Von Natur aus ist eine Sache wie produziert, ebenso jedes Lebewesen so wie geboren, durch die Wirkungsweise seines Organismus bestimmt ist, einen Sinn, eine sinnliche Gewissheit hat, die ihm entspricht und ihm von Nutzen ist. Natur ist die Substanz der Subjektivität, der organische Ursprung und Stoff, wie er für sich frei in die Welt gekommen (siehe Freiheit), für die Menschen als ihre gesellschaftliche Natur, als ihre Kultur als geschichtliches Resultat ihrer Arbeit, als Sinnbildung ihrer Geschichte da ist (siehe hierzu historischer Materialismus). Natur ist das wesentliche Leben, wie es auch bei seiner Abwesenheit da ist als wesentliches Sein, das nach seiner Anwesenheit verlangt (siehe hierzu auch Bedürfnis), ganz gleich ob es sich hierbei um einen Stoffwechsel, um Kultur oder irgendeine Sache handelt, die nicht wirklich das ist, was sie ihrem Wesen nach sein soll, solange es noch nicht verwest ist. Natur ist so gesellschaftlich wie individuell, so geistig wie auch materiell, so leiblich wie auch seelisch gegenwärtigt (siehe auch Leib-Seele-Problem). Auch wenn das Leben fremden Absichten einer gesellschaftlichen Kultur unterworfen ist, von sich selbst absehen muss (siehe Abstraktion), zwischen Form und Inhalt nur gespalten (siehe Trennung) ist, so macht sich seine Natur immer wieder notwendig als stofflicher Träger aller gesellschaftlichen Formbestimmungen anwesend (siehe hierzu auch Gebrauchswert), auch wenn sie dann getrieben von einem abstrakten Verlangen erscheint (siehe Trieb). Wenn Leben sich nicht verändern, nicht anders sein kann (siehe hierzu auch schlechte Negation), wird es für sich zu einem bewegungslosen Schmerz (siehe auch Bewegung), der als unwirkliche Geschichte durch seine Abstraktionskraft da ist, sich nur fremdbestimmt verwirklichen kann (siehe auch Entfremdung). Was natürlich ist, muss nichts bestimmen. Es verwirklicht seine Natur in allem Material, durch das es sein kann. Alles Dasein, ob Stoffwechsel, Geist oder Kultur ist natürliche Geschichte der geschichtlichen Subjekten, die sie durch ihre natürliche Intelligenz bewegen und ändern, auch wenn ihre Gesellschaftsform dem wesentlich widerspricht und als eine Bestimmtheit außer den geschichtlichen Subjekten, als bloße Formbestimmung erscheint (siehe auch Entfremdung). Materie kann keine Natur durch sich oder für sich bestimmen, wenn sie darin in Beziehung zu einem anderem Dasein gerät, weil sie selbst geschichtslos und ohne Notwendigkeit einfach nur substanziell da ist - weder von Gott gegeben noch aus einem innerem Streben irgendeiner Logik irgedeines geistigen oder stofflichen Wesens. Natur entwickelt sich nur aus den Möglichkeiten, die Materie ihr zu ihrer Materialisierung (siehe auch Evolution) verfügbar macht. Und so kann auch keine Gesellschaft und keine Kultur und kein Bedürfnis "naturbestimmt" sein - etwa als Notwendigkeit des bloßen Stoffwechsels, des bloßen Geschlechts, des bloßen Geistes oder seiner Phänomenologie als Weltgeist. Notwendiges gibt es nur durch das, was in Not geraten kann (siehe hierzu auch Wesensnot). Natur kann das nicht. Sie entwickelt sich immer, wie es ihr möglich ist, auch in dem, was sie im Zufall findet und empfindet (siehe Naturempfindung). Stephen Hawking hat es bewiesen: Es irrt Einstein, wenn er alle materiellen und natürlichen Zusammenhänge und ihre Entstehungsgeschichte (siehe Evolution) für logisch nachvollziehbar und mathematisch vorhersagbat ansieht. Was sich in mathematischen Formeln und Gewichtungen darstellen lässt belegt zwar Wirkungen und Verhältnisse, wie sie sich ergeben haben, nicht aber den Grund ihres Werdens. Der Zufall ist der außerlogische Grund der Naturgeschichte, die zwar logisch sich fortsetzen kann, wo sie durch die Lebensverhältnisse der Menschen, durch deren gesellschaftliche Naturmacht in Widersprüche gerät und dialektisch wird, wo sie also sich im Widerspruch zu ihrem natürlichen Wesen befindet. Aber eine logische Notwendigkeit kann nicht ihre natürliche Grundlage sein, weil weder ihre Gegensätze, noch ihre Beziehungen in Not geraten können. Schon vom Material ihrer Natur aus können nur Unterschiede in den Gravitationsfeldern eine Entwicklung der Materie bis hin zu ihrer Natur bewirken - eben weil Natur sich aus dem Chaos der Kräfte gegründet hat und es von daher keine Symmetrie an sich, und also keinen logischen Ausgleich, keine Konstanz in ihrer Geschichte geben kann (siehe hierzu auch das Konstanzprinzip der Psychoanalyse). Nicht aus einer Logik der Natur lässt sich alles, was Flora und Fauna darstellt erklären, nicht aus ihr ist der Mensch rein logisch hervorgegangen, wie Friedrich Engels glauben machen wollte (siehe hierzu dialektischer Materialismus), sondern aus der Kultur ihrer Gesellschaften, aus den Widersprüchen der Produktivität ihrer Arbeit hat sich die bisherige Geschichte der Menschen als eine "Geschichte der Klassenkämpfe" (Karl Marx) ergeben (siehe hierzu historischer Materialismus). Natur an sich gibt es nicht, schon gar nicht eine durch eine objektive Regelhaftigkeitn notwendige Bestimmung. Die Regel selbst entsteht in den Ursprüngen der Natur und Materie aus dem Zufall. Wenn in der Natur etwas regelhaft erscheint, so ist es lediglich das Durchsatzvermögen der Anziehung in den Beziehungen, die Dichte der Masse, die in den Variationen der Gravitationskräfte Sinn macht und dadurch für den vorherrschenden Zusammenhang dieser Kräfte Energie freimacht. Die Logik einer Geschichte, ihre Dialektik entsteht erst durch die gesellschaftlichen Zusammenhänge menschlichen Handells, also aus ihrer sozialen Subjektivtät (siehe historischer Materialsismus), die sich über ihre abstrakte Verallgemeinerung überzufällig verhält und hierdurch eine hiervon getrennte Objektivität erzeugen (siehe Entfremdung). Auch wenn die Natur ihr Leben in eigener Notwendigkeit erzeugt, so kann sie doch nichts durch sich bestimmen. Sie ist zwar als lebende Materie eine Subjektivation des Stofflichen und von daher schon empfindend (siehe Naturempfindung), nicht aber als Natur für sich. Natürliche Subjektivität kann erst aus dem Leben selbst entstehen und wirkliche Subjektivität kann erst das freie Verhalten zur Natur sein: Die Bestimmung des Lebens und der Lebensmittel, das zielstrebige Verhalten zu sich und den Gegenständen seiner Natur als eigene Kultur. Der Mensch ist selbst Verwirklichung der Natur, aber nur das menschliche Subjekt bändigt die Elemente, bestimmt Feuer, Wasser, Luft und Erde in seiner Verwendung, seinen Zielen, Erfindungen und Errungenschaften, aus seinem planvollen Umgang mit der Natur, die auch seine Natur ist. Von daher kann Naturbestimmung auch nur aus der Kultur kommen, eben als Bestimmung der Naturstoffe zu kultivierten Lebensmittel, die Vollendung lebendiger Sinnlichkeit zum Sinn, den Kultur für Menschen hat, der in ihr geäußert und verwirklicht ist. Die bloße Erde wird durch Kultivierung zum Acker, Holz und Stein zu Häusern, Felle zu Kleidern, elektrische Spannung zum Computer usw. Die Stimme, welche Natur überhaupt durch Bestimmung bekommen kann, ist die des Menschen; in seiner Kultur zeigt er, wie natürlich er in der Bestimmung seines Lebens ist. Im reaktionären Bewusstsein erscheint dies verkehrt. Darin wird Naturbestimmung als Naturnotwendigkeit, als durch die Natur selbst erzeugte und darin zu wendende Not begriffen und Naturempfindung zur Naturbestimmung gemacht und als Naturfetischismus aufbereitet. Darin begründet sich dann schließlich der Naturmythos und der Rassismus, wie er sich in der bisherigen Geschichte in Krisenzeiten des Kapitalismus aus dessen Interesse am Selbsterhalt des Kapitals fatal für die Menschheit ausgebreitet hatte. Aber auch fortschrittliches Bewusstsein ist nicht gefeit gegen die Naturalisierrung der Subjektivität, wenn es von Lust als Äußerungsform eines Naturtriebs spricht. Darin wird aus dem kulturellen Abstraktionsprozess, den bürgerliche Kultur ausmacht, also aus abstrakt menschlicher Sinnlichkeit, eine Naturempfindung herausabstrahiert, die nichts anderes dann sein soll, als Beleg für menschliche Selbstentfaltung aus der Abstraktion seiner Natur, als Ontologie des Menschseins schlechthin - ein Widersinn in sich, ein Sinn, der nicht sinnlich sein kann, weil er in einer unsinnigen Kultur Sinn machen soll (siehe hierzu auch Hedonismus). | ![]() |