"My Home is my Castle" (Englisches Selfunderstatement) Eine Lebensburg ist ein Hort der Selbstgenügsamkeit gegen die Seuche der Lebensängste der Existenzverwertung (siehe Existenzwert), indem darin die Selbstgefühle derzwischenmenschlichen Beziehungen auf ihre Bedeutung für das persönliche Leben zurückkommen. Allerdinhgs verdichten sie sich in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen durch die Lebensräume einer vereinzelten menschlichen Existenz, worin sie sich lediglich gegen die Wildnis ihrer gesellschaftlich aufgenötigten Selbstverwertung wenden können, um sich in ihrem Menschsein hiergegen zumindest in ihrer Selbstwahrnehmung zu behaupten. Diese wird allerdings durch die familiären Beziehungen in ihrer Burg exklusiv - einseitig gegen alles, was sie bedroht. Immerhin erscheinen sich die Menschen im Schutz ihrer ausschließlich persönlichen Existenz durch die Begrenzung der Lebensvielfalt ihrer Wahrnehmungen geborgen, soweit sie sich darin in ihrer Persönlichkeit für sich beschränken, integrieren und behaupten können. Was die burgherrliche Selbstbeschränkung erbringt, erweist sich allerdings auf Dauer meist als eine Falle für ihre Sinnbildung: Der Sinn den sie bilden und entwickeln können ist der Sinn schlechthin und vor allem für sich, der hierdurch als Sinn an und für sich erscheint, als das Wesen und Maß allerGeschichte. Die ausschließlichen Persönlichkeiten erkennen sich in solchem Lebensraum nur als Wesen ihrer Selbstbezogenheit, worin jeder Einzelne eine totale Wirkung auf die Anderen hat. In den existenziellen Verhältnissen ihrer Selbstbehauptung entwickeln sich daher vor allem narzisstischen Persönlichkeiten indem sie den Verlust ihrer veredelten Selbstwahrnehmungen (siehe Selbstverlust) gegeneinander geltend machen und durch ihre private Existenzweise ihre Vermögens (siehe hierzu auch Geldbesitz) von einender isolieren und zu einer psychischen Wahrnehmung wenden, um darin nach einer persönlichen Geborgenheit zu suchen. Auf diese Weise entstehen in den Lebensburgen der Familien eigenständige Abhängigkeiten, wodurch das Leben zwar geborgen erscheint, aber zugleich eine andere Form der Angst erfahrt, die Angst um ihr Leben, eine hintersinnige Lebensangst, weil es von den Vertraulichkeiten ihrer persönlichen Verhältnissen abhängig geworden ist. Eine Lebensburg ist eine Schutzeinrichtung, die im Inneren ihre Verhältnisse befrieden muss, um sie nach außen zu verteidigen und Feinde abzuwehren. Von daher stehen diese Verhältnisse in dem Widerspruch, einen Frieden zu bewahren, der durch die Verteidigung erst hergestellt werden und erfolgen kann, der also nur durch die Unterstellung unfriedlicher Beziehungen sich begründet und bestimmt. Damit ist allerdings eine widersinnige Friedenspflicht die Bedingung aller Verhältnisse innerhalb dieser Burg, die sich gegen das Aufkeimen von wirklichen Differenzen abschotten muss. Diese Friedenspflicht ist das hintersinnige Rechtsverhältnis innerhalb dieser Beziehungen und das Zentrum aller Schuldpflichtigkeiten und Schuldgefühle. Die Lebensburg ist also eine Lebensform mit einer mächtigen und defensivern Bestimmung, die sich aus dem Besitz an Existenz- und Lebensmittel ergibt und worin die Lebensgewohnheiten der hierin privatisierten Menschen ihren Raum haben. Dieser Lebenswelt entsprechen optimal jene Verhältnisse, die sich als prothetische Beziehungen gestalten, in welchen die Menschen sich wechselseitig ihre Lebensmomente als Stoffe ihres Lebens als das Material ihrer vereinzelten Zwischenmenschlichkeit einverleiben. Eine der wichtigsten Lebensburgen ist die Familie, die sich im Rückzug aus der Gesellschaft bestimmt. Die Burg entspricht der Bewehrung des Privatlebens der Bürger in der bürgerlichen Gesellschaft, durch welche sie der Konkurrenz ihrer Wirtschaftsverhältnisse einen aparten Sinn verleihen, der sich nur dort erfüllt, wo Konkurrenz nicht sein darf. Darauf gründen die seelischen Beziehungen und von daher bewegen sich in den Mauern dieses Heims allerhand Unheimlichkeiten, die Angst machen, wenn sie als Subjekte dieser Scheinwelt hervorbrechen (siehe auch Lebensangst) und die leicht zu Wahrnehmungszuständen führen, wenn sie ohnmächtig erlebt werden, wenn also die in einer Lebensburg bestehenden Machtverhältnisse der Lebenspflichtigkeiten nicht erkannt werden (siehe hierzu auch Kapitalismus). In den familiären Lebensburgen sind symbiotische Selbstbehauptungen existenziell gebunden, indem sich darin ihre einzelnen Bedürfnisse in ihrer zwischenmenschlichen Lebensgemeinschaft im Schutz vor fremden Gefühlen verwirklichen konnten - ganz gleich, ob sie sich vertragen können oder ertragen müssen. Denn das ihr Äußerliche, das Fremde ist das, was solche Symbiose wirklichem bedroht. Daher wurde der Schutzwall gegen die wilde Vielfalt der sich über ihre Selbstbehauptung veredelnden narzisstischen Persönlichkeiten bestärkt, zugleich in der Beschränkuing des Lebens der Menschen und ihrer darin gegründeten Lebenspflichten relativiert und zu Fähigkeiten sich selbst beschränkender Entwicklungen vergemeinnschaftet. Es war ja auch ursprünglich vor allem ihre Lebensangst, die die Menschen darin zu ihrer Lebensform errichtet haben, in der sie sich in geschlossenem Lebensraum in ihrer Eigenliebe verbunden fühlen können. Ihre Angst hat nun in ihrer Abgeschlossenheit von der Welt endlich sich ganz in getrennten Selbstwahrnehmungen und zugleich vereinten in Rollen unterschieden aufgeteilt - bzw. zu Widersprüchen ihrer Wahrnehmung aufgelöst. Dies hat eigentümliche Beziehungen auch schon zwischen den darin gebildeten Empfindungen und Gefühlen geschaffen, wodurch vor allem die Selbstgefühle gegensinnig bestimmt und immer mehr durch fremde Gefühle im Familiensinn vereint werden mussten. So wurden somit die familiären Beziehungen selbst zu einer kulturellen Objektivität der Beteiligten, die den Inhalt ihrer persönlich objektivierten Selbstgefühle in der Symbiose einer familiären Intimität vergemeinschaftet hatten, Das Heraustreten aus dieser Gemeinsinnigkeit belebt daher auch unmittelbar in den Menschen die Lebensangst, die darin gebunden war und den familiären Schutz nötig hatte. Damit wurde in deneinzelnen Menschen Form und Inhalt ihrer Selbstgefühle notwendig getrennt und die Gegensinnigkeit der Generationen erzwungen. Unter den Bedingungn der Lebensverhältnisse in den Lebensburgen zwischenmenschlicher Bezogenheiten, in denen die Selbstvergegenwärtigung der Menschen durch die Zwischenmenschlichkeit der Lebensbergung der Geschlechter und Generationen in den Haushalten des Überlebens zur absoluten Lebensbedingung geworden ist, war ihnen ihre Beziehung zu einer Lebenspflichtigkeit zeronnen, durch die sie sich notwendig ihr wirkliches Leben schuldig bleiben. Es ist selbst zu einer Instsitution der Lebenspflicht geworden, in der die Lebensfürsorge den höchsten Rang bekommen hat, in der also die einzelnen Personen das im privaten Lebensraum erbringen müssen, was ihren gesellschaftlichen Beziehungen an menschlichen Leben abgeht. Und hier können sie sich daher persönlich auch nur als Lebensträger aufeinander beziehen, sodass ihre objektiv bestimmte Rolle auch nur durch ihre Subjektivität vermittelbar ist. Sie begegnen sich als liebende Menschen in der objektiven Pflicht, ihr gegenwärtiges und künftiges Leben durch ihre Selbstvergegenwärtigung zuzusichern und als Menschen sich selbst zur Lebensform dieser Bestimmtheit zu machen. Was die Menschen darin aneinander finden und empfinden können, folgt der Formbestimmung einer Friedensagentur, die sich selbst in ihrem Widersinn gestalten und festigen muss. Diese Festigung ist daher eine Verfestigung der persönlichen Strukturen, die hier zugleich ihre Auflösung suchen und betreiben, damit sich die Menschen darin vereint finden, einander Zuneigung und Liebe zuwenden können. Sie muss das Unvermögen der Menschen, ihre äußere Bedrohung als ihre Lebenswirklichkeit zu erkennen, nutzen, um ihren Selbstwert durch ihre Rollen innerhalb dieer Burg, durch ihre strukturelle Notwendigkeiten zu verfestigen. Was dem Inhalt nach scheitert, wird in der Form versinnlicht, was keinen Boden findet, wird als Empfindung der Geborgenheit zu einem vergemeinschafteten Selbstgefühl. Von daher ist eine Lebensburg der geeignete Lebensraum für unreflektierte Gefühle, wie sie in der Grenzenlosigkeit der "ozeaniuschen Beziehungen" (S.Freud) narzisstischer Persönlichkeiten zu eigen sind. In narzisstisch bestimmten Lebensverhältnissen, worin den Menschen ihre sinnlichen Beziehungen substanziell verborgen sind (siehe abstrakt menschlicher Sinn), worin sie also ihre Empfindungen nur noch in ihren Gefühlen erkennen können, kann sich ihre Selbstachtung auch nur in ihrem bloßem Selbstwert vermitteln. Darin gelten sie sich als Menschen ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse, die sich in ihrem Geltungsstreben verwirklichen, sich darin als gesellschaftliche Menschen aufgehoben haben und einander in ihrer persönlichen Freiheit gefährden. Darin wird ihr Lebenraum zur Bedingung ihrer Verborgenheit als Geborgenheit (siehe Bergung) ihrer Selbstgefühle und also zu ihrer zwischenmenschlichen Lebensbedingung. Erst das Bedrürfnis nach dieser schafft die eigentümliche Beziehungswelt, die sich als Leben wie in einer Lebensburg darstellen lassen und worin eine symbiotische Selbstbehauptung erstso richtig gedeihen kann, denn eine Lebensburg ist zunächst eine Schutzeinrichtung, die im Inneren ihre Verhältnisse befrieden muss, um sie nach außen zu verteidigen und Feinde abzuwehren. Darin kann sich das Leben durch die Selbstwahrnehmung in zwischenmenschlichen Verhältnissen so veredeln, dass es seinen Edelmut nurmehr jenseits der gewöhnlichen zwischenmenschlichen Beziehungen für sich wahrhaben kann, sich in seiner Egozentrik bespiegeln muss, sich nur narzisstisch erleben kann. Auf diese Weise aber wird jeder andere Mensch zu einer prinzipiellen Bedrohung, wenn er sich hiervon nicht bestimmen lässt. Das Leben verlangt Schutz und Verteidigung gegen die Welt der anderen. Es benötigt eine möglichst undurchdringliche Wand, hinter der es seine ganz privat gewordenen Beziehungen abschotten muss, um sich entsprechend willkürlich zu verhalten, indem es sich seine Lebensburg schafft. Vorzüglich eignet diese sich für alle Arten von symbiotischer Selbstbehauptung, namentlich in den diversen Formen der Kleinfamilien (siehe auch Familie). Eine Lebensburg ist ein Lebensraum, worin sich Leben birgt und verbirgt (siehe Lebensbergung) vor den Gefahren einer Welt, die ihm tödlich erscheint, weil er nicht das bringen kann, was er soll, weil darin Leben dort nicht verbürgt ist, weil ihm also das Wohnen im Gewohnten keine wirkliche Sicherheit für seine Identität verschafft. Es bleibt eine heile Welt, in der Identität unnötig zu sein scheint und doch alles ausmacht, was darin mit sich verbunden ist: Die Rollen und Pflichten, die jeder auf sich nehmen muss, um Schutz und Trutz dieser kleinen Welt zu gewährleisten. Wo ein Lebensraum zu einer Lebensburg geworden ist erscheint alles Lebensnotwendige nurmehr in der Form einer Lebenspflicht. In einer Burg mag man sich geschützt fühlen. Doch man verspürt dabei zugleich in jedem Monent den ungeheuren Aufwand, den dieser Schutz mit sich bringt. Es sind die Wände, es ist das rießige Gemäuer und seine Herstellung und Instandhaltung, die Aufmerksamkeit auf die "Feinde draußen", deren Bewegungen in Wirklichkeit so ganz unerkennbar sind, und demzufolge die beständige Angst vor Eindringlingen und das Kalkül über die Geschehnisse in der Welt da draußen, das rasend machen kann. Und man kann eigentlich nichts wirklich wissen von dem, was sich da entwickelt, wann es eindringt um das kleine Heil dieser Welt zu zerstören. Rasend machen in Wahrheit die beständigen Untergangsängste und man fühlt sich daher auch umso schutzbedürftiger, wie der Schutz immer umso undurchdringlicher und totaler werden muss, wie das "Draußen" unter solchen Bedingungen auch immer bedrohlicher erscheint. Eine Lebensburg ist eine Befestigung, eine Struktur, in der sich die eingebrachte Subjektivität objektiviert, in der Form intensiviert ist. Alle subjektiven Mängel, Ängste und Verrücktheiten werden hierdurch normalisiert, zur Norm der Beziehungen, die als Bedinging unwahrnehmbar werden, sich selbst bedingen und daher unauflösbar werden. Sie ist die Form einer Lebensangst, die sich darin sowohl aufhebt, wie sie sich auch in den zwischenmenschlichen Verhältnissen der Menschen darin bestärkt, dass sie in ihrer Lebensform gewinnen, was sie an Leben verlieren, weil es eben nur als strukturelle Macht "normal" sein kann. Das Verückte ist ausgeschlossen, weil es hier normal ist und viele werden verrückt, wenn sie diese Burg verlassen und dann ihre Entrückung in ihrer Selbstbehauptung gegen sich selbst wahr machen müssen. In symbiotischen Beziehungen entstahen daher wiederum auch neue Lebensburgen, die sich als Verhältnis symbiotischer Selbstbehauptungen fortpflanzen (siehe hierzu auch Familiensinn). In der Geborgenheit der Lebensburg bestimmt sich alles Leben durch die Befestigung, durch eben diesen Schutz, den dieser Lebensraum bereitet und auch dessen Bewohner abverlangt. Sie müssen sich an diesem beteiligen, wie auch sich darin bergen, Schutz durch Bergung und Verbergung des eigenen Lebens errichten. Das ist ein Widersinn, der sich darin geltend macht, dass ihnen diese Lebensburg ein Heim bietet, das zugleich Scheinwelt, ihnen selbst unheimlich ist. Es ist die Formbestimmung eines Lebens, das sich geborgen hat (siehe Bergung), um sich nicht zu entbergen, zu äußern. | ![]() |