Der Reichtum einer jeden Gesellschaft existiert in den Verhältnissen, die ihre Elementarform darstellen. In der bürgerlichen Gesellschaft erscheinen sie im Dasein des Warentauschs als eine Warensammlung. Über die Gebrauchswerte der Waren kommen die Menschen auf sich als gesellschaftlich bedürftige Individuen zurück, denn sie haben ihren Sinn durch ihren Nutzen für die Menschen und deshalb stellen diese sie durch ihre Arbeit her. Während der Nutzen der gesellschaftlich existenten Güter aber vor allem deren wirtschaftliche Wirkung zeitigt, verhült sich deren Sinn vor allem in ihrer Kultur (siehe hierzu Kritik der politischen Kultur). Und wo diese vom Geldbesitz bestimmt ist (siehe auch Feudalkapitalismus), entwickelt sie sich in der sinnlichen Ungewissheit menschlicher Beziehungen (siehe sinnliche Gewissheit), die sich nurmehr in zwischenmenschlichen Beziehungen in den Verhältnissen ihrer Selbstwahrnehmung verhalten können (siehe hierzu auch Kritik der politischen Ästhetik). Wo sich in den Verhältnissen einer Geschichte ihr inhärentes Maß entwickelt, ist eine ihr äußerliche Macht unnötig. Macht entsteht, wo Ohnmacht herrscht – eben als politische Macht. Die bleibt in den herrschenden Verhältnissen das Mittel der Herrschaftssicherung, denn was nötig ist das fügt sich besonders, wenn ihr die Wahrnehmung Folge leistet (siehe Ästhetik). Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch die Freiheit einer Entscheidung über das, was einem Menschen nötig ist, ohne objektiv notwendig zu sein (siehe Kritik der politischen Ästhetik). Aber es bildet auch ohne Not sich immer wieder das Eigene das Fremde, weil lebendige Geschichte sich zwischen Subjekten und Objekten bewegt. Mit der Kritik der antiautoritären Bewegung der 70er Jahre und ihrer postmodernen Ideologie kam in diesem Zusammenhang ein gesellschaftliches Verhältnis zur Sprache, das substanziell vor allem kulturkritisch zu verstehen war, weil es auf einem neuen Verständnis von der globalisierten Finanzindustrie gründete (siehe hierzu Feudalkapitalismus). Darin war eine Spaltung zwischen Nutzen und Sinn der Arbeit festgestellt und als notwendig gewordene Trennung von Wirtschaft und Kultur gefasst worden, die sich in einer selbständig scheinenden abstrakten Gesellschaft und den darin vergesellschaftaten zwischenmenschlichen Beziehungen durch einen allgemeinen Selbstwert substanzialisiert hatte. Ästhetik bildet sich durch einen verselbständigten Sinn der Wahrnehmung. Wo dieser Sinn nicht mehr sinnlich vergegegenständlicht wird stellt er nurmehr einen gesellschaftliche Wert dar, dessen Produktion irgendeine Wertbildung bezweckt hatte, aber als Gegenstand der Wahrnehmung ganz einseitig, zusammenhanglos in den bloßen Tatsachen der Empfindungen erfühlt wird. Sie äußern keinen bestimmten Sinn, sondern das, was darin nur zu fühlen ist. Und weil die Menschen in ihren Gefühlen jenseits ihrer Empfindungen nur abstrakte Wahrheit für sich wahrnehmen können, nur fühlen, was für sie nur eine tatsächliche Gegebenheit ist, bleiben sie für sich und bei sich im bloßen Dazwischensein ihrer Existenzen und vergemeinschaften ihre Selbstwahrnehmungen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen. Bei Immanuel Kant, beruht alle Ästhetik auf einem ästhetischen Urteil und ist von da her etwas doppeltes: subjektive "lustvolle" Zweckmäßigkeit einerseits und die Allgemeingültikeit einer rein formalen Zweckmäßigkeit. Solche Ästhetik wäre zwangsläufig getrennt zwischen einzelnen Inhalten und ihrer allgemeinen Form und urteilt demnach nach den Prinzipien der bürgerlichen Wahrnehmung im Allgemeinen und nach deren Laune im Besonderen. Diese Vereinigung sollte man allerdings besser als ein politisches Ressentiment bezeichnen, wie es den Bildungsbürgern nahesteht, die nicht wissen können, was ihnen in den Sinn im Jenseits einer Gewissheit kommt, weil ihr Sinn selbst schon verallgemeinert und von ihren Lebensinhalten und Lebensbedingungen abgetrennt ist. Doch zugleich bezweifelt Kant nicht, dass ästhetische Urteile Gefühlurteile sind, deren Gefühlsinhalte er lediglich über sein Vorverständnis eines Dualismus zwischen Einzelnem und Allgemeinen im Gegensatz von Subjektivität und Objektivität kritisieren will. Daher kann sein ästhetisches Urteil auch nur auf der Kritik einer "Einbildungskraft" (siehe z.B. hiergegen die Abstraktionskraft) und nicht auf einer wirklichen Wahrnehmung ihres Gegenstands beruhen. Wo sich die Menschen selbst zum Material ihrer Beziehungen machen, in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen sich für ihre zwischenmenschlichen Verhältnisse vergegenständlichen und sich in ihren Eigenschaften und Fähigkeiten unmittelbar persönlich selbst sinnlich benutzen und vernutzen, werden sie durch sich auch selbst unmittelbar zur Sinnerfüllung brauchbar und in dieser zum Gegenstand ihres Verbrauchs von lebendiger Sinnnlichkeit, von sinnlichem Leben. Und wo von daher ihr Sinn nicht gesellschaftlich vergegegenständlicht wird, stellt er nurmehr einen gesellschaftlichen Wert der Selbstbezogenheiten dar, einen Selbstwert, dessen Produktion irgendeine Wertbildung im Jenseits ihrer wirklichen Beziehungen bezweckt hatte, werden sie sich auch selbst als Gegenstand ihrer Wahrnehmung ganz einseitig, müssen ihre Beziehungen zusammenhanglos in den bloßen Tatsachen ihrer Empfindungen erfühlen. Sie äußern keinen bestimmten Sinn, sondern das, was darin nur zu fühlen ist. Und weil die Menschen in ihren Gefühlen jenseits ihrer Empfindungen nur abstrakte Wahrheit für sich wahrnehmen können, nur fühlen, was für sie nur eine tatsächliche gesellschaftlich beziehungslose Gegebenheit ist, bleiben sie für sich und bei sich im bloßen Dazwischensein ihrer Existenzen und vergemeinschaften ihre Selbstwahrnehmungen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen. In der hierin vergesellschafteten Zwischenmenschlichkeit veröden ihre kulturellen Beziehungen und Bedürfnisse; - und sie veräußern daher auch widersinnige Dinge für einen Konsum, der nicht nur durch den Gebrauch, sondern vor allem durch dessen Zeit und Ort in einem von Widersinnigkeiten verödeten Lebensraum entsteht. Im Echoraum ihrer Selbstwahrnehmung entsteht ein eigenartiges Bedürfnis nach Sinn, der nur noch einem Gefühl entspricht, das seine Empfindungen nicht mehr kennt, sich in einer Gefühlswelt verloren sieht, die sinnlos ist, weil sie sich der Selbsterkenntnis durch ihr bloßes Selbsterleben zwischen sich und anderen verschließt (siehe auch tote Wahrnehmung). Ästhetik entsteht aus einem aufgehobenen Erkenntnisinteresse, aus einer Sehnsucht, einem Verlangen der Selbstwahrnehmung nach einem Sinn ganz für sich, in der Hoffnung, dass ihre Brüche sich durch die Gefühle von Menschen in zwischenmenschlichen Beziehungen wieder so finden und empfinden lassen, dass ihre Selbstwahrnehmungen eine Brücke gegen die gesellschaftlichen Verwüstungen erfahren können. In zwischenmenschlichen Verhältnissen errichten sie eine besondere Gemeinschaft (z.B. Kult) in objektiven Gefühlen gegen ein an sich hässlich gewordenes Leben, wodurch gemeinhin etwas wesentlich Schöneres gefunden und empfunden werden soll (siehe hierzu auch ästhetischer Wille). Doch Schönheit ist nur unmittelbar wahr. Sie kann nicht als Brücke einer Beschönigung (siehe Ästhetisierung) funktionieren. Ob schön oder hässlich: Das Ästhetische hat eine höhere Bewandnis schon durch den sprachlichen Umgang mit dem, was auch nur dem Anschein nach als Interpretation einer Vorstellung belebend ist, wenn und wo es erlebt werden kann. Im bloßen Erlebnis bleibt allerdings ihr Sinn abstrakt, sinnlich übersinnlich durch die Ereignishaftigkeit einer Existenz, die ihren Grund nicht zeitigen kann. Es kann nämlich kein Zufall sein, was dem Leben da zufällt, weil es zwischen den Menschen nach Menschen verlangt, die nur so schön und so gut da sein können, wie sie auch wirklich da sind (siehe auch Sein) - eben nur so gut und so schön, wie sie als einzelne und vereinzelte Menschen sich durch ihre wechselseitige Wahrnehmung erscheinen können. Über ihr isoliertes Dasein muss eine Rückbeziehung, eine re-ligio, durch ihre Selbstwahrnehmung gefunden werden, worin und wodurch sie sich ihre ganz persönliche Wahrheit über ihre zwischenmenschlichen Verhältnisse hinweg als eine Religion ihrer Güte mitteilen und vermitteln. Das "Schöne" wurde daher mit allen Geheimnissen (siehe Esoterik) überzogen, welche Philosophie und Kunsttheorie (siehe Kunst) je nach den Nebelschwaden ihres institutionalisierten Erkenntnisinteresses bereitzustellen vermochten (siehe hierzu auch Dekonstruktivismus). Sie soll Anschauungen und Erklärungen bereitstellen, um dem Wesen der menschlichen Beziehungen und ihrer Lebensäußerungen nachzukommen. Aber hierür müssen die Zweifel und Täuschungen der subjektiven Wahrnehmung in objektivierten Gefühlen verarbeitet werden. Denn bei der Frage, was eine menschliche Gesellschaft ausmacht, hat das Kulturbürgertum und seine Protagonisten immer schon eine simple Antwort parat: Es sei das Gute schlechthin (siehe Güte), wie es weder durch die platte Arbeit zur Herstellung der nützlichen Dinge des Lebens noch durch die Wirtschaftskraft einer Geselschaft hervorgebracht werden könne. Bei der Bewertung der Wahrnehmung eines allgemein Schönen geht es daher eher um Vorstellungen über das, was "schön und gut" sein soll, als um einen Sinn der Erkenntnis, der zwischen Gefühlen und den Empfindungen ihrer Gegenstände vermitteln könnte. Und so geht es der "Wissenschaft des Schönen" auch nicht um das, was ihre Wahrheit entäußerlichen würde, was die Wahrheit ihrer Wahrnehmung verschleiern könnte und den Bruch zwischen ihr und dem, was sie wahrhat, überbrücken, verblenden, aufheben, abtöten oder ausblenden, mit einer inneren Befindlichkeit über ihre entäußerte Wirklichkeit hinwegtäuschen würde (siehe herzu auch Verblendungszusammenhang). Die Kritik der politischen Ästhetik wendet sich gegen die politische Bestimmung und Verwendung des Ästhetischen, gegen die politische Nutzung menschlicher Erkenntnisprozesse in der Form der Wahrnehmungsverhältnisse der Menschen selbst (siehe auch politische Kultur), in ihrer einzelnen Ästhetik als Ausdrucksform ihres Lebens, durch welche politisch Eindruck gemacht, ihre Kultur unmittelbar politisiert, kulturalisiert wird. Das politische Interesse der herrschenden Kultur besteht darin, sie auf ein Verhältnis der Wahrnehmungen und Selbstwahrnehmungen durch die Ereignisse und Erlebnisse, den Events (siehe auch Eventkultur) in den zwischenmenschlichen Beziehungen in der Wirkung auf die Selbstwahrnehmung der Menschen zu reduzieren, Kultur zu einer bloße Form der Selbstwahrnehmung zu machen. In einer Kutur der allgemeinen Selbstwahrnehmung wird aus Wahrnehmung Kultur, also ein wesentlich gesellschaftliches Verhältnis, welches Leben zum Erleben verkehrt, die Sinneseindrücke isolierter Selbstwahrnehmungen zum gesellschaftlichen Leben überhaupt, zur gesellschaftlichen Verkehrsform macht. Durch die Kommunikationsindustrie abstrahiert sich die Kultur allerdings auch gegen sich selbst (siehe abtrakt menschlicher Sinn). Diese betreibt die Automation der Verständigung, durch die ihre Produktivkraft die gesellschaftlichen Verhältnisse von sich abhängig macht, die Sprache und Bildung ihrer Produktionsweise unterworfen, ihr Bild von der Bildung prominent wird und also eine ausschließliche kulturelle Bedeutung bekommt. Gerade weil sie die Menschen nur bedient, also als Dienstleistung auftritt, trägt sie zugleich zum kulturellen Zusammenschluss der Produktion, zur eigenständigen Späre kultivierter Abstraktionen bei. Von daher wird sie zum Maßstab einer Kultur, in welcher die ökonomischen Bedingungen selbst zum Kulturgut ihrer Gesellschaft werden, dem Zweck der politischen Ökonomie dadurch nützlich sind, dass sie deren kulturelle Substanzen verwertet (siehe hierzu auch Tittytainment). Dieser Nutzen macht Kultur, welche die Subjektivität einer jeden Gesellschaft ist, unter den Bedingungen des Geldbesitzes selbst zu einem politischen Medium, zum Mittel ihrer zwischenmenschlicher Verhältnisse und ist somit in der Lage, ökonomische Bedingungen zu einem objektiven Maß der persönlichen Identität werden zu lassen, sie dazu zu bringen, ihre Selbstachtung gegen ihre Selbstverwertung auszutauschen (siehe Täuschung). Dies macht die Täuschung, welche sowohl die Politik darin betreibt, dass sie Wahrnehmung zu ihrer Machtgrundlage nimmt, wie es auch die Wahrnehmung selbst zur wesentlichen Lebensform menschlicher Erkenntnis verkehrt. Der politische Sinn affirmativer Ästhetik besteht darin, die Menschen als Objekte ihrer Sinne zu behaupten und somit die herrschende Kultur als notwendig objektive Sinnesform, also als ihr naturnotwendiges Dasein zu fixieren und aufzureizen, also zu erregen. Der politische Zweck der Ästhetik besteht darin, die Warnehmungsverhältnisse der Menschen, also das Verhältnis von dem, was sie in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen voneinander wahrnehmen und durch einander erleben, als das zu behaupten, was Menschen überhaupt sind. Menschen werden so auf einen Zwischenmenschen, zu einem Menschsein zwischen Menschen reduziert, eben darauf, was sie als Bürger für sich und unter sich zwischen allen Erlebensformen des Menschseins für sich wahrnehmen können (siehe auch Kleinbürger). Wie sie sich in ihren Verhältnissen erscheinen, so sollen sie auch sein und bleiben, damit das gesellschaftliche Verhältnis der Marktwirtschaft, insbesondere das des Geldes im Kapital nicht als entmenschliches Verhältnis erkennbar wird. Wo dieses Verhältnis vorwiegend oder ausschließlich in den Beziehungen des Geldes selbst existiert, ist die Kritik der politischen Ästhetik unmittelbar bezogen auf die Erlebensform des Geldbesitzes und vor allem darin wirklich wesentlich, also in dieser Ausschließlichkeit selbst notwendig, weil sie die zwischenmenschlichen Erscheinungsformen des abstrakt menschlichen Sinns selbst angreift. Hier wird die Kritik der politischen Ästhetik zur wesentlichen Praxis der Kritik der politischen Kultur. Der Warenfetischismus, der in der politischen Ökonomie das Verhältnis der Waren als gesellschaftliches Verhältnis der Menschen erscheinen lässt, ist in Dienstleistungsgesellschaften zu einem reinen Geldverhältnis geworden, worin die Warenverhältnisse für sich nicht mehr mächtig erscheinen und über ihre Dinghaftigkeit hinwegtäuschen könnten, weil sie selbst schon dem Geld als Kapital unmittelbar Folge leisten, seinen Veräußerungsbedarf bedienen müssen. Dass nicht Waren, sondern Geld alleine die Menschen beherrscht, ist so allgemein geworden, dass es ihre Mystik, das Waresein als gesellschaftliiches Sein der Dinge, verloren hat und an deren Stelle die Mythologie des Kapitals, die Mystik der Wertpapiere, der Mythos der wundersamen Geldvermehrung, getreten ist. Die Waren sind daher wirklich nurmehr profane nützliche Dinge, die nichts gesellschaftliches mehr an sich haben, selbst schon aus der Gesellschaft ausgeschlossen erscheinen als das bloß individuelle Moment des Privaten, dessen Erzeugung wie von selbst zu verstehen, also selbstverständlich ist. Es hat seinen gesellschaftlichen Glanz verloren, denn wenn Waren selbstverständliche Lebensgrundlage sind, werden sie als Gegebenheit, also nicht mehr als gesellschaftliches Verhältnis einer Lebensnotwendigkeit erfahren. Diese stellt nurmehr der Geldbesitz dar, welcher nicht so selbstverständlich ist. Aber Geld ist nur in der Spekulation mystisch und diese kann kein gesellschaftliches Verhältnis bestimmen. Gesellschaftlich ist von Bedeutung, wie sich die Menschen im Dazwischensein des Geldes, also als Zwischenmenschen erleben und erfahren.
| ![]() |
|