Die Illusion, daß ... die Warenpreise durch die Masse der Zirkulationsmittel und letztre ihrerseits durch die Masse des in einem Lande befindlichen Geldmaterials bestimmt werden, wurzelt bei ihren ursprünglichen Vertretern in der abgeschmackten Hypothese, daß Waren ohne Preis und Geld ohne Wert in den Zirkulationsprozeß eingehn, wo sich dann ein aliquoter Teil des Warenbreis mit einem aliquoten Teil des Metallbergs austausche." (MEW 23, 138) Die wissenschaftliche Argumentation folgt ihren erkenntnistheoretischen Impliationen, also dem, was sie in ihrem Gegenstand als Substanz seiner Elemente schon vor ihrer Beschreibung erkannt wissen will. Grundsätzlich unterscheiden sich hierin die Erklärungen schon vor aller Erfahrung in ihren Erkenntnismethoden, auf der einen Seite in ihren positivistischen, auf der anderen in den dialektischen Schlussfolgerungen. So bezieht auf der einen Seite die kritischen Theorie ihren Wertbegriff über den Grund der Warenproduktion durch ihre Arbeitswerttheorie und erschließt deren Wert aus dem Aufwand der Produktion der Waren als Substanz des gesellschaftlichen Reichtums. Die Grenznutzentheorie der Nationalwirtschaften sucht indes ihre Erklärungen über den Wert der Waren aus ihrem unmittelbaren Verhalten in den Verhältnissen der Marktwirtschaft, in denen sich der Reichtum der bürgerlichen Gesellschaft darstellt und politisch vermittelt und verteilt. So argumentiert also die bürgerliche Wissenschaft in der so genannte Volkswirtschaftslehre mit ihrer Grenznutzentheorie, die den Wert des Wirtschaftswachstums unmittelbar aus der Nachfrage noch den Produkten und leitet also ihren Wert aus ihrem Nutzen ab, der sich in den Preisen im Warentausch darstellen, sich also über ihre Bewertung in der Warenzirkulation je nach ihrem Absatz ergeben soll. Doch die Grenznutzentheorie geht von einer unmittelbaren Bewertung aus, indem sie der Wert der Waren mit ihrem Preis identifiziert, den Wert also selbst im Verhältnis von Angebot und Nachfrage an Waren verortet. Unmittelbar auf dem Markt ist der Wert ihrer Herkunft jedoch abwesend und nicht zu erkennen. Ihre Dialektik bezieht sich daher auf das im Warentausch "ausgeschlossene Dritte"", das den politischen Charakter einer gesellschaftlich abwesenden Produktion über ihre privaten Existenzen hinweg durchsetzt (siehe hierzu Privateigentum). Für die Grenznutzentheorie erschließt sich der Wert der Waren unmittelbar aus den Verhältnissen der Konsumtion, in der das Gesellschaftliche unmittelbar privat erscheint und vernutzt wird, Indem die Grenznutzentheorie aus der Nützlichkeit und den Verbrauch der Waren über ihre konkrete jeweils einzelne Nachfrage, ihren Wert also durch seinen Verbrauch (siehe Gebrauchswert) zu bestimmen sucht, verkehrt sie dessen gesellschaftliche Substanz zur Tatsache einer allgemein privatim notwendigen Auszehrung im Jenseits ihrer wirklichen Geschichte. Auf dem Markt werden Waren zu einem Preis getauscht, der ihren Wert darstellen soll. Für die Grenznutzentheorie gibt es keinen Unterschied von Wert und Preis. Der Preis, der sich allerdings nur im Verhältnis von Angebot und Nachfrage bildet, sollte demnach auch den Wert der Ware unmittelbar darstellen, dessen Dasein sie allerdings dem Aufwand ihrer Herstellung, - eben der Arbeit von Menschen verdankt. Die Grenznutzentheorie sieht diesen Wert der Produkte aber nicht aus ihrer Herstellung, sondern aus der Nachfrage begründet, an der sich die Preise der Angebote orientieren würden und damit der Wert ihrer Herstellung der Nachfrage folgen müsse. Sie geht also von einer Identität von Wert und Preis aus, die sich im Grad ihrer Nützlichkeit realisieren würde. Demnach könne der Tauschwert selbst schon unmittelbar den Wert des Gebrauchswerts darstellen - eben je nach dem, wie oft nach ihm verlangt würde. Doch auch der Grenznutzens lässt sich nicht so einfach bemessen. Er ist relativ zu dem, was den jeweilige gültigen Lebensstandard verbessert. Nach dem Konzept des Grenznutzens wird er daher aus dem Nutzenzuwachs ermittelt, eben durch das Anwachsen des WertKonsums, die in einer zusätzlichen Mengeneinheit des betrachteten Gutes, also über seine Mehrproduktion (siehe mehrprodukt) dargestellt sein sollte. Dementsprechend wird der höchste Nutzen bei der Menge des Gutes erreicht, bei der der Konsum einer weiteren Mengeneinheit keinen zusätzlichen Nutzen mehr stiftet. Voraussetzung für die seinerzeit angestrebte mathematische Auswertung dieser Zusammenhänge ist allerdings, dass der Nutzen zahlenmäßig bestimmt werden kann (kardinaler Nutzen), was jedoch unmöglich ist. Einen Ausweg aus dieser Misere sollte das Konzept des ordinalen Nutzens bringen. Nach ihm sei es lediglich notwendig, daß ein Wirtschaftssubjekt eine Rangordnung des Nutzens der Waren bilden könne. Die von Francis Ysidro Edgeworth (1845 - 1926) für seine Theorie der Tauschvorgänge entwickelten Indifferenzkurven, die einigen, meistens erfüllbaren Annahmen in Bezug auf die Nutzenschätzungen und die Präferenzordnungen des Wirtschaftssubjektes unterliegen und zumindest prinzipiell empirisch erfaßbar sind, nutzte Vilfredo Pareto (1848 - 1923), um ein (Haushalts-) Optimum zu definieren, bei dem die beiden, sehr anschaulichen Verhaltensregeln gelten, die Hermann Heinrich Gossen nach langer Beobachtung des menschlichen Verhaltens lange vor den drei Begründern der neoklassischen Theorie erkannte und die heute unter der Bezeichnung "Gossen'sche Gesetze" immer noch zentrale Gegenstände der neoklassischen Theorie bilden, nämlich das erste "Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen" und das zweite "Gesetz vom Ausgleich der Grenznutzen". Beide "Gesetze" gelten zwar nicht in allen Situationen und für alle Güter, sollen aber die Tendenzen des Nutzens treffen, wenn sie an der letztmöglichen Situation eines Einkaufs berechnet werden, also an dem Preis, der gerade noch bezahlt wird. Dagegen ging die klassische Arbeitswerttheorie von der gesellschaftlichen Notwendigkeit der Lebensproduktionen aus, die ihren Wert aus der Verwertung der menschlichen Arbeitskraft bezieht. Im Unterschied hierzu beschränkt die Grenznutzentheorie immer schon lediglich die Herleitungen der gesellschaftlichen Wertbildung aus den Preisverhältnissen der Warenzirkulation, aus ihrer Preisbildung zwischen Angebot und Nachfrage, wodurch die Produktion des Werts selbst unabhängig von deren Aufwand, also allein durch den Konsum gleichgültig hiergegen bestimmbar sein sollte - eben so, wie es dem Liberalismus, inzwischen besonders dem Neoliberalismus nötig ist. In der Diskussion um die Wertbildung des Finanzkapitals wurde mit dessen Globalisierung und deren Ideologie, dem Neoliberalismus, zur Begründung der Wertbildung aus der Preisgestaltung erneuert, indem diese der Realwirtschaft entzogen wurde. Der Wert entstünde demnach nicht durch die Abstraktion von der Lebenstätigkeit der Menschen (siehe abstrakt menschliche Arbeit) sondern aus der Spekulation auf die Geldverwertung. Die Verwertung der Waren war damit zu einem Prinzip geworden, das aus dem Verkauf von Eigentumstitel (Wertpapiere, Lizensen, Imobilien usw.) und deren Nutzung, also aus dem "Gewinn" über den bloßen Besitz und der Raffinesse seiner Auspreisung bezogen. Nicht nur die Arbeitskraft, sondern die gesamte Realwirtschaft wurde zum Mittel einer Verwertung der Besitzlosigkeit an Gütern des Lebensbedarfs, die sich an der Ohnmacht der Besitzlosen bereichert (siehe hierzu Austeritätspolitik). Deren Zahlungspflichtigkeiten wurden aus der Theorie einer Negativverwertung abgeleitet, die durch die Entwertung der Lebensmittel, durch die Überangebote auf dem Markt (siehe Wirtschaftskrise) ihre Produktion aus der Pflichtschuldigkeit der ArbeitskraftSchuldner, die dem permanenten Mangel verfallen waren gegen die Gläubiger für Investitionen der Titeleigner, Agenturen und Lizenzverwalter ihre Profite bezogen. Ihre Negativverwertung gründete auf der Spekulation zwischen Gewinn und Verlust aus Wetten, die sich nicht mehr an dem Phasen der Produktivität und deren Gewinnspannen ausrichteten, sondern an Wertsteigerungen des Geldbesitzes, dem schlichten Existenzwert der Lebensräume und ihrer Grundrente. Was ursprünglich nur eine Grenznutzentheorie des Warenhandels (siehe Warentausch) war, geriet zur Verwertungstheorie des Geldhandels (siehe Kredithandel) und hat sich besonders über ihre modernstan Anwendungsformen durch Derivatenhandel und Kryptowährungen durchgesetzt. Eine Theorie besteht dadurch, dass sie den Grund einer Beziehung aufdeckt, der durch den Augenschein nicht zu erkennen ist. Die Grenznutzentheorie behauptet, dass der Wert der Waren sich aus dem unmittelbaren Verhältnis von Angebot und Nachfrage ermitteln ließe. Allerdinge entsteht hierdurch ein praktisches Dilemma dieser Theorie, weil Angebote die Nachfrage ebenso bestimmen wie auch die Nachfrage Angebote evoziert. Einen substanziellen Grund kann jedes für sich nicht hergeben. Ihr Wesen ist letztlich der Existenzwert der Arbeit, worin sich Bedürfnis und Gegenstand einig sind, das Bedürfnis nach Herstellung von Gegenständen zu seiner Befriedigung verlangt, wie auch die produzierten Gegenstände neue Bedürfnisse wecken. Wo deren Beziehung jedoch getrennt ist, wo durch die Teilung der Arbeit das Eine aus einer anderen Wirklichkeit kommt wie das Andere, bezieht sich beides über ein gesellschaftliches Verhältnis von Waren, hat eine äußerliche Vermittlung durch den Warentausch nötig. Jede Ware ist einerseits das Produkt einer Arbeit und andererseits Gegenstand menschlicher Bedürfnisse. Sie tritt auf dem Markt gesellschaftlich sowohl als Angebot einer Sache auf, die einen Wert hat, als sie auch Gegenstand einer Nachfrage ist, der Im Warentausch zu einem bestimmten Preis zu haben ist. Auf dem Markt muss sich beides vermitteln, um den Wert der Ware durch ihren Preis zu realisieren (siehe auch Wertrealisation). Naiv betrachtet kann man sich den Wert als Ausgleich einer Übervorteilung der einen gegen die anderen vorstellen, wodurch der Wert sich lediglich aus einem Durchschnitt der Preise ergeben würde. Das war von A.Smith wohl so gemeint, als er von der "unsichtbaren Hand des Marktes" sprach. Doch was da ausgetauscht wird ist das Tauschmittel Geld auf der einen Seite und die Gebrauchswerte als Produkte einer Arbeit auf der anderen, wodurch beides substanziell extrem verschieden ist. Dies stellt sich im Warentausch als Verhältnis von vielen Einzelheiten (Gebrauchswerte) dar, das durch die Vermittlung von einer einfachen und daher abstrakten Allgemeinheit (Geld) gleichgesetzt und damit austauschbar wird. Während jedoch die Gebrauchswerte nur einmal in ein Tauschverhältnis geraten, sich nur einmal dahin bewegen bis sie stofflich verbraucht sind, bewegt sich das Geld unendlich oft in der Beziehung auf alle Waren, ohne sich hierbei sonderlich stofflich zu verbrauchen. Demnach vermittelt es unendlich viele Werte, während die einzelne Ware sofort vom Markt verschwindet, ihr Wert also in ihrem stofflichn Verbrauch abwesend wird, während dieser im Geld als Wertmaß in der zirkulierenden Preissumme anwesend bleibt, soweit diese durch andere Waren durch deren Tauschwerte in der Zirkulation von Ware und Geld erhalten bleibt. Entscheidend für die "Kaufkraft", für den gesellschaftlichen Wert des Geldes ist seine Funktion als Kaufmittel, als Maß der Werte im Verhältnis zu seiner Funktion als Zahlungsmittel in der vorhandenen Masse der Preise als Maßstab der Preise. Geld ist beides und darin unterscheiden sich die Preise, die Tauschwerte des Geldes von ihrem Wert. Die "Gerechtigkeit" der "unsichbaren Hand des Markts" besteht also nur aus einer Ignoranz gegen die Erzeugung der Warenwerte (siehe hierzu auch Verteilungsgerechtigkeit). Wie sich der Preis überhaupt bildet und was er eigentlich wirklich darstellt, lässt sich daher nicht einfach aus einem Wert irgendwelcher Art und Herkunft begründen, da der Tauschwert lediglich die quantitativen Relationen einer zirkulierenden Geldmenge darstellen kann, die beim Einkauf von Waren ausgegeben wird und die mit Zeit und Ort wechselt und viel oder wenig Aufwand und dennoch auch große oder geringe Nachfrage darstellen kann. Es gibt zwei gegensätzliche Theorien, die erklären wollen, was den Wert der Preise begründen soll: Die Grenznutzentheorie der Nationalökonomie (Volkswirtschaftslehre), die den Wert aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage begründet versteht, und die Arbeitswerttheorie von Karl Marx, die im Preis der Waren den Aufwand einer durchschnittlich notwendigen menschlichen Arbeitszeit dargestellt sieht. Beim Warentausch kann demnach Wert und Preis der Waren nicht identisch sein, weil sich im Geld selbst deren Beziehung widersprüchlich verhält: In der Geldzirkulation als Maßstab der Preise, der beim Einkauf der Produkte als bloßes Zahlungsmittel fungiert im Gegensatz zur Wertrealisation beim Verkauf durch das Kaufmittel Geld als Maß der Werte. Preise können demnach durch ihren Wert Warentausch gleichermaßen eingehen wie daraus begründet sein und können daher weder den Wert der Angebote noch den der Nachfrage begründen. Dass Waren als Arbeitsprodukte auf dem Markt zum Zweck des Warentausch existieren und als Produkte im Vergleich und Tausch von Ware zu Ware oder Ware zu Geld zirkulieren, ist eine Binsenweisheit. Doch die Grenznutzentheorie geht im Unterschied zur Arbeitswerttheorie davon aus, dass sich der Wert einer Ware im Warentausch nach der Einschätzung des Wertes durch ein Wirtschaftssubjekt bemisst, also durch die rein subjektive Bewertung, die sich aus der Nützlichkeit ergeben soll, die eine Sache für Individuen hat und die ihren Wert erst aus dem Tauschverhältnis selbst beziehen würde. Die Grenznutzentheorie will hierfür den Wert eines Produkts aus dem Preis als Marktwert aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage innerhalb der Zirkulation der Waren ermitteln, aus der Spannweite zwischen dem Preis, der bei größtmöglichen Nutzen bezahlt wird, und dem Preis, der für einen Nutzen gerade noch bezahlt wird, über dessen Grenze hinweg ein Produkt keine "Marktchance" mehr hat. Aber vor jeder "Chance" besteht das Geld als Mittel einer gesellschaftlichen Beziehung, als gegensinnige Vermittlung von Bedürfnisse und Arbeit. Nachfrage entsteht durch Bedürfnisse nach einem Produkt, setzt also dessen Existenz voraus. Dass umgekehrt Bedürfnisse der Produktion vorausgesetzt sind, ist der bürgerlichen Ökonomie meist keine theoretische Reflexion wert. In der Grenznutzentheorie der bürgerliche Ökonomie wird das Produkt nur als Gegenstand des Konsums angesehen, als Angebot, dessen Preis von der Nachfrage bestimmt wird. Weil hierbei Geld in seiner Zwiespältigkeit nicht reflektiert wird, Geld also als Zahlungsmittel wie als Kaufmittel ununterscheidbar in eins gesetzt wird, erscheinen die theoretischen Ausrichtungen der Theorien zu Angebot und Nachfrage in eine Angebotsorientierung und eine Nachfrageorientierung auch vereinbar, ohne dass ihre gegensinnige Funktionen Folgen hätte (M. Keynes). Die Grenznutzentheorie ist demnach eine volkswirtschaftliche Theorie, die davon ausgeht, dass die Waren aus dem Tauschbedürfnis heraus ihre Werte beziehen würden, als ob die sich unmittelbar in ihren Preisen darstellen könnten, dass also nicht das Kaufmittel Geld als Marktsubjekt, sondern der Mensch als das Tauschsubjekt selbst unmittelbar durch sein Verlangen den Preis der Waren bestimmt, ganz gleich was ihre Erzeugung an Aufwand beinhalte. Als ob der Aufwand auch tatsächlich schon im einzelnen Preis der Ware adäquat impliziert und formuliert wäre und keiner Reflexion einer allgemeinen Preissumme bedürfe, wird die Preisbildung hier nur in der Summe von Bedürfnissen bemessen, eben so, als ob der allgemeine Aufwand schon in dieser wie auch immer quantifizierbaren "Bedürfnislage" adäquat dargestellt sein könne. Von daher ließe sich aus diesem Aufwand nicht nur der Kauf, sondern auch der Preis der Waren aus subjektivem Ermessen, eben aus einer wie auch immer vermittelten und ermittelten Bedürftigkeit begründen. Es sei Geld selbst nicht Wertgestalt einer gesellschaftlichen Vermittlung aus der Aufwendung durchschnittlich bemessener Arbeitskraft und Arbeitszeit, die nur zum Teil bezahlt wird (siehe unbezahlte Arbeit), sondern selbst der Werterzeuger, also auch wirklicher Motor der Produktion schlechthin, als solcher unhinterfragbar, unkritisierbar. Die "Geldschöpfung" der Banken wäre unmittelbar auch Wertschöpfung, nicht Wertaneignung. Sie geben Geld als Kredit aus, um die Produktion in Gang zu setzen, und nehmen per Zins ein Mehr an Geld ein, weil ihr Geld zugleich "Geld verdient" hat. Die Grenznutzentheorie bezieht jede Bewertung auf dem Markt alleine aus dem Konsumverhalten, welches nicht als ein Resultat der gesellschaftliche Produktion, also durch sie bestimmt begriffen ist, sondern hierfür schon allgemeiner Grund genug für sie sein könne, auch ohne dass die Bedürfnisse die Arbeit im Vorhinein bestimmen müssten. Weil nach dieser Auffassung der Wert mit dem Preis gleichgesetzt ist, ist auch der Mehrwert nicht der Wert unbezahlter Arbeit, sondern nur ein Mehr von zirkulierendem Geld und die Preisbildung selbst die Substanz des Wertwachstums, das demzufolge als Ausschlag gebendes Wirtschaftswachstum gilt. Dieses ermittelt sich aus der Nachfrage, welche die Preise um so teurer macht, je dringlicher sie nachgefragt werden. Den Zynismus dieser Theorie erkennt man schon daran, dass der Preis der Waren umso teurer werden müsste, je mehr die Menschen Hunger leiden, weil ja ihre Bedürfnislage wertbildend sein soll. Und tatsächlich spielt sich ja auch einiges auf den Weltmärkten so ab und wird durch diese Theorie letztlich nur gerechtfertigt. Die Grenznutzentheorie ist die Theorie der Geldbesitzer, die ihre Preise so gestalten sollen, dass aus den Bedürfnissen der Menschen so viel Geld rausgezogen werden kann, wie möglich. Profit gilt als der Garant des wirtschaftlichen Wohlstands im Allgemeinen und wäre mit dem Mehrwert identisch, den Waren tatsächlich dadurch haben, dass sie zu einem Preis produziert werden, der weit unter ihrem Wert lag. So gilt auch die Mehrwertrate als unmittelbarer Ausdruck der Profitrate und das Wertwachstum dem Wirtschaftswachstum identisch. Nach dieser Theorie dient Geld alleine als Vorschuss für den Kauf, um Einkaufen zu können, um also zum Kauf zu animieren, damit damit auch Profit zu machen ist. Von daher bedürfe es einer vorgeschossenen Geldmenge, die jeder Staat einfach nur zur Verfügung stellen müsse. Er wird hiernach also als eine Art Geldpresse verstanden, die eine staatlich ermittelte Geldmenge produziert, um sie in das Kreditsystem der Nationalbanken einzugeben, die diesen Vorschuss wiederum gegen Schuldanerkenntnis an die Bürger ausgeben. Der Staat selbst wird damit zum Subjekt des Geldes, das jeden erst mal zum Schuldner macht, weil er Lebensmittel nötig hat, um ihn dann durch Lohnarbeit zu sozialisieren, um also sein Bedürfnis nach Lebensmittel der Geldschuld gleichzusetzen und gesellschaftlich gültig zu machen. Von daher ist auch Geld selbst als Produktionsmittel aufzufassen, das dazu dient, Wirtschaftsprozesse in Gang zu setzen, um dann auf die "Erfolge" zu warten, die den Markt wiederum fortbewegen. In den letzten Jahrzehnten war daher auch die Grenznutzentheorie als Grundlage des Neoliberalismus politisch maßgeblich. Sie bot die Grundlage für den Glauben an das völlig verselbständigte Kreditsystem des Finanzmarktes, weil sie es zuließ, Geld als völlig unabhängiges Zahlungsmittel anzusehen, das aus jedem beliebigen Geldvorschuss etwas machen kann. Jeder Nutzen lässt sich in dem Maß verwerten, wie er nachgefragt wird, ohne dass auf realwirtschaftliche Abläufe oder auf die Grundlagen des gesellschaftlichen Stoffwechsels Rücksicht genommen werden müsste. Jedes Verhältnis, jedes Land könne auf diese Weise Weise wachsen, wenn man ihm nur Geld zuführt, damit bezahlt und also auch für nützliche Dinge gearbeitet werden kann. Wie total das scheitern kann, ist nicht nur an Griechenland zu erkennen. Es kam beim Nachdenken über die Eurokrise dann immerhin auch unter den Volkswirtschaftlern zum Nachdenken über die Grenznutzentheorie. Allerdings fielen sie damit als Berater der Regierungen aus und bekannten sich orientierungslos. Doch die Theorie stammt schon aus dem 18. Jahrhundert und war die Vorläuferin der Arbeitswerttheorie. Sie entstand im Sinne der Aufklärung als Theorie einer wirtschaftlichen Rationalität der Nützlichkeit der Dinge. Wirtschaftlich verstanden ist der Nutzen nach dem Begründer dieser Theorie Jeremy Bentham (1748 - 1832) die Eigenschaft oder Fähigkeit eines Gutes, die Bedürfnisse eines Wirtschaftssubjekts zu befriedigen. Als Basis der neoklassischen Werttheorie bestimmt deshalb der (individuelle) Nutzenkalkül den Tauschwert - und zwar dergestalt, dass je höher der Nutzen eingeschätzt wird, desto höher der vom Wirtschaftssubjekt akzeptierte Tauschwert des Gutes angenommen werden kann und umgekehrt. Nach Marx bewegen sich Einkauf und Verkauf von Waren in ihren Preisen um den Wert, den die Produkte als Teil seiner Preissumme dadurch haben, dass sie Arbeitsaufwände enthalten und sich daher die durchschnittliche menschliche Arbeitszeit als Wertmaß durchsetzt. Nur von daher ist der Unterschied von Wert und Preis erkennbar und erklärlich, warum sich der Wert der Arbeitskraft zum Beispiel von ihrem Preis unterscheidet. Die ist ja schließlich auch die Grundlage der Mehrwertbildung: Die Aneignung des Mehrwerts der Arbeit durch die Bestimmungen ihres Preises, also de facto durch unbezahlte Arbeit..
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