"Das für sich abstrahierte und fixierte Selbst ist der Mensch als abstrakter Egoist, der in seine reine Abstraktion zum Denken erhobne Egoismus." (MEW 40, S. 575) Im Vakuum abwesender Selbstachtung ziehen Gefühle sich durch die Art und Weise ihrer Selbstdarstellung an und stoßen sich ab, wo Menschen einen im allgemeinen fremden Eindruck machen, sich daher in Wahrheit auch minderwertig fühlen. Im allgemeinen Verhältnis der Minderwertigkeitsgefühle beziehen sich die Menschen auf einander über einen Selbstwert, den sie durch ihre Selbstwahrnehmung als Erfolg aus ihrer Selbstdarstellung erwerben, durch die sie sich selbst so empfinden, wie sie sich darin einfinden. So entbehrt jedes ihrer Gefühle seine Wahrnehmungsidentität. Es kann nicht das sein, was es im Einzelnen für sich und durch sich ist. Ganz im Gegenteil: Die zwischenmenschlichen Verhältnisse verlangen danach, was für ein allen gemeines Selbstgefühl nötig ist. Selbstwahrnehmung ist ein widersinniger Begriff. Für sich verdoppelt er die eigene Wahrnehmung außer sich und erscheint sich daher als objektive Wahrnehmung, als eigentliche Wahrheit der Selbstwahrnehmung (siehe Eigentlichkeit). Selbstwahrnehmung ist die Wahrnehmung einer Selbstbeziehung, die ihren Inhalt aus ihrer Form für sich nimmmt, die also das für wahr hernimmt, wodurch sie ihre Empfindung für sich verdoppelt, im Grunde das verstehen will, was sie aus ihrem abstrakt gebliebenen Verstand schon kennt. Dem ist eine Selbstempfindung unterstellt, die aus der Wahrnehmung ihrer eigenen Bewegung, aus ihrer Motion, ihren Selbstwert aus ihrem Lebensgefühl als ihre Emotion bezieht, der eine mangelhafte Selbstachtung durch eigene Wahrnehmung gegen andere ersetzt. Im Grunde beruht sie schon durch sich selbst, durch ihre eigene Tätigkeit auf einem hermeneutischen Zirkel, worin die Tatsächlichkeit ihrer Eindrücke für sich ausgedrückt werden, um sie für sich zu bestärken, bzw. sich durch eine für sich genommene Wahrheit gegen fremd erscheinende Lebensweisen zu erwehren und sich in ihrer Selbstbezogenheit durch zwischenmenschliche Beziehungen zu totalisieren, alles auf sich zu bauen, einem Ego, das Nichts und zugleich Alles ist, indem es alle Sachen gesellschaftlich für nichtig und als ausschließliches Eigentum eines jeweils in seiner Einzigartigkkeit isolierten Individuums hält. Als Kritik hieran war der naive Anarchismus des Max Stirner entstanden: "Was soll nicht alles meine Sache sein! Vor allem die gute Sache, dann die Sache Gottes, die Sache der Menschheit, der Wahrheit, der Freiheit, der Humanität, der Gerechtigkeit; ferner die Sache meines Volkes, meines Fürsten, meines Vaterlandes; endlich gar die Sache des Geistes und tausend andere Sachen. Nur meine Sache soll niemals meine Sache sein. »Pfui über den Egoisten, der nur an sich denkt!« Sehen wir denn zu, wie diejenigen es mit ihrer Sache machen, für deren Sache wir arbeiten, uns hingeben und begeistern sollen. (Max Stirner, Oktober 1844: Der Einzige und sein Eigentum) Die Hegelsche Geschichtsphilosophie ist daher im Grunde nur eine Selbstwahrnehmung, eine weitere idealistische Interpretation einer Geschichte die aus allem das gereinigte Subjekt seiner Geschichtsauffassung hervorkehrt, das noch heute bei vielen Intellektuellen als das Objekt ihrer Subjektkritik herhalten muss (siehe hierzu Theodor Wiesengrund Adorno). Und daran ist wohl letztlich auch die gesamte moderne Linke gescheitert, der jeglicher Strukturalismus genügte, um dieses "Subjekt" hinter jedem Zweck zu befinden oder oft auch einfach nur erfand (siehe hierzu auch reaktionärer Marxismus). Auch die deutsche Arbeiterbewegung ist schließlich daran gescheitert, dass jeder Kapitalist für alles herhalten sollte, was die Arbeiter nicht besitzen konnten, was also aus einem bloßen Neid auf das Bestehende entsprungen war und der Kapitalismus selbst nur noch monetär aus dem Anspruch auf Verteilungsgerechtigkeit der Geldmengen zu "erklären" und begreifen wäre. Doch diese Logik stand schließlich auch in der Konsequenz der bisherigen deutschen Geschichtsschreibung. "Die Hegelsche Geschichtsphilosophie ist die letzte, auf ihren "reinsten Ausdruck" gebrachte Konsequenz dieser gesamten Deutschen Geschichtschreibung, in der es sich nicht um wirkliche, nicht einmal um politische Interessen, sondern um reine Gedanken handelt, die dann auch dem heiligen Bruno als eine Reihe von "Gedanken" erscheinen muß, von denen einer den andren auffrißt und in dem "Selbstbewußtsein" schließlich untergeht, und noch konsequenter dem heiligen Max Stirner, der von der ganzen wirklichen Geschichte nichts weiß, dieser historische Verlauf als eine bloße "Ritter"-, Räuber- und Gespenstergeschichte erscheinen mußte, vor deren Visionen er sich natürlich nur durch die "Heillosigkeit" zu retten weiß."(MEW 3, S. 39 f). So hatte sich in der Arbeiterbewegung der Egoismus der Bewahrung des privaten Besitzstands unter den Bedingungen bewahrt und war somit für dei existenziellen Konkurrenzen in einer Waren produzierenden Gesellschaft lediglich eine Reflexion ihrer objektiven Beschränktheit. Aber die Selbstwahrnehmung ist durchaus in der Lage, sich darüber hinaus in der Kultur zwischenmenschlicher Beziehungen gesellschaftlich zu verhalten und zu gestalten. Darin verkörpern sich die Empfindungen der Menschen in ihren Gefühlen so, wie sie in ihre Selbstwahrnehmung unter den Bedingungen ihrer persönlichen Sinnbildung als ihr Selbstgefühl eingegangen sind. Eine Wahrnehmung, die zwischen ihrem Empfinden und ihrem Fühlen getrennt ist und daher sich nicht wahr finden kann, also in einer nur unheilvollen Selbstwahrnehmung aufgeht, verlangt dem Gefühl einer ganzen Wahrheit in und durch sich selbst, nach einem Heil für sich. Sie ist getrieben, sich durch sich selbst zu bewahrheiten, eine ästhetische Form für sich zu finden, um darin auch für sich sein und bleiben zu können. Die Eindrücke, die sie wahrhat, kann sie daher auch nur gebrochen ausdrücken, eine abgebrochene Wahrheit als Kultur ihrer Selbstwahrnehmung leben (siehe hierzu auch ästhetischer Wille) Selbstwahrnehmung bliebe allerdings auch widersinnig, wenn es sie wirklich, in ihrer Wirklichkeit als Wahrnehmung ihrer Selbst geben würde. Im Spiegel würde ja nur ein Bild erscheinen, in dem zu sehen ist, was es so an ihr zu betrachten gibt, wie es erscheinen kann oder auch nur erscheinen soll. Aber Selbstwahrnehmung ist ein Verhältis zu sich als Wahrheit für sich, für den Wahrnehmenden, der ausschließlich sich selbst wahrhat. Diese Wahrheit setzt einen Zwiespalt voraus, eine Trennung zwischen dem, was man als Empfindung für wahr nimmt, und dem, was man für sich im Gefühl dazu hat, was man also in dem verfügt, zusammenfügt, was man als Wahrheit (siehe Identität) für sich und von sich selbst nimmt. Selbstwahrnehmung fügt aso etwas Entzweites durch sich zusammen, die Empfindung, die außer sich einer vereinzelten Existenz entspricht, und dem Gefühl, durch das ein Individuum seine Erfahrungen von und mit sich selbst zusammenfasst. Wo das einzelne Erleben sich nicht im ganzen Leben eines Menschen im Allgemeinen seiner Lebensverhältnisse wieder finden, empfinden und erkennen kann, reduziert sich die Wahrnehmung auf Selbstwahrnehmung. Darin fügt sich etwas Entzweites durch das wahrnehmende Subjekt, also durch sich selbst zusammen: die Empfindung, die einem Leben außer sich als Wahrheit einer isolierten, vereinzelten Existenz entspricht, und das Gefühl, durch das ein Individuum seine Erfahrungen von und mit sich selbst zusammenfasst. Während jede Empfindung durch ihre sinnliche Gewissheit eine unmittelbare Beziehung zu ihrem Gegenstand erkennt, durch den sie objektiv so bewirkt ist wie sie darin aufgegangen ist, verhalten sich Gefühle subjektiv als Formen der Empfindungen im objektiven Raum ihrer Entstehung, aus den Empfindungen ihres Daseins. Aber Wahrnehmung nimmt immer nur für wahr, was sie wahrhat. Nötig hierzu ist, dass sie sich hiervon unterscheiden kann und zugleich in ihrem Gegenstand ihr Leben findet, befindet und beachtet, und also Achtung für sich in dem findet, was sie erkennt. Von daher ist die Selbstachtung die Bedingung einer jeden Erkenntnis. Wo sie missachtet wird, wo Menschen keine Gegenwärtigkeit für sich finden, wird Wahrnehmung ohnmächtig und auf sich selbst verworfen (siehe auch tote Wahrnehmung). In ihrer Selbstwahrnehmung verlieren sie ihren wirklichen Gegenstand und verwirklichen sich in einer Selbstbeziehung zwischen den Menschen, die ein Geltungsstreben nötig hat, um sich selbst in ihren Beziehungen zu verwerten, indem sie Selbstwert erlangen kann (siehe hierzu zwischenmenschliche Beziehung). In Gemeinschaften, in denen Geldbesitz - Geld als Kaufmittel - das wesentliches gesellschaftliches Verhältnis der Menschen ist, da ist ihre sachliche Beziehung allgemein gleichgeltend, gleichgültig gegen ihre Entstehung. So wird hier auch die Sinnbildung der Menschen durch ihre verselbständigte Kultur in der Getrenntheit von ihrem gesellschaftlich tätigen Sinn für sich bestimmt. Weil sie sich darin nicht über ihre gegenständliche Tätigkeit, ihre Arbeit mitteilen und vermitteln, besteht ihre Beziehung nur zwischen ihnen in ihrer Zwischenmenschlichkeit, in der sie ausschließlich selbst als unmittelbarer das Material wie auch der Gegenstand ihrer Wahrnehmung für einander, für sich und unter sich erscheinen, als Menschen, die für einander da sein müssen, um ihr Leben als Mensch erkennen zu können, um sich als Mensch zu finden, sich durch andere also als Mensch zu empfinden (siehe auch Selbstentfremdung). Die Selbstgewissheit des Menschen, der durch Geldbesitz existiert, bewegt sich zwischen Empfindung und Gefühl, zwischen dem, was er wahr findet und dem, was er wahr hat. In zwischenmenschlichen Beziehungen erscheint ihm die Wahrheit seiner Existenz innerlich, als Gefühl, das er durch seine Beziehungen zu sich hat: Er existiert allgemein in der Beziehung auf andere und lebt darin vor allem durch sich. In der Empfindung findet er sich in anderen und durch andere. Er findet sich, wie er sich darin fühlt und was sein Befinden ausmacht. Es steht im ständigen Wechsel, der wie zufälliges Finden und Befinden erscheint, das er lediglich im Gefühl von sich weiß. Das Leben ist hierdurch wie eine grundsätzliche Ungewissheit bestimmt, die sich nur in der Selbstwahrnehmung aufhebt. Zwischen seinen Empfindungen und Gefühlen besteht eine Trennung, in der das Werden eigener Wahrheit, die Identität seiner Wahrnehmungen verläuft. Indem ein Mensch in seiner Selbstwahrnehmung auch wirklich wahrnimmt, was er durch sich mit anderen wahrhat, hat er darin als seine einzige Selbstgewissheit, dass er wahrnimmt, was er durch andere für sich ist. Solche Selbstgewissheit steht damit aber in einem Widerspruch. Wahrheit lässt sich nicht wahrnehmen und was man wahr hat, ist dem äußerlich und kann nicht für sich wahr sein: Das sich finden in anderen und das Befinden durch andere ist lediglich wahr im Selbstgefühl jenseits aller wirklichen und zwischenmenschlichen Verhältnisse. Begründet sich ein Mensch hierdurch, so hat er seine Wahrheit als seine Allgemeinheit im Ausschluss von allen Wahrnehmungen. Er ist sich darin so allgemein, wie er sich in der Wahrnehmung mit anderen gemein geworden ist, wie er sich also in der wahrnehmenden Beziehung seiner selbst als Mensch gewiss geworden ist. Im Selbstgefühl ist daher aller Selbstzweifel darin aufgehoben, was die Wahrnehmung durch ihre Selbstgefühle sich vergewissert. Und das ist ein Gewissen, das vor allem durch andere Menschen in zwischenmenschlichen Verhältnissen begründet ist. Da das Selbstgefühl die Allgemeinheit und den Umfang solcher Selbsterfahrung im einzelnen Menschen verkörpert, ist es die subtilste Wahrheit seiner Existenz im und durch Geldbesitz, welcher den Umfang, den Raum der Selbsterfahrbarkeit bestimmt – nicht als Geldquantum, sondern als Lebenszusammenhang der Menschen. Je geschlossener dieser durch Geld bestimmt ist, desto vollständiger ist die Selbstwahrnehmung darin auch die Wahrnehmung von denen, die nicht unmittelbar Geld besitzen. Es ist die Selbstwahrnehmung einer Gesellschaft des Geldes. Die Negativverwertung des fiktiven Kapitals (siehe auch Feudalkapital) entwertet nicht nur die Arbeit der Menschen, sondern macht die Menschen selbst hiergegen ohnmächtig, so dass sie in den realwirtschaftlichen Beziehungen ihre Selbstachtung zunehmend aufgeben müssen. Daher beziehen sie ihr Selbsbewusstsein als Mensch immer mehr aus den unmittelbaren Verhältnissen der Menschen jenseits der wirtschaftlichen Reproduktionsform der produktiven Arbeit aus dem, wie sie sich wahrnehmen und wertschätzen (siehe hierzu auch Selbstwert). Selbstwahrnehmung ist eine Wahrnehmung in den zwischenmenschlichen Verhältnissen der Selbstbeziehung, worin sich die Menschen nicht durch ihre Gegenstände als Sache ihres Lebens (siehe auch Lebensbedingung) wahrhaben, sich nicht erkennen können, weil sie sich in ihren persönlichen Lebensverhältnissen nicht gegenständlich finden und empfinden können. Ihre Empfindung reduziert sich auf das, was sie von sich durch andere Menschen in ein und derselben Beziehung als ihre Welt, als einen Echoraum ihrer Selbstverwertungwahrhaben. Ihre Selbstempfindung ist darin das Finden einer Selbstwahrnehmung in der Gemeinschaft von Selbstwahrnehmungen, welche die eigene Wahrnehmung in der daraus bestimmten Lebenswelt der Selbstbeziehungen bestärken und sich hierdurch vor allem in ihrer Selbstbezognheit verallgemeinern. Eine Selbstbeziehung an sich ist ein Widersinn, ein Unding der Selbstwahrnehmung. Wo ein Mensch der Stoff seiner Beziehung auf sch selbst bliebe, so wäre er nichts, nicht wirklich da. Selbstbeziehung kann nur durch eine Beziehung auf sich durch andere sein, durch die Einverleibung der Anwesenheit von Menschen, deren Gegenwärtigkeit konsumiert wird, die also in einer zwischenmenschlichen Beziehung entgegenwärtigt werden, die leibhaftig zur Nutzung der Selbstwahrnehmung verfügbar sind. Eine Einverleibung setzt eine ohnmächtige Wahrnehmung voraus, die ihren Sinn nur in der Äußerlichkeit ihrer Beziehung, in der Tatsache zwischenmenschlicher Verhältnisse finden und empfinden kann, in der Tatsache zwischenmenschlicher Verhältnisse finden und empfinden kann. Es ist die Lebensform einer abstrakten Sinnlichkeit, die Vereinigung fremder mit eigener Körperlichkeit, wodurch die Selbstwahrnehmung durch deren Konsum bestärkt und zugleich abhängig, Subjekt wie Objekt in einem, also zu einm objektivn Subjekt wird. Die sinnliche Gewissheit, die über dessen Empfindungen wahrgehabt und wahrgenommen wird, ist immer nur so objektiv wie subjektiiv, kann also auch nur so sinnlich sein, wie die Gegenstände der Wahrnehmung im Lauf ihrer Erfahrung ihre Beziehung im wahrnehmenden Subjekt wahr gemacht und einverleibt haben, - eben so, wie dieses seine Empfindungen in seinen Gefühlen als deren Gewissheit von dem, was sie wahr hatten zusammenfindet. In der Gegenständlichkeit kann in Wahrheit aber nur ein andere Sein, die Form von anderem seiner selbst erkannt und angeeignet werden (siehe hierzu auch Einverleibung). Wo Menschen sich andere Menschen zu ihrem bloßen Wahrnehmungsgenstand machen, da machen sie ihre Empfindung sich äußerlich, die Form ihrer Beziehung zu ihrem Inhalt (siehe hierzu auch schlechte Negation). So suchen sie sich in einer Identität mit ihrem Sinn für andere, der nur ihr Sinn für sich sein kann und sich darin gegen ihre wahre Beziehung verkehrt, Selbstwahrnehmung ist eigentlich ein widersinniger Begriff, denn wie kann ich mich selbst wahrnehmen, ohne mich dabei zwangsläufig über mich zu täuschen? Wie kann ich eine Wahrheit in mir sehen, wenn meine Organe hierfür selbst dies sind, was sie für wahr nehmen. Die Selbstwahrnehmung könnte bestenfalls eine Beschreibung meiner selbst ohne Wahrheit, ein Bild von mir als Selbstbild sein, in welchem ich meinen Empfindungen nachgehe und meinen Gefühlen nachhänge, wie ich sie eben gerade erinnere. Darin lässt sich aber keine Wahrheit über das erkunden, welche Erfahrungen es waren, die meine Empfindungen begründet hatten, weil sie in diesem Selbstbild nur gefühlt, also als Gefühle erinnert werden können. Dennoch verbleibt die Wahrnehmung auf dem Niveau der Selbstwahrnehmung, wo keine gesellschaftliche Wirklichkeit mehr existiert, wo gesellschaftliche Lebenszusammenhänge nur noch in zufällig scheinenden Ereignissen auftreten (siehe auch Eventkultur) und in unendlich vielen Beziehungen erlebt, und von daher von jedem Indiividuum auch nur noch in unendlich vielen Beziehungen empfunden werden können, also keine bestimmten Empfindung.mehr kennen (siehe Kenntnis) und sich in der Selbstempfindung ihrer Selbstbeziehung erschöpfen. Gefühle bilden sich aus Empfindungen. Während aber die gegenständliche Wahrnehmung nach der Erkennntnis von dem sucht - bzw. nicht suchen kann - was sie darin wahr hat, nicht durch ihrem Gegenstand findet und für sich als wahr empfindet, was darin also zweifelsfrei von ihr und für sie gewiss wäre, strebt die Selbstwahrnehmung nach einem Gefühl für sich, das sich in ihren Empfindungen behaupten und durchsetzen kann. Es bleibt ihr ein ästhetischer Wille, sich selbst in dem Gefühl wahr zu haben, in welchem sie sich findet (siehe Selbstgefühl), worin sie sich also selbst empfindet. Und damit wird die Folge von Empfindung und Gefühl auf den Kopf gestellt, gerade umgekehrt, weil die Empfindung das Gefühl ästhetisch auszufüllen hat, dass es Selbstgefühl werden kann, dass es einen Selbstwert der zwischenmenschlichen Wahrnehmung einbringt und bereichert, um für sich selbst in einer Welt Sinn zu machen, den es in ihr nicht finden, nicht empfinden kann. Menschen in zwischenmenschliche Verhältnissen, in denen die Selbstwahrnehmung bestimmend ist, beziehen ihren jeweiligen Selbstwert aus dem Selbstgefühl, das sie aus ihren Erlebnissen mit anderen Menschen gewinnen, durch die Empfindungen, die sie hierbei mit ihnen teilen und den Eindruck, den sie auf andere machen. Was daran objektiv ist, bleibt sich gleich, was aber in ihrer subjektiven Verbindung an Gefühlen ensteht, macht die Besonderheit der Menschen aus. Hieraus beziehen sie ihre ganz persönliche Selbstwahrnehmung, in der sich ihre Wahrnehmungen überhaupt so zusammenfinden, wie sie diese auf sich beziehen können. Und dadurch befinden sie sich in einer zwischenmenschlichen Selbstbehauptung, in der sie die innere Wirklichkeit ihrer Wahrnehmung empfinden und sich ganz im Gegensatz zu den objektiven Ereignissen in den Reizen ihres Erlebens selbst verwirklicht sehen (siehe auch Selbstverwirklichung). In der Selbstwahrnehmung wird der Gegenstand der Wahrnehmung als Form einer Selbstbezüglichkeit wesentlich und ersetzt den Inhalt mit der Form einer zwischenmenschlichen Beziehung. Sie ist die Wahrnehmung eigener Integrität, Aufmerksamkeit für die Gefühle, die in der Form von Empfindungen von sich selbst aufgefasst werden. Von daher steht sie notwendig auf die eigene Verfassung bezogen, also im Einklang mit dem, was man von sich wahrhat, z.B. als Geschichte eigner Erfahrung, Erinnerung, Gedächtnis. Hierbei wird zum Gegenstand der Wahrnehmung, was sie selbst ausmacht, was sie außer sich und doch durch sich ist und ihn zu einem Beispiel ihrer Selbstbezogenheit herabsetzt. Von daher ist Selbstwahrnehmung die Wahrnehmung subjektiver Gegenständlichkeit, Gefühl dessen, was man durch sich selbst alleine wahrhat und empfindet - eine in sich verkehrte Wahrnehmung und Grundlage ihrer Selbsttäuschungen. Denn dieses selbstbezogene Außer-Sich-Sein unterstellt auch äußere Wirkung, also Sinn und Wahrheit einer Äußerlichkeit, welche die Wahrnehmung hat, wenn sie sich auf sich selbst bezieht. Und das sind die Reflexionen zwischenmenschlicher Beziehungen der Selbstbeziehung. Praktisch macht Selbstwahrnehmung der Menschen in zwischenmenschlichen Verhältnisen ihre Erkenntnisse von einander zur Lebensform füreinander, schließlich zur bloßen Gewohnheit ihrer Kenntnisse von dem, was sie außer sich wahrhaben. Darin bilden sich Gefühle aus, mit der sie sich wechselseitig beseelen und ihre Sinne austauschen, während die Menschen durch einen Sinn ihrer Gegenstände existieren, der darin vorausgesetzt und zugleich ausgeschlossen ist, als vorausgesetzte Tätigkeit lediglich die Existenzform dieser Verhältnisse bewahrt und daher für die Wahrnehmung formbestimmend ist. Und in der Trennung von ihrer Entstehung und Empfindung erscheint die Wahrnehmung daher untätig. Wiewohl die Menschen darin sinnlich sind, gehen sie in der Absehung von ihrem wirklichen Sinn auf (siehe Abstraktion). In der Wahrnehmung verwirklicht sich die aufgehobene Tätigkeit als Negation ihrer Erkenntnis: Als Selbstbestätigung, in der sich ein Sinn für sich verwirklicht, der für das, was er wahrhat unsinnig ist. In ihren Selbstgefühlen entäußern die Menschen die Sinnlichkeit ihrer Erkenntnis zu einem gemeinen Sinn, durch den sie füreinander sinnlich sind. Hierdurch haben sie eine Sinnesgemeinschaft außer sich als abstrakten Sinn und sich als äußers Mittel ihres Verhältnisses in der Anwesenheit ihrer Sinne. Ihr seelisches Verhältnis entwickelt dieses gegen die Wahrheit ihres Erkenntnisprozesses. Von da her steht deren Sinn im Gegensatz zu jeder seelischen Absicht, die sich seiner als Psyche bedient und ihn vernutzt (siehe auch Einverleibung). Selbstwahrnehmung ist daher genauer genommen die Wahrnehmung selbstbezüglicher Wirklichkeit in einer an und für sich zirkulären Wahrheit seiner selbst, ein subjektiver Zirkel. Was Menschen von sich wahrnehmen ist nicht wirklich gegenständlich, sondern ist nur zwischen dem Menschsein, in zwischenmenschlichen Verhältnissen objektiv. Was Menschen füreinander sind, erscheint an ihnen selbst als Gefühl gegenständlich, als objektives Gefühl. Von daher entfaltet sich in der Selbstwahrnehmung die Realabstraktion der bürgerlichen Kultur, der abstrakt menschliche Sinn als Sinneswelt der Bürger in der Beziehungsform von Selbstwahrnehmungen, in zwischenmenschlichen Beziehungen. Darin werden die einzelnen Empfindungen ihrer zwischenmenschlichen Bezogenheiten als Gefühle ihrer Selbstwahrnehmung vergesellschaftet. Was sie zwischen den Menschen finden und empfinden objektiviert sich daher in ihren Selbstgefühlen, geht nur als Gefühl von sich und für sich gesellschaftich auf. Mangels einer gesellschaftlichen Gegenständlichkeit ihrer Lebensäußerungen muss in solchen Verhältnissen notwendig von den einzelnen Wirklichkeiten der vielfältigen Empfindungen abgesehen (siehe auch Absicht) werden, sodass sie lediglich durch die Tatsachen ihre Menschseins verbunden sind. Was das Gemeinschaftliche ihrer Beziehungen ist, das ist der Sinn, den sie für sich finden, wenn sie von ihren einzelnen Empfindungen absehen, wenn und weil sie ihre Selbstwahrehmungen nur durch ihre abstrakte Allgemeinheit bewahrheiten könnn (siehe hierzu Wahrheit). Was sich in ihren geselschaftlichen Wahrnehmngen daher auch nur allgemein durchsetzen kann ist die abstrakte Form, der bloße Körper allgemein menschlicher Sinnlichkeit, das Dasein abstrakt menschlicher Sinne, das im Begriff einer zwischenmenschlichen Wirklichkeit angelegt ist und als Begriffssubstanz dieser Kultur ihre allgemeine Entsinnlichung betreibt und mit zunehmender Dichte ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen (siehe auch Begriffsgröße) deren Sinn abtötet (siehe auch tote Wahrnehmung). | ![]() |