Um miteinander zu reden bedarf es nur der Stimme, aber nicht unbedingt einer Kommunikation. Die Sprache hat einen unmittelbaren Sinn der sich von selbst mitteilt und keiner besonderen Form der Mitteilung bedarf. Kommunikation ist selbst eine Form der Vermittlung, in der alles Mittel ist, was sich teilen und also auch mitteilen lässt - nicht nur Sprache, sondern auch Bild, Ton, Erleben, Kunst, Wissenschaft, Sport und so weiter. Sie ist die Mit-Teilung des Erlebens dort, wo das Leben der Menschen zerteilt ist. Sie ist von daher eine Beziehung zwischen den Menschen in und durch die gesellschaftliche Teilung ihrer Zwischenmenschlichkeit (siehe auch Teilung der Arbeit) und will einen Menschen vergegenwärtigen, der daraus hervorgehend als Prominenz der Teile im Ganzen neu erscheint. Wo die gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Beziehungen abstrakt sind und vorwiegend über ihre bloße Form in Beziehung treten, wird die Häufigkeit ihre Auftretens durch die Verallgemeinerung desselben Inhalts zu einer rein formalen Darstellung ihres Daseins, und damit prominent gegen ihre einzelnen Inhalte. Sie gelten in ihrer öffentlichen Wahrnehmung gleich und werden von daher gleichgültig gegen ihre Bestimmtheit, lediglich durch die Existenzweise ihrer Form, duch das bloße Medium ihrer Auftritte vermittelt, die ihre Inhalte vorstellen. Sie werden selbst einer bestimmten Form ihres Daseins, zu ihrer Formbestimmung. Dies stärkt sie durch ihre Position in der Kultivierung des Erlebens, der Ereignisproduktion und Werbung (siehe auch Kult), der Meinungsbildung (siehe auch Wählermeinung), in Netzwerken, Gremien oder Benifizien, also in der allgemeinen der BeziehungWahrnehmung vieler anderen Menschen und ihrer Veräußerlichungen (siehe auch Populismus). Gegenstand der Kommunikation sind aber die Unterschiede im Dasein der Menschen unter der Bedingung ihrer gesellschaftlichen Bezogenheit, also das darin noch nicht in sich einige Erleben, das durch die Gegensätze seiner Regungen erregte Leben. Durch ihre reine Form, durch ihre Ästhetik vermittelt Kommunikation Bedeutungen, die selbst zu einem Mittel werden, die durch Zwecke anwendbar sind, die nicht in ihr selbst mitgeteilt werden (siehe auch Kommunikationsindustrie). Sie kann durch die Medien und Institute der Meinungsbildung und des Erwerbs von Daten zum Medium einer abstrakt menschlichen Gesellschaft entwickeln, in der sich private Bedeutungen gesellschaftl so darstellen, dass sie zur Verbesserung der Verwertungslage eingesetzt werden und jede Kultur in einen Kult verkehren, der seine Fans findet und fanatisch macht. |
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