"Wir können also die Tendenz... in ein Wort fassen: Selbstverständigung (kritische Philosophie) der Zeit über ihre Kämpfe und Wünsche. Dies ist eine Arbeit für die Welt und für uns. Sie kann nur das Werk vereinter Kräfte sein. Es handelt sich um eine Beichte, um weiter nichts. Um sich ihre Sünden vergeben zu lassen, braucht die Menschheit sie nur für das zu erklären, was sie sind." (MEW 1, S. 346) Rein formal ist ein abstrakter Begriff nicht aufhebbar und also auch nicht kritisierbar (siehe abstrakt Allgemeines). Der konkrete Begriff kann nur aus der Kritik der Abstraktion über die in ihrem Begriff gefasste und verstandene konkretion der abstrakten – und also abwesenden – Beziehungen als sich selbst fremdes Wesen einer Erkenntnis, die selbst nur als Form für sich verfaast erklärt sein soll (siehe z.B. Dasein). Die Grundlage einer konkreten Wissenschaft kann nur aus einer durch ihre Kritik erneuerten Analyse ihres Gegenstands als eine kritische Theorie hervorgehen, einer dialektischen Analyse, die dessen Gechichte begreifen kann, wenn sie dessen Wesen darin begriffen versteht und beweist. Kritische Theorie kann daher nicht äußerlich als Kritik bloßer Formen mit ihrem Inhalt vertauschten Substanz (siehe z.B. Strukturalismus) und auch nicht durch fantastische Verbindungen ihrer Phänomene (siehe Phänomenologie) wahr sein, ist daher immer Kritik ihrer Formbestimmtheit. An sich und durch sich will kritische Theorie eine emanzipative Theorie sein (siehe theoretisches Bewusstsein). Für sich ist sie eine Theorie der Emanzipation und an und für sich hebt sie sich im Ganzen eines kritischen Lebensverhältnisses auf (siehe Aufhebung). Weder als Negation noch als Position kann eine Kritik durch sich selbst wesentlich sein. Sie ist wissenschaftliche Erarbeitung der Bedingungen einer menschlichen Emanzipation gegen unmenschliche Verhältnisse und steht von daher immer im eigenen praktischen Zusammenhang in ihrem körperlichen Dasein, im Dazwischensein ihrer Wirklichkeit (siehe Abstraktion). "Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen." (siehe 2. Feurbachthese) Kritische Theorie ist kritische Philosohie wie sie Marx aus der Kritik der Philosophie in seinen Feuerbachthesen begründet hat. Kritik ist nicht einfach Abweisung oder "Negative Dialektik", sondern ein praktisches Verhalten zu dem, was ihre Wirklichkeit als eine gesellschaftliche Entfremdungsmacht ausmacht, was also wissenschaftliches Arbeiten nötig macht, das in der Lage ist, ihre verkehrte Wirklichkeit zu erklären, die Mystifikationen ihrer vereinzelten Erscheinungen aufzulösen und deren Macht in die gesellschaftliche Kraft ihrer Produzenten aufzulösen, sie in die Lage zu versetzen, ihre eigenen Lebensäußerungen zu erkennen und für sich anzueignen. Diese Mystifikationen entstehen in der Wirklichkeit isolierter, in sich widersprüchlciher Zusammenhänge und enthalten dennoch in ihrer Getrenntheit verborgene Kräfte vom Wesen ihres gesellschaftlichen Daseins im Großen und Ganzen, die abwesend sind und fremde Formen annehmen in denen sie anders erscheinen, als sie sind (siehe auch Abstraktionskraft). Diese analytisch zu begreifen und zu erkennen ist die Basis aller Wissenschaft des historischen Materialismus, weil darin eine noch unvollendete Geschichte verborgen ist, die nach ihrer Verwirklichung treibt und die Aufhebung ihrer gegenwärtigen Form verlangt. "Ganz im Gegensatz zur deutschen Philosophie, welche vom Himmel auf die Erde herabsteigt, wird hier von der Erde zum Himmel gestiegen. D.h., es wird nicht ausgegangen von dem, was die Menschen sagen, sich einbilden, sich vorstellen, auch nicht von den gesagten, gedachten, eingebildeten, vorgestellten Menschen, um davon aus bei den leibhaftigen Menschen anzukommen; es wird von den wirklich tätigen Menschen ausgegangen und aus ihrem wirklichen Lebensprozeß auch die Entwicklung der ideologischen Reflexe und Echos dieses Lebensprozesses dargestellt. Auch die Nebelbildungen im Gehirn der Menschen sind notwendige Sublimate ihres materiellen, empirisch konstatierbaren und an materielle Voraussetzungen geknüpften Lebensprozesses. Die Moral, Religion, Metaphysik und sonstige Ideologie und die ihnen entsprechenden Bewußtseinsformen behalten hiermit nicht länger den Schein der Selbständigkeit. Sie haben keine Geschichte, sie haben keine Entwicklung, sondern die ihre materielle Produktion und ihren materiellen Verkehr entwickelnden Menschen ändern mit dieser ihrer Wirklichkeit auch ihr Denken und die Produkte ihres Denkens. Nicht das Bewußtsein bestimmt das Leben, sondern das Leben bestimmt das Bewußtsein. In der ersten Betrachtungsweise geht man von dem Bewußtsein als dem lebendigen Individuum aus, in der zweiten, dem wirklichen Leben entsprechenden, von den wirklichen lebendigen Individuen selbst und betrachtet das Bewußtsein nur als ihr Bewußtsein." (MEW 3. S. 26f). Kritische Gedanken mögen schon vor aller Erfahrung erhellend sein. Sie finden ihre Wahrheit aber erst in der Analyse der Lebenswirklichket, der sie entsprungn sind und auf die sie sich beziehen und worin sich auch Täuschungen über Identität und Nicht-Idntität von Gegensätzen (siehe Dialektik) durch ihren offen gelegten Widersinn, durch die Unwirklichkeit ihrer Wirklichkeit erklärlich machen. Kritische Theorie beschreibt das Unvermögen, wirklich das zu sein, was es in Wahrheit ist, was das Anwesende auch in seiner Abwesenheit ist, wenn sein Wesen wirklich wahr ist - und sei es auch nur die bloße Tatsache seiner abstrakten Natur. Ein unwirkliches Verhältnis ist das Verhalten einer Abstraktion, eines ausgeschlossenen Wesens, das sich im Allgemeinen gleichgültig gegen seinen lebendigen Inhalt, gegen seine wirkliche Natur verhält, von seinem substanziellen Leben absieht. Indem kritische Wissenschaft (siehe kritische Theorie) das abstrakt Allgemeine der herrschenden Lebensverhältnisse zu erkennen sucht, ist sie zugleich im Begriff, das in ihrer Wirklichkeit ausgeschlossene Wesen der Abstraktion als das Wesen ihrer Entfremdung und zugleich die Notwendigkeit seiner Konkretion zu begreifen. Die in ihrer Isolation getrennten Lebenszusammenhänge sind hierdurch als das substanzielle Potenzial eines konkreten Lebens zu verstehen, das durch die Abstraktionsprozesse der herrschenden Wirklichkeii negiert und aufgehoben ist. Die Aufhebung der Abstraktion von seiner Natur, die Negation der Negation verlangt in seinen wirklichen Lebensverhältnissen die konkrete und damit wirkliche Beziehung in diesen Verhältnissen, so dass aus einer abstrakt menschlichen Gesellschaft eine konkrete Gesellschaft, aus einem abstrakt menschlichen Sinn der Kultur eine konkret sinnliche Kultur und aus einer abstrakt menschlichen Arbeit eine konkrete Arbeit werden kann. Allerdings verlangt dies, dass die einzelnen Beziehungen der Allgemeinheit selbst konkret verallgemeinert, zu einem neuen gesellschaftlichen Verhältnis kommen, indem sie durch ihr verändertes Verhalten die wirklichen Ergänzungen zu ihrer konkreten Wirklichkeit finden (siehe hierzu z.B. die Gedanken zu einer internationale Kommunalwirtschaft). Dialektik kann nicht von einer anderen Identität ausgehen ohne selbst in ein identitäres Denken zu geraten. Gegensätze lassen sich mit der Erkenntnis der Täuschung weder von ihrem Sein abtrennen noch darin aufheben. Ein Begriff kann lediglich eine abtrakte Identität an seinem Gegenstand beschreiben und somit deren Verallgemeinerung kritisieren. Und von daher kann begriffliches Denken auch nur wirklich - und also nur in seiner Wirklichkeit - wahr oder unwahr sein. Es formuiert jeder Begriff immer schon Gedanke und Wirklichkeit in einem, bringt Wirklichkeit auf ihren Begriff um ihren Widerspruch praktisch und also körperlich aufzulösen. Wo Wissenschaft sich systematisch mit ihrem Gegenstand vereint, sich selbst nur als Ausdruck seiner Systematik versteht, kann nur ihre reine Objektivität beschreiben und dem erkennenden Subjekt als schlichte Notwendigkeit des Soseins zumuten, wo es sich dem nicht angepasst, sich "unvernünftig" (siehe Vernunft) gegen seine Logik verhät. Die Entzweiung zwischen Mensch und Sache, die dem vorausgesetzt ist, soll dann dadurch vereint erscheinen, dass darin das Eine wie das Andere wirkt, sich im anderen in seiner Wirklichkeit also gleich gilt und hierdurch eine abstrakte Identität gewinnt, weil sie in ihren Verhältnisse selbst gleichgültig geworden ist (siehe hierzu Dialektik). Durch den als Widerspruch begriffenen Widersinn der Austauschbarkeit ihres Wesens wird der Zweifel an dieser Gleichgültigkeit aus ihrem Verhalten als Täuschung erkannt und von daher zur Kritik ihrer Einheit emanzipiert. Es wird der Zwiespalt aus seiner objektiven Entzweiung heraus aufgeklärt und damit als Kritik der Gleichgültigkeit aus dem Subjekt herausgesetzt, objektiviert und zum Gegenstand der Erkenntnis seiner wesentlichen Substanz. Eine Wissenschaft, die nur ihre Vorurteile bestätigt, kann weder eine Erkenntnis erbringen, noch sie bewahrheiten. Sie ist eine auf sich selbst nur rückbezügliche Gedankenformation, die ihr Vorverständnis untermauern will und von daher in einem "hermeneutische Zirkel" verläuft. In der Erkenntnistheorie werden hiermit die Grundlagen von wissenschaftlicher Erkenntnis diskutiert, die Methode ihrer Theoriebildung. Idealistische Theorie geht mit einer Idee als Gedankenabstraktion apriorisch vor und sucht diese an den empirischen Zusammenhängen einer hierfür bestimmten Realität zu beweisen. Für die Phänomenologen ist das gedankliche Fortschreiten in einem solchen Zirkel der einzig mögliche Weg zu einer Wahrheitsfindung, indem hierdurch der Gedanke sich mit der Durchdringung seiner Widersprüche seinem Wesen annähern würde. Und die Positivisten gehen mit einer Hypothese an die Untersuchung von Fakten vor, die nach den Alternativen der Funktionalität der darin eingebrachten Vorurteile ihre Bewahrheitung betreiben will. Kritische Theorie wendet sich gegen solche Methoden von Wissenschaft, die nur darstellen, dass diese ihrem Gegenstand äußerlich gegenüberstehen und äußerlich bleiben und seine Äußerlickeit als äußerer Gegenstand, als fremde Sache nur bestärken können, weil sie durch ihre gesellschaftliche Funktion und Existenz äußerlich begründet sind, die Gegenständlichkeit einer ihnen fremden Welt als bürgerliche Wissenschaft bestärken sollen. Die Kritik an solcher Wissenschaft ist zunächst die Kritik ihres "hermeneutischen Zirkels" und seiner vorausgesetzten Unterstellungen, dem "A priori" ihrer Gedanken. Deshalb ist der Anfang des wissenschaftlichen Begriffs einer Kritischen Theorie die schwierigste und aufwendigste Erarbeitung eines Denkzusammenhangs, der erst an seinem Ende seine Wahrheit beweisen und darlegen kann, indem er an dem Widersinn ihres Begreifens selbst seine Widersprüche aufdeckt und verfolgt. Ihr Begreifen selbst erkennt ihre Widersprüche als Widersprüche ihres Gegenstands und sucht deren Auflösung in ihm und durch ihre Kritik an ihm. Von daher geht sie von einem subjektiven wie objektiven Widersinn aus, den die im dialektischen Durchdringen seiner Wirklichkeit sich in den Verhältnissen ihrer Widersprüche vertieft und über deren Bewahrheitung an seine Oberfläche, an die konkrete Vielfalt seiner Beziehungen und ihren Formationen zurückkommt. Wissenschaft ist reaktionär, wenn sie gleichgültig gegen ihren Gegenstand ist, wenn sie über den Widerspruch seiner Form zu den Inhalten seiner Existenz hinwegtäuscht, somit nur Bestätigung und Bestärkung von gebrochenen Gegebenheiten ist, als Positivismus bloße Ungewissheiten (siehe Gewissheit) affirmiert, indem sie diese als Wissen verallgemeinert, aus der Gefangenschaft ihrer Isolation in den Himmel allgemeiner Bildung verrückt. Sie ist totalitär, wenn sie durch ein Gewissen der Menschen, durch eine Gesinnung ihr Handeln anleitet, es aus Determinanten einer "höheren Wahrheit", einer materialistischen oder idealistischen Seinsbestimmung (siehe Ontologie) zu begründen sucht. Sie dient der Willkür, wenn sie die Zusammenhänge ihrer Gedanken nicht aus der Analyse ihrer Gegenstände sondern aus ihrem Denken heraus bildet (siehe Sophismus). Und sie wird überhaupt unendlich, also religiös, wenn sie dem Gegebenen eine positive Wahrheit entgegenstellt (siehe Konstruktivismus). Solche Wissenschaft ist unnötig und dient nur der Selbstbestätigung, der Selbstgerechtigkeit der Verhältnisse, den Formationen des Daseins, der Burg der Bürger, die nur funktioneirt, weil und solange sie in ihren Strukturen über ihr Wesen hinwegtäuschen kann (siehe hierzu Strukturalismus). Bürgerliche Wissenschaft ist bloße Reflexion des Seins, hat dieses zwar zu ihrem Inhalt, ist sich aber ihrer leeren Selbstbestimmung, ihrer Trennung von ihrem Gegenstand nicht bewusst (siehe z.B. Positivismus, Phänomenologie). Ihr bleibt wirkliches Bewusstsein verschlossen, ein bewusstes Sein, das sich selbst in seinem anderssein begreifen muss, in der Kritik von diesem seine Notwendigkeit weiß. Wiewohl es denselben Inhalt wie dieses hat, steht es in einer eigenen Beziehung hierzu, die ihre Entfremdung von diesem begriffen haben muss, um wahr sein zu können. Es kann solche Theorie ihre Beziehung im Wissen nicht ausschließlich und nur dies eine sein, nur einen Inhalt als Gegenstand für sich haben. Ökonomische Verhältnisse - zum Beispiel - sind nicht alles Sein, was Bewusstsein zum Inhalt haben kann. So ist Kultur etwa ein anderes Sein als es Wirtschaft ist, weil ihr Wesen anders ist, nicht unbedingt nützlich sein muss. Von daher gibt es auch ein kulturelles Bewusstsein. Bewusstsein ist also immer auch auf anders bestimmtes Sein bezogen, nicht Bewusstsein an sich, das pure Philosophie, bloße Interpretation bliebe. Kritik unterstellt daher ein Wissen um die Getrenntheit zu seinem Gegenstand und schließt von daher auch permanente Selbstkritik der Wissenschaft ein. "Keine kritische Theorie ist im einzelnen auszuführen, die nicht das Einzelne überschätzte; aber ohne die Einzelheit wäre sie nichtig. Der Zusatz von Wahnhaftem dabei indessen warnt vor Überschreitungen, in denen es unaufhaltsam sich vergrößert." (Adorno: Minima Moralia) Wissenschaft kann nur kritisch sein, beruht auf einer kritischen Position ihrer Theorie zu ihrem Gegenstand. Kritische Theorie ist eine Theorie, die sich von ihrem Gegenstand wesentlich unterscheidet, die ihn als etwas erkennt, aus dem sie herausgesetzt ist und darin nicht aufgehen will, weil sie sich darin im Wesentlichen nicht bewahrheiten kann, für sich selbst unwahr werden müsste, sich ihrer Selbstentfremdung überließe, wenn sie sich ihm unterwerfen würde. Dass sie ihre Getrenntheit von ihm, ihre Entfremdung theoretisch schon erkannt hat, war ihr eben als Grundlage ihrer Logik und Methode vorausgesetzt und verwirklicht sich darin, dass sie diese selbst aufheben will, also dahin strebt, in den Verhältnissen, die ihr Gegenstand sind, so aufzugehen, dass diese sich ihrer Negation entledigen und darin ihr Wissen verwirklichen. Sie selbst bewegt sich im Widerspruch von Form und Inhalt der Verhältnisse, in einem Anachronismus zwischen ihrer Existenzform und ihren lebendigen Inhalten, die durch diese bestimmt sind (siehe Formbestimmung). Hierdurch ist Wissenschaft selbst geschichtlich, indem sie aus der Erkenntnis vergangener Gewissheit Wissen für deren Zukunft gewinnt, aus dem Begreifen der Gegenwart den Begriff einer neuen Geschichte eröffnet. Begriffe sind also praktisch nötig, um eine Kritik umzusetzen, sind bedingt durch die Notwendigkeit einer Entwicklung, um eine Geschichte zu verändern, sie zu erneuern. Das verlangt den Begriff der kritischen Theorie, den Begriff der Aufhebung, um ihren Gegenstand zu verändern, indem seine Formbestimmung, also die Bedingung seiner Formveränderung formuliert wird. Nur der Begriff eines revolutionären Denkens kann die Welt revolutionieren. Von daher hat sie keine ontologische Grundlegung nötig, sondern lediglich die Geschichte als Daseinsform des praktischen Lebens der Menschen (siehe historischer Materialismus). Sie setzt daran an, was in dieser Praxis nicht menschlich begründet ist, was also nicht menschliche Wirklichkeit ist und macht sich zum Gegenstand, was in dem Unmenschlichen der Wirklichkeit menschliche Gegenständlichkeit ausmacht. Es ist ihr Doppelcharakter, der von der Kritischen Theorie erforscht wird. Ihr allgemeinster Ausgangspunkt ist daher ein unwirkliches Wesen, ein Unwesen, das in seiner Erscheinung nur als Mystifikation eines Wesens begreifbar ist, das als Unding einer Gegenständlichkeit ihre Logik begründet. Weil in diesem Gegenstand Wirklichkeit als das, was sie nicht ist, also negativ begründet ist, fält ihr Wesen und ihre Erscheinung auseinander. Das ist der Grund, den Marx überhaupt als Begründung wissenschaftlichen Arbeitens versteht (siehe hierzu Theorie). Er hat die verselbständigte Welt der Erscheinungen als reine Formation eines Mythologie angesehen, der die Entfremdung des Menschen von sch und seinem Gattungsleben darstellt, ein Fetisch, dem er dient, solange er dessen lebendige Substanz nicht in die eigenen Hände nimmt (siehe hierzu auch Warenfetischismus). Ein zentraler Fehler in der Geschichte der Kritischen Theorie ist die von Adorno und Horkheimer entwickelte Negative Dialektik, die sich selbst als reale Antithese versteht, also nicht in der Welt deren Negativität sondern die Welt selbst als Negation ihres Denkens begreift. Von daher wäre ihre Wahrheit nur im Gedanken zu finden. "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" ist eine verhänglisvolle Position, die dies artikuliert: Sie vollstreckt, was sie kritisiert: Totalitarismus und bestimmt das Leben selbst relativ zu ihrer "Wahrheit", ihrer sublimen Theologie, die keiner Analyse mehr bedarf. | ![]() |