"Ach, der Verstand ist noch in Unterhosen! Die Energie, der Kopf, der ganze Mann - sie sind verreist, und keiner weiß, bis wann. Man sitzt und zählt sich zu den Arbeitslosen." Aus der Gefühlmasse von Massengefühlen entfaltet sich duch deren Abstraktionskraft eine Massenkultur einer verselbständigten Energie. Die entwickelt durch ihre formbestimmende Kraft (siehe fremde Kraft) die Entwirklichung aller wesentlichen Lebenszusammenhänge und politisiert sich in der Masse durch deren gleichgeschaltete Mengen (siehe auch Quantität) die hierdurch gleichgültig gewordene Menschen, wo sie sich gegen die repräsemntative Politik ihres Landes (siehe Repräsentative Demokratie) aus einem narzisstischen Interesse ihrer Selbstveredelung (siehe narzisstische Persönlichkeit) gegen die Selbstentfremdung in ihrer Klasse behaupten müssen. Ein massenpsychologisch vermittelter ästhetischer Wille kann sie schließlich so politisieren, wie es politisch gewollt ist. Hierzu genügt schon die Erzeugung einer Prominenz einer alles versöhnenden Verständigkeit an der sich die Menschen vereinigen und einen reaktionären Gemeinsinn durch populäre "Anmutungen" beziehen - besonders wenn sich dieser als Heilserwartung in Krisenzeiten z.B. durch Kulte oder Rituale vermitteln lässt. Tatsächlich werden über die Kulturalisierung der Masse (siehe auch politische Kultur) Energien frei, die sich praktisch an alles binden lassen, was heilsam erscheinen kann (siehe hierzu auch religiöser Fanatismus) oder als Heil der Menschheit darstellbar ist (siehe hierzu auch heile Welt), - gut beschrieben von Elias Canetti: "Masse und Macht - Zähmung der Massen in Weltreligionen". Eine Masse ist ein Gemenge abstrakter Beziehungen, deren Sinn sich im Zweck einer körperlichen Verdichtung aufhebt und zu einer leibbhaftgen Abstraktionskraft wird. Darin vereinigt sich die Kraft der Menge im Maß der Dichte ihrer Ungewissheit, der Abwesenheit ihrer wirklichen Bezogenheiten durch die Gegenwärtigkeit bzw. Anwesenheit ihrer abstrakten Elemente, ihrer Begriffssubstanz. In der Masse herrscht das abstrakt Allgemeine in seiner bloßen, aus beliebigen Inhalten abgezogenen Energie. Vieles wird auf diese Weise zu einem Gemenge, das als etwas Ganzes erscheint, das aber nichts Ganzes zum Inhalt hat, weil es im Wesentlichen abwesend ist und gerade hiervon im Allgemeinen abstrahiert. In der Masse herrscht das abstrakt Allgemeine in seiner bloßen, aus beliebigen Inhalten abgezogenen "freie" Energie (siehe hierzu auch Quantität). Es gehen darin daher die einzelnen Unterschiede nicht einfach unter. Sie heben sich in ihrer Bestimmtheit auf und verwandeln sich in eine Kraft, die der Formbestimmung ihrer Verhältnisse die Energie ihrer Abstraktionskraft verleiht. ihr abwesender Lebenszusammenhang macht sich darin geltend, indem er in der Form seiner abstrakten Anwesenheit als bloße Masse im Gemenge (siehe auch Menge) eines kulturell wirksamen Geltungsstrebens mächtig wird und in ihrem Sinnverlust seine Beziehung auf andere begründet (siehe auch Zwischenmenschlichkeit). Das Sinnlose ihrer Beziehung wird zur Grundlage einer widersprüchlichen Vermittlung, sodass diese in deren Verselbständigung selbst zum Antrieb einer gemeinen Menge werden kann, die jeden Sinn für sich - und damit ihren Verstand - verloren hat (siehe auch tote Wahrnehmung). Im Vakuum ihrer Sinnlosigkeit wendet sie ihre zunächst ungerichtete Nervosität in eine Gewalt gegen sich und andere und verfüllt sie mit beliebigen Inhalten, soweit sie sich durch diese weiter aufladen kann (siehe schlechte Negation). Eine kulturelle Masse besteht aus der Unbestimmtheit von Gegensätzen, die sich in ihrer Ungewissheit gegen ihre Widersprüche abstrakt versöhnen, indem sie sich gegen ihren Grund erheben. Dadurch werden sie beliebig und beziehungslos zum Sinn ihrer gesellschaftlichen Lebensverhältnisse. Sie beziehen sich daher über sich selbst (siehe auch Selbstbeziehung, über eine massenhaft angereicherte Egozentrik den eigenständigen Nutzen eines Massengefühls, das wie ein verselbständigter Gemeinsinn ihre Isolation aus den allgemeinen Errregungen ihrer Ohnmacht zum Schein einer gesellschaftlichen Macht kultiviert. In deren Scheinwelt zergliedert ihre Abstraktionskraft die Inhalte ihrer Beziehungen und unterwirft sie dem objektiven Selbstgefühl einer Kultur, die keinen Verstand mehr nötig hat und sie selbstos werden lässt. Weil nun die durch ihre Selbstosigkeit aus den heilen Welten ihrer zwischenmenschlichen Verhältnissen heraustretenden Zwischenmenschen in einer Massenkultur sich abstrakt allgemein versichert und für sich selbst widerspruchsfrei, also durch eine reine Wahrheit ihrer selbst (siehe Reinheit) fühlen müssen, grenzen sie sich gegen alles Unreine ab, wodurch sie verunsichert werden könnten, besonders indem sie dem den entgegengesetzten abstrakt allgmeinen Grund (siehe auch Verschwörungstheorie) einer Abartigkeit zuweisen (siehe Rassismus). Ohne Erkenntnis der entgegengesetzten Gründe in der Ungewissheit ihrer Selbstgefühle entwickeln die zwischenmenschlichen Beziehungen sich zu einer Massenkaltur, die sich als Gewalt gegen aufkommende Abweichungen wendet. Hierdurch bildet sich eine ausschließliche Kultur, also eine Kultur, die sich durch den Ausschluss von allem bewährt, was sich ihr nicht einverleiben lässt, sich ihrer normativen Funktion widersetzt (siehe politischer Nominalismus). Hierdurch wird der Unterschied, das Anderssein der Selbstwahrnehmungen vernichtet und abgetrennt, ihrer sozialen Beziehung beraubt. Es verbleibt eine Kultur, in welcher notwendig vom wirklichen Sinn einer gesellschaftlichen Wahrnehmung abstrahiert, die allgemeine Wahrnehmung psychisch bereinigt (siehe Reinheit) werden muss. Die Masse ist ein Gemenge abstrakter Beziehungen, deren Sinn sich im Zweck einer körperlichen Verdichtung aufhebt und zu einer leibbhaftgen Abstraktionskraft wird. Darin vereinigt sich die Kraft der Menge im Maß der Dichte ihrer Ungewissheit, der Abwesenheit ihrer wirklichen Bezogenheiten durch die Gegenwärtigkeit bzw. Anwesenheit ihrer abstrakten Elemente, ihrer Begriffssubstanz. Denn Masse ist die Beschreibung einer unbestimmten Quantität, die Vermengung von Vielem durch ihre Verallgemeinerung in einem bestimmungslosen Zusammengehen unterschiedlichster Qualitäten, die nur durch ihre Dichte über eine Kraft ihrer Wirklichkeit verfügen. Vieles wird auf diese Weise zu einem Gemenge wie etwas Ganzes, das nichts Ganzes zum Inhalt hat, sondern gerade hiervon auf ein bloßes Quantum abstrahiert. So bekommt jede Masse schon durch die Tatsachen ihres Daseins eine eigene Substanz ihrer Form, die als Formbestimmung durch die Abstraktionskraft ihrer Begriffsssubstanz sich aus ihrer bloßen Masse mit einer unbestimmten Kraft aufdrängt (siehe Begriffsgröße), die dadurch leicht "von Sinnen" ist, sich zu einer inneren Gewalt verselbständigen (siehe hierzu Rassismus). Massenkultur ist die Gestaltung einer Gefühlsmasse, in welcher Massengefühle sich in ihren Empfindungen hochtreiben, zum Trieb einer Masse an Selbstgfefühl werden, das sich nicht selbst erkennen kann, weil es in der Masse keinen Sinn für sich hat. Hieraus ist aus einer Masse von Selbstgefühlen eine Kultur entstanden, die auf der Verdichtung von Sinnen zu einer kulturellen Masse beruht, welche als solche keinen Sinn, wohl aber eine Kraft durch ihre Gefühlsmasse hat, aus der sich deren Energie verselbständigt. Weil schon die bloße Masse sich gegen das erregt, was sie versammelt hat, birgt eine Massenkultur ein ungeheuerliches Potenzial der Selbstverneinung, der Selbstlosigkeit, die äusserlicher und meist höherer Inhalte bedarf, um sich auszurichten. Von daher hat die Masse eine Autorität, durch die sie Phänomene prominent macht, auch wenn diese vollkommen sinnlos für sie sind. Sie selbst ist ja schon das Phänomen einer Abstraktion, in der Körperliches für sich gestellt ist, wo und wenn es Masse wird, wenn es also seine wirklichen Beziehungen zu einer bloßen Masse ihrer Abstraktionen aufgehoben hat, ihren abstrakt menschlichen Sinn darin verwirklicht. Massenkultur ist von daher eine Energieform der Kultur, die sich auf ihre Fans überträgt und Fanatismus birgt und bei Gelegenheit hervortreibt. Ihre Voraussetzung st die Entgegenwärtigung der Sinne, welche die Bedürfnisse der Menschen in einer bestimmten Kultur im Kulturkonsum betreiben. Hierbei entsteht besonders in Krisenzeiten eine Aufhebung von gesellschaftlicher Gegenständlichkeit, die in Form ihrer Masse kultiviert wird und worin die ursprünglichen Substanzen der Kultur aufgezehrt werden. | ![]() |