"Ist die Konstruktion der Zukunft und das Fertigwerden für alle Zeiten nicht unsere Sache, so ist desto gewisser, was wir gegenwärtig zu vollbringen haben, ich meine die rücksichtslose Kritik alles Bestehenden, rücksichtslos sowohl in dem Sinne, daß die Kritik sich nicht vor ihren Resultaten fürchtet und ebensowenig vor dem Konflikt mit den vorhandenen Mächten." (K. Marx, MEW 1, 344). Eine Konstruktion ist ein Gebilde, das jenseits seiner natürlichen Beschaffenheit zu verstehen ist als Werk einer ingenialen Tätigkeit, eines Ingenieurs. Im Unterschied zum genialen Produkt, das auf einer Erkenntnis der wesentlichen Inhalte und Beziehungen beruht und die Einfachheit ihrer Natur verwendet, ist die Konstruktion eine erzeugte Form, die auch genausogut anders sein könnte, wenn dem Produzenten etwas anderes eingefallen wäre. Sie muss keinem besonderen Inhalt entsprechen und hat ihre Wirkung durch sich selbst. Sie ist daher von eigener Wirklichkeit und wird gerne auch gegen fremde Wirklichkeit gesetzt oder behauptet. Von daher ist eine Konstruktion immer das Produkt eines beliebigen Subjekts als bloßes Individuum, das sich auf keinerlei Voraussetzung und Bedingung bezieht, seine Welt so erzeugt, wie es sie eben für sich konstruiert. Seine Freiheit wirkt als Gestaltungskraft, die sich über alles Notwendige und unabhängig hiervon errichtet. Als Ausdruck derselben ist sie also auch bloße Verwirklichung einer Individualität und als Ganzes Wirkung für sich und daher von beliebiger Wirklichkeit . Als Weltanschauung gefasst macht dies die Anschauung des Konstruktivismus zur Grundlage eines Pluralismus der Selbstverwirklichung individualisierter Lebensvorstellungen aus. Die Wissenschaft, die über die Bildung von Zeichen zu Bildern berichten kann ist die Semiotik: "Die Semiotik (auch: Semiologie) ist die Wissenschaft von den Zeichenprozessen in Kultur und Natur. Zeichen, wie zum Beispiel Bilder, Wörter, Gesten und Gerüche, vermitteln Informationen aller Art in Zeit und Raum. In Zeichenprozessen (Semiosen) werden Zeichen konstituiert, produziert, in Umlauf gebracht und rezipiert. Ohne Semiose wären Kognition, Kommunikation und kulturelle Bedeutungen nicht möglich. Wirft man einen Blick in die Kulturgeschichte, so stellt man schnell fest, dass die Reflexion über Zeichen und Zeichenprozesse so alt ist wie die abendländische Philosophie, und auch in anderen Traditionen wurde schon früh über die symbolische Verfasstheit von Kultur nachgedacht. Die semiotischen Fragestellungen sind also älter als alle wissenschaftlichen Einzeldisziplinen und daher geeignet, deren Isolierung zu überwinden, Gemeinsamkeiten zu suchen und Unterschiede vergleichend herauszuarbeiten. Semiotikerinnen und Semiotiker fragen allgemein danach, was alles Zeichen sein kann, nach den Ordnungen und Strukturen von Zeichensystemen, den verschiedenen Funktionen und Gebrauchsweisen von Zeichen, nach ihrer Materialität, Medialität, Performativität und Ästhetik sowie nach den Beziehungen zwischen verschiedenen Zeichensystemen und Medien. Dabei beschäftigt sich die Semiotik aber keineswegs nur mit menschlicher Kommunikation und Kultur, sondern etwa auch mit Wahrnehmungs-, Orientierungs- und Interaktionsverhalten bei Tieren und Pflanzen sowie mit Signalprozessen im Inneren von Organismen und Informationsverarbeitung in Maschinen. Als Grundlagen- und Metawissenschaft geht die Semiotik der Frage nach der Zeichenhaftigkeit kultureller und natürlicher Phänomene nach. Dadurch bietet sie unterschiedlichen Disziplinen und Praxisfeldern ein interdisziplinäres Forum an und stellt auch theoretische Grundlagen für die Analyse interkultureller Verständigung bereit." (siehe https://www.semiotik.eu/Semiotik) | ![]() |