Selbstvergegenständlichung ist zum einen das gegenständlich werden eigener Wahrheit, die Verwirklichung eigener Tätigkeit, Veräußerung seiner selbst, seiner Sinne, Eigenschaften und Fähigkeiten: Sinnbildung. Aber in Beziehung auf sich selbst als Produktion seiner selbst ist dies vor allem Selbstverwertung. Selbstverwertung ist der Prozess einer Selbstvergegenständlichung. In einer Welt, worin die Menschen sich nicht gegenständlich verhalten, weil sie weder einen gesellschaftlichen Gegenstand haben, noch sich auf einen gegenständlichen Menschen beziehen können, haben sie im Grunde nur noch sich selbst als Gegenstand ihres Lebens. Aber menschliches Leben äußert sich nicht im Verhalten zu sich selbst, weil es nur geäußert ist, wenn es auch außer sich existiert. Werden Menschen sich selbst zu einem äußeren Gegenstand (siehe hierzu auch Äußerlichkit), so machen sie sich zum Material ihres Lebens, zum Gegenstand ihres Erlebens. Und so erzeugen sie schon durch ihre bloße Anwesenheit sich in objektiver Form, machen sie ihre Sinne für sich gegenständlich, indem sie diese selbst vergegenständlichen und sich in ihnen objektivieren. Sie betreiben damit einen Widersinn in sich, eine Abstraktion eigener Sinnlichkeit, also die Abstraktion des Sinns, den Menschen für ihren Gegenstand haben, mit dem sie sich jetzt zugleich entgegegständlichen. Es ist ein abstrakt menschlicher Sinn, der dann in ihrer Wahrnehmung selbst entsteht und diese zu eigentümlicher Selbstwahrnehmung bestimmt. Sie erfahren ihr Leben durch ihr Erleben lebenswert und erlangen damit für sich einen Selbstwert des Erlebens, in dem sie sich fühlen und als das empfinden, was sie für sich selbst sind. In dieser Veräußerung sind sie sich selbst objektiv und damit zugleich für sich minderwertig, müssen also Wert für sich finden und bilden, um ein Gefühl für sich selbst, ein Selbstgefühl zu haben. | ![]() |