"Daß der Mensch ein leibliches, naturkräftiges, lebendiges, wirkliches, sinnliches, gegenständliches Wesen ist, heißt, daß er wirkliche, sinnliche Gegenstände zum Gegenstand seines Wesens, seiner Lebensäußerung hat oder daß er nur an wirklichen, sinnlichen Gegenständen sein Leben äußern kann. Gegenständlich, natürlich, sinnlich sein und sowohl Gegenstand, Natur, Sinn außer sich haben, oder selbst Gegenstand, Natur, Sinn für ein Drittes sein, ist identisch." (MEW 40, S. 578). "Indem ... überall einerseits dem Menschen in der Gesellschaft die gegenständliche Wirklichkeit als Wirklichkeit der menschlichen Wesenskräfte, als menschliche Wirklichkeit und darum als Wirklichkeit seiner eignen Wesenskräfte wird, werden ihm alle Gegenstände als die Vergegenständlichung seiner selbst, als die seine Individualität bestätigenden und verwirklichenden Gegenstände, als seine Gegenstände, d.h. Gegenstand wird er selbst. Wie sie ihm als seine werden, das hängt von der Natur des Gegenstandes und der Natur der ihr entsprechenden Wesenskraft ab; denn eben die Bestimmtheit dieses Verhältnisses bildet die besondre, wirkliche Weise der Bejahung. Dem Auge wird ein Gegenstand anders als dem Ohr, und der Gegenstand des Auges ist ein andrer als der des Ohrs. Die Eigentümlichkeit jeder Wesenskraft ist grade ihr eigentümliches Wesen, also auch die eigentümliche Weise ihrer Vergegenständlichung, ihres gegenständlich-wirklichen, lebendigen Seins. Nicht nur im Denken, sondern mit allen Sinnen wird daher der Mensch in der gegenständlichen Welt bejaht."." (MEW 40, Seite 241) "Der erste Gegenstand des Menschen - der Mensch - ist Natur, Sinnlichkeit, und die besondern menschlichen Wesenskräfte, wie sie nur in natürlichen Gegenständen ihre gegenständliche Verwirklichung, können nur in der Wissenschaft des Naturwesens überhaupt ihre Selbsterkenntnis finden. Das Element des Denkens selbst, das Element der Lebensäußerung, des Gedankens, die Sprache ist sinnlicher Natur.." (MEW 40, S. 544). Ein Gegenstand ist die objektive Form subjektiver Inhalte, ein natürliches Objekt menschlicher Naturmächtigkeit, in dem sich das Subjekt seiner Natur vergewissert, sich vergegenständlicht, sich in und durch seine Natur wahr hat. Ein Gegenstand ist von daher die Form eines Produkts, worin die Beziehung einer Lebenstätigkeit als Lebensproduktion objektiv unzweifelhaft ihrem Subjekt gegenüber steht, Über jeden Zweifel erhaben ist ein Mensch durch seine Vergegenständlichung, durch den Gegenstand, den er erzeugt hat und an dem er findet, was seine Eigenschaften und Fähigkeiten darin gegenständlich (objektiv) wahr gemacht haben. An sich ist ein Gegenstand in seiner gegenständlichen Bestimmtheit eine für sich seiende Sache oder Dingheit, die als dem Subjekt Äußerliches nicht zu bezweifeln ist. Er ist durch es gebildet, aber notwendig als etwas anderes, als gegenständliche Aufhebung, als existente Wendung seiner Not. Das Subjekt hat sich daher notwendig in der Sache der Menschen vergegenständlicht, indem es sich von sich selbst unterscheidet, indem es subjektiv für sich und zugleich objektiv ist, seine Natur außer sich findet, empfindet und hat. Es äußert sich also notwendig als Naturmacht seiner Natur und durch sie - eben dadurch, dass es Äußeres außer sich für sich erzeugt, um seine innere Natur außer sich zu finden und zu empfinden. Es bringt sich ja nur hierdurch selbst in Form, macht sich zu seinem Gegenstand außer sich, durch den allein es erst wirklich als Subjekt objektiv da ist (siehe Dasein), schon vor aller Erfahrung seine Natur außer sich so sinnlich wie gegenständlich wahrhat. "Wenn die Empfindungen, Leidenschaften etc. des Menschen nicht nur anthropologische Bestimmungen im [engeren] Sinn, sondern wahrhaft ontologische Wesens-(Natur-)bejahungen sind – und wenn sie nur dadurch wirklich sich bejahen, daß ihr Gegenstand sinnlich für sie ist, so versteht sich, 1. daß die Weise ihrer Bejahung durchaus nicht eine und dieselbe ist, sondern vielmehr die unterschiedne Weise der Bejahung die Eigentümlichkeit ihres Daseins, ihres Lebens bildet; die Weise, wie der Gegenstand für sie, ist die eigentümliche Weise ihres Genusses; 2. da, wo die sinnliche Bejahung unmittelbares Aufheben des Gegenstandes in seiner selbständigen Form ist (Essen, Trinken, Bearbeiten des Gegenstandes etc.), ist dies die Bejahung des Gegenstandes; 3. insofern der Mensch menschlich, also auch seine Empfindung etc. menschlich ist, ist die Bejahung des Gegenstandes durch einen andren, ebenfalls sein eigner Genuß; 4. erst durch die entwickelte Industrie, i.e. durch die Vermittlung des Privateigentums, wird des ontologische Wesen der menschlichen Leidenschaft sowohl in seiner Totalität als in seiner Menschlichkeit; die Wissenschaft vom Menschen ist also selbst ein Produkt der praktischen Selbstbetätigung des Menschen; 5. der Sinn des Privateigentums – losgelöst von seiner Entfremdung – ist das Dasein der wesentlichen Gegenstände für den Menschen, sowohl als Gegenstand des Genusses wie der Tätigkeit." (MEW 40, S. 562f). In seinem Gegenstand wirkt auf den Menschen zurück was von ihm und für ihn und durch ihn bestimmt, schön und gut für ihn ist. Doch schön und gut ist ihm zugleich, was ihm nützlich ist. Und darin ist ihm sein Gegenstand zugleich äußerlich geworden, - ist ihm ein Gegenstand für Bedürfnisse irgendeiner Art, der ihm im Wesentlichen gleichgültig sein kann, denn dieser hat seinen Grund nicht durch ihn, sondern ausschließlich als Gebrauchswert für ihn. Er bezieht sich nicht unmittelbar sinnlich auf ihn, sondern nur durch einen Wert, den er erst über den Warentausch erfährt. Und einmal durch Kauf als Besitz erworben, verliert er seine Gegenständlichkeit in und durch seine Vernutzung. Soweit sie sich als Menschen darin auch im Allgemeinen frei durch ihre Lebensäußerungen und Empfindungen wie im Einzelnen bewähren, betätigen und bestätigen sie die Wahrheit, die durch menschliche Arbeit in ihre Vergegenständlichung eingegangen war und für die Menschen so da ist wie geworden (siehe hierzu auch historischer Materialismus). In seinem Dasein kann sich ein Gegenstand jedoch auch durch seine gesellschaftlche Vermittlung als Gebrauchswert in seiner Seinsgewissheit entzweien (siehe hierzu Dazwischensein), ungewiss werden, wo er ungegenwärtig, eben nur mal anwesend oder auch abwesend ist, wesentlich nicht wirklich da ist (siehe Dasein), durch sein abstrakt allgemeines Sein als bloße Tatsache einer beliebig scheinenden Wirklichkeit da ist (siehe hierzu auch Positivismus), die aber wesentliche Wirkungen auf das Belieben der Menschen hat (siehe auch Substanz). Von daher ist es nötig, den Gegenstand der Menschen und ihrer Gesellschaft sich bewusst zu machen und gegenständlich zu denken, ihn sich nicht nur durch Einverleibung, sondern auch durch Bewusstsein anzueignen Ein Gegenstand ist von da her das, was man zu seiner Sache macht oder als seine Sache hat. Für das Subjekt dieser Beziehung ist er ein Objekt, die objektive Form der Äußerung, die sich von der des Subjekts unterscheidet, daher als anderes Dasein ihres Inhalts wahr geworden, das der Form nach von diesem verschieden ist. Der Gegenstand als objektive Form setzt daher immer schon ein subjektives Verhältnis zu seiner Natur voraus, die damit zur Form einer objektiven Natur geworden ist. Nicht eine allseits vorausgesetzte Natur, kein Ding an sich (siehe Kant) ist für den Menschen - und damit überhaupt - gegenständlich. Was die Menschen finden, das können sie empfinden, wenn und weil es ihrer Sinnlichkeit entspricht, was sie von sich erkennen, weil es als gesellschaftliche Form ihrer eigenen Natur da ist, was sie schon vor aller Erfahrung, also durch sich selbst schon in ihren gesellschaftlichen Produkten kennen. Diese Kentnnis ist die Basis aller menschlichen Erkenntnis, die ihr Material, ihre sachliche Grundlage sein muss. Eine wissenschaftliche Erkenntnis, die ihren Gegenstand nicht aus ihrer sinnlichen Gegenwärtigkeit als Produkt und Bedingung der menschlichen Geschichte des menschlichen Lebens begreifen kann (siehre hierzu historischer Materialismus), verfehlt notwendig auch dessen Menschlichkeit, die Erkenntnis der gegenständlichen Wirklichkeit einer menschlichen Gesellschaft (siehe hierzu auch Humanismus). "Der Hauptmangel alles bisherigen Materialismus - den Feuerbachschen mit eingerechnet - ist, daß der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit, nur unter der Form des Objekts& oder der Anschauung& gefaßt wird; nicht aber als menschliche sinnliche Tätigkeit, Praxis, nicht subjektiv. Daher geschah es, daß die tätige& Seite, im Gegensatz zum Materialismus, vom Idealismus entwickelt wurde - aber nur abstrakt, da der Idealismus natürlich die wirkliche, sinnliche Tätigkeit als solche nicht kennt. Feuerbach will sinnliche, von den Gedankenobjekten wirklich unterschiedene Objekte; aber er faßt die menschliche Tätigkeit selbst nicht als gegenständliche Tätigkeit." (1. Feuerbachthese in MEW Bd.3, S. 533 bis 535). Es gibt keine Natur an sich, keine objektive Determination, die getrennt vom Menschen einfach schon immer so da wäre, wie sie ist (siehe auch Sein). Was sie als ihren Gegenstand wahrnehmen ist ihr menschliches Wesen als Dasein ihrer Geschichte (siehe historischer Materialismus), ihre geschichtlich gewordene Lebensäußerung im gesellschaftlichen Sinn und Zweck ihrer Arbeit und Bedürftigkeit, wie sie hier und da und dort entstanden und als ihre gegenständlich gewordene Ntur in ihrer gegenwärtigen Kultur da ist. Was sie als ihren Gegenstand wahrnehmen ist das Produkt ihrer eigenen Natur wie auch ihrer Naturaneignung, Äußerung ihrer Naturmächtigkeit als Wirkkraft ihrer Menschwerdung. Was sie als Gegenstand ihres Lebens zweifelsfrei wahrnehmen ist zugleich auch das, was von sich ohne jeden Zweifel wahrhaben, weil es außer ihnen auch durch sich zweifelsfrei da ist, existiert. Was sie erzeugen, das zeugt auch von ihrer Intelligenz und Wirkkraft ihrer Geschichte. Damit ist der Gegenstand immer schon eine objektive Form, die außer dem menschlichen Wesen da ist,- aber nicht als eine mit dem Menschen identische Form (siehe Fichte), sondern immer ein Wesen, das der Mensch außer sich als Form seines Lebens wahr hat, weil er darin seine Natur als seine Wesnskraft gegenständlich so wahrnimmt, wie er sie über jeden Zweifel erhaben geäußert hat. "Ein Wesen, welches seine Natur nicht außer sich hat, ist kein natürliches Wesen, nimmt nicht teil am Wesen der Natur. Ein Wesen, welches keinen Gegenstand außer sich hat, ist kein gegenständliches Wesen. Ein Wesen, welches nicht selbst Gegenstand für ein drittes Wesen ist, hat kein Wesen zu seinem Gegenstand, d.h. verhält sich nicht gegenständlich, sein Sein ist kein gegenständliches. Ein ungegenständliches Wesen ist ein Unwesen. Setzt ein Wesen, weiches weder selbst Gegenstand ist noch einen Gegenstand hat. Ein solches Wesen wäre erstens das einzige Wesen, es existierte kein Wesen außer ihm, es existierte einsam und allein. Denn sobald es Gegenstände außer mir gibt, sobald ich nicht allein bin, ich ein andres, eine andre Wirklichkeit als der Gegenstand außer mir. Für diesen 3ten Gegenstand bin ich also eine andre Wirklichkeit als er, d.h. sein Gegenstand. Ein Wesen, welches nicht Gegenstand eines andren. Wesens ist, unterstellt also, daß kein gegenständliches Wesen existiert. Sobald ich einen Gegenstand habe, hat dieser Gegenstand mich zum Gegenstand. Aber ein ungegenständliches Wesen ist ein unwirkliches, unsinnliches, nur gedachtes, d.h. nur eingebildetes Wesen, ein Wesen der Abstraktion. Sinnlich sein, d.h. wirklich sein, ist Gegenstand des Sinns sein, sinnlicher Gegenstand sein, also sinnliche Gegenstände außer sich haben, Gegenstände seiner Sinnlichkeit haben. Sinnlich sein ist leidend sein. Der Mensch als ein gegenständliches sinnliches Wesen ist daher ein leidendes und, weil sein Leiden empfindendes Wesen, ein leidenschaftliches Wesen. Die Leidenschaft, die Passion ist die nach seinem Gegenstand energisch strebende Wesenskraft des Menschen." (MEW 40, S. 578) Ein Gegenstand ist immer ein ganzes "Gegenüber" in der Beziehung von Subjekt und Objekt, von Tätigkeit (siehe auch Arbeit) und Leiden (siehe auch Wahrnehmung) in und an seiner Wirklichkeit. Er ist von daher ein Ganzes vieler Eigenschaften, eine Sache, ein Ding, ein Mensch oder auch ein Gedanke, je nach dem, wodurch und wofür er als Objekt bestimmt vor dem Subjekt (siehe auch Subjektvität) steht, gegenständlich da ist, z.B. als praktischer Gegenstand der Kultur, der Politik oder der Wirtschaft, oder auch in der Theorie als Gegenstand der Philsoophie oder einer Erkenntnistheorie oder Technologie oder der Medizin usw. Er ist ein Objekt, das immer in einem bestimmten Verhältnis zu dem steht, wodurch es bestimmt ist, was also das Subjekt ist, das sich auf ihn als das ihm unterstellte Objekt bezieht. Ganz allgemein ist der Gegenstand der Menschen das, was sie für ihr Leben nötig haben und was sie für ihr Leben äußern: Ihre Natur in ihnen, an ihnen und für sie, durch die sie ganz und zugleich ein Teil von ihr sind. Ihre Natur bewahrheiten die Menschen daher außer sich, in den Gegenständen, die ihre Natur außer ihnen eigenschaftlich macht, Eigenschaften setzt, die eigentümlich, ursprünglichstes Eigentum sind. Jede Entwicklung geschieht durch einen Inhalt, der seine Form findet. Von daher hat jeder Inhalt eine Form und ist durch sie gegenständlich - sei er sinnlich oder geistig, materiell oder immateriell und bestünde er auch nur aus einem Buch, einer Kapelle, einem Konzert, einem Film, einem Haus, einem Spiegelei oder was auch immer. In der Form eines Gegenstands erst können sich Inhalte mitteilen, vermitteln, und nutzen lassen, besonders, wenn dieser ohne eine Formbestimmung, also ohne eine ihm nicht gemäße, eine fremde Wirkung hat (siehe hierzu auch fremde Kraft). Die Menschen äußern ihr Leben, indem sie es gestalten, indem sie durch ihr Zusammenwirken die Gegenstände ihres Lebens erzeugen und es durch ihre Erzeugnisse, durch ihre Objekte aneignen und verwirklichen, indem sie damit ihre Bedürfnisse befriedigen. In dieser Wirklichkeit verhalten sie sich zu einander als Mensch, weil und sofern sie durch einander Subjekte wie Objekte ihrer Sinne, ihrer leibhaftigen Erkennnis sind und in solcher Selbsterkenntnis zugleich ihr Leben bewahren und fortbilden (siehe auch Sinnbildung). Indem sie in ihren Gegenständen einander als Menschen erkennen, Sinn für einander haben und Sinn überhaupt finden (siehe Empfindung), indem sie sich als Menschen anerkennen (siehe Selbstbewusstsein), erkennen sie sich als gesellschaftliche Wesen ihrer Lebensproduktion. "Die Aneignung des entfremdeten gegenständlichen Wesens oder die Aufhebung der Gegenständlichkeit unter der Bestimmung der Entfremdung - die von der gleichgültigen Fremdheit bis zur wirklichen feindseligen Entfremdung fortgehn muß - hat für Hegel zugleich oder sogar hauptsächlich die Bedeutung, die Gegenständlichkeit aufzuheben, weil nicht der bestimmte Charakter des Gegenstand es, sondern sein gegenständlicher Charakter für das Selbstbewußtsein das Anstößige und die Entfremdung ist. Der Gegenstand ist daher ein Negatives, ein sich selbst Aufhebendes, eine Nichtigkeit. Diese Nichtigkeit desselben hat für das Bewußtsein nicht nun eine negative, sondern eine positive Bedeutung, denn jene Nichtigkeit des Gegenstand es ist eben die Selbstbestätigung der Ungegenständlichkeit, der Abstraktion, seinen selbst. Für das Bewußtsein selbst hat die Nichtigkeit des Gegenstand s darum eine positive Bedeutung, daß es diese Nichtigkeit, das gegenständliche Wesen, als seine Selbstentäußerung weiß; daß es weiß, daß sie nur ist durch seine Selbstentäußerung Die Art, wie das Bewußtsein ist, und wie etwas für es ist, ist das Wissen. Das Wissen ist sein einziger Akt. Etwas wird daher für dasselbe, insofern es dies Etwas weiß. Wissen ist sein einziges gegenständliches Verhalten. - Es weiß nun die Nichtigkeit des Gegenstand es, d.h. das Nichtunterschiedensein des Gegenstand es von ihm, das Nichtsein des Gegenstand es für es - dadurch, daß es den Gegenstand als seine Selbstentäußerung weiß, d.h. sich - das Wissen als Gegenstand - dadurch weiß, daß der Gegenstand nun der Schein eines Gegenstand es, ein vorgemachter Dunst ist, seinem Wesen nach aber nichts andres als das Wissen selbst, welches sich sich selbst entgegengestellt und daher sich eine Nichtigkeit, ein Etwas entgegengestellt hat, was keine Gegenständlichkeit außer dem Wissen hat; oder das Wissen weiß, daß es, indem es sich zu einem Gegenstand verhält, nun außer sich ist, sich entäußert; daß es selbst sich nun als Gegenstand erscheint, oder daß das, was ihm als Gegenstand erscheint, nun es selbst ist. Andrerseits, sagt Hegel, liegt hierin zugleich dies andre Moment, daß es diese Entäußerung und Gegenständlichkeit ebensosehr aufgehoben und in sich zurückgenommen hat, also in seinem Anderssein als solchem bei sich ist. Wir haben in dieser Auseinandersetzung alle Illusionen der Spekulation zusammen." (MEW 40, Seite 580*f) Die Lebensmittel, Produktionsmittel und Kultur der Menschen zeugen von der Synergie ihrer gesellschaftlichen Wirklichkeit, in der sie ihr Leben wahrnehmen und wahrhaben. Was sie zu ihrer Sache gemacht haben, das macht ihr gegenständliches Verhältnis, ihre gesellschaftliche Lebenswirklichkeit aus. Es ist das Verhalten ihrer Naturmächtigkeit, ohne das ihr Leben nur noch als eine Aufhäufung von Ereignissen zu verstehen bliebe, als Gestalung einer selbstverlorenen Sinnlichkeit, als das Dasein unwirklicher Sinne (siehe abstrakt menschlicher Sinn). "Der Mensch verliert sich nur dann nicht in seinem Gegenstand, wenn dieser ihm als menschlicher Gegenstand oder gegenständlicher Mensch wird. Dies ist nur möglich, indem er ihm als gesellschaftlicher Gegenstand und er selbst sich als gesellschaftliches Wesen, wie die Gesellschaft als Wesen für ihn in diesem Gegenstand wird. Was den Menschen gegenständlich ist, war immer schon auch ihre Sache. Doch gegenständlich sind nicht alle Sachen. Wer aber für seine Sache tätig ist und sich mit ihr und durch sie auf die Welt der Gegenstände bezieht, erkennt sich auch in dieser Beziehung tätig, ist darin unzweifelhaft für sich, ganz gleich, wie sie sich in dieser Welt verwirklicht oder sich erst zu einer Kritik entwickeln muss, um sich darin verwirklichen zu können. Wenn es wirklich seine Sache ist, so wird er In jedem Fall sich darin achten können und also auch auf sich und andere achten, auch wenn seine Sache noch nicht gegenständlich ist, noch nicht objektiv existiert. Die Selbstachtung der Menschen entspringt der Notwendigkeit, sich ihrer durch ihre Sache, ihrer Arbeit, ihrer Bedürfnisse und ihrer Genüsse selbst gewiss zu sein, sich ihrer zu versichern, indem sie sich auf andere, also gegenseitig sachlich beziehen und hierdurch selbst gegenständlich zu werden. Nicht, weil ein Mensch sich seiner Sachen immer schon sicher sein könnte, so, als hätten er diese "auf nichts gestellt" (Max Stirner), sondern weil seine Sache immer schon und vor aller Tätigkeit gesellschaftlich ist, indem er ihr Material in den gesellschaftlichen Gegenständen vorfindet, seine stoffliche Voraussetzung darin hat und durch diese dem Individuum zur Verfügung steht, was immer er auch daraus macht und seine Sinne (siehe Sinnbildung), seine Geschichte in seiner Gesellschaft bildet (siehe historischer Materialismus). Ein Gegenstand ist etwas Objektives, eine Sache, eine Position oder eine ganze Welt, was eigenen Stand hat, etwas, was von und für Menschen und dennoch für sich etwas ist, das außer ihnen seinen Bestand bewahrt. Er ist das Objekt schlechthin, das auf das Subjekt. bezogen ist, das ihn gemacht hat. Ein solches Objekt ist von seinem Subjekt untrennbar, weil es im Grunde hiervon nur eine eigene Form hat, wesentlich dadurch ununterschieden ist, dass es sich aus diesem als Entgegnung, als "Gegenwurf" begründet (lat.: obiectum = das Entgegengeworfene). Es ist das, was durch ein Subjekt unterstellt, und also hierdurch bestimmt ist. Das unterscheidet den in diesem Sinne "objektiven" Gegenstand von einem äußeren Gegenstand, der zur Nutzung vergeht, der zwar von und für Menschen existiert, nicht aber als das von ihnen ist und bleibt, was er für sie ist und war (siehe Äußerlichkeit). Gegenstand der Menschen ist das Produkt ihrer Lebensäußerung und das Mittel ihrer Selbsterhaltung in der Form ihre Wirklichkeit: Das Dasein menschlicher Sinnlichkeit. Menschliches Leben äußert sich nicht im Verhalten zu sich selbst, weil es nur geäußert ist, wenn es auch außer sich existiert. Jede Lebensäußerung ist daher gegenständlich und wäre für sich ein Unsinn, nur scheinbares Leben, unwesentlich. Auch wenn das die Menschen erst begreifen können, wenn sie mit Haut und Haaren auf der Welt sind, so ist doch die Natur schon gegenständlich für den Menschen, bevor es ihn gibt, ihm vorausgesetzt und folgend zugleich. Sie ist sein Objekt, menschliche Objektivität, die sein Werden wie sein Vergehen beinhaltet, die also wesentlich ihn schon beinhaltet, bevor er sich zu ihre verhalten kann, ihr Subjekt und folglich subjektive Natur wird. Von daher hat jeder menschliche Gegenstand menschliche Natur und ist so natürlich, wie auch der Mensch von Natur ist und Natur hat. Er hat sein Wesen außer sich in der Natur seines Gegenstands und wäre ohne diesen wesenlos, weil er ohne diese Natur selbst Unnatur wäre. Sinn äußert sich durch die Tätigkeit, durch Arbeit in der Bildung menschlichen Reichtums, in der Erzeugung menschlicher Gegenstände mit der Ausbildung menschlicher Fähigkeiten (siehe Produktivität) und Eigenschaften, menschlicher Lebensvielfalt. Und er erkennt sich in der Wahrnehmung, in den Empfindungen und Gefühlen, mit denen Menschen ihre Gegenstände auffassen und wahrhaben. Sinn ist immer gegenständlich, immer zugleich Tätigkeit und Wahrnehmung, auch wenn er sich nur im Tätigsein bildet und nur in der Wahrnehmung erkennt. Doch gegenständlich ist dies identisch, so wie sich Arbeit und Bedürfnis in ihrem Sinn wesentlich identisch, subjektiv wie objektiv eins sind (siehe Kultur). Diese Beziehung kann allerdings in sich getrennt (siehe Teilung der Arbeit) und von daher äußerlich vermittelt sein (siehe Entfremdung). Als Gemachtes verkörpert jeder Gegenstand eine Macht, die solange besteht, wie sie nicht im Zweifel steht, solange also der Gegenstand unzweifelhaft, widerspruchsfrei ist, einfaches Sein hat (siehe auch Naturmacht). Als Äußerung eines Subjekts ist er etwas anderes und doch mit ihm identisch, seinem Sinn entsprechend, eine Form, die diesen Sinn zum Inhalt hat. Dessen Beziehung auf den Gegenstand beruht auf der Gegenüberstellung einer inhaltlichen Identität, ein Interesse, ein "Sein zwischen beidem", das geistig, materiell oder ideell sein kann und im Gegenstand Objektform hat. Der Gegenstand ist das Objekt dieses Interesses, das andere Sein der hierauf bezogenen Subjektivität. Er ist ihr unterstellt wie auch sie unterstellend, aus ihr gebildet wie sie auch fortbildend, ihr Inhalt als ihre gebildete Form, das ihr zu Innerste und zugleich Äußere, das Objektive, das nicht dem Subjekt eigene, die subjektive Bestimmung in einer ihr äußeren und dennoch nicht unbedingt fremden Gestalt. Gegenständlichkeit ist aus der Äußerung eines Subjekts begründet und stellt für sich alleine die Wirkung dar, die ein Subjekt im Objekt hat: Wirklichkeit. Ist es von ihm getrennt, wird es Ohnmacht. Diese entsteht also nicht durch Schwäche, sondern durch eine Formbestimmung, die eine Trennung von Subjekt und Objekt enthält. An und für sich ist ein Gegenstand in seiner gegenständlichen Bestimmtheit eine für sich seiende Sache oder Dingheit, die als dem Subjekt äußerliches nicht bezweifelt ist. Sie ist durch es gebildet, aber notwendig als etwas anderes, als gegenständliche Aufhebung, als existente Wendung seiner Not. Das Subjekt hat sich in ihm vergegenständlicht, weil es sich von sich selbst unterscheidet, indem es subjektiv ist, sich also äußert, ihr Äußeres erzeugt. Es bringt sich ja nur hierdurch selbst in Form, macht sich zu einem Gegenstand, durch den allein es wirklich erst Subjekt ist. Die Beziehung von Subjekt und Objekt ist überhaupt die Beziehung alles Lebendigen, das sich beziehen und freisetzen kann, erzeugen und bestimmen, Stoffwechsel und Fortpflanzung. So ist schon der Mensch in der Menschwerdung der Natur entstanden, ist die subjektive Natur überhaupt, und konnte sich die Natur zum Gegenstand machen, weil er dieses Naturwesen eben auch ist und zugleich sich aus ihr als etwas anderes gebildet hat, als ein Wesen, das sie wiederum verändern und sich durch sie entwickeln und bilden kann. Zu allererst sind sich die Menschen selbst gegenständlich, "haben Teil am Wesen der Natur", weil sie natürliche Wesen sind. Nicht weil sie körperlich auch Natur sind, sondern weil sich die Natur selbst in ihnen verkörpert, weil sie sich selbst nur in ihrem Menschsein im wirklichen Menschen erkennen und begreifen. Diese ist für sie gegenständlich, weil sie von Natur aus gesellschaftlich sind, ohne ihre Gesellschaft nicht sein können. Bevor der Mensch seine Sachen und Güter produziert, hat er sich schon im menschlichen Dasein, wie es sich als menschliche Gesellschaft in jedweder Form darstellt, in seinem Menschsein unter Menschen erkannt - wenn auch nicht immer als dies schon begriffen. Er ist nicht erst durch seine Produkte, seine gegenständlichen Veräußerungen objektiv, sondern immer schon durch sein gesellschaftliches Dasein. Der Gegenstand hat sein objektives Wesen dadurch, dass er aufgehobene Subjekivität ist und daher weder als Natur, noch als Geist vom Menschen abhängig existiert, also vollständig außer ihm ist, wiewohl er dieselbe Natur und denselben Geist verkörpert und aus diesem entstanden war und in seiner Kultur letztlich menschliche Wirklichkeit begründet. Von daher erscheint in der Kultur als ursprünglichste menschliche Gegenständlichkeit alles menschliche Wirken aufgehoben - in dem Sinn (siehe Hegel), dass es frei fortbesteht und in gegenständlicher Form bewahrt ist. Von daher ist jedes wirkende Wesen gegenständlich bewahrt und nimmt auch geschichtlich Teil an der Gegenständlichkeit der vielen Eigenschaften der menschlichen Natur. Nach Auffassung des historischen Materialismus ist Gegenstand das unzweifelbar Geäußerte, welche das Subjekt in all seiner Subjektivität geschichtlich reflektiert und daher deren Produkt und Objekt in einem ist; Gegenständlichkeit schlechthin oder überhaupt Objektivität. Gegenstand ist das geäußerte Andere, das gegenüber steht. Als Objekt ist der Gegenstand geschaffen durch ein Subjekt, Gewordenes durch subjektive Äußerung, durch die Veräußerung von subjektivem Sinn. Der objektive Sinn ist nicht wesentlich hiervon unterschieden, aber er hat ein anderes Sein, anderes Material: natürlicher Stoff, der keinen Sinn für sich hat, wiewohl er für den Menschen sinnlich ist, Gegenstand seiner Sinne, seiner Empfindungen und seiner Leidenschaften, wesentliches Sein des Menschen außer ihm. Es gibt keinen Gegenstand an sich. Auch die Natur ist für sich kein Gegenstand des Menschen. Sie wird ihm erst Gegenstand, indem er sich durch sie vergegenständlicht, seine Natur in ihr hat, indem er sich als natürlicher Mensch aus ihr vermittelst seiner gesellschaftlichen Macht als Naturmacht heraussetzt und sie zu seinem natürlichen Gegenstand, zur menschlichen Natur als Reichtum für menschliches Leben werden lässt. Werden Menschen sich selbst zum Gegenstand, zum Gegenstand ihres Erlebens, so bewirken sie auch nur sich in objektiver Form. Es ist ein Widersinn in sich, eine Abstraktion eigener Sinnlichkeit, also die Abstraktion des Sinns, den Menschen für ihren Gegenstand haben, ein abstrakt menschlicher Sinn, der dann in ihrer Wahrnehmung selbst entsteht und diese zu eigentümlicher Selbstwahrnehmung bestimmt. Hierdurch wird sich ihre Objektivität nur im Zwiesspalt mit sich selbst, wenn auch zwischen ihnen, im endlosen Wechselverhältnis von Subjekt- und Objekt-sein wie eine schlechte Unendlichkeit bewahrheiten können - oder sie werden einander verrücken, sich verrückt machen. Der einzelne Mensch kann sich nicht selbst Gegenstand sein, auch wenn er sich als solcher erleben kann. Er ist sich aber auch dabei nur in anderem Menschen gegenständlich, nur durch sie wirklich lebend, nicht, weil er sich durch sie erzeugt hätte, sondern weil er sich in ihnen anschaut und sein Wesen erkennt, auch wenn er sich dabei nur passiv lebend erfährt. Der Mensch erkennt sich nur im Menschen als ein gegenständliches Wesen; für sich ist er unwesentlich, hat kein Sein als Mensch an sich, weder als Individuum an sich noch als Gesellschaft an sich. Aber Menschen sind sich in ihrem geschichtlichen Zusammenwirken, in ihrem gesellschaftlichen Sein wesentlich, weil sie darin füreinander gegenständlich sind. Gegenstand ist äußeres Menschsein, das Dasein menschlicher Lebensäußerung (siehe auch Arbeit), unmittelbare Form des Menschseins in gegenständlicher Wirklichkeit. Deren Erzeugung setzt subjektive Inhalte voraus (siehe auch Kultur), wie diese wiederum sich objektiv bestätigen und auf das Subjekt als Moment im Bildungsprozess seiner Geschichte zurückkommen. Subjektivität ist nicht ohne ihre Gegenständlichkeit denkbar, wie auch Objektivität unmittelbar Subjektivität voraussetzt. Ohne dies ist ein Gegenstand nicht nur geäußert, sondern veräußert, hat ein eigenes äußerliches Dasein und ist dem Menschen fremd. Ein fremder Gegenstand kann also nicht sein, ohne dass der Mensch sich hierin selbst entfremdet hat. Ein fremder Gegenstand, leere Objektivität mit einem fremden Grund kann für den Menschen nur Formbestimmung sein, fremde Form. Diese also hat eine Fremdbestimmung und bestimmt also das Subjekt in der Entfremdung. Eine fremde Form kann aber nicht von irgendwo her kommen, sie ensteht im Äußerungsprozess als Bestimmung, die nicht sein kann. Dies heißt, dass seine Äußerung selbst widersprüchlich ist, wie auch sein Außersichsein, nur als Widerspruch besteht, als etwas, das nicht sein kann, wiewohl es Gegenstand, wenn auch ein nur äußerlicher Gegenstand ist. "Die Ware ist zunächst ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt. Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie z.B. dem Magen oder der Phantasie entspringen, ändert nichts an der Sache. Es handelt sich hier auch nicht darum, wie die Sache das menschliche Bedürfnis befriedigt, ob unmittelbar als Lebensmittel, d.h. als Gegenstand des Genusses, oder auf einem Umweg, als Produktionsmittel." (MEW 23, S. 49) | ![]() |
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