"Nur noch acht Prozent der deutschen Frauen sind mit ihrem Körper zufrieden. Nur zwei Prozent fühlen sich schön ..." Ein Kult ist die Liturgie der Gewohnheit einer abstrakten Identität, die durch die bloße Beteiligung und Anwesenheit gleichgesinnter Menschen (siehe hierzu Gesinnung) vergemeinschaftet wird. In den Verhältnissen der Selbstverwertung bemisst sich die Selbstwahrnehmung durch ihre Dichte, durch die Eindrücklichkeit ihrer Gefühle in ihren zwischenmenschlichenn Beziehungen aus denen sich ihre Selbstgefühle als jeweils eigene Gefühlswelt durch das ergeben, was sie in ihren Empfindungen durch andere von sich verspüren (siehe hierzu auch Körperfetischismus). Im Kult werden diese Empfindungen kollektiviert und als Gemeinschaft von Selbstgefühlen zelebriert (siehe auch Liturgie) und auf den Altären ihrer Ästhetik (siehe auch Mode) verbindlich gemacht. Hierfür treffen sich die Gewohnheiten der Selbstvergegenwärtigung über die Gemeinschaft von Massengefühle zur Verallgemeinerung ihrer persönlichen Selbstbezogenheit durch Obsessionen ihrer objektiven Selbstgefühligkeit. Was für die Beteiligten gegenständlich ist, was sie in der Masse ihrer Selbstgefühle wie in einer religiösen Veranstaltung überkommt (siehe auch Liturgie) wird hierdurch verbindlich und verbunden. Darin werden die Gewohnheiten abstrakt menschlicher Beziehungen zum Ritual einer prominenten Wahrnehmungsidentität in zwischenmenschlichen Verhältnissen in denen die Beziehungen ihrer Gefühle beschränkt sind. Darin ist jeder Körper das ästhetische Medium ihres Vererhaltns (siehe zwischenmenschliche Beziehungen), weil diese sich durch deren Erlebnisse vermitteln, weil das Erleben selbst der Stoff ihrer Beziehung ist und weil die daraus bezogenen Gefühle zur Erscheinungsform ihres zwischenmenschlichen Wesen miteinander verkehren, weil also darin ihr Selbstwert gesellschaftlich verwirklicht wird, sich hierdurch ihre Gefühle in diesen Verhältnissen und aus dieser Erfahrung mittoilen und sich als objektiv gewordene Gefühle gesellschaftlich auf einander beziehen (siehe hierzu auch Kunst). In ihren Moden erweist sich, dass ihrer Selbstverwertung eine gesellschaftliche Kraft inne wohnt, die ihrer Körperform entnommen ist und als Abbild einer allgemeinen Selbstverwertung mächtig wird (siehe hierzu auch Körperfetischismus). Von daher stellt sich der Selbstwert der Selbstwahrnehmung auch vorzüglich in seiner lebenden Körperform dar, weil er die Elemtarform seiner Selbstwahrnehmung für sich selbst verallgemeinern, zu einer ganzen Welt durch sich machen kann. Der Teufel weiß das längst, weil er von allem Elend schon das Ganze kennt, bevor es von den Menschen in seinem konkreten Dasein erkannt wird, solange es nur aus isolierten Teilen besteht. Er allein kennt das Nichts (siehe auch Nichtungstrieb) und kann deshalb schon vor aller Erfahrung die Logik in der selben Dichte (siehe Begriffsgröße) darstellen, was die Selbstwahrnehmung in sich noch als ihre wirkliches Selbstbeziehung, als einzelnes Subjekt der Wahrnehmung - also subjektiv - auch tatsächlich dadurch wahrgenommen wird, dass es im Einzelnen pure Selbstwahrnehmung im Reiz ihrer Beziehungen ist, die sich im Allgemeinen als deren Selbstwert verschlossen hält: Es ist die Unendlichkeit einer körperlkchen Selbstwahrnehmung, die immer wieder teuflisch endet, weil sie durch sich kein Ende finden und deshalb in ihrer Sucht nach einer allgemeinen Wirkung nur für Andere wirken und nur durch ihre Wirkung/a> wahr sein kann. Der menschliche Körper lässt sich immerhin zu ästhetischen Zwecken der Anreizung im Sinn des ästhetischen Willens wie auch der Selbstdarstellung über die Moden aus den Reückständen ihrer Lebenarten der narzisstischen Selbstwahrnehmung, der verschiedensten Ideologien, der politischen Propaganda (siehe auch Volkskörper), der Werbung, der Gesundheit, dem Militarismus, der Liturgie einer religiösen oder wirtschaftlichen Glaubens an eine Heilsbotschaft oder des Rassismus so herausstellen und herrichten, dass er als Idol einer Ideologie einer Massenkultur, durch die Symbolisierung übermenschlicher Kräfte und Interessen zu verwenden ist. Dem vorausgesetzt ist lediglich eine Selbstverlust eigener Wahrnehmung, eine Selbstlosigkeit des eigenen Erkenntnisvermögens (siehe hierzu auch tote Wahrnehmung). Wo Selbstachtung schwindet und durch Selbstwert ersetzt wird, entstehen - besonders unter dem Eindruck von Massengefühlen in zwischenmenschlichen Verhältnissen - massive Minderwertigkeitsgefühle. Der hierdurch vergesellschaftete Selbstwert entwickelt in seiner gesellschaftlichen Verselbständigung ein hierdurch begründetes Geltungsstreben zu einem Körperkult, in welchem der soziale Status einer narzisstischen Persönlichkeit in ihrer zwischenmenschlichen Beziehung zu einer alles bestimmenden Bewertung gegen den eigenen Körper, zur Haptik einer mächtigen Selbstentfremdung wird. Und die stellt sich vornehmlich im Kult zwischenmenschlich einverleibter Selbstwahrnehmungen im Maßstab des Erfolgs von Selbstverwertungen dar, indem sie dem ästhetischen Willen objektiver Selbstgefühle befolgen. Körperkult ist ein personifizierter Körperfetischismus, der sich allgemein vor allem aus einem eigenständigen Verhältnis der Einverleibung in zwischenmenschlichen Verhältnissen ergibt, in der eine eigene Identität kultförmig (siehe Kult) dadurch empfunden wird, dass sie sich als eigene Körperwelt anfühlt, indem sie den Körper hierfür instrumentalisiert und pervertiert (siehe auch Verkehrung). Durch allerlei Symbole signalisieren die Menschen gegenseitig ihre Bereitschaft zur modischen oder "sexuellen Identitätsstiftung". Doch durch die Rituale der Körperkulte wird die isolierte Körperlichkeit zu einem überdimensionierten Selbstwert, zu einer übermenschlichen Lebensbewertung isoliert, zu einer abstrakten Allgemeinheit vereinzelter Körper (siehe abstrakt menschlicher Sinn) zu einem leibhaftigen Symbol von körperlicher Gewalt (siehe hierzu Rassismus). Solcher im Kult um einen persönlich verwirklichten Körperfetischismus entsteht in einem gesellschaftlichen Verhältnis des körperlichen Begehrens narzisstischer Edelmütigkeit, die durch allgemein abgesonderte Sinnlichkeit von ausschließlichen Selbstgefühlen in zwischenmenschlichen Verhältnissen der Selbstveredelung entsteht und in denen sich ihre Gefühle für einander zu unendlichen Begehrlichkeiten in einer abstrakten vergemeinschaftlichung und verselbständigen und als vergemeinschaftete Selbstwahrnehmungin objektiven Gefühlen totalisieren und in ihrem Totalitarismus triebhaft werden. Durch ihre Brüche und Trennungen erscheinen ihre Bedürfnisse in einer Kultur der Sehnsüchte, in der allgemeinen Abstraktion ihres Begehrens, das für die einzelnen Menschen zum Fetisch ihrer zwischenmenschlichen Bezogenheit wird. Dies war schon mit der Entwicklung der bürgerlichen Gsellschaft entstanden, in der sich die Menschen in der Isolation des Warenhändlers auch wie Manager ihrer rein körperlichen Bedürfnisse verhielten. Während das Symbol des Adels das Blut war, bediente sich das Bürgertum der neuen Technologie der körperlichen Herrichtung und des Sexes zur Selbstaffirmation. Das Bürgertum "hat sich einen Körper gegeben, den es zu pflegen, zu schützen, zu kultivieren, vor allen Gefahren und Berührungen zu bewahren und vor den anderen zu isolieren galt, damit er seinen eigenen Wert behalte." (Michel Foucault: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1). So erhält auch die Gesundheit eine gesellschaftliche Aufwertung, eine abstrakt allgemeine Bedeutung, sich gesund zu erhalten, - so, als ob sich ein Körper in dieser Allgemeinheit wie das subjektive Verlangen nach Gesunheit äußern können sollte. Diese Auffassung hat ein bürgerliches Verständnis von Subjektivität totalisiert und den Körper zu einer wesentlichen Prothese der zwischenmenschlichen Beziehungen und ihrer Selbstverwertung werden lassen. Körperkult beruht daher auf einer Idealisierung des Körpers für einen Narzissmus, der ihn zugleich nach Maßgabe seines ästhetischen Willens bewertet und den gewöhnlichen Körper entwertet, indem er diesem Maßstab unterworfen, als Bild der Verwirklichung eines Lifestyles verwertet wird. In dieser Selbstveredelung wird seine Unterwerfung unter die körperliche Ästhetik zu einer Mode, die den Körper selbst zu einem Charakter macht, der mit seiner Fetischisierung einhergeht (siehe auch Körperfetischismus). Darin ist der Körper idolisiert zu einem Ausdruck der Selbstwahrnehmung, die als reiner Eindruck eines Ideals allgemein für jeden hieran beteiligten wirksam wird, weil er sich in dem dargestellt und ausgedrückt sieht, wie er sich in seiner Vorstellung aufführen lässt, sich ereignet. Ein Kult ist, was Menschen in einer Kultur versammelt, in der sie ihre Selbstwahrnehmung zu einer allgemeingültigen Ästhetik erheben und sie zu einem kulturellen Zentrum konzentrieren, in dem sie ihre Selbstgefühle verdichten können, wenn sie sich in der gewohnten Kultur verlieren. Hierein wird alles gegeben, was die gewöhnliche Kultur kompensieren soll, was zu einer besonderen und selbständigen Kultur dadurch wird, dass sich hier zwischenmenschliche Beziehungen in einer Erlebensform verdichten, die durch ihre zum Kult erhobenen Ereignisse alle gewöhnliche Wahrnehmung überragt und bedeutungslos werden lässt. Dies setzt allerdings einen Sinnverlust, den Selbstverlust sinnlicher Verhältnisse voraus und bietet einen Gewinn an Selbstgefühl durch Angleichung an das Körperidol. Vermittelst allgemeiner Selbstunterwerfung unter die damit vorgestellte körperliche Allgemeinheit wird diese in ihrer Gefühlsmass als ästhetische Masse verehrt und zum Träger eines Massengefühls (siehe z.B. Volkskörper). |
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