"Es ist grotesk und tragisch, dass Intellektuelle, In zwischenmenschlicchen Verhältnissen, in denen die Gefühle der Menschen für ihre Beziehungen wesentlich formbestimmend sind und daher auch eine politische Macht ihres ästhetischen Willens über sieh einnehmen, scheiden sich die Menschen durch die Inhalte ihrer Wahrnehmungen in die einen, die eine ästhetische Macht vertreten oder verkörpern, von denen, die ihre Gefühle nicht gut oder nur schlecht vermitteln können, weil sie von ihren Empfindungen bestimmt sind. Ohnmächtig gegen solche Esoterik Verhältnisse lassen sie sich leicht von fremden Gefühlen bestimmen und können ihnen hörig werden - z.B. Sekte). Psychokratie heißt Seelenherrschaft und meint gesellschaftliche Verhältnisse, die es einer auf irgendeiner materiellen Ebene vermögenden Klasse erlauben, immaterieille Werte der Esoterik zu absoluten Lebenswerten zu erheben. Psychokraten sind Gurus, die mindestens drei Eigenschaften vereinen: Die Liebesspendung, die Todesverachtung und die Selbstinszenierung. Damit verstehen sie die psychischen Beziehungen oder Nöte von Menschen für ihre Interessen zu nutzen, indem sie diese durch psychische Kräfte handhaben (siehe Psyche) oder Verhältnisformen inszenieren, durch die diese schon vor alller Erfahrung gebunden sind. Im Grundverständnis des Menschenbildes der Bürgerlichen Wissenschaften (siehe auch Ideologie) existiert die Subjektivität des Menschen - ihrem Verständnis des menschlichen Subjekts zufolge - als menschliches Individuum. Die Individualität des bürgerlichen Subjekts (siehe auch Individualisierung) ist ihr Objekt als Mensch schlechthin. Die damit verfasste subjektive Objektivität ist die Unterstellung einer natürlichen Selbstentfaltung der "freien" und also unabhängigen Persönlichkeit, die Autopoisis, durch die sich Menschen ihrem inneren Privatwesen zufolge zu sich selbst und zu anderen Menschen verhalten würden. Bürgerliche Psychologen und Soziologen gehen davon aus, dass das Individuum für sich selbst existiern und sich durch sich selbst verwirklichen könne und durch seine schlichte Vergemeinschaftung, durch die Verallgemeinerung seines Individualwesens seine Gesellschaft schaffen würde. Man ist daher unentwegt hinter seinem Individualwesen her und verhilft ihm zum Beispiel durch Individualtherapie und entsprechender Fürsorge zum Überstehen seiner isolierten Existenz in den Konkurrenzverhältnissen der Bürgerlichen Gesellschaft Einer solchen politischen Herrschaftsform ist eine Lebensstruktur vorausgesetzt, in welcher psychische Abhängigkeiten erzeugt und vertieft werden, die durch geistige Manipulationen oder Einverleibungen den Menschen ein Verhalten aufzwingen, das zum eigenen Machterhalt erwünscht ist und deren Ohnmacht auf sie zurückwirft und vermehrt z.B. durch Populismus, Täuschung, Hörigkeit oder Sucht. (siehe auch Tittytainment). Das setzt voraus, dass Menschen durch psychische Beeindruckung in ihre Lebensräumen (siehe auch Lebensburg) diesen Interessen schon durch Gewöhnung oder institutionelle Macht unterworfen sind. Ihr Leben kann dieser nur einverleibt werden, weil schon darin ein psychisches Machtgefälle besteht, das den Absichten einer beherrschenden Seite Macht über Bedürfnisse verleiht, welche die Ohnmacht der anderen für sich produziert und potenziert, indem sie diese erzieht (siehe erzieherische Beziehung) und in ihrer Anleitung über ihre Medien - z.B. Presse, Unterhaltung, Haushalt, Religion, Kult oder Gemeinsinn - psychisch lenkt und sie darin zu leiten und zu beherrschen oder auch zu unterdrücken versteht (siehe hierzu z.B. auch Sekte, Familie). Auf der anderen Seite unterstellt dies Menschen, die aus sich heraus kein eigenes Verlangen nach wirklicher Gegenständlichkeit, keine wirklichen Bedürfnisse mehr bilden können, weil sie diese nicht erkennen können, weil sie schon allgemein von unwirklich wirkenden Kräften beherrscht sind. Das Unvermögen kann zur Bestimmung werden und verdient alle Aufmerksamkeit. Vor allem darf es nicht zum Vorwurf einer bloßen Moral oder aus einem Imperativ heraus, also durch eine Gedankenabstraktion verdreht werden. Denn ohne eine solche Erkenntnis müssen Menschen sich schon im Selbstbehelf zu einer Masse (siehe Massenmensch) in einer Gesellschaftsform vermengen, deren Zusammenhang durch fremde Kraft (siehe auch Entfremdung), im Allgemeinen durch Geldbesitz bestimmt ist, deren existenzielle Macht nicht unbedingt unmittelbar wirkt, aber durch Probleme des Finanzsystems, durch Staatsverschuldung und Machtpolitik manifest ist (siehe hierzu auch Dienstleistungesellschaft). Darin treten die Menschen lediglich als Humankapital auf, das entsprchend bearbeitet, zur Funktion für das Ganze gebracht werden muss, um ein feudalkapitalistisches System zu stabilisieren. Die Macht über diese beruht auf der Transformation von Seligkeiten des Selbsterlebens, die solchen Massemenschen durch Kulturkonsum (z.B. durch Tittytainment) ermöglicht werden (s.a. Massenpsyche). Die Mittel hierfür bieten die öffentlichen und privaten Medien, die Regenerations- und Gesundheitsindustrie, Sekten oder auch teilweise "fast seriöse Psychologie", wie sie z.B. nach Anwendung von Hellinger geboten wird. Die Unterhalter, Munter- und Gesundmacher stellen sich wie ein "Großer Bruder" des Betroffenen ihm zur Seite und behandeln ihn mit psychologischen und oft auch mit esoterischen Beratungen, um ihn zugleich über sich hinaus zutragen und mit einer Allgemeinseele zu vervollständigen (siehe auch Volksseele), die eine lebensleitende Funktion bekommt und dem Betroffenen als seelische Prothese, als Ergänzungsseele dient. Weil sie mystifizierten Inhalten folgt und oft selbst nurmehr abergläubisch agiert, sind Menschen damit auch mit minimalem Aufwand beliebig zu leiten. Die psychischen Phänomene des Kapitalismus, soweit sie nicht nur die entsprechenden Interessen einer Formation der notwendig egoistischen Bedürfnisse des Privateigentums entsprechen, sondern tatsächlich eine eigenständige Subjektivität der Selbstbezogenheit entfalten, lassen sich nicht unmittelbar aus den Existenzformen einer Waren produzierenden Wirtschaft, aus dem Verhältnis der Waren und dem Fetisch ihrer geselschaftlicihen Erscheinungsform erklären, wie das die so genannte Subjektkritik versucht. Das verlangt nach einer kritische Theorie der politischen Kultur, die aus der Zirkulation des Geldes und seiner Kapitalfiktionen und der hieraus begründeten Ohnmacht der Menschen begründet ist (siehe hierzu Feudalkapitalismus). Dort erst lassen sich psychisch begründete Beziehungen aus dem Entzug der Selbstachtung des bürgerlichen Subjekts und ihre Verkehrung zu einem Geldungsstreben, zu einem Treiben der Selbstwertoptimierung erklären. Weil unter den Bedingungen fiktiver gesellschaftlicher Verhältnisse (siehe fiktives Kapital) diese sich nurmehr in zwischenmenschlichen Beziehungen der Erlebensformen der Wahrnehmung einer durch lebensbestimmende Ereignisse zwischen den Menschen wirkenden Gesellschaftlichkeit darstellen können, treiben sie ihre widersprüchliche Objektivität in die Subjekte dieser gesellschaftlichen Form. Die hat zwar noch den zirkulierenden Geldwert zu ihrer Bedingung, aber nicht mehr die realwirtschaftlichen Verhältnisse zu ihrer Grundlage. Die Menschen machen sich selbst zur Formation ihrer Zwischenmenschlichkeit, zum Material ihrer Lebensbedingungen und betreibn hieraus ihre Selbstbeziehung zu ihrem Gegenstand durch die Ästhetik ihrer Gefühle. Sie grönden somit auf einer anderen Substanz, als jene der wirtschaftlich nur noch fiktiven Geldbeziehungen eines Schuldgeldsystems (siehe hierzu Pfreundschuh, "Die Kultur des Kapitals - Zur Kritik der politischen Kultur"). | ![]() |