An sich ist eine Form das objektive Gefäß für einen subjektiven Inhalt, was diesen also für sich sein lässt. An und für sich geschieht jede Entwicklung durch einen Inhalt, der seine Form bestimmt, zu seiner objektiven Gestalt macht oder findet, die er für sich und durch sich bestimmt. Also hat jeder Inhalt die Form nötig, die er an sich schon furch sich, durch seine Inhalte bedingt, um zu sein, denn er ist nur durch sie gegenständlich - sei er sinnlich oder geistig, materiell oder immateriell und bestünde er auch nur aus einem Buch, einer Kapelle, einem Konzert, einem Film, einem Haus, einem Spiegelei oder was auch immer. In der Form eines Gegenstands erst können sich Inhalte mitteilen, vermitteln, und nutzen lassen, besonders, wenn dieser ohne eine Formbestimmung, also ohne eine ihm nicht gemäße, eine fremde Wirkung hat (siehe heirzu auch fremde Kraft). Die Form ist notwendig für sein Verhalten, für seine Wirkung in Verhältnissen, in denen er seine Beziehungen auf anderes, seine gegenständliche Wirkung hat, in denen er also wirklich wird. Solange ein Inhalt noch unwirklich ist, sich selbst erst bildet, solange er sich noch zusammenfügt, sich aus vielen Zusammenhängen zusammenfasst und ergänzt, ohne schon wirklich da zu sein, lässt sich keine Form aus ihrem Inhalt schon erklären. Form ist ist immer nur als fertige Gestalt, die Gegenständlichkeit eines Inhalts, seine Objektivität, die auf ihr Subjekt verweist. Der Inhalt einer Form bildet sich aus den Stoffen, die darin substantiviert sind, die also seine Qualität ausmachen. Dadurch ist Inhalt das, was bestimmend ist für die Form, die ihm angemessen ist. Die Form ist das, worein er sich füllt und wodurch er als Form sein kann - qualitativ, indem er sich in der Form entspricht, darin seinen Ausdruck und sein Gefäß hat, quantitativ, insofern er - um in dieser Form zu sein - diese auch als Quantum von sich nötig hat. Alles andere wäre keine Form, sondern ihrem Inhalt inadäquat. Eine Form, die dem Inhalt nicht entspricht, wäre schlicht unförmig. Umgekehrt aber kann ein Inhalt viele Formen haben. In der Form hat ein Inhalt zwar eine Gestalt, die ihm qualitativ und quantitativ entspricht (siehe Qualität und Quantität), die aber zugleich auch auf andere Inhalte bezogen ist. Von daher kann sie ihm entsprechen und doch auch ihm äußerlich, wenn sie gleichgültig gegen ihn für sich und andere zugleich sein kann, wenn sie sich zu ihm abstrakt verhält und ihm hierdurch widerspricht. Ein Widerspruch von Form und Inhalt entsteht also aus einer Doppelform, aus dem Doppelcharakter einer Form, die zugleich Formbestimmung ist. Darin wird eine Form zugleich zu einer fremden Kraft, hat eine Wirkung, die sich gegen eine inhaltliche Fortbildung behauptet, die in der Entgegnung zu ihrem inhaltlichen Bildungsprozess als für ihn inadäquate Form inhaltliche Zusammenhänge bestimmt. Es ist dann eine fremdbestimmte Form, eine Formation, die einer Bestimmung unterliegt, die von ihrem Inhalt absieht, ihn abstrahiert zu einer für sich seienden Substanz (siehe Begriffsubstanz). Seine Entfremdung wird hierdurch als Abstraktion wirklich und bewahrheitet lediglich seine Absehung von ihrem Inhalt (z.B. als abstrakt menschliche Arbeit). Erst mit dem Aufkommen einer Notwendigkeit zur Form wird der Inhalt wahr, Not wendender Inhalt, der ein neues Dasein eröffnet, seine Emanzipation betreibt. So sind viele Entwicklungen innerhalb einer Formbestimmung, z.B. die Entwicklung der Produktivkräfte, oft zwar ständig unterbrochen und teilweise zertrennt, doch ihre Natur besteht immer schon aus dem, was sie inhaltlich entwickelt und in ihrem Zusammenhang entwickelt haben, ohne allerdings schon wirklich zu sein. Sie haben in ihrer Teilung schon Inhalte, ohne dass diese unmittelbar durch die Form schon bestimmt sind, die aber durch eine Formbestimmung vermittelt werden und hierdurch in ihrer Form einen doppelten Inhalt haben, einen natürlichen, der nicht wirkllich wahr werden kann, weil er im Ganzen von einer fremden Kraft beherrscht ist. Formbestimmung ist die Erscheinungsform der Bestimmung einer abstrakten Form, die selbst aus ihr durch die Verdopplung ihrer Substanz, durch ihren Widerschein (notwendiger Schein) als Form durch sich und für sich, also an und für sich hervorgegangen ist. Wesentlich ist Form eine bloße äußerung und also das äußere des Inhalts, sein Dasein als Ganzes vieler Eigenschaften, als Ausdruck inneren Zusammenhänge, als Gestalt des Inhalts, wie er geworden ist. Als Ganzes eines Zusammenhangs kann jede Form auch Teil einer anderen Ganzheit sein, die selbst wiederum etwas ganz anderes wird. Eine in sich geschlossene Totalität, ein System des Ganzen als ganz eigenes Ganzes kann nicht wahr sein , weil es nichts gibt, was ganz für sich sein kann (siehe Dialektik). In der Beziehung auf anderes entsteht ein Verhältnis von Formen, die für sich ganz - weil inhaltlich auch ganz verbunden - sind. Aber in ihren Zusammenhalt kann eine Form selbst nichts anders Bestimmtes sein, als das, was sie durch den Inhalt ist. Als Form für sich hat sie einen vollständigen und ihr eigenen Inhalt, durch den sie unmittelbar, also ohne jede weitere Vermittlung bestimmt ist, insofern eben qualitativ wie qualitativ durch ihn und für ihn ist (siehe Qualität und Quantität) - qualitativ, indem sie dem Inhalt entspricht, durch ihn bestimmt ist, ihm Ausdruck und Gefäß sein muss, quantitativ, insofern sie - um dessen Form zu sein - nur das Quantum des Inhalts darstellen soll. Mag die Form auch selbst Eigenschaften darüber hinaus haben, dies ist zunächst gleichgültig - sie sind keine Form dieses Inhalts und daher ihm inadäquat. Sie ist wesentlich durch ihn bestimmt, solange der Inhalt ein bestimmter ist - und sofern sie selbst Eigenschaften, also Inhalt hat, ist dies gleich. Aber eine Form kann vielen Inhalten entsprechen, sofern sie deren Bestimmungen entspricht. Von daher ist sie nicht notwendig ganz durch einen Inhalt bestimmt, kein notwendig Ganzes dieses Inhalts. Oder auch wo ein Inhalt selbst nichts Ganzes ist, ist er nicht aus sich selbst vollständig bestimmt und so nicht unbedingt ausschließlicher Inhalt einer Form, die Form also dann auch nicht vollständig durch ihn bestimmt. Aber jede Form ist ein Ganzes, auch wenn nicht ganz für einen Inhalt. Und so ist eine Form, soweit sie nicht vollständig durch den Inhalt bestimmt ist, auch gleichgültig gegen ihn. Wo also der Inhalt sie nicht ganz bestimmt, erfährt die Form zu ihrer mangelhalten inhaltlichen Bestimmung zugleich eine abstrakte Bestimmung als Form für sich, als leere Negation dessen, was nicht wirklich Inhalt ist sondern eine bloße Abstraktion von ihm. Als Form selbst muss sie ein Ganzes vieler Eigenschaften darstellen, die sich nicht vollständig in ihr gestalten können. Von daher erfahren auch die Inhalte selbst eine Bestimmung, die aus ihrer Form kommt, eine Formbestimmung. Sie werden jenseits ihrer inhaltlichen Bestimmtheit formalisiert. In dieser Bestimmung hat die Form dann für sich selbst eine Substanz, die von ihrem Inhalt absehen muss und daher von ihm auch unterschieden ist. Die Form verhält sich selbst zu ihm als Abstraktion eines fremden Elements, als fremde Kraft. Sie ist dann Elementarform einer äußerlichen Beziehung (vergl. z.B. die Ware als eine äußerliche Beziehung von Produktion und Konsumtion, die eine Form für sich ist und in der Wertform sich selbst vermittelst ihrer Wertsubstanz auf andere Waren bezieht). Formalisierte Inhalte bleiben solange an ihren Inhalt gebunden, also von ihm abhängig, wie sie noch keine Formation darstellen. | ![]() |