"Die besitzende Klasse und die Klasse des Proletariats stellen dieselbe menschliche Selbstentfremdung dar. Aber die erste Klasse fühlt sich in dieser Selbstentfremdung wohl und bestätigt, weiß die Entfremdung als ihre eigne Macht und besitzt in ihr den Schein einer menschlichen Existenz; die zweite fühlt sich in der Entfremdung vernichtet, erblickt in ihr ihre Ohnmacht und die Wirklichkeit einer unmenschlichen Existenz." (MEW 2, S.37) Was im Feudalismus noch aus der schwärmerischen Gotteskindschaft einer gesellschaftlichen Macht wie eine Religion der Übermenschlichkeit von Herrschaft verblieben war, wurde zum Zankapfel einer Privatbesitzes, die sich im Kapitalismus um Anteile am gesellschaftlichen Vermögen zerstritten hate und schließlich die gesellschaftlichen Klassen des Privateigentums (siehe auch Klassengegensatz) der Geldverwertung zwischen Wert und Preis des Geldes – zwischen Kaufmittel und Zahlungsmittel – entwickelt hatte. Weil menschliche Bedürfnisse nur in Einheit mit der menschlichen Arbeit zu verstehen sind (siehe hierzu Stoffwechsel), weil sie nur zwischen Produktion und Konsumtion sich adäquat existieren können, stellt sich ihre Trennung zwischen Einkauf und Verkauf, die Trennung der Arbeit zwischen Gebrauchswert und Tauschwert dar und kann nur in der Geldform ihren abstrakten Zusammenhang als Verhältnis der Wertformen vermitteln. Von daher kann der arbeitende Mensch seine Bedürfnisse nur durch Geld befriedigen und der bedürftige Mensch nur durch einen Arbeitslohn sein Leben verdienen. Nicht die Verfügung (Besitz) über eine bestimmte Geldmenge macht die Klasse. Nicht der bloß monetäre Besitz von Geld (Geldbesitz) als Maßstab der Preise, sondern seine Quelle (siehe auch Geld als Maß der Werte): Die Klassenlage bestimmt, ob die Reproduktion und Produktion des Lebens aus der Bewirtschaftung eines Geldbesitzes, aus der Verwertung von Geld, oder aus dem Verkauf der eigenen Kraft, aus der Nutzung ihrer existenziellen Fähigkeit besteht, gesellschaftlichen Reichtum zu schaffen (siehe hierzu auch Verteilungsgerechtigkeit). Nur hierdurch kann über eine Existenz politisch verfügt werden und diese beherrschen (siehe hierzu auch Arbeiterbewegung). „Der Staat ist also nicht von Ewigkeit her. Es hat Gesellschaften gegeben, die ohne ihn fertig wurden, die von Staat und Staatsgewalt keine Ahnung hatten. Auf einer bestimmten Stufe der ökonomischen Entwicklung, die mit der Spaltung der Gesellschaft in Klassen notwendig verbunden war, wurde durch diese Spaltung der Staat eine Notwendigkeit. Wir nähern uns jetzt mit raschen Schritten einer Entwicklungsstufe der Produktion, auf der das Dasein dieser Klassen nicht nur aufgehört hat, eine Notwendigkeit zu sein, sondern ein positives Hindernis der Produktion wird. Sie werden fallen, ebenso unvermeidlich, wie sie früher entstanden sind. Mit ihnen fällt unvermeidlich der Staat. Die Gesellschaft, die die Produktion auf Grundlage freier und gleicher Assoziation der Produzenten neu organisiert, versetzt die ganze Staatsmaschine dahin, wohin sie dann gehören wird: ins Museum der Altertümer, neben das Spinnrad und die bronzene Axt.“" (MEW 20, S.251f Sind die Reproduktionsbedingungen von Menschen substanziell in ihrer politischen Bestimmung unterschieden, so spricht man von Klassen. Die auf einem Klassengegensatz zwischen politischer Macht und gesellschaftlicher Ohnmacht gründende Gesellschaft ist eine Klassengesellschaft. Die materielle Produktion einer Realökonomie folgt den entsprechenden Lebensbedingungen der Menschen in ihren Beziehungen der unterschiedlichen Klassen und verwirklicht sich im Klassenkampf der antagonistischen Kräfte. Der Klassengegensatz der bürgerliche Gesellscheft ergibt sich aus dem gesellschaftlichen Verhältnis ihrer Produkte in der Form von Waren, die einerseits ihren Selbsterhalt bedingen (siehe auch Lebensbedingung), andererseits ihren gesellschaftlichen Reichtum als Warensammung, also als ein quantitatives Dasein von Waren darstellen, das über die Notwendigkeiten ihrer Existenz hinausreicht. Im Warentausch verhält sich ihr Produkt über die Geldform zum einen durch die allgemeine Notwendigkeit ihrer unmittelbaren Natur, zum anderen durch die Aufschatzung ihres gesellschaftlichen Produkts in dieser Wertform, worin ihre Freiheit sich als Vermögen gestaltet, ihre unmttelbare Not durch die Naturmacht ihrer Arbeit ganz in ihrem Sinn zu wenden. Im Verhältnis der Waren im Warentausch verhält sich der Doppelcharakter ihrer Arbeit am Gegenstand ihrer Bedürfnisse zwischen Notwendigkeit und Freiheit schlechthin. In dieser Formbestimmung verhält sich die Gegensäzlichkeit der Existenzbedingungen der Menschen dadurch, dass die Einen ihrer Not gehorchen und das bleiben müssen, was sie sind, weil ihre Existenz dadurch bestimmt ist, nichts anderes haben zu können als sich selbst, und dass deshalb die Anderen das werden können, was sie nicht sind, sich die gesellschaftliche Macht der Freiheit nur dadurch aneignen können, wenn und weil sie das allgemeine Faustpfand des gesellschatliche Reichtums in der allgemeinen Wertform des Geldes besitzen (siehe Geldbesitz) und damit die gegen ihr Vermögen sowohl politisch wie sachlich verschulden, so dass sie sich wegen ihrer Verdinglichung durch unbezahlte Arbeit sich selbst durch ihre Eigenschaften versachlichen, sich wie eine Sache veräußern müssen - sei es als Arbeitskraft oder als Schuldner im Kredithandel des Kapitals oder seiner Eigentumstitel (siehe auch Mieten). "Die Eigentümer von bloßer Arbeitskraft, die Eigentümer von Kapital und die Grundeigentümer, deren respektive Einkommensquellen Arbeitslohn, Profit und Grundrente sind, also Lohnarbeiter, Kapitalisten und Grundeigentümer, bilden die drei großen Klassen der modernen, auf der kapitalistischen Produktionsweise beruhenden Gesellschaft. (K. Marx, Kapital III, MEW 25, 892) Im Klassenkampf geht es um das Vermögen und das Einkommen gegensinnig bestimmter Klassen, die ihre Existenz durch die Eigenschaften ihres Einkommens gegeneinander reproduzieren und fortbestimmen. Das Einkommen der Arbeitsleute, der Arbeitslohn bezieht sich als Zahlungsmittel (siehe bezahlte Arbeit) auf die Arbeitszeit, die sie für iihre Reproduktion, dem Lebensunterhalt ihres Lebensstandards aufwenden müssen, das Einkommen des Kapitals bezieht sich als Kaufmittel auf die Waren- und Geldzirkulation (siehe Zirkulation), durch die sich ihre vorgestreckte Investitionen in die Produktion zwischen Einkauf und Verkauf rentieren müssen, und das Einkommen aus Eigentumstitel (Wertpapiere, Grundbesitz, Imobilien, Gebühren) bezieht sich auf die Risiken des Geldbesitzes bei seiner Wertrealisierung, auf den Existenzwert in einem politisch bestimmten Lebensraum (siehe auch Nationalstaat). Die bürgerliche Gesellscheft ergibt sich aus dem gesellschaftlichen Verhältnis ihrer Produkte in der Form von Waren, die einerseits ihren Selbsterhalt bedingen (siehe auch Lebensbedingung), andererseits ihren gesellschaftlichen Reichtum als Warensammung, also als ein quantitatives Dasein von Waren darstellen, das über die Notwendigkeiten ihrer Existenz hinausreicht. Im Warentausch verhält sich ihr Produkt über die Geldform zum einen durch die allgemeine Notwendigkeit ihrer unmittelbaren Natur, zum anderen durch die Aufschatzung ihres gesellschaftlichen Produkts in dieser Wertform, worin ihre Freiheit sich als Vermögen gestaltet, ihre unmttelbare Not durch die Naturmacht ihrer Arbeit ganz in ihrem Sinn zu wenden. Im Verhältnis der Waren im Warentausch verhält sich der Doppelcharakter ihrer Arbeit am Gegenstand ihrer Bedürfnisse zwischen Notwendigkeit und Freiheit schlechthin. Substanziell geht es in einer Klassengesellschaft um den Wert der einen Klasse, die durch die politische Macht des Privateigentums einer anderen Klasse beherrscht wird, wodurch diese einen gesellschaftlichen Mehrwert aus deren natürlichen Vermögen aus Arbeit und Naturressourcen bezieht. Sie eignet sich hierbei objektiv das Vermögen einer Arbeit und das Material an, die über den Selbsterhalt der Menschen und ihrer Gesellschaft hinausreicht und daher die Basis und Bedingung ihrer Fortentwicklung und Geschichte bestimmt. Subjektiv geht es um das Verhältnis gegensinnig bestimmter Wertgrößen, die sich im Verhältnis der nützlichen Arbeit und ihrer Wertform im Zahlungsmittel Geld zur produktiven Arbeit und dessen Wertform im Kaufmittel Geld - wie sich diese je nach dem Entwicklungsstand der Produktivität der Arbeit und der Produktivkräfte zu einander verhalten und sich in den Klassenkämpfen darstellen. Klassenkampf ist keine politische Option auf eine bestimmte Zukunft, sondern ein Dasein allgegenwärtiger täglicher Verhältnisse der Preisbildung, der Kampf um Arbeitslohn pro Arbeitszeit im ständig wechselnden Verhalten der Mehrwertrate (siehe auch Fall der Profitrate). Es ist der Kampf um das Vermögen und das Einkommen gegensinnig bestimmter Klassen (siehe Klassengegensatz), die ihre Existenz durch die Eigenschaften ihres Einkommens gegeneinander reproduzieren und fortbestimmen. Das Einkommen der Arbeitsleute, der Arbeitslohn bezieht sich auf die Arbeitszeit, die sie für iihre Reproduktion, dem Lebensunterhalt ihres Lebensstandards aufwenden müssen. Das Einkommen des Kapitals bezieht sich auf die Waren- und Geldzirkulation, durch die sich ihre vorgestreckte Investitionen in die Produktion zwischen Einkauf und Verkauf rentieren müssen. Während sich dort der Geldwert über den Einkauf von Eigentumstitel (Wertpapiere, Grundbesitz, Imobilien, Gebühren) dadurch stabilisieren kann, dass er sich die Risiken des Geldbeiitzes, auf seine Wertrealisierung bezieht, verschärft sich die Ausbeutung der Arbeitsleute durch die damit begründete Erhöhung der Mieten und Gebühren. Mit der Globalisierung des fiktiven Kapitals hat sich daher auch das Verhältnis des damit errichteten Schuldgeldsystems in das Verhalten der um ihren Geldwert konkurrierenden Nationalstaaten als Klassenverhältnis von Gläubigerstaaten zu Schuldnerstaten fortbestimmt und fortgetragen. Weil der in seiner Abhängigkit von der Arbeit, der "Arbeitnhmer" durch die Unterwerfung des Zahlungsmittels aus seinem Arbeitslohn unter das im Geldbesitz herrschende Kaufmittel Geld in der Hand der "Arbeitgeber" zwangsläufig immer ärmer wird, während der Reiche reicher wird, stellt sich darin nicht einfach eine persönliche Auseinandersetzung von gegensinnig gestimmten Persönlichkeiten dar, sondern vor allem ein Kampf gegensätzlicher Geldfunktionen. Weil der Geldwert der Arbeit sinkt, während sich ihr Existenzwert erhöht, müssen die "Arbeitnehmer" den Wertverlust immer wieder durch Forderungen nach einem größeren Einkommen (Lohn, Preis der Arbeit) ausgeglichen werden. Wesentlich geht es dabei um das Verhältnis der Arbeitszeit, die zur Reproduktion der Menschen und ihrer Existenzmittel nötig ist und von daher mit dem Preis der Arbeitskraft als Lohn bezahlt wird, bezahlte Arbeit ist, und der Arbeitszeit, die darüber hinaus von den Geldbesitzern abverlangt wird, um sich durch unbezahlte Arbeit einen Mehrwert anzueignen und diesen als Kaufmittel des Kapitals zu akkumulieren. Klassenkampf ist also wesentlich der Kampf um die Länge des Arbeitstages, der sich aus der gesellschaftlich notwendigen Dauer der Aufwendung einer Arbeit zur Reproduktion der Menschen (siehe Lebensmittel, Lebensstsndard) und ihrer Werkzeuge (siehe Produktionsmittel, Technologie) und der Dauer der Aufwendung einer Arbeit zur Bereicherung des Kapitals der Geldbesitzer zusammensetzt. Der Kampf um die Länge des Arbeitstags, also der Kampf um die Länge der notwendigen Arbeit einer Gesellschaft, kann nur mit der Forderung nach einer allgemeinen Kürzung der menschlichen Arbeitszeit verbunden sein. Er ist daher unabdingbar, um die kapitalistische Krise mit einer tendenzielle Aufhebung des Klassenkampfes in den Gesellschaften un Nationen durch die Minimalisierung an Material- und Arbeitsaufwendungen zu wenden. Die Machtverhältnisse sind jedoch in realwirtschaftlich betriebenen Verhältnissen gänzlich anders als die unter den Bedingungen des Schuldgeldsystems (siehe Feudalkapital) eines verselbständigten Finanzkapitala (siehe hierzu auch fiktives Kapital), das durch seine bloß politische Macht über Zahlungspflichtigkeiten der Schuldner und Schuldnerstaaten in der Lage ist, die Ausbeutung der Menschen und Naturressourcen zu verdoppeln. Weil der Arbeitstag der Menschen sowohl von den Preisen der Sicherung ihres Lebensstandards als auch von der Werterhaltung ihrer Zahlungsmittel abhängig ist veräußert sich die bezahlte Arbeit für einen Existenzwert, der beides enthält und also den Notwendigkeiten der Produktion des Geldwerts im Produktionsprozess der Waren, wie auch im Zirkulationsverhältnis des Geldes als fiktives Kapital befolgen muss. Von daher hat sich der Klassenkampf zu einem Kampf um die ganze Existenz der Menschen und ihrer Natur entwickelt. In einer politischen Kultur werden sie selbst zu Lebensumständen, indem sie den ganz eigentümlichen Klassencharakter einer Kultur befördern, die sich mit der Selbstverwertung der kulturellen Persönlichkeiten entwickelt und deren Selbstwert objektiviert, zum Maß der kulturellen Bedeutung macht. Sie setzt sich über die Ereignisproduktion ihrer Medien allgemein durch und verschafft einem Kulturbürgertum die Scheinwelt seiner Selbstverwirklichung als Ästhetik seiner Selbstwahrnehmiung, die jegliches Selbstbewusstsein ersetzt und eine ohnmächtige Selbstwahrnehmiung erzeugt, und die vor allem Unterwerfung mit sich bringt und Widerstand schon im Keim ersteckt. Durch die darin bestimmten Lebensumstände wird ohnmächtige Wahrnehmung zur Selbstbestärkung einer Kulturelite genutzt, "wertlose Kultur" ausgegrenzt (siehe kulturelle Ausgrenzung) und eine politische Gesellschaftform zur politischen Kultur des Geldbesitzes verselbständigt. In dieser Formbestimmung verhält sich daher die Gegensäzlichkeit der Existenzbedingungen der Menschen dadurch, dass die einen ihrer Not gehorchen und das bleiben müssen, was sie sind, weil ihre Existenz dadurch bestimmt ist, nichts anderes haben zu können als sich selbst, und dass die anderen das werden können, was sie nicht sind, sich die gesellschaftliche Macht der Freiheit aneignen können, weil sie das allgemeine Faustpfand des gesellschaftlichen Reichtums besitzen und damit die verdingen, die sich für dieses veräußern müssen. Ein Klassengegensatz begründet sich also aus gegensätzlichen Reproduktionsbedingungen, wenn eine Klasse sich nur im Gegensatz zu einer anderen entwickeln kann, die eine sich z.B. bereichert, wenn die andere ärmer wird (siehe Entfremdung) - nur weil die einen Geld als Kaufmittel besitzen können (siehe auch Geldbesitz), die anderen Geld nur als Zahlungsmittel nutzen können. Das Feudalkapital hat allerdings die Klassenkämpfe der Realökonomie über den Wert der Arbeit und ihre Preise hinaus entwickelt, indem es ihm nur noch um den Wert des untersten Lebensstandards, also um die Grenze der existenziellen Möglichkeit höchster Armut, um ihre letztliche Überlebensfähigkeit geht (siehe Existenzwert). Er hat den Kampf um den Preis der Arbeitskraft in einen bloßen Existenzkampf durch das Verhältnis von Gläubiger und Schuldner gewandelt, indem er jeden Menschen durch seine Austeritätspolitik auf den Wert des Überlebens unter bestimmten Bedingungen drückt. Denn wer nur noch ums Überleben kämpft reduziert seine Preise auf ein Niveau, das auch unter die wirtschaftliche Selbsterhaltung (siehe Reproduktion) fallen kann. Dadurch hat das Feudalkapital die Klassengegensätze wesentlich verschoben und auf einen Klassenkampf von Gläubiger und Schuldner reduziert. Es kann ein Mensch selbstbewusst sein, der zweifelsfrei vor seinem Produkt steht, solange es über jeden Zweifel erhaben existiert, für ihn daher auch wirkliches Sein in sich, sich selbst substanziell wahrhat. Und das kann daher auch nicht einfach durch seine Person oder Persönlichkeit, sondern nur in diesem Verhältnis seines Daseins sein und deshalb auch nur in den gegenständlichen Verhältnissen seiner Sachen in der Gesellschaft der Menschen als Bewusstsein seiner selbst hat, durch die allein er gesellschaftlich und von daher auch naturmächtig ist. Und daher unterscheiden sich auch die Selbstwahrnehmungen der Menschen im Verhältnis der Erfahrungen ihrer gegenständlichen Welt, worin sie sich gegensinnig im Besitzverhältnis ihrer Lebensverhältnisse, dem gesellschaftlichen Verhältnis ihrer Sachen erkennen, Im Verhältnis der Geldbesitzer ist das Selbstgefühl der Selbstwahrnehmung allerdings auch nur von dem abstrakten Beziehungsreichtum ihres Geldes gegen die sinnliche Gewissheit der Lebensumstände ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse durch einen hieraus ergehenden Selbstwert bestimmt, worin das kulturelle Verhältnis der Existenzwerte der Besitzlosen zu den Verfügungen der Eigentumstitel der Besitzenden zur Ohnmacht bestimmt ist, weil der Geldwert des Geldbesitzes dem gesellschaftlichen Prinzip des Privateigentums folgt und durch dessen politisches Recht die gesellschaftliche Entwertung ganzer Existenzen zur Armut treibt und deren Verlust an Existenzwert stetig vertieft (siehe hierzu Feudalkapitalismus), ihre Selbstwertgefühle minderwertig macht. Während die Reichen aus dem Narzissmus ihrer Selbstgefühle ihre Selbstveredelung akkumulieren können sind jene dazu gezwungen, sich in der Selbstempfindung ihrer Lebensumstände als rastlose Produzenten der Lebensbedingungen ihrer Existenz durch die Lebenspflichten ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen "einzulösen". So löst sich die Frage nach dem Selbstbewusstsein zur Frage nach dem Klassenbewusstsein in einer feudalkapitalistischen Gesellschaft auf. Revolution ist als Erstes die Emanzipation des Geistes, der das Private schon im Vorhinein in sich aufhebt als leidenschaftlicher Kopf der Leidenschaften einer verarmten, einer partialisierten Bevölkerung, die an ihrem gsellschaftlichen Ausschluss, an der Ausgeschlossenhit ihrer wirklich gesellschaftlichen Beziehungen als Klasse der sinnlichen Armut schlechthin, die an ihrer Wirklichkeit leidet und zugrunde zu gehen droht. "Die bisherigen kleinen Mittelstände, die kleinen Industriellen, Kaufleute und Rentiers, die Handwerker und Bauern, alle diese Klassen fallen ins Proletariat hinab, teils dadurch, daß ihr kleines Kapital für den Betrieb der großen Industrie nicht ausreicht und der Konkurrenz mit den größeren Kapitalisten erliegt, teils dadurch, daß ihre Geschicklichkeit von neuen Produktionsweisen entwertet wird. So rekrutiert sich das Proletariat aus allen Klassen der Bevölkerung." Karl Marx/Friedrich Engels in MEW 4, S. 469 Diese "Arbeiterklasse" ist keine Klasse der Arbeit, sondern der Ausgeschlossenheit einer menschlichen Arbeit (siehe hierzu auch Existenzwert). Sie ist das Objekt einer Technologie des Wertwachstums, das sich über die Ausdehnung der Produktivität und der Entwertung der menschlichen Arbeit durchsetzt. "Die Arbeit der Proletarier hat durch die Ausdehnung der Maschinerie und die Teilung der Arbeit allen selbständigen Charakter und damit allen Reiz für die Arbeiter verloren. Er wird ein bloßes Zubehör der Maschine, von dem nur der einfachste, eintönigste, am leichtesten erlernbare Handgriff verlangt wird. Die Kosten, die der Arbeiter verursacht, beschränken sich daher fast nur auf die Lebensmittel, die er zu seinem Unterhalt und zur Fortpflanzung seiner Race bedarf. Der Preis einer Ware, also auch der Arbeit, ist aber gleich ihren Produktionskosten. In demselben Maße, in dem die Widerwärtigkeit der Arbeit wächst, nimmt daher der Lohn ab. Noch mehr, in demselben Maße, wie Maschinerie und Teilung der Arbeit zunehmen, in demselben Maße nimmt auch die Masse der Arbeit zu, sei es durch Vermehrung der Arbeitsstunden, sei es durch Vermehrung der in einer gegebenen Zeit geforderten Arbeit, beschleunigten Lauf der Maschinen usw." (Karl Marx/Friedrich Engels, Kommunistisches Manifest, MEW 4, 468f). In der bisherigen Geschichte haben sich die Klassengegensätze je nach der gesellschaftlichen Grundbedingung ihrer Lebensverhältnisse von den Naturreligionen des Stammeswesen der Naturvölker über die Autokratien der Sklavenhalter des Altertums und über die Feudalgesellschaft des Mittelalters und über das Standeswesen bis hin zum Klassengegensatz von Lohnarbeit und Kapital entwickelt. Es ist dies keine "freie Entwicklung" gewesen, sondern eine Geschichte der Menschwerdung, eine Geschichte, in der die sozialen Verhältnisse durch die Wirtschaftlichkeit der Arbeit anachronistisch geworden waren, die Fortschritte ihrer Produktivkraft neue Lebensmöglichkeiten geschafen hatten, die durch ihre Revolutionen ihre Gesellschaft neu begründen konnten. Dies hat mit dem Kapitalismus seine bisher höchste Form erreicht und ist heute zugleich im größen Ausmaß gegen ihre Inhalte gewendet. Es ist der herrschende Widerspruch von gesellschaftlich produziertem Reichtum und seiner privaten Aneignung, wie sie durch die politischen Positionen der Geldform (zwischen dem Kaufmittel als Maß der Werte und dem Zahlungsmittel als Maßstab der Preise) bestimmt sind und wodurch sie ihren Wert vermitteln. Es ist das Resultat einer langen Geschichte, die sich bisher als "Geschichte von Klassenkämpfen" (Marx) vollzog und worin die Revolutionen deren "Lokomotiven" (Marx) waren.. "Wie alle seine Vorgänger, geht der kapitalistische Produktionsprozeß unter bestimmten materiellen Bedingungen vor sich, die aber zugleich Träger bestimmter gesellschaftlicher Verhältnisse sind, welche die Individuen im Prozeß ihrer Lebensreproduktion eingehn. Jene Bedingungen, wie diese Verhältnisse, sind einerseits Voraussetzungen, andrerseits Resultate und Schöpfungen des kapitalistischen Produktionsprozesses; sie werden von ihm produziert und reproduziert. Wir sahen ferner: das Kapital - und der Kapitalist ist nur das personifizierte Kapital, fungiert im Produktionsprozeß nur als Träger des Kapitals -, also das Kapital pumpt in dem ihm entsprechenden gesellschaftlichen Produktionsprozeß ein bestimmtes Quantum Mehrarbeit aus den unmittelbaren Produzenten oder Arbeitern heraus, Mehrarbeit, die jenes ohne Äquivalent erhält und die ihrem Wesen nach immer Zwangsarbeit bleibt, wie sehr sie auch als das Resultat freier kontraktlicher Übereinkunft erscheinen mag. Diese Mehrarbeit stellt sich dar in einem Mehrwert, und dieser Mehrwert existiert in einem Mehrprodukt. Mehrarbeit überhaupt, als Arbeit über das Maß der gegebnen Bedürfnisse hinaus, muß immer bleiben. Im kapitalistischen wie im Sklavensystem usw. hat sie nur eine antagonistische Form und wird ergänzt durch reinen Müßiggang eines Teils der Gesellschaft. ... Es ist eine der zivilisatorischen Seiten des Kapitals, daß es diese Mehrarbeit in einer Weise und unter Bedingungen erzwingt, die der Entwicklung der Produktivkräfte, der gesellschaftlichen Verhältnisse und der Schöpfung der Elemente für eine höhere Neubildung vorteilhafter sind als unter den frühern Formen der Sklaverei, Leibeigenschaft usw. Es führt so einerseits eine Stufe herbei, wo der Zwang und die Monopolisierung der gesellschaftlichen Entwicklung (einschließlich ihrer materiellen und intellektuellen Vorteile) durch einen Teil der Gesellschaft auf Kosten des andern wegfällt; andrerseits schafft sie die materiellen Mittel und den Keim zu Verhältnissen, die in einer höhern Form der Gesellschaft erlauben, diese Mehrarbeit zu verbinden mit einer größern Beschränkung der der materiellen Arbeit überhaupt gewidmeten Zeit." (MEW 25, Seite 826 f) Ein Klassengegensatz besteht also nicht aus nur quantitaven Unterschieden. Menschen existieren nicht dadurch in verschiedenen gesellschlichen Klassen, dass die einen von Haus aus arm und die anderen reich wären, die einen mehr hätten, als die anderen, dass also das gesellschaftliche Vermögen bloß ungerecht unter ihnen verteilt wäre (siehe Verteilungsungerechtigkeit), sondern weil ihr Vermögen selbst schon qualitativ, also durch die Form ihres Eigentums, gesellschaftlich in Klassen der unterschiedlichen Funktionen des Gelderwerbs zwischen Einkauf und Verkauf von Waren bestimmt ist, bevor sie sich überhaupt gesellschaftlich beziehen und verwirklichen, sich substanziell äußern können. Klasse ist somit eine formale Kategorie zur Klassifizierung einer gesellschaftlichem Substanz, welche je nach ihrem Entwicklungsstand, Nutzen und Gebrauch des subjektiven Vermögens an Privateigentum objektiv unterschiedlich bestimmt ist. Klasse ist eine Kategorie der Formbestimmung, welche eine Graduation impliziert, die sich je nach dem Vermögen an ihrer Substanz fortbestimmt und quantifiziert. Klasse ist der Begriff für die Reproduktionsform von Menschen in einer durch den isolierten Nutzen der Arbeit bestimmten Gesellschaft, der sich im Warentausch zwischen Produktion und Konsumtion, zwischen Erzeugung und Aneignung ihrer Naturmacht wesentlich unterscheidet. Der Klassengegensatz entsteht mit der Teilung der Arbeit schon da, wo Produktion und Konsumtion durch Geld vermittelt wird, wo also die Geldbesitzer als Käufer, als Subjekte des Marktes den Arbeitskraftbesitzern als Verkäufer, als Objekte des Marktes gegenüberstehen und aus diesen gesellschaftlichen Formbestimmungen heraus nach Maßgabe ihres Geldes als Zahlungsmittels auf der einen Seite, der ihres Kaufmittels auf der anderen Seite ihr Leben produzieren, beziehungsweise reproduzieren müssen. Produktion und Reproduktion entzweien sich aber in diesem Verhältnis, weil die Arbeit durch das Zahlungsmittel nur das bezahlt, was zum Erhalt der Arbeitskraft oder der Produktionsmittel nötik ist, als Kaufmittel aber ein Vermögen aus dem Leben der Menschen bezieht, das mehr Wert erzeugt, als die Produktionsmittel verbrauchen. Die Produktion von Mehrwert gilt daher für den Konsumenten der Arbeit, dem Kapitalisten, als produktive Arbeit - im Unterschied zur Reproduktion durch die notwendige Arbeit überhaupt. Klassenbewusstsein ist das Bewusstsein über die gesellschaftlich bestimmte Teilhabe an der Produktion und Reproduktion der hierdurch bestimmten Menschen. Das Bewusstsein der eigenen Klassenlage ist die Grundlage ihres Selbstbewusstseins - einmal als Geldbesitzer der um seinen Geldwert besorgt ist, und einmal als Lohnarbeiter, der um sein Leben besorgt ist. Der Gegensatz der Klassen gründet auf einer Täuschung, einer Vertauschung von Form und Inhalt, - eben darauf, ob wirkliches, wirksames Eigentum als Eigenschaft veräußert oder ob durch die Privatform des Eigentums als Geld solche Äußerung gekauft wird, so dass diese nur entäußert existieren kann. "Aber der Gegensatz von Eigentumslosigkeit und Eigentum ist ein noch indifferenter, nicht in seiner tätigen Beziehung, seinem innern Verhältnis, noch nicht als Widerspruch gefaßter Gegensatz, solange er nicht als der Gegensatz der Arbeit und des Kapitals begriffen wird. Auch ohne die fortgeschrittne Bewegung des Privateigentums, im alten Rom, in der Türkei etc., kann dieser Gegensatz in der ersten Gestalt sich aussprechen. So erscheint er noch nicht als durch das Privateigentum selbst gesetzt. Aber die Arbeit, das subjektive Wesen des Privateigentums als Ausschließung des Eigentums, und das Kapital, die objektive Arbeit als Ausschließung der Arbeit, ist das Privateigentum als sein entwickeltes Verhältnis des Widerspruchs, darum ein energisches, zur Auflosung treibendes Verhältnis." (MEW 40, S. 533) Das Prinzip des Kapitalismus, besitzlose Menschen zur Mehrwertproduktion für die Geldbesitzer zu nutzen, indem es diese als Besitzer ihrer Arbeitskraft dazu zwingt, sich verdingen zu müssen, versetzt die Menschen im Unterschied ihres Eigentums in gesellschaftlich unterschiedene Existenzen als Klassen gegensätzlicher Besitzstände, die sich vor allem in ihrer Wirklichkeit, Verwirklichung und Entwicklung unterscheiden: Während die Besitzlosen immer nur das bleiben, was sie nach Maßgabe der Bedürfnisse der Geldverwertung, also des Kapitals schon waren, entwickelt sich der Geldbesitz zu einem gesellschaftlichen Verwertungsmonstrum, das die Menschen unter seine Zwänge stellt. Der Unterschied von arm und reich entwickelt sich nicht durch ein Unrecht in der Verteilung der Produkte, sondern durch die Reduktion der Menschen auf ihre Existenz in Klassen, die sich zwischen Geldbesitzer und Geldverdiener wesentlich unterscheiden. Schon hierdurch verkörpern sie gegensinnige Macht, als Macht durch Besitz an Geld als Kaufmittel, durch das die Bestandteile der Produktion zu erwerben ist, und der Macht des Besitzes an Arbeitskraft, die den Verkäufer über seine Tätigkeit verfügt, soweit seine Existenz hierdurch gesichert ist. Doch das setzt den Erwerb von Geld für Lebensmittel voraus und das macht den Besitzer an Arbeitskraft abhängig vom Geldbesitzer, macht ihn für ihn verfügbar. Daher macht nicht die Aufteilung einer verfügbaren Geldmenge den Unterschied der Klassen aus. Der Unterschied im Gelderwerb selbst erzeugt zwingend den Unterschied in der verfügbaren Geldmenge. Der wird immer größer und macht die Armen abhängig von den Perioden der Profitrate, in denen die Reichen in der Form der darin erscheinenden allgemeinen Notwendigkeiten (Krisen) mit einer systemadäquaten Bewältigungspolitik über das Geschick ihrer Gesellschaft und inzwischen der ganzen Welt bestimmen. "Von allen Klassen, welche heutzutage der Bourgeoisie gegenüberstehn, ist nur das Proletariat eine wirklich revolutionäre Klasse. Die übrigen Klassen verkommen und gehn unter mit der großen Industrie, das Proletariat ist ihr eigenstes Produkt. Die Bourgeoisie ist hier als revolutionäre Klasse aufgefaßt - als Trägerin der großen Industrie - gegenüber Feudalen und Mittelständen, welche alle gesellschaftlichen Positionen behaupten wollen, die das Gebilde veralteter Produktionsweisen. Sie bilden also nicht zusammen mit der Bourgeoisie nur eine reaktionäre Masse. Andrerseits ist das Proletariat der Bourgeoisie gegenüber revolutionär, weil es, selbst erwachsen auf dem Boden der großen Industrie, der Produktion den kapitalistischen Charakter abzustreifen strebt, den die Bourgeoisie zu verewigen sucht. Aber das Manifest setzt hinzu: daß die "Mittelstände ... revolutionär (werden) ... im Hinblick auf ihren bevorstehenden Übergang ins Proletariat"." (Karl Marx in Kritik des Gothaer Programms MEW 19, S.22f) Der Geldreichtum wird inzwischen zum großen Teil über Transnationale Konzerne bewegt, welche die Ausbeutung der Armut durch einen besonders im Aktienkapital gallopierenden Kapitalmarkt internationalisiert haben. Von der Ausbeutbarkeit der Armut hängt es ab, inwieweit der Kapitalismus überhaupt noch Bestand hat. Der internationale Klassengegensatz erfordert daher einen internationalen Klassenkampf, um der Geschichte der Ausbeutung und Ausplünderung von Menschen, Ländern, Kulturen und des ganzen Planeten ein Ende zu setzen und eine Gesellschaft der Menschen zu bilden, welche der Privatgesellschaft des Kapitals ein Ende setzt. Auf der Basis unterschiedlicher Kulturen wird die Weltgesellschaft nur eine Gesellschaft verschiedener Kultururen sein können, die sich durch einander bereichern. So hat sich mit der Globalisierung des fiktiven Kapitals aus dem Klassengegensatz der bürgerlichen Gesellschaft ein Klassengegensatz von Gläubiger und Schuldner entwickelt, der über die nationalen Verhältnisse hinweg im Weltmaßstab in einem Klassenkampf um die Wertdeckung des Geldes und seinen Währungen ausgetragen wird, der sich gegen die Menschheit und die Natur insgesamt richtet und seinen Mehrwert als bloßen Existenzwert eintreibt. Für Deutschland stellt sich dabei besonders die Frage, was dies für eine Dienstleistungsgesellschaft bedeutet. "Sind im Laufe der Entwicklung die Klassenunterschiede verschwunden und ist alle Produktion in den Händen der assoziierten Individuen konzentriert, so verliert die öffentliche Gewalt den politischen Charakter. Die politische Gewalt im eigentlichen Sinn ist die organisierte Gewalt einer Klasse zur Unterdrückung einer anderen. Wenn das Proletariat im Kampfe gegen die Bourgeoisie sich notwendig zur Klasse vereint, durch eine Revolution sich zur herrschenden Klasse macht und als herrschende Klasse gewaltsam die alten Produktionsverhältnisse aufhebt, so hebt es mit diesen Produktionsverhältnissen die Existenzbedingung des Klassengegensatzes, der Klassen überhaupt, und damit seine eigene Herrschaft als Klasse auf. An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist." K. Marx, Kommunistisches Manifest, MEW 4, 482. |
![]() |
|