"Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterte Kommunikation alle, auch die barbarischsten Nationen in die Zivilisation. Die wohlfeilen Preise ihrer Waren sind die schwere Artillerie, mit der sie alle chinesischen Mauern in den Grund schießt, mit der sie den hartnäckigsten Fremdenhaß der Barbaren zur Kapitulation zwingt. Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen; sie zwingt sie, die sogenannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d.h. Bourgeois zu werden. Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde." (Karl Marx u. Friedrich Engels: "Manifest der Kommunistischen Partei" MEW 4, S. 464 f; Dietz Verlag Berlin, 1974.) Mit Globalisierung wird ein Prozess umschrieben, der nach den Stagflationskrisen der 70ger Jahre eingesetzt hatte und mit der Aufkündigung der Verträge von Bretton Woods begann. Weil die in diesen Verträgen garantierte Deckung des Weltgeldes durch Gold (vergleiche hierzu "Die Geldform" in der Systematik der politischen Ökonomie) durch die Ausweitung des Geldhandels nicht mehr möglich war, er sich nurmehr im fiktiven Kapital als Wette über die Kapitalentwicklung ausweiten konnte, wurden die Realwerte des Goldes zur Deckung der kapitalisierten Werte aufgebraucht und hiermit die Wirtschaft der 1970/80ger Jahre stabilisiert, damit zugleich aber die des fiktiven Kapitals zum Feudalkapital eingeführt. Auf diese Weise hat das kapitalnotwendige Wertwachstum der Marktwirtschaft einen Ausweg aus seiner Selbstbeschränkung gefunden und die politische Ökonomie der Nationalstaaten durch einen weltweiten Freihandel (siehe Neoliberalismus) sich mit Devisenhandel unterworfen, ihre Regularien unterwandert und ihre realökonomischen Notwendigkeiten der Selbsterhaltung in bloße Zahlungspflichtigkeiten (siehe Staatsverschuldungen) aufgelöst. Damit war einerseits die Eigenbewegung des Finanzkapitals auf seine Zirkulation im weltweiten Aktienhandel auf die Spekultaion mit fiktivem Kapital beschränkt, zugleich andererseits aber auch die Beschränkung der realen Kapitalwirtschaft, durch den Handel mit spekulativem Geld, durch die Geldwirtschaft, die Diskrepanz der Gelddeckung zwischen Güterproduktion und Güterkonsumtion, wie sie in der Marktwirtschaft schon längst angelegt ist (siehe Geld als Maß der Werte und Geld als Maßstab der Preise), sichtbar geworden: Der Doller als faktische Weltwährung war bis dahin durch Gold gedeckt, aber dennoch zunehmend instabil, - vor allem dadurch, dass das Wirtschaftswachstum der USA ein Wertwachstum abverlangten, das nicht mehr realisierbar war und sie dazu zwang, die Wechselkurse weit überzubewerteten, um dem Fall ihrer Profitrate entgegenzusteuern (z.B. war der Kurs zwischen Dollar und DM eins zu vier, nach Auflösung der Golddeckung eins zu zwei) und somit versteckte Werteinnahmen aus Devisenimporte betrieb. Die Golddeckung war selbst zur bloßen Farce geworden, als einzelne Länder (z.B. Frankreich) ihre Währung nicht mehr durch Gold eingelöst bekamen. Die überzogenen Wechselkurse sollten Mehrwert ins Land bringen, der nicht mehr mit dem Verkauf von inländisch erzeugten Gebrauchsgütern realisiert wurde, sondern durch den Außenhandel, in welchem ausländische Güter vermittels der Devisenkurse weit unter ihrem Wert eingebracht wurden. Dies erzeugte Probleme sowohl für die Außenwirtschaft als auch für die Binnenwirtschaft: Die Wertdeckung der Lebenserhaltung (Reproduktion) innerhalb der USA wurde abhängig von den Außenhandelsbeziehungen und den ausländischen Wert- und Verwertungslagen. So konnten die Besitzer der Ölquellen den Spieß auch umkehren, um mit einer Ölpreispolitik, welche die Hauptenergieverbraucher (sog. Erste Welt) in Bedrängnis brachte. Die Golddeckung war somit einseitig nur für die USA für Wertimporte von Vorteil, die zunehmend aber ihrer Verpflichtung nicht nachkam, ihr Geld durch Gold zu decken, stattdessen sogar die Welt mit inflationären Dollars überflutete, um ihr Vietnam-Desaster im Nachhinein zu finanzieren und damit ihre Binnenwirtschaft zu stärken. Allein der länderübergreifende Finanzmarkt konnte den Machtkampf zwischen den Preisen der Selbsterhaltung und Rohstoffpreisen überwinden, indem er fiktives Kapital als Mittel der internationale Konkurrenz einsetzte. Die Wechselkurse wurden hierfür freigegeben und viele Schutzzölle aufgehoben. Dies führte 1976 dazu, dass sich die USA von der Golddeckung ihres Dollars vollständig löste, um für ein grenzenloses Geldverhältnis frei zu sein. Das verlief als ökonomische Machtkämpfe über die Verwertungslagen der einzelnen Länder und vollzog sich auf den Devisen- und Aktienmärkten, deren Bedingung die Freiheit von der Besteuerung von Auslandserlösen war. Es war die Grundlage zur Aufhebung aller wirtschaftlichen Eingriffe des Nationalstaates zur Verteidigung der Binnenwirtschaft, die Aufhebung jeder sozialen Regulation, jeder Gegensteuerung des Staates gegen den Raubbau des Kapitals. Die Aufkündigung der Golddeckung des Dollars durch Nixon (1976) bestand nicht nur aus der Kündigung der Verträge von Bretton Woods, sondern auch aus der Vermarktung von Gold. Durch das einsetzende Überangebot von Gold sank sein Preis auf das tiefstmögliche Niveau und der größte politische Gegner der USA, die damalige UdSSR, die als großer Goldbesitzer ihre Zahlungen der riesigen Weizenlieferungen der USA an die UdSSR durch Gold finanzierte, wurde zahlungsunfähig. Und nicht nur die Goldwirtschaft der UdSSR kam in den 80er Jahren zum Erliegen, sondern auch die Entwicklungsländer mit hohen Goldvorkommen (besonders in Afrika und Lateinamerika, also Brasilien, Argentiniern, Peru, Kolumbien), die durch die Auflösung der Golddeckung zum Opfer eines wilden Marktes der Spekulation wurden. Der bisher nahezu im Festpreis gehaltene Goldpreis verlor seinen Wert und wurde erst später wieder zum Spekulationsobjekt der Aktienmärkte, die ihn in den 90er Jahren wieder in die Höhe trieben. So konnten diese Länder zunächst ihre Schulden nicht mehr adäquat durch Goldverkäufe decken, gerieten in die Schuldenfalle und mussten in gigantischen Infaltionsraten ihre Produkte fast verschenken, um ihre Schulden und Zinsen zu tilgen und bescheidene Leistungen aus der transnationalen Produktion zu erzielen. Die Kapitalwirtschaft gab ihre reale Wertbindung an das Mehrprodukt zunehmend auf und reduzierte sich nun auf die Spekulation mit fiktivem Wertwachstum, also mit einem Wachstum des fiktiven Kapitals, das allseitige und beliebige Beschäftigung sucht, bevor es sich realisieren ließ. (Aktienkapital). Es war das Ende der bisherigen Nationalökonomie und die Wertsetzung durch den Devisenmarkt, der ohne Golddeckung nun fast völlig frei von wirklichen Warenwerten war. Die zirkulierenden Geldmengen entsprechen inzwischen nur noch zwischen 2% und 5% der Wertmenge der real zirkulierenden Güter. Durch Kredite an bedürftige Nationen und der daraus resultierenden Staatsverschuldungen und Spardiktate konnte der Kapitalismus eine neue Form der Ausbeutung, die Ausbeutung der Staatsbürger begründen (siehe Feudalkapitalismus) und sich durch die Totalisierung der Diktatur des Kapitals im Weltmaßstab als Gewalt über seine Staatsformationen fortentwickeln, die nicht mehr nur mittelbar, sondern inzwischen unmittelbar als Staatsgewalt seine Weltmacht per weltweites Kreditwesen gegen alle Menschen durchsetzt, indem er die Krisen der immer ärmer werdenden Staaten mit einem Weltgeld zustopft, das immer weniger Wert hat und dennoch immer mehr unbezahlte Arbeit anzueignen versteht. Es hat längst begonnen, die Realökonomie zu zerstören und selbst schon die Erzeugung eines realen Mehrprodukts durch die Produktivkraft einer immateriellen Technologie der Algorithmen zunehmend überflüssig zu machen und durch bloße Verfügungsrechte über deren Anwendung, durch Lizenzen und Eigentumstitel zu ersetzen. Was ist dann also eigentlich bzw. begrifflich unter der heute als „neoliberal“ titulierten Globalisierung überhaupt zu verstehen? Den Weltmarkt gab es auch schon zu Marxens Zeiten und der beschreibt diesbezügliche Handelsbeziehungen (z.B. Lokomotivenexport nach China), die mit vielen Verhältnissen des Warenhandelskapitals von heute auch noch übereinstimmen. Lediglich die Zahlungsverhältnisse liefen damals über Wechsel, also Kreditierungen der Warenhandelskapitalisten mit fest einzulösenden Zahlungsterminen. So konnten die real erzeugten Mehrprodukte sich auch im Finanzkapital noch reell darstellen. Die von Marx hieraus entwickelten Verhältnisse des Finanzkapitals und seiner Kreditierungen, die sich am umlaufenden Geld und dem Mehrwert festmachten, den es transportierte, bezogen sich einerseits noch auf real ökonomische Wertverhältnisse, die allerdings andererseits auch schon vollständig eigenständige Finanzpotenziale entwickelten und mit fiktivem Kapital auf den Börsen makelten, um die Zeitverschiebungen zwischen Produktion und der Realisation des Mehrwerts aus den Mehrprodukten gangbar zu halten und meist auf Markterweiterungen spekulierten. Die neoliberale Globalisierung entstand durch die Sättigung der Weltmärkte, die zu einem Überhang des fiktiven Kapitals führten und die Börsen in Wettkasinos verwandelten, die neue Verteilungsverhältnisse über Entwertung oder Anwendbarkeit dieser immer größer werdenden Kapitalflüsse einregelten. Das moderne Problem beruht auf dem, worauf Engels schon im Nachwort des 3. Bandes des Kapitals hingewiesen hatte, dass die Börsen zunehmend sich in diese Verhältnisse entwickelten und über Kreditversicherungen und Staatsverschuldungen eine immer größere Masse an fiktivem Kapital auch fiktiv absicherten, also in der Schwebe hielten. Heutige Schätzungen über den Anteil dieser fiktiven Wertmasse bewegen sich etwa um 95% der umlaufenden Geldwerte. Ihre Sicherheit beruht nicht mehr auf ökonomischen Grundlagen, sondern auf reiner politischer Gewalt, letztlich Staatsgewalt und Sanktionen aus Freihandelsverträgen. Diese stellen eine höhere Gewalt als die realökonomischen Machtverhältnisse dar und haben durch den Umfang ihrer relativ wertlosen Geldmasse das Vermögen der Nationalstaaten weit übertroffen und diese von sich abhängig gemacht und werden inzwischen von den Welt- und Staatsbanken und Rettungsschirmen (ESM) über Bürgschaften der Steuerzahler gehandhabt. Von daher wurde die Steuer- und Rentenkasse und diverse Versicherungssysteme großteilig zur Absicherung von fiktivem Kapital abgewertet, eine zweite Form von Ausbeutung der Menschen hinzugekommen. Das reale Mehrprodukt stellt nurmehr zu einem geringen Teil Mehrwert dar, - der größere ist fiktiv und wird durch bloße Gewaltverhältnisse eingetrieben (Abgaben im Nachhinein der Produktion). Die Herrschaft des fiktiven Kapitals über die Realökonomie macht das zentrale Machtverhältnis des Kapitalismus unserer Tage aus. Die realen Wirtschaftskreisläufe des Güterverkehrs wurden fast bedeutungslos angesichts der enormen spekulativen Geldsummen, die damit in Bewegung waren, sich in einen Produktionsstandort ebenso schnell und leicht einließen, wie sie ihn auch wieder verließen. Der ökonomische und strukturelle Schaden wurde vor Ort als Müll einer verbrauchten Verwertung hinterlassen, die wirtschaftlichen Belastungen internationalisiert, die Wertaneignung (Ausbeutung der Arbeit) nationalisiert. Nicht mehr reale Profite, sondern Gewinnerwartungen wurde zum fast ausschließlichen Motor der Weltwirtschaft. Aus der Nationalökonomie wurde nationale Betriebswirtschaft, welche die einzelnen Länder in die internationale Konkurrenz hochkonzentrierter Kapitalgesellschaften (Transnationale Konzerne) einbezog, so dass sie sich hierfür nur noch als "Wirtschaftsstandort" begreifen, sich dort nurmehr als Teil eines Weltkapitals wiederfinden und rentieren konnten. Die einzelnen Nationalstaaten wurden dem weltweit fungierenden Finanzkapital unterworfen und hierdurch selbst zu konkurrierenden Unternehmungen, die auf dem Weltmarkt wie Einzelhändler ihrer nationalen Produktion und Teilrpoduktion auftraten. Die Welt war zu einer Fabrik geworden, an der alle nur teilhaben oder untergehen konnten. Ihr Geld "arbeitete" vor allem durch die Weltbank und durch Konzerne, deren Geldvermögen das der Nationalstaaten schon bald übertraf. Somit waren diese in einem internationalen Produktionsprozess eingebunden, dem sich die Binnenwirtschaft zu unterordnen hatte, um ihre eigene Wertlage möglichst stabil zu halten. Diese wurde fast vollständig abhängig vom Export, der auf einer internationalen Nachfrage und den damit bestimmenden Preisverhältnissen beruhte. So geriet die nationale Produktion unter die Machtfrage einer internationalen Wertlage, der "Wirtschaftsstandort Deutschland" in die Konkurrenz um die Vorherrschaft im Weltverbund des Kapitals. Diese bestand vor allem im Druck auf die inländischen Entstehungkosten, den Stücklohnkosten der Produkte. Alle sozialen Verhältnisse, besonders die "soziale Kosten", wurden somit zunehmend von internationalen Konkurrenzinteressen bestimmt, der "Wohlfahrtsstaat" disfunktional. Die inländische Produktion wurde zum Mittel einer direkten Ausbeutung aller Arbeit weltweit, die Welt selbst zu einer Produktionsstätte, in der die Arbeitsteilung beliebig weit gestreut werden konnte, je nach Wertlage einzelner Regionen, die ihre Ressourcen und Produktionsbedingungen als selbstverständliche Einlage ohne Gegenwert einzubringen hatten. Transnationale Konzerne vernetzten die einzelnen Erträge und bestimmten den Großteil der Kapitalzirkulation zum Weltkapital über alle Nationen hinweg. Die Aktienmärkte boomten, soweit die eingebrachten produktiven Potenzen der Länder auch entsprechenden Wert abgaben. Die hierin immer schon kalkulierte Aufblähung der Wertentfaltung zwang die Nationalstaaten zur Anpassung an das weltweite Wertwachstum und entzog ihrem Vermögen alles, was hierfür nützlich schien. War bis dahin noch die nationale Infrastruktur ein allgemeines Mittel für die Entwicklung des Binnenmarktes, so wurde sie jetzt durch Privatisierungen zum unmittelbaren Werkzeug der Wertschöpfung. Die Verkehrs- und Kommunikationseinrichtungen der einzelnen Staaten, ihr Gesundheitssystem und ihre sozialen Einrichtungen waren somit nicht mehr eigene Produktionsbedingung der Nationen jenseits der Konkurrenz, sondern mussten selbst am Wertmaß des Bruttosozialprodukts kalkuliert werden. Das war für die reichen Länder oft von Vorteil, weil dort die Werteinträge damit oft wuchsen, es zerstörte aber besonders die bis dahin noch verbliebenen Infrastrukturen, die Landschaften und natürlichen Grundlagen der Dritten Welt und unterstellte auch das Gesellschafteigentum aller Nationalstaaten dem Gesetz der Verwertungsverhältnisse für die reichen Länder. Durch Deregulation und Privatisierung nationalstaatlicher Aufgaben wurde den privatwirtschaftlichen Interessen der Börse und Finanzwirtschaft Rechnung getragen: Der Staat war nicht mehr die - wenn auch abstrakte - Gesamtheit der wirtschaftlichen Einzelinteressen, - er musste sich selbst rentieren. Das Wertwachstum wurde so zur vollständigen nationalen und internationalen Notwendigkeit. Durch minimale Zölle oder Steuern wurden den nur noch symbolisch beschränkten Erwartungen von Wohlstand und Reichtum Rechnung getragen. Denn diese sollten nur in vollständiger Befreiung von den Beschränkungen organischer Lebensnotwendigkeiten sich entfalten können. Der Neoliberalismus als die bisher konsequenteste Form des Liberalismus setzte sich auf dieser Grundlage ideologisch durch. Die bisherigen Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft, der bürgerliche Staat und ein für die Bevölkerung funktionaler Binnenmarkt, sind in ihrer bisherigen Funktion am Ende. Die gesellschaftliche Wirklichkeit wird allgemein und einzeln nur noch vom Prinzip der Verwertung bestimmt. Fortsetzung Globalisierung:
Aber schon zum Ende der 90ger Jahre begannen die Finanzblasen (bis zu 95% ohne Kapitalfluss in die Produktion) zu platzen und in den darmit verbundenen Krisen der Tigerstaaten, Russlands und Lateinamerikas wurde die Weltlage des Kapitals evident und zum Begriff (z.B. auch durch den Bestseller von Martin & Schumann: "Die Globalisierungsfalle - der Angriff auf Demokratie und Wohlstand" Rowolt 1996). Die im Geschäft mit der zur Spekulation eingebrachte Finanzmasse überwarf sich aller organischen Produktions- und Lebensprozesse, zerstörte sogleich, was sie entwickelt hatte, um andernorts zu Geld zu machen, was noch ungestört war. Es war die Ausbeutung der Kulturen, Infrastrukturen und Nischen der Selbsterhaltung, welche diese Länder bis dahin noch hatten. Hierdurch wurde jede Ecke von Lebenszusammenhängen dem Wertprinzip und dem angewandten Kapital unterworfen und zerteilt, der kapitalistischen Effizienz unterordnet und zum Gegenstand eines weltweit entfalteten Konsums und Kulturkonsums, jene einzige Möglichkeit, noch ein Wertwachstum in einer Zeit zu erzielen, wo seine Entwicklung am Ende war (siehe z.B. auch die Vorstellung der Manager von einem Tittytainment). Die Globalisierung ist nicht eine Fortentwicklung des Imperialismus zu einer politischen Monopolisierung der Märkte des Kapitals; sie ist eine qualitativ neue Reduktion aller Produktionsprozesse auf eine internationale Wertform, die ihre Wertbasis in den Produktionsbedingungen selbst hat, wie sie sich aus einer Grundrendite ergibt, die sich gegen das Mehrprodukt verselbständigt hat. Ihr unterordnen sich alle anderen Wertverhältnisse, besonders auch die zwischen Arbeit und Kapital (siehe Trinitarische Formel). Somit sind auch deren Auseinandersetzungen mehr davon bestimmt, was die Produktion für die Wertlage des Landes bringt (z.B. Senkung der Lohnnebenkosten, geringer Stücklohn) als den Lebensbedingungen einer Gesellschaft. Die Sozialleistungen werden auf diese Weise aus den Wertbestimmungen der Reproduktion herausgenommen und zum Faktor einer produktiven Wertminderung. Der Kampf in der Weltwirtschaft ist der Kampf um den Außenhandel und die Exportmärkte werden zum alles bestimmenden Gesellschaftszweck. Die Arbeitsform selbst bestimmt sich einzeln wie allgemein unmittelbar nicht mehr aus der Industrie oder einer realen Gebrauchtwertproduktion und besteht daher auch nicht mehr in der direkten Konfrontation von Arbeit und Kapital (siehe Klassengegensatz). Soweit technisch möglich wird die Arbeitsteilung auf die optimale Individuation getrieben, in welcher Arbeit wie Verwertung in denselben Personen zusammenkommen (siehe Ich-AG). Jeder Klassenkampf verschwindet in der Selbstausbeutung; alle objektive Bestimmtheit ist unmittelbar subjektiv als Reproduktionszwang in einer Gesellschaft, die dies als Naturgewalt hinstellt und alle Grundlagen der Gesellschaftsbildung darin zu leugnen versteht. Es ist darin dann Reproduktion als selbstverständliche Welt isolierter Not unterstellt und entwickelt, auf die das Kapital nurmehr zum Zweck der Mehrwertbildung je nach Verwertungslage zugreift oder sich wieder herausnimmt. Das macht das fiktive Kapital, das auf "sinnvolle Beschäftigung" lauert, das Aktienkapital, das der wesentliche Motor der Globalisierung ist. Diese neuere Formbestimmung der Arbeit kehrt im Grunde in die Feudalwirtschaft zurück, die sich darin kapitalistisch gewendet hat, dass sie mit einer maximierten Arbeitsbeteiligung und einer minimalisierten Ertragsbeteiligung dem Selbsterhalt des "freien Bürgers" dient. Es ist die optimalisierte Ausbeutung, die sich vor allem aus den Werten der Arbeitsbedingungen, aus der Grundrendite ergibt: Aus Mieten, Lizenzen und Arbeitsmittel. Das Kapital nimmt sich auf diese Weise aus den realen Wirtschaftskreisläufen heraus und vernutzt diese selbst zur Wertpotenzierung, springt dahin und dorthin, wo gerade Wert auspressbar ist und verlässt eine wertlos gewordene Produktionssstätte, auch wenn sie gerade äußerst nützlich für die Region wäre. Er wirkt nach kurzer Zeit der Prosperität wie eine übergroße Pacht, die sich nicht begleichen lässt, weil die Erträge nicht mehr möglich sind, die hierfür nötig wären. Aber gepachtet war der Aufwand für die Herstellung der Produktionsbedingungen - und diese waren vor Ort geschaffen von denen, die sich hierdurch ihre Reproduktion und Entwicklung erhofften (z.B. Gemeinden oder Nationalstaaten). Durch die Flucht des Ertrags vor seinen Entstehungsbedingungen kommt kein Wert an den Ort zurück, wo er gewonnen wurde - im Gegenteil: Der Wert macht wertlos, was ihn gebildet hat. Und damit wird er zur Falle seiner eigenen Wirklichkeit und Verwirklichung. Es ist die Potenz von Wert schlechthin, welche sich zum einen als allgemeine Bedingung der Produktion bewirtschaftet und reproduziert, zum anderen die Wirtschaftskreisläufe nur in Gang setzt, um sie ausbluten zu lassen, wenn sie sich in der Wertausbeute verbraucht haben - das ist Sinn und Zweck eines jeden Aktienpapiers. Der Zugriff des Kapitals auf das einzelne Wirtschaftsvermögen ist damit genauso total wie die Auslösung jeder Wirtschaft aus ihrem Zusammenhang. So gewinnt sich Kapital selbst aus der Zerstörung der Wirtschaftszusammenhänge, also aus der Auflösung aller wirtschaftlichen Synergie - ein Widerinn in sich. Alle Beteiligten müssen ihr eigenes Tun fürchten, Beschäftigte wie Unternehmer in derselben Weise. Der Sorge um den Arbeitsplatz entspricht die Sorge um den Arbeitsschwund. Der Kampf um die Optimierung ihrer je einzelnen Existenz durch verstärkte Konkurrenz, der Kampf um Aufträge und Beschäftigung, hebt sich in der gemeinen Existenzangst um alles auf und eint auf fatale Weise: Die Beschäftigten fürchten eher um den Fortbestand ihrer Beschäftigung (also auch "ihrer Arbeitsstätten und Betriebe), als dass sie ihre ökonomische Wertlage noch verändern wollten und darin ihre gesellschaftliche Bezogenheit noch bemessen könnten. Denn der Gegensatz zwischen Arbeit haben und nicht haben ist total und macht jeden zum Einzelkämpfer seiner nackten Existenzangst (siehe Arbeiterbewegung). Dieser Vereinzelung der Existenzform steht die gigantische Aufhäufung von Kapital, von Wertmasse als Warenangebot und Produktionsmitteln, gegenüber, die als Konsum- und Arbeitsmöglichkeiten unendlich scheinen. Die Gewinne durch Exportwirtschaft wachsen, während die Binnenwirtschaft eine Pleite nach der anderen meldet. Dessen Träger, der Mittelstand, ist in einer Abstiegsspirale, während die Außenwirtschaft boomt. Die Lebensmittelproduzenten (z.B. Landwirtschaft) halten sich zum Teil nur noch durch Staatssubventionen. Die Zergliederung von Produktion und Existenzen macht Kapital mobil und beliebig anwendbar in Produktion und Konsumtion. Dies nutzen vor allem die Transnationalen Konzerne, deren politische und ökonomische Macht um so größer wird, wie sich die realen Zusammenhänge zwischen Produktion und Konsumtion auflösen. Wertmasse, die keinerlei Bezug mehr zum Leben der Menschen hat, vernutzt auch dessen Substanz, die Kultur. Die Globalisierung hat zur reellen Subsumtion der Kulturen unter das Kapitals geführt. Sie setzt die Ausbeutung der armen Länder auf dem Finanz- und Devisenmarkt als gesicherte Grundlage vorraus und betreibt im wesentlichen die Heraussetzung des Kapitals aus dem Nationalstaat (Nation, Staat) und von daher die Internationalisierung der ökonomischen und politischen Verhältnisse des Kapitals durch transnationale Produktionsformen. Dieses Kapital ist weit umfassender und mächtiger, als es Staaten sein können. Es setzt die Volkswirtschaften zu Betriebswirtschaften herab und unterwirft die nationale Politik den politischen Notwendigkeiten des internationalen Kapitalismus. Da so auch die Innenpoltik dem Willen und der Macht der Weltpolitik zu folgen hat, werden die staatlichen Einrichtungen zum Werkschutz der Verwaltungs- und Verteilungsanlagen gegen die Gefahren, die der Nationalstaat ausgesetzt ist. Die stellen sich aber nicht als Verwertpungsrobleme dar, sondern als Probleme mit der ökonomischen Funktion der Menschen darin. In den reichen Ländern wird alles, was nicht unmittelbar produktiv ist, wertlos. Unproduktive Menschen werden zu einer Überbevölkerung (das sind Arbeitslose, Alte, Kranke, Randgruppen etc.), Krankheit und Ausstand zum Kostenfaktor, welcher den nationalen Wirtschaftsstandort bedrängt. Die Menschen werden zum Problem des Nationalstaats. Das Staatsverständnis kehrt sich um: Er kann nicht mehr als das soziale Ganze von Konsum, Arbeit und Kultur angesehen werden, sondern als das Ganze wirtschaftlicher Notwendigkeit gegen seine eigene Bevölkerung. Er selbst wird sich daher ändern und seine Beschränkung durch die Menschen darin als Bedrohung seines Wirtschaftsbetriebs ansehen. Die Werkschützer werden ihn wieder wie einen hilfebedürftigen Schutzraum ansehen (siehe Nationalismus) und ihre entsprechenden Gefühle für ihn bekommen (siehe Patriotismus). Die reichen Länder entwickeln sich zu Dienstleistungsgesellschaften, die sich insgesamt vorwiegend aus den Zusammenhängen und Notwendigkeiten des konstanten Kapitals bestimmen und sich aus dem Export von Technik reproduzieren, wohingegen die armen Länder zu Rohstoff- und Agrarlieferanten und Konsumenten der Westkultur geworden sind. Die hierauf gründende organische Abhängigkeit der reichen Länder enthält ein ungeheueres Aggressionspotential des Kapitals gegen seine Lieferanten, die sich in der Preisbestimmung und ihrer politischen Kontrolle (Einflußnahme durch militärische Stützpunkte) äußert. Die gegenwärtigen Weltordnungskriege sind hierin unmittelbar begründet. Um das "Rohstoff- und Ernährungsproblem" zugunsten des Kapitals zu lösen, entwickelt sich im Zuge der kontinuierlich zunehmenden Krise des Weltkapitalismus und den daraus folgenden Auseinandersetzungen und Kulturzerstörungen ein Weltfaschismus der Reichen gegen die Armen. Ihm kann natürlich nicht im Rekurs auf Nationalstaatlichkeit, sondern nur durch die Internationalisierung der Menschen gegen die internationale Armutsproduktion des Kapitalitalismus entgegnet werden. Das setzt voraus, dass die Reichen ihre Armut begriffen haben: ihre Kultur als ihre Verwahrlosung, ihre Zwischenmenschlichkeit als ihre verlorene Menschenliebe, ihre Seele als den Schmerz ihrer Selbsterkenntnis - oder kurz: Ihre Selbstbehauptung als ihren Selbstverlust. Dann werden sie auch begreifen, dass sie nur an der Seite der Armen sich menschlich verwirklichen, subjektiver Mensch, Subjekt ihrer Lebensverhältnisse werden können. Die Globalisierung ist nicht nur Vereinseitigung der Welt in weltweitem Kapital. Sie bietet zugleich auch die reale Möglichkeit der Beziehung menschlichen Lebens über alle Unterschiede und Kulturen hinweg. Was im Kapital einfältig zusammengeht, entspricht menschlich einer Welt voller Lebensvielfalt; was in den Nationen und Nationalkulturen vereinseitigt ist, wird in ihrer wirklichen Beziehung vielseitig und durchsichtig. So steht es schon im "Kommunistischen Manifest": "Die Bourgeoisie hat durch ihre Exploitation (Ausbeutung) des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länder kosmopolitisch gestaltet. Sie hat zum großen Bedauern der Reaktionäre den nationalen Boden der Industrie unter den Füßen weggezogen. Die uralten nationalen Industrien sind vernichtet worden und werden noch täglich vernichtet. Sie werden verdrängt durch neue Industrien, deren Einführung eine Lebensfrage für alle zivilisierten Nationen wird, durch Industrien, die nicht mehr einheimische Rohstoffe, sondern den entlegensten Zonen angehörige Rohstoffe verarbeiten und deren Fabrikate nicht nur im Lande selbst, sondern in allen Weltteilen zugleich verbraucht werden. [...] An die Stelle der alten lokalen und nationalen Selbstgenügsamkeit und Abgeschlossenheit tritt ein allseitiger Verkehr, eine allseitige Abhängigkeit der Nationen voneinander. Und wie in der materiellen, so auch in der geistigen Produktion. Die geistigen Erzeugnisse der einzelnen Nationen werden Gemeingut. Die nationale Einseitigkeit und Beschränktheit wird mehr und mehr unmöglich und aus den vielen nationalen und lokalen Literaturen bildet sich eine Weltliteratur." (aus dem "Kommunistischen Manifest" 1848, MEW 4, S. 466) Globalisierung ist ein höchst widersprüchlicher Prozess: Als Entwicklung von weltweiten Lebenszusammenhängen setzt sie zugleich die Gewalt gegen diese als Weltmacht des Kapitals durch, das in seiner ungeheuerlichen Masse alle bisherigen Lebensformen des Kapitalismus sprengt. Als "freier Finanzmarkt" ist es größer als jeder nationale Stoffwechselkreislauf und daher relativ unabhängig von dessen Reproduktionsnotwendigkeit und Kultur, und als Finanzier der Krisen, die es erzeugt (siehe Staatsbankrott), greift es in jede staatliche Souveränität ein (siehe z.B. IWF). Es zerstört hierbei seine eigenen Bedingungen: Die Revenue des Kapitals nach Maßgabe der Trinitarischen Formel. Die Globalisierung stellt somit auch das Ende der bürgerlichen Gesellschaft in dreifältiger Weise dar: Das Ende des Wertwachstums, also der bürgerlichen Ökonomie, das Ende der bürgerlichen Kultur und das Ende des bürgerlichen Staats. Vom organischen Lebensprozess her hat es durch den ungeheueren Reichtum der Arbeitsmittel und Technologie die Möglichkeiten geschaffen, die bürgerlichen Lebensverhältnisse, die Produktion eines gesellschaftlichen Mehrprodukts und dessen private Aneignungsform zu überwinden, doch diese Form behindert zugleich nicht nur die Transformation dieser Gesellschaft in zeitgemäßere Produktions- und Wirtschaftsformen, sie zerstört auch die Potenzen hierfür. Und das ist das eigentliche Problem: Der Kapitalismus hat sich nicht nur überlebt, er zerstört seit Anfang des 20. Jahrhunderts zunehmend auch seine eigenen Lebensgrundlagen: Natur, Mensch und Kultur (Infrastruktur). Die Globalisierung erbringt die absolute Beweglichkeit des Kapitals und setzt den Menschen als flüssiges Verwertungsmaterial, als überflüssiges Wesen, das nur in seiner Anpassung an die Bedürfnisse des Kapitals anerkannt wird. Die Transnationalisierung ist in diesem Prozess der spekulativen Finanzwirtschaft nur die geldwirtschaftliche Höchstform: Die Freiheit des Kapitals von jedem wirklichen Kulturverhältnis durch Kulturbeherrschung (siehe Kulturbegriff). Doch die internationale Macht des Kapitals ist seinem Streben schon immer immanent, doch das Maß ihrer Freiheit und Grenzenlosigkeit, also ihre Totalität ist neu. Deren Die Geschichte der internationalen Macht des Kapitals ist älter. Der Imperialismus hatte den Kolonialismus besonders durch Realwirtschaft ausgelöstabgelöst, also durch reale Wertverhältnisse zwischen den Welten, die durch Sachabhängigkeiten in der Form von Preis- und Devisenpolitik ebenso reale Ausbeutungsverhältnise waren. Die damit einhergehende Verarmung und Vereinseitigung (Monokulturen) der Dritten Welt wurde selbst disfunktional für die erste Welt (Schulden konnten nicht mehr vollständig ausgeglichen werden, "Entwicklungshilfe" wurde in elendigen Sozialverhältnissen de facto zum Korruptsionsmittel gegen ihren eigenen Zweck, Marionettenmilitärs funktionierten nicht mehr, da sie sich ihrer eigenen Interessen als Verteilungsfunktionäre und/oder Warlords bewusst wurden). Das Kapital entwickelte Ende der 70ger Jahren heftige Krisen, die imperialistisch nicht mehr zu beheben waren. Die Armut der Drittwelt-Länder und die nationalen Geldwirtschaften standen sich im Weg. Die Reaktion des Kapitals auf Krise ist immer Ausdehnung seiner Märkte und Einflussbereiche. Es musste sich daher aus den durch nationale Notwendigkeiten und Interessen beschränkten Entwicklungen herausnehmen und sich durch einen eigenen Markt- und Konzerntypus, der in jeder Hinsicht über nationale Größenordnungen hinausging (Transnationale Konzerne), unmittelbar in die Lebensverhältnisse der Menschen, gleich welcher Nation oder Kultur sie waren, profitabel einbringen. Das war nur durch die Totalisierung des Finanzmarktes einerseits und der Individualisierung der Arbeit andererseiots möglich. So sind die klassischen Kämpfe zwischen Kapital und Arbeit unsichtbar geworden und der Kampf um die Länge des Arbeitstags, dem einzigen wirklich systemsprengenden Kampf um den gesellschaftlich notwendigen Aufwand zur Erhaltung und Entwicklung des gesellschaftlichen Lebensstandards und also um die Verfügung über das gesellschaftliche Produkt und Mehrprodukt, obsolet geworden. Dass mit der Globalisierung der Nationalstaat überflüssig geworden ist, ist zum einen ihr Fortschritt, wie es die Notwendigkeit der Menschen, sich als Subjekte ihres "Schicksals" zu begreifen, internationalisiert hat. Andererseits betreibt sie auch eine abgrundtiefe Vereinzelungen der gesellschaftlichen Beziehungen bis hinein in ihre totale Entwirklichung. Die Menschen stehen jetzt unmittelbar dem Kapital gegenüber, ohne hierin ein wirkliches Gegenüber zu haben, seine Gegenständlichkeit zu empfinden; sie haben es schlicht wahr, ohne dass es wirklich wahr ist (siehe Wahrnehmung). Ihre Wirklichkeit ist ihnen somit selbst gespalten in einer widersinnigen Kultur (siehe Logik der Kultur), die höchste Erbauung verschafft und zugleich tiefste Erniedrigung mit sich bringt. Die Menschen erfahren darin eine Durchsetzungskraft, die ihnen zuteil wird und zugleich gegen sie geht, wie dies eben das kurze und klägliche Glück eines schnell wandelnden Geldreichtums zu bieten vermag. Die Ausbeutung der Menschen lässt sich nicht mehr mit einem Klassenkampf hinreichend beschreiben. Sie geht gegen ihr ganzes Leben, macht sie zur ausschließlichen Peripherie eines Kapitals, das als totes Zentrum der Welt die Menschheit tötet (siehe Barbarei). Ein wesentliches Implikat der Globalisierung ist nämlich die Militarisierung des Kapitals, die Optimierung von Absicherung einer Politik, die letztlich nur selbst geschaffene, widernatürliche Rechte betreibt und entfaltet: Nutzrechte - Lizenzen zur Nutzung von Quellen und allen Bedingungen des Lebens, des Bodens, der Intelligenz, des Wassers usw.. Solange sich die Bewertung dieser Nutzrechte durch den Verbrauch von Gebrauchswerten gedeckt hatte, sich das produktive Kapital selbst in seiner Bewertung und Verwertung noch aus organischen Dingen speiste, konnte sich die Basis dieser Rechte, die Grundrendite, auch noch darin realisieren, dass sie sich durch Entzug der realisierten Werte aus der Warenzirkulation bereicherte; - es war der klassische Kapitalismus. Dies ist inzwischen nur noch zu einem Hundertstel der Fall. Der Rest bleibt Spekulation, sprich: ein reiner Machtkampf um Werte, die sich realisieren und solchen, die durch Irrealisierung die Verhältnisse entwerten, Produktivvermögen entwerten, Lebensbedingungen zerstören. Die führt dazu, dass, sobald die Wertlage keine Basis mehr hat, diese selbst durch Zerstörung beschafft wird: Durch "Weltordnungskriege", die plötzlich immer wieder ausbrechen, ohne dass irgendwelche besonderen Anlässe zu verstehen sind, außer dem, dass es um Bodenschätze geht, also um das, was den Wert der Grundrente stofflich auffüllt, sie zu einem realen Ertrag bringt, der in die Warenzirkulation zurückkgeht, um sie anzustoßen. Diesen Kriegen geht Kapitalvernichtung voraus, die durch gewaltsame Ertragssteigerungen, die im wesentlich nicht aus Arbeit, sondern aus "Nutzungsrecht" entstehen, ausgeglichen werden muss. Es ist das finale Desaster der Kapitalzirkulation des finalen Kapitalismus, der sich zu einer Feudalmacht, zu einer Art Weltfaschismus entwickelt, weil er die Zerstörungswut, die er entfacht, als Mittel seiner Macht und Gewalt weiß (siehe hierzu Feudalkapitalismus). Wenn sich die Menschheit nicht hiergegen zu verhalten lernt, wenn sie nicht durch ihre eigene internationalisierte Menschlichkeit aktiv wird und auf sich zurückkommt, wenn sie also nicht ihr Leben weltweit revolutioniert, d.h. sich darin gewinnt, dass sie Kapital überflüssig macht, wird sie selbst nur als dessen Lebensmittel vegetieren, sich selbst überdrüssig werden. |