"Edel sei der Mensch, Hilfreich und gut! Denn das allein Unterscheidet ihn Von allen Wesen, Die wir kennen. Heil den unbekannten Höhern Wesen, Die wir ahnen! Ihnen gleiche der Mensch! Sein Beispiel lehr’ uns Jene glauben." (Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), "Das Göttliche") In der öffentlichen Kultur geht es zu wie beim Warentausch auf dem Warenmarkt: Wo die Stimmung gut ist entstehen gute Gefühle und wer sie sich zu eigen machen, sich aneignen kann, profitiert am Erfolg aus der guten Darstellung seiner Empfindungen und weitet damit sein Selbstgefühl aus. Von daher ist die Selbstveredelung der Realisierungsprozess einer gelungenen Selbstverwertung. So wie der Profit auf den Warenmärkten als Produkt aus dem Handel zwischen Wert und Preis der Gebrauchswerte erscheint, erscheint in der Kultur der Selbstverwertung das Produkt als Vergrößerung bzw. Aosweitung einer Prominenz über die Verdichtung von entsprechenden Stimmungen der Selbstveredelung der teilhabenden Persönlichkeiten (siehe auch Populismus). Es steht schon im Prinzip der Selbstoptimiereung (siehe Selbstverwertung), daaa sie zu einer umfassenden Selbstveredelung gelangt, an der die Menschen sich messen und ihren Narziss füttern. Die narzisstische Persönlichkeit lebt vom bloßen Dasein ihrer Selbst auf den Trittbrettern der Selbstwahrnehmung. Von daher hat sie nichts durch sich und kann also nichts für sich, nicht wirklich alleine für sich sein. In der Ermangelung einer eigenen Selbstverwertung bezieht sie ihren Selbstwert alleine durch ihre Anwesenheit in zwischenmenschlichen Verhältnissen, die sie als Objekte ihrer Selbstwahrnehmung für sich unterhält. Aber gerade darin ist sie an sich und durch sich selbst verloren (siehe Selbstverlust) und muss ihre Selbstverlorenheit durch die Dominanz ihrer Selbstbehauptung je nach ihrem Belieben unterhalten (siehe hierzu auch Prominenz). Mit der Häufigkeit im Wechsel ihrer Beziehungen, die sich hiernach ausrichten und zugleich verlieren verschafft sie sich einen überhöhten Selbstwert, den sie für sich gegen andere schützen muss. Durch die Beliebigkeit ihrer Beziehungen kann sie sich allerdings nur an sich selbst angleichen und muss die Dichte ihrer Beziehungen unentwegt bestärken, sich selbst in der Welt ihrer Beziehungen gewinnen, sich selbst eben durch einen allgemein betriebenen Edelmut überwertig vermitteln. So erzeugt Selbstveredelung einen Selbstgewinn aus dem Wert einer verlustig Selbstverlust gegangenen Selbstverwirklichung, die nicht wirklich da ist (siehe Dasein) und von da her im Ungewissen verbleibt (siehe auch Scheinwelt) und sich aus einer sinnlichen Ungewissen heraus entfaltet (siehe auch sinnliche Gewissheit). Sie vollzieht sich in den narzisstischen Verhältnissen eines zwischenmenschlich mächtigen, eines "göttlichen" Edelmuts. Sie ist eine Ermächtigung des gläubigen Selbstgefühls (siehe Selbstermächtigung) gegen die daran beteiligten Gefühle und Stimmungen (siehe auch Religion). Selbstveredelung entsteht daher im Belieben einer Selbstwahrnehmung, der andere Wahrnehmungen unterworfen werden können (siehe hierzu auch den Begriff von Kunst im Verständnis ihrer Außerweltlichkeit bei Adorno). Sie verwirklicht sich in zwischenmenschlichen Verhältnissen, die durch ihren faktischen Opportunismus im doppelten Sinn aufgehen (siehe hierzu auch Anthroposophie): Zum einen fühlen sie sich durch die Beliebigkeit im Vermögen ihrer Selbstbehauptung gesichert und haben zugleich durch die allgemeine Form der Nützlichkeit des Geldbesitzes eine allseitige Rechtfertigung ihrer Selbstwahrnehmung (siehe hierzu Pragmatismus). Sie geben ja nur von dem ab, was sie dadurch für sich schon haben und werden lediglich verärgert, wenn sich die Ohnmacht ihnen widersetzt. Von da her besteht ihre Macht schon durch ihre Güte gegen die Ohnmacht, durch die Vergütung einer abstrakt allgemeinen Bezogenheit ihres Nutzens für andere, durch die Hervorkehrung ihrer Selbstlosigkeit. Selbstveredelung befolgt die Vorstellung einer Güte ihrer Zwischenmenschlichkeit, die ein Heil verspricht, wofür dann auch ein Glaube an Übermenschliches erforderlich ist. Ginge es aber nur um eine Heilsvorstellung, so könnte man diese leicht von sich abweisen wie eine Religion des Jenseits. Tatsächlich formuliert sie aber ein reales Bedürfnis nach einer persönlichen Macht der Selbstverwirklichung in zwischenmenschlichen Verhältnissen gerade dort, wo Ohnmacht vorherrscht. Es steckt schon im Prinzip der Selbstbehauptung, dass sie sich im Einzelnen gegen andere durchsetzen muss, dass sie sich in ihrer Allgemeinheit nur gewinnen kann, wo sie sich im Einzelnen verliert - nur um das Dilemma ihrer Isolation aufzulösen. Doch dieses ist das objektive Unvermögen einer kapitalisierten Selbstbezogenheit, einer massenhaften Vereinzelung der Gefühle in zwischenmenschlichen Beziehungen, wo sie sich durch die wechselseitigen Selbstbehauptungen ihrer Selbstgefühle gegenseitig aufzulösen drohen. Das eigene Selbstgefühl hatte sich in der Verallgemeinerung der eigenen Gefühle gebildet, indem es diese verobjektiviert hatte. Von daher konnten sich diese nur relativ zu ihrer Objektivität als objektive Gefühle behaupten. Umgekehrt kann ein Selbstgefühl aber durch seine Selbstbehauptung nur das sein, was es schon vor aller Erkenntnis war, was es von sich kennt, was der Selbstwahrnehmung ursprünglich vorausgegangen war und für ihr Dasein nötig schien. Ein objektives Selbstgefühl wurde so zu einem Ideal, an dem sich die zwischenmenschlichen Verhältnisse in ihrer Allgemeinheit vereinen, darin ihr abstrakt Allgemeines unentwegt reproduzieren und veräußern, indem sie sich selbst auch darin idealisieren, ihre Idealisierung außer sich empfinden um sich selbst ideal zu fühlen. So entstehen Selbstgefühle, die sich durch ihre Ideale subjektiv wie zugleich objektiv verhalten, bei sich sind, wenn sie außer sich ihre Veredelung erfahren. Darin müssen sie in ihrer Selbstverwertung für sich edelmütig sein, um Wert für sich zu erlangen. Dies verlangt, dass sie sich durch ihr Geltungsstreben in ihren Verhältnissen nicht nur allgemein bestärken, sondern zugleich in ihrer Einzelheit entwerten. So entsteht eine Selbstveredelung in zwischenmenschlichen Verhältnissen, in denen sich eine Selbstverwertung durch die Entwertung von den Selbstgefühlen der Psyche einstellt. Die Verhältnisse kehren sich daher um: Die Ohnmacht der Selbstempfindung wird zum Selbstgewinn der Gefühle, die ihre Selbstbeziehung durch ihren Edelmut für sich vermitteln, indem sie sich als wertvoll für ihr Leben behaupten können, soweit sich darin ihre Lebenserfahrung im Allgemeinen bewähren kann. Sie verschafft sich damit in der Vereinzelung des Lebens die Macht einer Lebensvermittlung, die nichts anderes als die Selbstvermittlung einer dominanten Selbstbezogenheit ist: Eine Reduktion der Beziehung auf andere durch eine Beziehung auf sich selbst, durch die Totalisierung der Selbstbezogenheit. Die wird in ihrer Verdichtung und durch diese für sich tatsächlich veredelt, gerade wenn sie ihren Sinn durch andere verliert, von ihnen einverleibt wird, um für sich Wert zu empfinden, wertvoll für sich sein zu können, indem sie ihren Sinn für andere veräußern. In den Verhältnissen der Selbstbehauptung verdoppelt sich somit die Selbstbeziehung der Selbstverwertung in der Rückbeziehung auf sich selbst, indem sich das Selbstgefühl des Einen durch das Selbstgefühl des Anderen über sich und seinen wirklichen Selbstwert erhebt, indem es die Ressourcen des eigenen Lebensraums (siehe z.B. Familie) für sich geltend macht. Und so wird das, was sie darin außer sich finden, durch die Veräußerlichung ihrer Empfindung zu einem überhöhten Selbstgefühl einer durch sich und ihrem Verhalten verallgemeinerten Minderwertigkeit ihrer Selbstwahrnehmung. Hierbei wird das Gefühl für sich zum Inhalt einer totalen Selbstwahrnehmung. Über deren von ihrer Herkunft an und für sich abgetrennten, also isolierten Wirkungen verstetigt sich ein Bild von sich als Selbstverständnis ihrer zwischen den Menschen (siehe hierzu Dazwischensein) formalisierten, weil formbestimmten Erinnerungen, das sich über seine Wirklichkeit erhebt und alle zwischenmenschlichen Beziehungen als Wahrnehmung von sich und durch sich verwertet (siehe hierzu auch Selbstwert). Allerdings entschwindet der Selbstwahrnehmung in ihren Gewohnheiten, also mit zunehmender Nutzung der hierbei zwischenmenschlich auftretenden Gefühle das Vertrauen in die eigenen Empfindungen. In Wahrheit nämlich vernutzt sie sich in ihrer vervielfachten Selbstbezogenheit selbst und sucht in den ihr entsprechenden Selbstgefühlen schließlich auch alle Gefühle, die sich zwischenmenschlich in ihrer durch sich selbst bestimmten Verhältnisse ergeben haben. Für sich wird sie leer und langeweilig. Selbstveredelung entsteht im wechselseitigen Verhältnis sich selbst fremd gewordener Selbstgefühle, wodurch jeder Mensch den anderen zum Objekt seines Edelmuts macht und hierdurch sich selbst in aller Güte durch die Ausdrücklichkeit seines ästhetischen Willens verwirklicht, seine immer wieder leer werdenden Gefühle von sich selbst durch die Wahrnehmung anderer in einer zwischenmenschliche Beziehung über die Moden ihres ästhetischen Willens verdoppelt. Der ästhetische Wille verschafft sich in der Vergemeinschaftung verselbständigter Selbstbezogenheiten der Selbstgefühle ein Dasein als objektives Gefühl, worin sich ihre Sinnbildung akkumuliert und bestärkt, wodurch sich also ihre Selbstwahrnehmung ästhetisch verdoppelt. Die Selbstveredelung betreibt einen Überschuss an Selbstgefühlen, der durch eine Gemeinschaft narzisstischer Persönlichkeiten gebildet und gepflegt und mit den Einverleibungen ihrer Beziehungen im Großen und Ganzen eines oder vieler Lebensverhältnisse bestärkt wird. Weil sich die Menschen in solchen Verhältnissen der Selbstverwertung nur dann selbst fühlen, wenn sie in der Beziehung auf andere Selbstwert erwerben, also durch ihren Narzissmus auch ihre ausschließliche, ihre totale Selbstbeziehung gewinnen, wird ihnen diese Beziehung selbst zur Quelle ihres Selbsterlebens. Sie füllt und erfüllt die Sinne mit dem, was sie an Selbstwert verwirklichen und damit wirklich wahr machen, was sie in dieser Beziehung also als Selbstwert erst schaffen, indem sie sich darin bespiegeln und also einander nötig haben, weil sie sich ihre Gegenwärtigkeit durch einander auch wirklich einverleiben können. In den Verhältnissen der Selbstbehauptung entschwindet der Selbstwahrnehmung mit zunehmender Nutzung zwischenmenschlicher Geühle das Vertrauen in die eigenen Empfindungen und den ihnen entsprechenden Selbstgefühlen. Selbstveredelung entsteht im wechselseitigen Verhältnis sich selbst fremd gewordener Selbstgefühle, wodurch jeder Mensch den anderen zum Objekt seines Edelmuts macht und hierdurch sich selbst in aller Güte durch die Ausdrücklichkeit seines ästhetischen Willens verwirklicht, seine immer wieder leer werdenden Gefühle von sich selbst durch die Wahrnehmung anderer in einer zwischenmenschliche Beziehung über die Moden ihres ästhetischen Willens verdoppelt. Der ästhetische Wille verschafft sich in der Vergemeinschaftung verselbständigter Selbstbezogenheiten der Selbstgefühle ein Dasein als objektives Gefühl, worin sich ihre Sinnbildung akkumuliert und bestärkt, wodurch sich also ihre Selbstwahrnehmung ästhetisch verdoppelt. Die Selbstveredelung betreibt einen Überschuss an Selbstgefühlen, der durch eine Gemeinschaft narzisstischer Persönlichkeiten gebildet und gepflegt und mit den Einverleibungen ihrer Beziehungen im Großen und Ganzen eines oder vieler Lebensverhältnisse bestärkt wird. Weil sich die Menschen in solchen Verhältnissen der Selbstverwertung nur dann selbst fühlen, wenn sie in der Beziehung auf andere Selbstwert erwerben, also durch ihren Narzissmus auch ihre ausschließliche, ihre totale Selbstbeziehung gewinnen, wird ihnen diese Beziehung selbst zur Quelle ihres Selbsterlebens. Sie füllt und erfüllt die Sinne mit dem, was sie an Selbstwert verwirklichen und damit wirklich wahr machen, was sie in dieser Beziehung also als Selbstwert erst schaffen, indem sie sich darin bespiegeln und also einander nötig haben, weil sie sich ihre Gegenwärtigkeit durch einander auch wirklich einverleiben können. Menschen in dieser Notwendigkeit müssen nicht nur die Anwesenheit anderer Menschen haben und nutzen. Sie müssen sich auch gegen sie behaupten, ihre zwischenmenschliche Beziehung durch ihre Selbstbehauptung auf andere so arrangieren, dass sie ihren Selbstwert in ihrem Sinn gestalten kann und zur Basis ihres Selbstgewinns dadurch wird, dass sich Selbstbewertung darin erübrigt, weil sie jetzt blankes Selbstgefühl ist, worin sich alle Empfindungen wie von selbst bestimmen und fortbilden. Ihre Selbstbeziehung hat daher keine Wirklichkeit mehr außer sich selbst; sie ist Wirkung durch sich, veranlasst alle Verhältnisse so zu sein, dass sie den entsprechenden Selbstwert wie von selbst empfinden. Die seelische Absicht wird zur Grundlage einer selbstwerten Wirklichkeit und die durch diese begründete wirkliche Absicht besteht aus dem seelischen Arrangement der Selbstbewertungen in solchem Verhältnis, worin sich das Selbst im Maßstab und zum Maßstab aller Beziehungen akkumuliert. Ein solches Verhältnis der Selbstverwertung, in welchem sich die Beteiligten finden und empfinden, stellt die Beteiligten unter das, was hierin erlebt wird, was als Leben darin durch seine Eindrücke Wert hat, weil es im Erleben als wertvoll anerkannt und gesucht ist. Darin wird der Selbstwert in einem Lebensverhältnis bestätigt und behauptet sich zugleich über die Gefühle, die in ihm aufgehoben sind. Da sich das Selbstwertgefühl in diesem Verhältnis als Lebensumstand akkumuliert, wird das Erleben darin zum Träger der Selbstbehauptung von Selbstwertgefühlen. Ein Mensch fühlt sich substanzialisiert als ein Selbst, als ein Wesen, das durch seine Selbstbehauptung in solchen Wahrnehmungsverhältnissn seine Selbstwertgefühle gewinnt, ausdrückt und mitteilt und sie damit auch gestaltet und selbst bestimmt. Eine Selbstbeziehung entwickelt sich überhaupt erst durch ihre vielfältigen Empfindungen, die sie durch die Selbstgefühle der Psyche als Zusammnhang ihrer Selbstbehauptungen gegründet haben. und also nur das finden können, was ihre Psyche je beeindruckt hat und ihr Gedächtnis ausfüllt. Das ist nicht der "innere Reichtum" einer irgendwie ausgefüllten Libido, wie die Psychoanalyse behauptet, sondern das Resultat vieler Einverleibungen, die ihre Selbstwahrnehmung nun aus fremden Selbstgefühlen dadurch beziehen müssen, dass sie sich gegen andere Gefühle behaupten. Doch mit der Selbstbehauptung entstehen vielerlei schlechte Gefühle, die der hierfür nötigen Selbstkontrolle entspringen und mit dem Abwehrverhalten der Psyche (siehe auch Verdrängungsmechanismus) deren wesentlichen Mangel darstellen: Darin verkehren sich ihre Empfindungen ins Gegenteil des ihr nötigen Selbstgefühls. Sie findet sich in der Behauptung ihrer Selbstgefühle verloren, also selbstverloren und findet sich in der Isolation ihrer Selbstbezogenheit ausgeschlossen und muss von daher für sich selbst ausschließlich werden. Sie muss sich hierfür aber gegen sich selbst wenden und bezichtigt sich ihres eigenen Mangels und wendet ihre Selbstkontrolle zur Kontrolle über ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, indem sie diese zu ihrer Selbstveredelung nutzt. Das Eigene der Psyche, ihre Erinnerungen im Gedächtnis ihrer Selbstgefühle steht somit unter Druck, sich dem entsprechend mitzuteilen, sich als das zu vergegenwärtigen, was auszudrücken muss, was sie mit ihren bis dahin gewohnten zwischenmenschlichen Beziehungen zu identifizieren und zu halten vermag. Um die Psyche von ihrem Entfremdungsdruck zu befreien, um das eigene Selbstgefühl zu "bereinigen", um sich aus deren fremder Kraft herauszunehmen, greift die egozentrisch bewordene Selbstbehauptung nun zu einer Bestärkung ihrer Empfindungen durch die Veredellung ihrer Inhalte. Eine Selbstbeziehung entwickelt daher ihren Narzissmus durch die Akkumulation von Selbstgefühlen, die sich aus dieser heraus durch deren Einverleibung in höhere Lebenswerte verstetigen lassen. In den zwischenmenschlichen Verhältnisen, worin die persönlichen Beziehungen ihre Egozentrik verallgemeinert haben, müssen sie sich hierfür ihre Selbstbehauptung aus einem gesteigerten Geltungsstreben einhandeln. Aber die Selbstbehauptung als solche kann keinen Selbstwert beschaffen, weil sie im Kampf um ihn eine bloße Lebensangst verwirklichen muss, den das Geltungsstreben mit sich bringt. Wenn sich dieser Wert nicht aus der Egozentrik heraussetzt, wenn er nicht ein Selbstgefühl von einem Edelmut hiergegen bildet, kehrt er sich um in einen Trieb von unbewältigbaren Minderwertigkeitsgefühlen. Indem sich aber der Edelmutige durch die Anwesenheit anderer Menschen zu bestärken weiß, indem er deren Eigenschaften sich einverleibt und sich hierdurch "belebt", entsteht ein "höheres Selbstgefühl", durch das seine Empfindungen von Gefühlen der Selbstbehauptung und ihrer Erfolge bestimmt werden. Was sie nicht selbst sein können, werden sie durch andere, deren Gegenwart sie konsumieren und in deren Gefühlen sie sich vergegenwärtigen und bespiegeln und selbst empfinden - vergegenwärtigt als Selbstgefühl durch andere, bespiegelt als Verkörperung eigener Selbstwertigkeit unter anderen. Das Resultat der egozentrischen Wahrnehmung ist in diesen Verhältnissen ein Edelmut, der sich aus dem so veredelten Selbstwert ergibt und zur Grundlage narzisstischer Beziehungen wird Selbstveredelung ist die Tätigkeit der Selbstverwertung, die in der Konkurrenz ihres Geltungsstrebens aus ihren Lebenswerten einen Edelmut bestärkt, der sie selbst adelt. Er stellt eine Bereicherung der Selbstwahrnehmung durch und in zwischenmenschlichen Verhältnissen dar, worin Geltungsbedürfnisse sich verwirklichen und ihren Selbstwert durch Einverleibung fremder Achtung akkumulieren können. Auf diesen Verhältnissen entstehen Selbstbeziehungen, die über jede Mißachtung, gegen ihren Selbstverlust gefeit sind, weil sie durch ihre Beziehung auf sich und andere eine veredelte Kultur bestimmen und als Kulturbürger ihren kulturnotwendigen Selbstzweifel in einer kulturellen Überhebung aufheben können. Jede Selbstveredelung ist ein Vorgriff auf einen Selbstwert, der sich erst in den zwischenmenschlichen Verhältnissen aus seinem Edelmut heraus entwickeln kann. Er entwickelt aus dem Unvermögen seiner bloßen Selbstbezogenheit eine bestimmte Art und Weise des Umgangs mit seinen Schwächen und Vorlieben, die sich als persönliche Eigenschaften eines Menschen feststellen lassen: als eine charakteristische Art und Weise seiner Beziehungen auf andere (siehe hierzu auch Charakter). Wo Menschen ihre Selbstwahrnehmung durch die Lebenswerte einer Kultur bestimmen, indem sie einander darin verehren, wird solche Ehre zum Träger ihres Selbstwerts, durch den sie sich veredeln und ihren Edelmut akkumulieren, indem sie in gegenseitiger Wertschätzung sich einander ihrer Kulturbürgschaft versichern (siehe auch Bürgschaft). Es ist die Grundlage eines kulturbürgerlichen Selbstgefühls, das über alle Selbstgefühle erhaben ist, weil es sich nicht aus sich, sondern aus kulturellen Werten begründet. Sich selbst kann man aber nur adeln, indem man sich auf hochwertige Bedürfnisse bezieht, deren Befriedigung durch die Umstände einer höheren Selbstwahrnehmung möglich erscheint, die also nach der Entgegenwärtigung zwischenmenschlicher Beziehungen begehren, die ihnen höhere Zustände des Gemüts und der Selbstwertigkeit dadurch beschert, dass sie sich fremde Gegenwärtigkeit aneignet, sich die Anwesenheit von Menschen in ihrem Sinne und unter ihrer Bestimmung (siehe Formbestimmung) einverleibt. Das Höhere ist hierbei also einfach nur eine durch fremde Körperlichkeit akkumulierte Selbstverwirklichung, höhere, weil fremd genährte Selbstvergegenwärtigung, also nichts wirklich neues, sondern lediglich die Form, worin das Angeeignete, das einverleibte Leben durch seine Art der Selbstvergegenwärtigung auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zurückstrahlt, denen sie entnommen ist. Ein solcher Adel entsteht wie jeder Adel nicht durch wirkliche Verhältnisse sondern durch höhere Erfüllungen, die z.B. durch den Stand der Geburt oder der Heilsgebotenheiten eines Lebensraumes, die aus dem Füllhorn höherer Wertbestimmungen in geschlossenen und von daher ausschließlichen Lebenräumen sich ergießen. Edel ist das "unbekannte höhere Wesen", das die Erfüllung eines Glaubens für den Menschen in einer "geschlossenen Gesellschaft" darstellt, der sich und sein wirkliches Leben hierdurch "vergessen" kann, dass er "hilfreich und gut" ist und der darin vor allem seine Selbstgerechtigkeit bestärkt und hierüber seine sozial Macht als Zwischenmensch entwickelt. Es geht dabei also um ein Wesen, das es nicht wirklich gibt, das aber durch Verhältnisse bestätigt und bestärkt wird, indem Kulturbürger darin durch Aneignung von entsprechenden Eigenarten und Ausdrucksweisen Anerkennung finden und hierdurch veredelt werden. So wird das Edle durch Anerkennung fremder Eigenschaften, die durch Einverleibung von Fähigkeiten anderer Menschen einem Menschen zugehörig erscheinen können, der er nicht wirklich ist, zur Substanz zwischenmenschlicher Wertigkeiten und Bewertungen. Wo die Wahrnehmung ihre Gegenwärtigkeit verliert, hebt sich ihre Gewissheit auf. Im Selbstverlust einer sinnlichen Gewissheit richtet sich dann der Trieb der Selbstgefühle gegen die eigenen Empfindungen und bildet sich nurmehr in einer toten Wahrnehmung fort. Dieser Wahrnehmung entgeht vor allem das Gefühl, dass sie im wesentlichen nicht gegenwärtig ist, dass sie in eine unsagbare Leere geraten ist, in der ihr Sinn notwendig abwesend bleibt, weil eine wesentliche Sinnesregung Angst macht, weil sie nicht aufgefasst werden kann und die Verfassung der Wahrnehmung entgrenzt. Ihr ist es nötig, ihre eigenen Regungen zu meiden und sie als Erregung gegen andere oder gegen Gott und die Welt abzuführen. Von daher wird sie zur Wendung ihrer Not zunehmend austistisch und grenzt sich von allem, was sie erregen könnte schon vor ihrer Auffassung und Fassbarkeit ab (siehe hierzu auch Charakterpanzerung). Doch was aber ist überhaupt eine solche Selbstveredelung in Wirklichkeit? Ein Selbst ist ja an und für sich schon ein Unding, weil es eine abstrakte Substanz haben muss. Es kann diese also auch nur aus einem abstrakten Sinn, aus den Einverleibungen in zwischenmenschlichen Verhältnissen beziehen, die sich als Sinnbeziehungen aus der Selbstverwertung ergeben und die Selbstwahrnehmung bestätigen und also reproduzieren. Selbstveredelung will aber das Selbst eines Menschen zudem adeln, an ihm einen zwischenmenschlichen Wert erzeugen und bestärken, der als Mehrwert der Selbstwahrnehmung ihm zumindest soweit zugute kommt, wie er hierdurch seine zwischenmenschlichen Beziehungen entwickeln und ausweiten und sich ihrer bemächtigen kann, sodass er oder sie zu einer zwischenmenschlichen Persönlichkeit wird. Allgemein ist daher Selbstveredlung die Umkehrung einer kulturellen Entwertung durch die Politisierung einer Selbstwertigkeit, wie sie im Schönen und Guten als geboten erscheinen lässt und die durch Selbstbestärkung des Eigenen sich gegen Fremdbestimmung erhebt, ohne diese aufzuheben. Durch Selbstveredlung wird damit eine Fremdbestimmung gegen sich selbst in Gang gesetzt, welche Selbstbezogenheit als Machtfaktor zur Entwicklung einer veredelten Selbstwahrnehmung einsetzt: Selbstadel. Diese Entwicklung vollzieht sich in einem Zirkel von Selbstbestimmung gegen Fremdes zu einer eigenen Art, die sich wieder nur aus dem begründet, was fremd ist und fremd bleibt, umso fremder wird, je fortgeschrittener die Selbstveredlung ist. Die eigene Art wird hierdurch zu einer Eigenart fremder Wertigkeit, die sich im Eigenen nur anwend machen kann, zum Anwesen einer sich selbst fremden Wesentichkeit wird, welche nur daraus besteht, alles Fremde herabzusetzen, es zum Übel, zum Unreinen schlechthin zu machen, die "eigene Art" (siehe auch Rassismus) zu einer eigenen Ganzheit, zu etwas Heilem bestimmt, welche Fremdheit von sich ausschliesst und sich daher hiergegen unaufhörlich erheben muss, solange diese existiert. Praktisch geschieht Selbstveredelung durch die Produktion eines Selbstgefühls, das sich in der Trennung von dessen Empfindungen als Reinheit des Fühlens zu sich selbst ästhetisch verhält. Darin veredelt sich das Eigene durch Ausschluss von Fremdem, also durch Abweisung von Anmutungen, die es der Wahrnehmung zu entziehen sucht, sich gegen sie als bereinigtes Selbstgefühl wahrmacht. Von daher ist Selbstveredelung die Grundlage eines jeden Ressentiments. Für diesen Veredelungsprozess werden die seelischen Erfahrungen, das Gedächtnis der Psyche zu einer Ästhetik von eigener Lebenswertigkeit verabsolutiert und hierdurch zu einem ausschließlich eigenen, also selbstbezüglichen Reiz. Für diesen werden Menschen in zwischenmenschlichen Verhältnissen als Attribut der Selbstwahrnehmung genutzt, also zum Medium einer reizvollen Selbstbeziehung animiert. Die Absicht solcher Beziehungen besteht darin, diese für sich einzunehmen und aufzureizen, um ihr einen Sinn zu verschaffen, den es nicht gibt, der aber als Reflexion der Selbstwahrnehmung auf diese Weise für die Bildung von Selbstwert eine Wirkung so bekommt, wie sie inszeniert wird. Das Resultat der Selbstveredelung ist ein Selbstwert, der einen Mehrwert für die Selbstwahrnehmung darstellt und von daher die Selbstbeziehung aufwertet, indem sie die Fremdbeziehung abwertet.Das kann sie nur, indem sie sich selbstlos gibt, also als Selbst durch und für andere gibt. Selbstveredelung setzt also voraus, dass die allgemeine Selbstbeziehung selbstlos geworden ist, dass sie nur noch aus der Überhebung über die Beziehung auf sich und andere fortbestehen kann. Sie ist also die einfache oder auch komplexe Negation einer Beziehung, die nur durch ihre Veredelung, durch die Substantivierung eines Adels für sich selbst exisiert, durch den sie sich gegen alle Beziehung ermächtigt, indem sie diese durch einen Selbstwert bestimmt, der sich nicht mehr bewahrheiten lässt. Selbstveredelung ist Form einer Selbstermächtigung gegen zwischenmenschliche Wirklichkeit, - im Grunde Selbstwert einer Selbstverachtung. In Verhältnissen, worin wirklicher Sinn ausgeschlossen ist und Selbstlosigkeit herrscht, entsteht von daher eine Wirklichkeit, worin Menschen nur als Rolle dieses Wirkungsinteresses bestimmt sind. Hierfür entscheidend und scheidend ist das Ausgeschlossene, was sinnlich nicht sein kann, weil es in sich verrückt ist und im Grunde eine Lebensangst erzeugt, die im Kreislauf der Einverleibung ihrer zwischenmenschlichen Bezogenheit nicht nur ihre Selbstwahrnehmung, sondern ihre Wahrnehmung selbst nichtig macht. Selbstveredelung verläuft durch ihren Altruismus als hochgradige Form einer Selbstverleugnung, als höchste Form eines Egoismus, der sich als allgemeinen Notwendigkeit ausgibt und sich daurch nützlich machen will, dass damit Selbstveräußerung zum Angot wird. Sie sucht die Herstellung einer erhöhten Selbstwertigkeit im Sinne einer Güte, die sittlich im Maßstab einer Vorstellung bemessen wird. Diese entspringt wie von selbst einem gesellschaftlichen Interesse an Selbstkontrolle - besonders in Verhältnissen, worin soziale Konflikte sich nurmehr subjektiv als Verhalten (siehe Verwahrlosung) vermitteln. Sie entsteht daher zum einen in einem besonderen erzieherischen Interesse, zum anderen auch als Prinzip einer Selbstverstärkung, die sich gegen die eigene beziehungslose Selbstlosigkeit und Verwahrlosung wendet (siehe auch autoritärer Charakter). Wer über zwischenmenschliche Beziehungen bestimmen kann, weil die Menschen hierüber Gegenwärtigkeit ihrer Selbstverwirklichung erlangen müssen, dem werden seine Beziehungen auf andere Menschen auch einen Mehrwert an Selbstgefühl einbringen. Die Selbstbeziehung tritt daher jetzt als Person auf, die nötig für andere ist und durch die Macht ihrer Gegenwärtigkeit überhaupt diese vermittelt, wo sie für sich nur ausgeschlossen wären. Die Menschen selbst erfahren darin keinerlei "höhere Differenzierung" sondern sehen sich durch ihre Umstände selbst schon als höher begabt, sind zugleich aber auch von der besonderen Güte edler Persönlichkeiten abhängig. Dies taugt zum einen vor allem der Bildung solcher Persönlichkeit, die sich aus ihren kulturellen Fähigkeiten heraus bewertet weiß und beziehen will. Zum anderen ist Selbstveredelung in einer Kultur nötig, die sich selbst nicht leiden kannn, die sich also gegen ihren eigenen Unsinn und Unrat durch einen ästhetischen Willen zu bestimmen sucht. Die Selbstbehauptung einer wesentlich ästhetischen Eigensinningkeit enthält von daher einen Ekel, ein Vernichtungsinteresse gegen Fremdes, welches ihr ausschließlicher Antrieb, also der Motor der Selbstbehauptung eigener Wesentlichkeit ist, in welcher vergangenes Leben geborgen erscheinen soll (siehe Ursprungssehnsucht). Sie verkehrt das in sich Geborgene zum Wesen einer isolierten Selbstwertigkeit, die bisher nur unverwirklicht schien, und deren Unwirklichkeit sich jetzt als verheimlichtes Wesen erklärt, zum Adel eines Wesens wird, das nur durch sich bestimmt zu leben meint. Ideen werden dort zu Trieben, wo sie Einverleibung vermitteln. Und die Möglichkeit und Macht hierfür muss dem vorausgesetzt sein. Sie entsteht und bestärkt sich, wo bestimmte Lebensräume objektive Selbstgefühle als Gruppenidentitaet einer bestimmten Selbsttäuschung Identität verschaffen, wo Anreizungen der Selbstwahrnehmung zur persönlichen Wahrnehmungsidentität werden. Dort werden die durch inneren Widersprüche für sich unmöglichen Wünsche nach eigener Weltlichkeit, welche das Ziel jeder Selbstverwirklichung ist, zu einer heilen Welt der Selbstbestimmung, die nur noch durch Fremdheit bedroht erscheint - und dies um so mehr, je scheinhafter die Selbstbeziehungen darin werden (siehe auch Rassismus). Das Leben in diesem Zirkel wird von daher bodenlos und bedrohlich. Es ist ein Kampf gegen das Unheil, welches das Heilsprinzip des Selbstadels betreiben muss, denn er begründet sich aus der Notwendigkeit einer Selbstbereinigung eigener Wirklichkeit und schafft die Grundlage für eine Selbstverleugnung, welche ihre Selbsttäuschung als ästhetische Mode durchzusetzen sucht (siehe auch Ästhetik). Das Selbst wird hierdurch zum Gegenstand einer Wahrnehmung, die sich durch sich selbst heiligt. Es wird darin zum Inhalt einer heilen Welt eigener Gewohnheiten, der Eigenarten, die um sich selbst und um ihrer selbst Willen nötig geworden sind (siehe ästhetischer Wille), die heile Welt außer sich, absoluter Lebensraum. Weil die Wahrnehmung in der Selbstveredlung sich selbst verfallen ist, muss sie sich beständig selbst wahrhaben, um überhaupt mit sich einig zu sein (siehe Identität). Sie erträgt sich daher nur in der beständigen Veräußerung ihres ästhetischen Willens. ******* Menschen in dieser Notwendigkeit müssen also nicht nur die Anwesenheit anderer Menschen haben und nutzen. Sie müssen sich auch gegen sie behaupten, ihre zwischenmenschliche Beziehung durch ihre Selbstbehauptung auf andere so arrangieren, dass sie ihren Selbstwert in ihrem Sinn gestalten kann und zur Basis ihres Selbstgewinns dadurch wird, dass sich Selbstbewertung darin erübrigt, weil sie jetzt blankes Selbstgefühl ist, worin sich alle Empfindungen wie von selbst bestimmen und fortbilden. Ihre Selbstbeziehung hat daher keine Wirklichkeit mehr außer sich selbst; sie ist Wirkung durch sich, veranlasst alle Verhältnisse so zu sein, dass sie den entsprechenden Selbstwert wie von selbst empfinden. Die seelische Absicht wird zur Grundlage einer selbstwerten Wirklichkeit und die durch diese begründete wirkliche Absicht besteht aus dem seelischen Arrangement der Selbstbewertungen in solchem Verhältnis, worin sich das Selbst im Maßstab und zum Maßstab aller Beziehungen akkumuliert. Ein solches Verhältnis der Selbstverwertung, in welchem sich die Beteiligten finden und empfinden, stellt die Beteiligten unter das, was hierin erlebt wird, was als Leben darin durch seine Eindrücke Wert hat, weil es im Erleben als wertvoll anerkannt und gesucht ist. Darin wird der Selbstwert in einem Lebensverhältnis bestätigt und behauptet sich zugleich über die Gefühle, die in ihm aufgehoben sind. Da sich das Selbstwertgefühl in diesem Verhältnis als Lebensumstand akkumuliert, wird das Erleben darin zum Träger der Selbstbehauptung von Selbstwertgefühlen. Ein Mensch fühlt sich substanzialisiert als ein Selbst, als ein Wesen, das durch seine Selbstbehauptung in solchen Wahrnehmungsverhältnissn seine Selbstwertgefühle gewinnt, ausdrückt und mitteilt und sie damit auch gestaltet und selbst bestimmt. Eine Selbstbeziehung entwickelt sich überhaupt erst durch ihre vielfältigen Empfindungen, die sie durch die Selbstgefühle der Psyche als Zusammnhang ihrer Selbstbehauptungen gegründet haben. und also nur das finden können, was ihre Psyche je beeindruckt hat und ihr Gedächtnis ausfüllt. Das ist nicht der "innere Reichtum" einer irgendwie ausgefüllten Libido, wie die Psychoanalyse behauptet, sondern das Resultat vieler Einverleibungen, die ihre Selbstwahrnehmung nun aus fremden Selbstgefühlen dadurch beziehen müssen, dass sie sich gegen andere Gefühle behaupten. Doch mit der Selbstbehauptung entstehen vielerlei schlechte Gefühle, die der hierfür nötigen Selbstkontrolle entspringen und mit dem Abwehrverhalten der Psyche (siehe auch Verdrängungsmechanismus) deren wesentlichen Mangel darstellen: Darin verkehren sich ihre Empfindungen ins Gegenteil des ihr nötigen Selbstgefühls. Sie findet sich in der Behauptung ihrer Selbstgefühle verloren, also selbstverloren und findet sich in der Isolation ihrer Selbstbezogenheit ausgeschlossen und muss von daher für sich selbst ausschließlich werden. Sie muss sich hierfür aber gegen sich selbst wenden und bezichtigt sich ihres eigenen Mangels und wendet ihre Selbstkontrolle zur Kontrolle über ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, indem sie diese zu ihrer Selbstveredelung nutzt. Das Eigene der Psyche, ihre Erinnerungen im Gedächtnis ihrer Selbstgefühle steht somit unter Druck, sich dem entsprechend mitzuteilen, sich als das zu vergegenwärtigen, was auszudrücken muss, was sie mit ihren bis dahin gewohnten zwischenmenschlichen Beziehungen zu identifizieren und zu halten vermag. Um die Psyche von ihrem Entfremdungsdruck zu befreien, um das eigene Selbstgefühl zu "bereinigen", um sich aus deren fremder Kraft herauszunehmen, greift die egozentrisch bewordene Selbstbehauptung nun zu einer Bestärkung ihrer Empfindungen durch die Veredellung ihrer Inhalte. Eine Selbstbeziehung entwickelt daher ihren Narzissmus durch die Akkumulation von Selbstgefühlen, die sich aus dieser heraus durch deren Einverleibung in höhere Lebenswerte verstetigen lassen. In den zwischenmenschlichen Verhältnisen, worin die persönlichen Beziehungen ihre Egozentrik verallgemeinert haben, müssen sie sich hierfür ihre Selbstbehauptung aus einem gesteigerten Geltungsstreben einhandeln. Aber die Selbstbehauptung als solche kann keinen Selbstwert beschaffen, weil sie im Kampf um ihn eine bloße Lebensangst verwirklichen muss, den das Geltungsstreben mit sich bringt. Wenn sich dieser Wert nicht aus der Egozentrik heraussetzt, wenn er nicht ein Selbstgefühl von einem Edelmut hiergegen bildet, kehrt er sich um in einen Trieb von unbewältigbaren Minderwertigkeitsgefühlen. Indem sich aber der Edelmutige durch die Anwesenheit anderer Menschen zu bestärken weiß, indem er deren Eigenschaften sich einverleibt und sich hierdurch "belebt", entsteht ein "höheres Selbstgefühl", durch das seine Empfindungen von Gefühlen der Selbstbehauptung und ihrer Erfolge bestimmt werden. Was sie nicht selbst sein können, werden sie durch andere, deren Gegenwart sie konsumieren und in deren Gefühlen sie sich vergegenwärtigen und bespiegeln und selbst empfinden - vergegenwärtigt als Selbstgefühl durch andere, bespiegelt als Verkörperung eigener Selbstwertigkeit unter anderen. Das Resultat der egozentrischen Wahrnehmung ist in diesen Verhältnissen ein Edelmut, der sich aus dem so veredelten Selbstwert ergibt und zur Grundlage narzisstischer Beziehungen wird Selbstveredelung ist die Tätigkeit der Selbstverwertung, die in der Konkurrenz ihres Geltungsstrebens aus ihren Lebenswerten einen Edelmut bestärkt, der sie selbst adelt. Er stellt eine Bereicherung der Selbstwahrnehmung durch und in zwischenmenschlichen Verhältnissen dar, worin Geltungsbedürfnisse sich verwirklichen und ihren Selbstwert durch Einverleibung fremder Achtung akkumulieren können. Auf diesen Verhältnissen entstehen Selbstbeziehungen, die über jede Mißachtung, gegen ihren Selbstverlust gefeit sind, weil sie durch ihre Beziehung auf sich und andere eine veredelte Kultur bestimmen und als Kulturbürger ihren kulturnotwendigen Selbstzweifel in einer kulturellen Überhebung aufheben können. Jede Selbstveredelung ist ein Vorgriff auf einen Selbstwert, der sich erst in den zwischenmenschlichen Verhältnissen aus seinem Edelmut heraus entwickeln kann. Er entwickelt aus dem Unvermögen seiner bloßen Selbstbezogenheit eine bestimmte Art und Weise des Umgangs mit seinen Schwächen und Vorlieben, die sich als persönliche Eigenschaften eines Menschen feststellen lassen: als eine charakteristische Art und Weise seiner Beziehungen auf andere (siehe hierzu auch Charakter). Wo Menschen ihre Selbstwahrnehmung durch die Lebenswerte einer Kultur bestimmen, indem sie einander darin verehren, wird solche Ehre zum Träger ihres Selbstwerts, durch den sie sich veredeln und ihren Edelmut akkumulieren, indem sie in gegenseitiger Wertschätzung sich einander ihrer Kulturbürgschaft versichern (siehe auch Bürgschaft). Es ist die Grundlage eines kulturbürgerlichen Selbstgefühls, das über alle Selbstgefühle erhaben ist, weil es sich nicht aus sich, sondern aus kulturellen Werten begründet. Sich selbst kann man aber nur adeln, indem man sich auf hochwertige Bedürfnisse bezieht, deren Befriedigung durch die Umstände einer höheren Selbstwahrnehmung möglich erscheint, die also nach der Entgegenwärtigung zwischenmenschlicher Beziehungen begehren, die ihnen höhere Zustände des Gemüts und der Selbstwertigkeit dadurch beschert, dass sie sich fremde Gegenwärtigkeit aneignet, sich die Anwesenheit von Menschen in ihrem Sinne und unter ihrer Bestimmung (siehe Formbestimmung) einverleibt. Das Höhere ist hierbei also einfach nur eine durch fremde Körperlichkeit akkumulierte Selbstverwirklichung, höhere, weil fremd genährte Selbstvergegenwärtigung, also nichts wirklich neues, sondern lediglich die Form, worin das Angeeignete, das einverleibte Leben durch seine Art der Selbstvergegenwärtigung auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zurückstrahlt, denen sie entnommen ist. Ein solcher Adel entsteht wie jeder Adel nicht durch wirkliche Verhältnisse sondern durch höhere Erfüllungen, die z.B. durch den Stand der Geburt oder der Heilsgebotenheiten eines Lebensraumes, die aus dem Füllhorn höherer Wertbestimmungen in geschlossenen und von daher ausschließlichen Lebenräumen sich ergießen. Edel ist das "unbekannte höhere Wesen", das die Erfüllung eines Glaubens für den Menschen in einer "geschlossenen Gesellschaft" darstellt, der sich und sein wirkliches Leben hierdurch "vergessen" kann, dass er "hilfreich und gut" ist und der darin vor allem seine Selbstgerechtigkeit bestärkt und hierüber seine sozial Macht als Zwischenmensch entwickelt. Es geht dabei also um ein Wesen, das es nicht wirklich gibt, das aber durch Verhältnisse bestätigt und bestärkt wird, indem Kulturbürger darin durch Aneignung von entsprechenden Eigenarten und Ausdrucksweisen Anerkennung finden und hierdurch veredelt werden. So wird das Edle durch Anerkennung fremder Eigenschaften, die durch Einverleibung von Fähigkeiten anderer Menschen einem Menschen zugehörig erscheinen können, der er nicht wirklich ist, zur Substanz zwischenmenschlicher Wertigkeiten und Bewertungen. Doch was aber ist überhaupt eine solche Selbstveredelung in Wirklichkeit? Ein Selbst ist ja an und für sich schon ein Unding, weil es eine abstrakte Substanz haben muss. Es kann diese also auch nur aus einem abstrakten Sinn, aus den Einverleibungen in zwischenmenschlichen Verhältnissen beziehen, die sich als Sinnbeziehungen aus der Selbstverwertung ergeben und die Selbstwahrnehmung bestätigen und also reproduzieren. Selbstveredelung will aber das Selbst eines Menschen zudem adeln, an ihm einen zwischenmenschlichen Wert erzeugen und bestärken, der als Mehrwert der Selbstwahrnehmung ihm zumindest soweit zugute kommt, wie er hierdurch seine zwischenmenschlichen Beziehungen entwickeln und ausweiten und sich ihrer bemächtigen kann, sodass er oder sie zu einer zwischenmenschlichen Persönlichkeit wird. Allgemein ist daher Selbstveredlung die Umkehrung einer kulturellen Entwertung durch die Politisierung einer Selbstwertigkeit, wie sie im Schönen und Guten als geboten erscheinen lässt und die durch Selbstbestärkung des Eigenen sich gegen Fremdbestimmung erhebt, ohne diese aufzuheben. Durch Selbstveredlung wird damit eine Fremdbestimmung gegen sich selbst in Gang gesetzt, welche Selbstbezogenheit als Machtfaktor zur Entwicklung einer veredelten Selbstwahrnehmung einsetzt: Selbstadel. Diese Entwicklung vollzieht sich in einem Zirkel von Selbstbestimmung gegen Fremdes zu einer eigenen Art, die sich wieder nur aus dem begründet, was fremd ist und fremd bleibt, umso fremder wird, je fortgeschrittener die Selbstveredlung ist. Die eigene Art wird hierdurch zu einer Eigenart fremder Wertigkeit, die sich im Eigenen nur anwend machen kann, zum Anwesen einer sich selbst fremden Wesentichkeit wird, welche nur daraus besteht, alles Fremde herabzusetzen, es zum Übel, zum Unreinen schlechthin zu machen, die "eigene Art" (siehe auch Rassismus) zu einer eigenen Ganzheit, zu etwas Heilem bestimmt, welche Fremdheit von sich ausschliesst und sich daher hiergegen unaufhörlich erheben muss, solange diese existiert. Praktisch geschieht Selbstveredelung durch die Produktion eines Selbstgefühls, das sich in der Trennung von dessen Empfindungen als Reinheit des Fühlens zu sich selbst ästhetisch verhält. Darin veredelt sich das Eigene durch Ausschluss von Fremdem, also durch Abweisung von Anmutungen, die es der Wahrnehmung zu entziehen sucht, sich gegen sie als bereinigtes Selbstgefühl wahrmacht. Von daher ist Selbstveredelung die Grundlage eines jeden Ressentiments. Für diesen Veredelungsprozess werden die seelischen Erfahrungen, das Gedächtnis der Psyche zu einer Ästhetik von eigener Lebenswertigkeit verabsolutiert und hierdurch zu einem ausschließlich eigenen, also selbstbezüglichen Reiz. Für diesen werden Menschen in zwischenmenschlichen Verhältnissen als Attribut der Selbstwahrnehmung genutzt, also zum Medium einer reizvollen Selbstbeziehung animiert. Die Absicht solcher Beziehungen besteht darin, diese für sich einzunehmen und aufzureizen, um ihr einen Sinn zu verschaffen, den es nicht gibt, der aber als Reflexion der Selbstwahrnehmung auf diese Weise für die Bildung von Selbstwert eine Wirkung so bekommt, wie sie inszeniert wird. Das Resultat der Selbstveredelung ist ein Selbstwert, der einen Mehrwert für die Selbstwahrnehmung darstellt und von daher die Selbstbeziehung aufwertet, indem sie die Fremdbeziehung abwertet.Das kann sie nur, indem sie sich selbstlos gibt, also als Selbst durch und für andere gibt. Selbstveredelung setzt also voraus, dass die allgemeine Selbstbeziehung selbstlos geworden ist, dass sie nur noch aus der Überhebung über die Beziehung auf sich und andere fortbestehen kann. Sie ist also die einfache oder auch komplexe Negation einer Beziehung, die nur durch ihre Veredelung, durch die Substantivierung eines Adels für sich selbst exisiert, durch den sie sich gegen alle Beziehung ermächtigt, indem sie diese durch einen Selbstwert bestimmt, der sich nicht mehr bewahrheiten lässt. Selbstveredelung ist Form einer Selbstermächtigung gegen zwischenmenschliche Wirklichkeit, - im Grunde Selbstwert einer Selbstverachtung. In Verhältnissen, worin wirklicher Sinn ausgeschlossen ist und Selbstlosigkeit herrscht, entsteht von daher eine Wirklichkeit, worin Menschen nur als Rolle dieses Wirkungsinteresses bestimmt sind. Hierfür entscheidend und scheidend ist das Ausgeschlossene, was sinnlich nicht sein kann, weil es in sich verrückt ist und im Grunde eine Lebensangst erzeugt, die im Kreislauf der Einverleibung ihrer zwischenmenschlichen Bezogenheit nicht nur ihre Selbstwahrnehmung, sondern ihre Wahrnehmung selbst nichtig macht. Selbstveredelung verläuft durch ihren Altruismus als hochgradige Form einer Selbstverleugnung, als höchste Form eines Egoismus, der sich als allgemeinen Notwendigkeit ausgibt und sich daurch nützlich machen will, dass damit Selbstveräußerung zum Angot wird. Sie sucht die Herstellung einer erhöhten Selbstwertigkeit im Sinne einer Güte, die sittlich im Maßstab einer Vorstellung bemessen wird. Diese entspringt wie von selbst einem gesellschaftlichen Interesse an Selbstkontrolle - besonders in Verhältnissen, worin soziale Konflikte sich nurmehr subjektiv als Verhalten (siehe Verwahrlosung) vermitteln. Sie entsteht daher zum einen in einem besonderen erzieherischen Interesse, zum anderen auch als Prinzip einer Selbstverstärkung, die sich gegen die eigene beziehungslose Selbstlosigkeit und Verwahrlosung wendet (siehe auch autoritärer Charakter). Wer über zwischenmenschliche Beziehungen bestimmen kann, weil die Menschen hierüber Gegenwärtigkeit ihrer Selbstverwirklichung erlangen müssen, dem werden seine Beziehungen auf andere Menschen auch einen Mehrwert an Selbstgefühl einbringen. Die Selbstbeziehung tritt daher jetzt als Person auf, die nötig für andere ist und durch die Macht ihrer Gegenwärtigkeit überhaupt diese vermittelt, wo sie für sich nur ausgeschlossen wären. Die Menschen selbst erfahren darin keinerlei "höhere Differenzierung" sondern sehen sich durch ihre Umstände selbst schon als höher begabt, sind zugleich aber auch von der besonderen Güte edler Persönlichkeiten abhängig. Dies taugt zum einen vor allem der Bildung solcher Persönlichkeit, die sich aus ihren kulturellen Fähigkeiten heraus bewertet weiß und beziehen will. Zum anderen ist Selbstveredelung in einer Kultur nötig, die sich selbst nicht leiden kannn, die sich also gegen ihren eigenen Unsinn und Unrat durch einen ästhetischen Willen zu bestimmen sucht. Die Selbstbehauptung einer wesentlich ästhetischen Eigensinningkeit enthält von daher einen Ekel, ein Vernichtungsinteresse gegen Fremdes, welches ihr ausschließlicher Antrieb, also der Motor der Selbstbehauptung eigener Wesentlichkeit ist, in welcher vergangenes Leben geborgen erscheinen soll (siehe Ursprungssehnsucht). Sie verkehrt das in sich Geborgene zum Wesen einer isolierten Selbstwertigkeit, die bisher nur unverwirklicht schien, und deren Unwirklichkeit sich jetzt als verheimlichtes Wesen erklärt, zum Adel eines Wesens wird, das nur durch sich bestimmt zu leben meint. Ideen werden dort zu Trieben, wo sie Einverleibung vermitteln. Und die Möglichkeit und Macht hierfür muss dem vorausgesetzt sein. Sie entsteht und bestärkt sich, wo bestimmte Lebensräume objektive Selbstgefühle als Gruppenidentitaet einer bestimmten Selbsttäuschung Identität verschaffen, wo Anreizungen der Selbstwahrnehmung zur persönlichen Wahrnehmungsidentität werden. Dort werden die durch inneren Widersprüche für sich unmöglichen Wünsche nach eigener Weltlichkeit, welche das Ziel jeder Selbstverwirklichung ist, zu einer heilen Welt der Selbstbestimmung, die nur noch durch Fremdheit bedroht erscheint - und dies um so mehr, je scheinhafter die Selbstbeziehungen darin werden (siehe auch Rassismus). Das Leben in diesem Zirkel wird von daher bodenlos und bedrohlich. Es ist ein Kampf gegen das Unheil, welches das Heilsprinzip des Selbstadels betreiben muss, denn er begründet sich aus der Notwendigkeit einer Selbstbereinigung eigener Wirklichkeit und schafft die Grundlage für eine Selbstverleugnung, welche ihre Selbsttäuschung als ästhetische Mode durchzusetzen sucht (siehe auch Ästhetik). Das Selbst wird hierdurch zum Gegenstand einer Wahrnehmung, die sich durch sich selbst heiligt. Es wird darin zum Inhalt einer heilen Welt eigener Gewohnheiten, der Eigenarten, die um sich selbst und um ihrer selbst Willen nötig geworden sind (siehe ästhetischer Wille), die heile Welt außer sich, absoluter Lebensraum. Weil die Wahrnehmung in der Selbstveredlung sich selbst verfallen ist, muss sie sich beständig selbst wahrhaben, um überhaupt mit sich einig zu sein (siehe Identität). Sie erträgt sich daher nur in der beständigen Veräußerung ihres ästhetischen Willens. |
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