angst), aus der Versagung der Gegenwärtigkeit ihrer Trennung erzwungene, aus ihrer Quantifizierung selbst gebildete Substanz ihrer Verallgemeinerung und als Form eines abstrakten Wesens an und für sich, als das Wesen ihrer Abstraktion ihre Entäußerung bewirkt. Darin setzt sich deren bloße Masse durch und so entsteht eine mächtige Allgemeinheit einer Abstraktion durch die Form von dem, was seinen unmittelbaren Sinn verloren, in seiner verallgemeinerten Negation nur noch durch seine Entwirklichung wirkt und dadurch herrscht, dass diese nicht wirklich wahr sein kann, dass sie durch Nichts nur sich selbst negiert und darauf gründet, dass sie in Wahrheit nichts ist. In Wahrheit hat das seinen Grund in der ausschließlichen und also ausgeschlossenen Negation seiner abstrakt allgemeinen Substanz über die Abstraktionskraft seiner verallgemeinerten Gewissheiten. Die können ihren Sinn nur gegen ihre Wirklichkeit kehren, denn sie sind nur über die totale Einzelheit ihrer Ohnmacht allgemein geworden. Die herrscht daher als eine äußerliche Macht über sie. Weil Nichts nicht durch sich selbst Sein kann, sich also in Wahrheit nur im verhalten zu sich in seiner Vereinzelung durch sich auf sich als das zurück kommt, was es nur außer sich ist (siehe Selbstwert). So wird sie nur durch ihre Nichtung auf sich zurück kommen und sich durch ein bloßes Anderssein ermächtigen. Es macht sich durch sein abwesendes Wesen zu einem Wesen einer entäußerlichten Macht, das sich nur in einem ausgeschlossenen Allgemeinwesen seiner Gegenwart im Jenseits seiner sinnlichen Gewissheit erkennen kann. Deren Allgemeinheit vergemeinschaftet sich so zum Wesen einer Fiktion (siehe Fetischismus). Sogar Goethes Mephisto kritisierte die formale Logik als Produzent entgeisterter Erklärungsversuche, welche die Literaturkonsumenten – die Schüler einer philosophischen Sophistik – erleichtert aufgreifen, weil sie dadurch einer mühsamen Analyse des entgegenwärtigten, des abwsenden Wesens, dem Geist eines abstrakten sinnlichen Zusammenhangs, dem Gewebe der Gründe und Folgen im Ganzen ihrer Wahrheit (siehe auch Wahrnehmungsidentität) entkommen können (siehe hierzu auch Nominalismus). Sie "spotten ihrer selbst", weil sich darin die Gleichgültigkeit ihres vorgegebenen Erkenntnisinteresses als hohle Phrase einer entwirklichten Beziehung, als Wahrheit ihrer vermeintlichen Wissenschaftlichkeit (siehe Wissen) entblößt, die lediglich Ursache und Wirkung, nicht Grund und Folge ihrer Theorien ins Verhältnis setzt. Doch der Gaganstand diner Theorie kann nur das sein, was sich der Ursache und Wirkung, nicht GrundWirklichkeit entzieht, was nicht Ursache und Wirkung, nicht Grundwirklich Ursache und Wirkung, im Großen und Ursache und Wirkung, nicht GrundGanzen nicht Grundwahr sein kann. Es ist, was substanziell übrig bleibt, wenn ihre Natur auf ihre bloßr Foermalität reduziert ist, wenn das abstrakt Allgemeine ihre Wirkung beherrscht, ihre Form bestimmt (siehe auch Norm). Das geschieht in Verhältnissen, die von sinem Unwesen beherrscht werden, von einer Ursache und Wirkung, nicht Grundallgemeinen Ursache und Wirkung, nicht Bestimmung, die sich abstrakt allgemein durchsetzt, weil darin ihre Natur schwindet, ohnmächtig wird und sich als Ursache und Wirkung, nicht Macht ihrer Ursache und Wirkung sein kann, sondern sich als einen Grund aus einer Jenseitigen Negation durchsetzt (siehe z.B. Religion). Ein Begrifff ist die Einheit einer Ursache und Wirkung, nicht einfach Grundallgemeinen Abstraktion in den Ursache und Wirkung, nicht Grundeinzelnen Momenten Ursache und Wirkung, nicht widersinniger Ursache und Wirkung, nicht GrundBeziehungen. Dies alles entwickeln die Verhältnisse, wo es um ihre wrklichen Beziehungen, um den deren wahren Zusammenhang ihrer Wahrnehmung, um deren Sinn und Zweck geht. Das ist nicht bloßes Auffassen, nicht einfache Kognition als Aufnahme von dem, was sie vorfindet. Es ist die Empfindung wodurch dieses wesentlich für sie ist. Von daher ist sie die Elementarform der Erkenntnis, die Form, in der für die Menschen wahr ist oder wird was sie fü einander sind und was sie von einander halten. Es erfährt darin also alles sein menschliches Wesen als das, was ihr gesellschaftliches Sein, was ihr Leben im Dasein ihrer Verhältnisse gegenständlich ausmacht, was sie darin für wahr halten, was ansonsten nur Täuschung wäre. Jede Wahrnehmung besteht objektiv aus Empfindungen von dem, was sie wahr hat und subjektiv aus dem, was sie wahr nimmt. Beides vereint sie in Stimmungen, in denen sie sich in den Launen ihrerGefühle bewegt und identifiziert (siehe Wahrnehmungsidentität). Weil sich Gefühle aus vielen einzelnen Empfindungen bilden, weil sie also allgemeiner bestimmt sind als diese, können sie nicht mit ihnen identisch sein, kann die Wahrnehmung nicht unmittelbar mit sich identische Wahrnehmung, also nicht unmittelbar wahr sein (siehe hierzu Teilung der Wahrnehmung). Der Fetisch ist ein Bild oder Muster, die Symbolik einer ausgeschlossenen Beziehung, die eine ausschließliche Bezogenheit darstellt, indem sie darüber mit ihrem Objekt verkehrt, sich also objektiv verkehrt mitteilt. Ihr Sinn wird dadurch zum Mittel ihrer Beziehung, deren Form zu ihrem Zweck. Die Verkehrung im Sinn einer solchen Beziehung entsteht also durch die Vertauschung ihres Inhalts mit ihrer Form (siehe hierzu Tausch). Hierdurch wird ihr Grund mit ihrem Dasein verwechselt, ihr Zweck mit ihrem Mittel. Daraus entsteht eine Täuschung über die Vermittlung einer vorgetäuschten Zweckhaftigkeit der vermittelten Beziehungen (siehe hierzu auch Fetischismus). In einer Abstrakton finden sich die Gegensätze eines Widerspruchs in ihrer letzlichen Identität, in ihrer Substanz vereint. Sie eröffnet darin den Zugang zum Material ihrer formellen Entgegensetzung als ein Äußeres, ein drittes Wesen ihrer Gemeinschaft, das als bloße Form ihres Andersseins ihren Widerspruch zu einem Trieb ihrer Wirklichkeit aufhebt und vereint (siehe z.B, Wert), der sich als Wesen ihrer Tauschwerte in einer ihm eigentümlichen Form seiner Abstraktionskraft durchsetzt (siehe z.B. Wertform). Darin erfährt eine Vertauschung ihrer Form mit ihren allen gemeinen Inhalten eine Täuschung über ihr wirkliches Wesen eine eigenständige Bedeutung (siehe auch Verselbständigung) außer sich (siehe z.B. Fetisch), weil es in seiner Wirklichkeit nur abwesend sein kann. Wo die Zusammenhänge des Lebens in isolierte Ereignisse aufgesplittert und für den Menschen fremd und ungewiss erscheinen, wo sie mit ungeahnten Kräften wirken und dies keinen Verstand findet, sie unverstanden bleiben, da verbleiben sie geheimnisvoll als Unwesen einer Mystifikation, als Geheimnisse ihrer Wirkungsweise, die ihre Selbstwahrnehmung bestimmt. So werden sie zu Mythen ihrer Natur, zu Dämonen, zu Geistern oder auch Gespenster, zu Übermenschen, Götter und Heilsbringer (Heilige). Umgekehrt wird auch aus einem Verstand, der Angst macht weil er als Macht einer übernatürlichen Existenz begriffen gelten soll (siehe hierzu Religion), weil sich die Menschen, die sich ihrer selbst ungewiss und also fremd verblieben sind (siehe Selbstentfremdung), zum Maßstab einer abstrakt menschlichen Verpflichtung (siehe Lebenspflicht), der sich die Menschen unterwerfen sollen, weil sich die geheimnisvoll verbliebenen Zusammenhänge ihres Lebens zu einem übersinnlichen Bild, zu einer Vorstellung ihrer verallgemeinerten Einzelheit des Überlebens, das sich entwirklichte Menschen zu einem Fetisch ihrer verschlossenen, weil ausschließlichen Wirklichkeit machen, dem sie eine allgemeine Geltung (siehe auch Geld zuweisen. Ein Fetisch (lat. facere: machen, tun; portug. feitiço: Zauberwerk, Zaubermittel, franz. fétiche "Zauber") steht für eine Beziehung, die sich nicht verwirklichen kann, nicht wirklich das ist, was sie zu sein scheint, nicht so da ist, wie sie in ihrer Abwesenheit bestimmt erscheint und wirkt. Der Fetisch bezieht sich im Allgemeinen auf Gefühle, in denen eine Verkehrung vorfindlicher Beziehungen und Beziehungen vergegenständlicht erscheint. Er tritt als Sache oder Gegenstand auf, der inhaltlich ganz unbezogen und doch als Form hierfür eine mystische Wirkung einer Beziehung auf diesen dadurch hat, dass er dessen abwesendes Wesen als wesentliche Wirklichkeit erscheinen lässt, die schon durch sich bestimmt das sein soll, was in Wahrheit nicht das sein kann, was es ist. Der Fetisch stellt aber Beziehungen dar, wie sie nicht wirklich gegenwärtig sein können, aber dennoch dadurch Wirkungen zeitigen, deren Grund nicht wahrnehmbar ist, weil sie in ihrer Wirklichkeit einen Doppelcharakter haben. Der Fetisch hat daher ein abwesendes Wesen, das dennoch durch anwesende Gegenstände so da ist, wie es durch sie vermittelt wird. Ein abwesendes Wesen bleibt dennoch ein Unwesen, ein Wesen der Abstraktion, das Wirkungen hat, die ihren Grund nurmehr außer sich haben können und hierdurch wie durch einen Zauber, wie die Dämonie einer Welt wirken, die im Dasein der Menschen zu einem Fetisch wird, weil sie das Verhältnis einer ihnen entzogenen, einer entfremdeten Vermittlung verkörpert, als Körper einer Entfremdung wirkt, die ihre Gegenwärtigkeit nur als Geheimnis, als Mythos ihres Daseins (siehe Mystifikation) darstellen kann. Der Fetisch steht deshalb für einen magisch-kultischen Gegenstand (siehe auch Warenfetischismus, Kapitalfetisch), dessen wesentliches Sein aus dem Dasein seiner abstrakten Vermittlung vorgestellt wird, in der ihre Inhalte nur in einer verkehrten Form wahrnehmbar und der Augenscheinlichkeit eines unkritischen, eines durch sich selbst bestimten Bewusstseins fremd sind (siehe hierzu auch Kritische Theorie). Von daher vermittelt der Augenschein der Wahrnehmung auch selbst schon Entfremdung, erzeugt eine Selbstentfremdung dadurch, dass sie ihr die Wahrheit nimmt, die sie in den Empfindungen ihrer Sinne, ihrer Natur hat. Wo Bewusstsein durch sich bestimmt sein will, erliegt es den momenthaften inhalten seines Daseins, und verallgemeinert sich auch selbst in ihrer Erscheinung, verlangt nach diesen wie diese nach ihm (siehe Fetischismus). Nach Marx ist Bewusstsein schlicht wissendes Sein. Daraus folgt, dass es auch nur Wissen über die Widersprüche seiner Lebensverhältnisse sein kann, und dass mit diesen Widersprüchen deren Überwindung steht und fällt. Denn Wissen ist die subjektive Bedingung zur Veränderung objektiver Verhältnisse. Ein Fetisch setzt Lebensäußerungen voraus, die im Allgemeinen nicht wirklich da sein kann, weil sie in einer abstrakten Algemeinheit verblieben ist, eine ihm fremde veräußerlichte Form angenommen hat, die als Formbestimmung sich vermittelt. Wo die Gründe ihrer Wirkung nicht mehr unmittelbar zu begreifen ist, werden sie durch ihn dämonisiert. Deshalb erscheint der Fetisch zunächst wie eine Art Zaubermittel für ein Heil, an dessen metaphysische Wirksamkeit Menschen, die daran glauben, die Wunder (z.B. Wunderheilung) erleben, die sie durch den Fetisch konstruieren oder durch ihn sich erklären, was ihnen unerklärlich, mystisch erscheint. Solcher Glaube füllt sich mit Erwartungen, die aus einer negierten Wirklichkeit stammen, sich abstrakt positiv in einer Gestalt, einer Reliquie vereinen und sich daher nicht mehr unterscheiden lassen. Von daher können sie auch unendlich oft bestätigt werden (siehe auch Aberglaube) in dem Maß, wie das Bedürfnis nach einem solchen Fetisch durch unerkannte Machtverhältnisse bestärkt wird (siehe auch Religion). Auf diese Weise versöhnt der Fetisch subjektive Not mit objektiv notwendiger Bestimmtheit und stellt eine fremde Kraft dar, die der Entfremdung der Menschen subjektiv wie objektiv entspricht, soweit der Widersinn einer gesellschaftlichen Wirklichkeit, das Unerklärliche menschlichser Lebensverhältnisse unaufgeklärt bleibt (siehe z.B. Warenfetischismus). Er bewahrt den Mythos einer Sache oder eines Ereignisses durch den Glauben an die ihm innewohnende Kraft (siehe auch Mystifikation), die somit selbst als "höhere Gewalt" einer fremden Macht realisiert wird (siehe auch Entfremdung). Wo eine Beziehung nicht wirklich wahr sein kann, weil sie nur unwirklich ist oder sich entwirklicht hat, entsteht eine Sucht nach ihrer bloßen Anwesenheit, auch wenn deren wirklicher Gehalt nur abstrakt als Vorstellung da sein kann. Ein Fetisch ist die Mystifikation eines Verhältnisses, das durch ihn vergegenwärtigt werden soll, weil es selbst nicht wirklich da sein kann, weil es in seinem Widersinn unerkannt geblieben ist. Ganz allgemein ist seine Mystifikation die Täuschung durch seinen Doppelcharakter, der als widersinnige Einheit (siehe Widerspruch) fungiert. Darin erscheint das Verhältnis seiner Lebensbedingungen verkehrt, soweit es als Bedingung der Wahrnehmung (siehe Wahrheit) geduldet und somit dessen Erkenntnis abgewendet wird. Ein Doppelcharakter ist zwar als die bloße Erscheinung einer gleichförmigen Bestimmtheit auch wirklich da, in seinem Dasein aber eine Mystifikation, weil er in der Dopplung seiner Funktion von seinem Gehalt abstrahiert und seine Herkunft verheimlicht und daher unheimliche Wirkungen hat, eine Mythologisierung darstellt. Darin verbirgt sich eine Eigenschaft in einer ihr fremden Eigenheit, die im Grunde zweierlei in einem wahrhat, einen Doppelcharakter reflektiert. Darin erscheint ein Wesen widersinnig und hierdurch wesentlich abwesend, auch wenn es der Form nach körperlich da ist. Das Wort "Fetisch" wurde in der Beschreibung von Ritualen übernommen, die aus Beobachtungen von Naturreligionen der "Naturvölker" puplik wurden. Portugiesische Seefahrer hatten dereinst von ihren Reisen geschnitzte Tier- und Menschenfiguren mitgebracht, die die Eingeborenen aus Westafrika als Kultgegenstände verehrt haben. Ihnen wurde eine magische Wirkung nachgesagt. Aus dem portugiesischen Wort für diesen "Zauber" (feitiçio) entstand dann später der Begriff "Fetisch". Im Portugiesischen steht er seitdem für "Machwerk", "Sachzwang". Der Fetisch bedeutet im hießigen Wortgebrauch das Sinnbild der Fixierung an eine höhere Gewalt, mystisches Verlangen, kultische Unterwerfung unerreichter Lust, welcher über symbolische Gegenstände gehuldigt wird. Es handelt sich hierbei also um die Verehrung und Huldigung einer vermeintlichen Macht, einer Metaphysik der Macht, welcher sich Menschen unterworfen fühlen, weil sie durch sie zugleich ihr Leben gegeben glauben oder fühlen. Fetischismus ist der Kult einer Verehrung oder Vergötterung von Geistern und Dingen, denen ein übermenschlicher Sinn zugesprochen ist, die also einen Sinn erfüllen, den die Menschen für sich selbst nicht haben, den sie aber allgemein im Fetisch als Bildnis einer für sich seienden Heraussetzung, einer Erhabenheit erleben, weil er ihnen in diesem Sinn erscheint. In solchem Bildnis erscheint das Erhabene selbst wirklich und hat durch diesen Schein eine wirkliche Gegenwart ohne wesentlich wirklich zu sein. Sie ist die Vergegenwärtigung einer Ungewissheit, das nur im Schein wie ein Wissen für sich sein kann (siehe auch Bewusstsein). Es erfährt somit einen Sinn, der seinen Nutzen an einer Sache findet, die einen menschlichen Sinn reflektiert, der in der Sache seine rein geistige Form hat, also nicht sachlich ist. Durch sie und über sie schließt er sich ausschließlich mit sich selbst zusammen und erlebt sich in dem Fetisch, für den die Sache steht, lebt damit eine Abstraktion, die nur für ihn Sinn hat (siehe abstrakt menschlicher Sinn). Die Vermittlung der sinnlichen Beziehungen in der Welt wird im Fetisch zu einem scheinhaften Sinn, der seinen Ausschluss nicht mehr wahrhat, weil er die Täuschung für sich wahrmachen muss um das zu sein, was ausgeschlossen ist (siehe auch Isolation). Fetischismus ist somit nicht nur eine Form des Bewusstseins, sondern ein Zustand entfremdeter Selbstreflexion, die über äußere Gegenstände aufgehoben erscheint (siehe auch Warenfetischismus) oder Menschen zu solchen Gegenständen macht (siehe Körperfetischismus). Er ist sowohl eine Fixierung des Bewusstseins an die Gegebenheiten des Seins, also auch eine beseelte Wahrnehmung, welche an einem Gegenstand wahrmachen muss, was sie für ihre Seele nicht wahrhaben kann. Marx verwendet den Begriff Fetischismus bezogen auf eine Gesellschaft, in der das Verhältnis der Waren (siehe Tausch) durch ihre Geldform wie ein Naturwesen erscheint, das für die Menschen eine abwesende Macht als ihre ihnen entfremdete Naturmacht in einem eigentümlichen Wesen gegenübertritt und worin das gesellschaftliche Verhältnis der Menschen wie ein Verhältnis ihrer Sachen erscheint. Er nennt diese Erscheinung dann auch Warenfetischismus. Diese in seinen ökonomischen Schriften (Grundrisse und Kapital) referierte Reminiszenz an die Philosophiekritik hat keinen logischen Stellenwert in der Kritik der politischen Ökonomie, wohl aber in der Ideologiekritik. Ideologie, die ja auf Vorstellungen von gesellschaftlicher Wirklichkeit gründet, trägt wesentlich zu ihrer Mystifikation bei und bietet somit auch die Begrifflichkeiten für sublime Fetischismen. Der Begriff der "Fetischisierung" wurde von Adorno und in seinem Gefolge durch Postone allerdings darüber hinaus auch zu einer der Ökonomie unmittelbar entnommenen psychologischen Begrifflichkeit gewendet: Verdinglichung des Bewusstseins. Darin ist nicht nur die Adäquanz des unmittelbar praktischen und daher unentwickelten Bewusstseins mit dem Phänomen der Mystifikation des gesellschaftlichen Verhältnisses, dem Warenfetisch gemeint, sondern es wird von Adorno auch die Unterwerfung der Menschen, ihrer Empfindungen und Bedürfnisse, mit den Erfordernissen des Arbeitsprozesses überhaupt gleichgesetzt (siehe hierzu auch Friedmann Grenz: "Adornos Philosophie in Grundbegriffen", Suhrkamp-Verlag 1975, S.43ff). Dadurch wird der Fetischismus zu einem ontologischen Begriff, der nicht mehr die Unentwickeltheit eines bestimmten Bewusstseins im Schein des Warentauschs beschreibt, sondern die Beugung menschlicher Wahrheit durch Arbeit überhaupt. "Verdinglicht" ist, was sich der Notwendigkeit von sachlichen Beziehungen beugt und daher dem Hässlichen zugewandt ist. Seine Wahrheit ist die des Schönen (siehe Ästhetik) und so wird Adornos Fetischismusverständnis zum Inbegriff bürgerlicher Gekränktheit an dieser Welt, in der sich nicht richtig leben lässt ("Es gibt kein richtiges Leben im falschen"). Der Fetischismus wird so zur Fixierung an das beschädigte Leben, das Adorno immer in diesem Gegensatz und also als negiertes (also nicht widersprüchlich verwirklichtes) Leben beschreibt (siehe negative Dialektik). In diesem Sinne wird der Fetischismusbegriff auch von seinen Schülern (z.B. Postone) zu einer nicht nur durch die Geldform der Waren bedingte Mystifikation des Verstandes, die durch schlussforlgerndes Denken und durch Wissen überwunden ist, sondern zu einer umfänglichen psychologischen Unterwerfung unter den "Verblendungszusammenhang" bürgerlicher Wertschätzungen überhaupt. Dies macht ideologiekritische Begrifflichkeit zu einer psychologischen, die sich in ihrer Verwendung als beglifflich gefasster Vorwurf auswirkt (nämlich an die bürgerlichen Verhältnisse fixiert zu sein). |
![]() |
|