"Erst durch den gegenständlich entfalteten Reichtum des menschlichen Wesens wird der Reichtum der subjektiven menschlichen Sinnlichkeit, wird ein musikalisches Ohr, ein Auge für die Schönheit der Form, kurz, werden erst menschlicher Genüsse fähige Sinne, Sinne, welche als menschliche Wesenskräfte sich bestätigen, teils erst ausgebildet, teils erst erzeugt. Denn nicht nur die 5 Sinne, sondern auch die sogenannten geistigen Sinne, die praktischen Sinne (Wille, Liebe etc.), mit einem Wort der menschliche Sinn, die Menschlichkeit der Sinne wird erst durch das Dasein seines Gegenstandes, durch die vermenschlichte Natur. Die Bildung der 5 Sinne ist eine Arbeit der ganzen bisherigen Weltgeschichte." (MEW 40 S. 541f). Es ist unsinnig, der Sinnbildung einen Sinn des Lebens vorauszusetzen (siehe Mattin Heidegger mit seiner "Frage nach dem Sinn des Seins"). Die Bildung von Sinn entsteht durch die stoffliche Aneignung und Verwirklichung seiner Natur, durch die Art und Weise der Tätigkeit, der die Menschen nachgehen und wodurch sie ihre Bedürfnisse befriedigen und erneuern, wodurch sie ihren Stoffwechsel durch die Entwicklung ihrer Sinne fortentwickeln und betreiben, sich an ihrem Leben selbst bereichern (siehe auch Reichtum). Nicht als vereinzeltes Wesen, nicht durch bloße Monaden kann dies gelingen. Sinnbildung ist immer das Produkt eines Gattungswesens und für die Menschen ein Prozess ihrer gesellschaftlichen Beziehungen, die Geschichte, wodurch sie ihren Sinn für sich und ihre Gegenstände entwickeln und mit der Geschichte ihrer Naturmächtigkeit ausbilden (siehe hierzu historischer Materialismus). Jede Bildung ist ein Akt der Gestaltung einer Kultur innerhalb der Anforderungen ihrer Zivilisation. Menschen machen Bilder und Bilder machen Menschen, indem sie ihnen Sinn geben und sich durch diesen mitteilen und gesellschaftlich vermitteln. Bilder nehmen Menschen wahr, indem sie ihren Sinn für sich und durch Andere über sich erfahren und sich in ihren Empfindungen mitteilen. Indem sie diesen gesellschaftlich in ihren Wahrnehmungen als das vermitteln, was sie als wahr für sich fühlen (siehe auch Wahrnehmungsidentität). Bilder sind als Gestaltung ihrer Gefühle sowohl wirklich wie auch Einbildung ihrer Stimmungen. Das Produkt der Bilder ist eine Sinnbildung als Bildung vieler Eigenschaften, worin die Empfindungen auf ihre Gefühle bezogen sind, die sich durch die darin bestimmten Fähigkeiten in dem bewähren sollen worin sie sich verhalten und also auch reflektieren. Darin vereinen sie ihre Subjektivität als Anschauung und Sehnsucht, als eine Lebenswelt ihrer Gefühle, ganz gleich wie deren Lebensverhältnisse in Wirklichkeit sind. Wahrheit kann man nicht einfach nehmen und auch nicht geben (siehe hierzu Phänomenologie). Die Phänomene ihrer Wirklichkeit sind zwar menschlich determiniert, können aber für Menschen nicht außer sich, nicht einfach objektiv, nicht durch sich selbst wahr sein (siehe hierzu Ontologie). Die Wahrnehmung ihrer Produkte als Vergegenständlichung ihres Lebens ist die einzige Gewissheit, wie sie sich für den Menschen wahrmachen und anfühlen und durch ihre Gegenständlichkeit geschichtlich wird (siehe historischer Materialismus). Es entsteht mit ihrer Produktion aber nicht unbedingt nur ein Zeugnis für die Gewissheit von Gegebenheiten ihrer Wahrnehmung, das ihre Erzeugung schon verursacht hat und darin ihre Wirklichkeit empfindet. Erst aus ihrer Wahrnehmung wird Kultur, denn sie findet darin ihren Sinn außer sich als Form für sich, als Dasein einer bestimmten Art und Weise der Zivilisation, wie sie durch die Äußerung der Bedürfnisse, durch das Verlangen nach einem ihnen entsprechenden Gegenstand geworden ist, wie sie durch die Art und Weise ihrer Verwirklichung aber auch getäuscht werden kann. Mit der Arbeit an ihrer Herstellung verändert sich nämlich nicht nur das Produkt, sondern auch das Bedürfnis der Menschen, das ihrem Sinn gefolgt war. Wo die Nahrung, die Kommunikations- und Verkehrsmittel differenziert oder auch durch neuere Erfindungen aufgehoben wurden, kann nichts bleiben, was es war, ganz gleich, ob es besser, schöner, funktioneller oder auch schlechter, hässlicher oder disfunktionaler ist. "Die Weise, in der die Menschen ihre Lebensmittel produzieren, hängt zunächst von der Beschaffenheit der vorgefundenen und zu reproduzierenden Lebensmittel selbst ab. Diese Weise der Produktion ist nicht bloß nach der Seite hin zu betrachten, daß sie die Reproduktion der physischen Existenz der Individuen ist. Sie ist vielmehr schon eine bestimmte Art der Tätigkeit dieser Individuen, eine bestimmte Art, ihr Leben zu äußern, eine bestimmte Lebensweise derselben. Wie die Individuen ihr Leben äußern, so sind sie. Was sie sind, fällt also zusammen mit ihrer Produktion, sowohl damit, was sie produzieren, als auch damit, wie sie produzieren. Was die Individuen also sind, das hängt ab von den materiellen Bedingungen ihrer Produktion." (MEW 3, S. 21). Das Bedürfnis ist zu einem notwendigen Verlangen geworden, wodurch die Welt anders und das Verlangen nach ihrem sein anderes geworden war. Das Verlangen entspricht dem Verhältnis der Bedürfnisse zu ihren Produkten. Wo aus ihren organischen Verhältnissen eine entsprechende Infrastruktur entwickelt ist, wirken sie als Kultur auf die Menschen zurück und entwickeln aus ihrer gesellschaftlichen Erneuerung neue Bedürfnisse, so wie diese durch den Prozess ihrer stofflichen Verwirklichung zu einem gesellschaftlich erneuerten Stoff wurden, ihre Verstofflichung. durch dessen Einverleibung nach der Veräußerung ihres gegenständlichen Daseins für Menschen verändert worden war. Von daher war es etwas Anderes außer sich geworden (siehe auch Anderssein), das anders empfunden wird, als es zuvor zu finden war, wo es noch Gewohnheit war. Im gegenständlichen Sinn ihrer Empfindungen erkennen die Menschen nun ihre vergangene Wirklichkeit als Sinn ihrer Gegenwart in einem erneuerten gesellschaftlichen Zusammenhang, weil darin in ihnen das Gefühl ihrer Äußerung vergegenwärtigt ist, das, was die Eigenschaft ihrer Bedürfnisse, zu ihren Fähigkeiten entwickelt hat zu dem, was sie von sich durch ihre Arbeit dem Stoff beigegeben haben. "Die Produktion liefert dem Bedürfnis nicht nur ein Material, sondern sie liefert dem Material auch ein Bedürfnis. Wenn die Konsumtion aus ihrer ersten Naturroheit und Unmittelbarkeit heraustritt - und das Verweilen in derselben wäre selbst noch das Resultat einer in der Naturroheit steckenden Produktion -, so ist sie selbst als Trieb vermittelt durch den Gegenstand. Das Bedürfnis, das sie nach ihm fühlt, ist durch die Wahrnehmung desselben geschaffen. Der Kunstgegenstand - ebenso jedes andre Produkt - schafft ein kunstsinniges und schönheitsgenußfähiges Publikum. Die Produktion produziert daher nicht nur einen Gegenstand für das Subjekt, sondern auch ein Subjekt für den Gegenstand." (MEW 13, S.634) Ein Gefühl entsteht aus der Wirkung (siehe auch Haptik), die eine Äußerung hat, aus dem Eindruck auf die Wahrnehmung die ihre Empfindung macht. Es ist von daher als besondere Form der Wahrnehmung immer schon dem Inhalt nach objektiv, wie es sich auch subjektiv im Verhältnis des Menschen zu sich als Form seines Erkenntnisvermögens bewahrheitet, dem einzelnen Menschen zur Indentität von Form und Inhalt seiner Wahrnehmung wird. Aber diese individuelle Subjektivität ist kein bloßes Abbild, kein objektiv determinierter Widerschein, wohl aber ein Bild, das seine Bildung als Prozess seiner Entstehung in seiner individuellenSinnbildung hat. Diese steht immer im Zusammenhang des ganzen Lebens eines fühlenden Menschen und aller Sinneseindrücke der Lebensverhältnisse im Lebensraum seiner Kultur Sinnbildung ist die Bildung von Sinn in der Vermittlung von Empfindungen zu Gefühlen, die Erzeugung von Sinn durch das Denken im Sinn. Sie wurde zur menschlichen Kultur, wo sie nicht nur den Sinn für ihre Sachen, sondern sich auch selbst zu verändern wusste. Sie vollzieht sich in den kulturellen Beziehungen der Menschen, die damit naturmächtig zu einer Gesellschaft sich gebildet haben, in welcher ihre Sinne sich durch die Vielseitigkeit ihrer Eigenschaften zu Fähigkeiten differenzieren konnten, die nicht nur zum Fortschritt in der Nützlichkeit der Arbeit und ihrer Produkte, sondern sich im Lauf der Zeit auch zu einem sinnlichen Reichtum für die Menschen und ihre Gesellschaft fortentwickelt haben (siehe hierzu auch historischer Materialismus). Der menschliche Sinn ist von daher selbst Subjekt wie Objekt seiner Bildung, im Sinn einer Handlung zugleich sinnlich als diese für sich, als Inhalt ihrer Bedürfnisse und Form ihrer Eigenschaften. Diese entwickeln sich durch ihre Fähigkeiten und Tätigkeiten, durch welche die Menschen nicht nur ihre Wirtschaft, den Nutzen ihrer Arbeit voranbringen, sondern sich auch in deren Sinn differenzieren, sich als Subjekte ihrer Kultur vergegenständlichen. Es ist ein Lernprozess, worin die Sinne die Gegenstände ihres Lebens wahrnehmen, erfahren und verarbeiten. Aber wo die Gegenstände der Erfahrung keine konkrete Vermittlung zulassen, weil sie selbst nur abstrakt vermittelt sind (siehe auch Geldbesitz) und von daher geschichtslos in bloßen Ereignissen auftreten (siehe auch Eventkultur), werden auch die Empfindungen in ihrer Sinnbildung unterbrochen, Gefühle gebrochen, welche die Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung eines Menschen zertrennen und zerteilen können. Alle Sinne sind zwar naturgegeben in ihrer körperlichen Ganzheit als Organismus, aber auch dadurch schon im Naturzusammenhang der Organismen, ihrer gesellschaftlichen Genealogie bestimmt. Ihre bestimmten Eigenschaften werden also sowohl in gesellschaftlicher Beziehung als auch in ihrer Hinsicht und Absicht gebildet, die in ihrer Kultur sowohl Sinn haben als auch Sinn machen. Nicht durch Zufall, sondern in dem, was sie im Sinn finden und haben, in ihrem Empfinden und als Gefühl für sich wahrmachen, werden Menschen durch deren Lebenszusammenhänge auf neue Beziehungen in ihrer Wahrnehmung aufmerksam, die neue Inhalte der Lebensgestaltung und Arbeit bilden, aber auch verbilden können. So können unter der Lebensbedingung gesellschaftlich bestimmter Lebensräume (siehe hierzu auch symbiotische Selbstbehauptung) auch Sinne entstehen, die nur noch durch ein Bildnis ihrer Gefühle sinnlich sind, das sie aus ihrer Negation heraus antreibt (siehe Trieb), die aus einer abstrakten Erinnerung sich dort fixiert hat, wo die entsprechenden Gefühle konkret blockiert und verdrängt wurden und sich in ihnen aus der Not ihrer Abwesenheit unentwegt vergegenwärtigen und durch ihre Gegenwart, durch ihre Empfindung sich als notwendiges Gefühl unendlich bestimmen müssen (siehe hierzu auch Wahnsinn). Ein Gefühl ist selbst schon eine Bildung von Empfindungen zu den darin vermittelten Wirkungen, im Grunde die Verarbeitung ihrer Wirklichkeit, in der sich ihre Sinnbildung verkörperlicht. Soweit das Gefühl sich durch die Empfindungen begründet und sich auf sie bezieht, vollzieht sich darin die Intelligenz der Wahrnehmung, die sich zu Fähigkeiten der Erkenntnis und Tätigkeit emanzipieren kann, die durch deren Gegenstände für den Menschen wahr werden, sich in ihm und durch ihn vergegenwärtigen und durch seine Gegenwärtigkeit sich auch erst als menschliche Gegenstände bewähren, sich als menschliche Kultur bewahrheiten. Sobald Gefühle sich aber den Empfindungen voraussetzen, lediglich wahrmachen, was sie darin schon von sich wahrhaben, wird ihre Wahrnehmung doppelt: Darin ist sie für sich so, wie sie durch sich ist. Sie ist dann nur noch ästhetisch bestimmt und täuscht als Selbstgefühl darüber hinweg, was ihre Wahrnehmung wirklich ausmacht, was die Grundlage ihrer Erkenntnisse wäre. Bildung ist Gestaltung nach einem Bild, das sich aus einem Verlangen ergibt und neue Inhalte aus vorhander Substanz erzeugt. Deren Elemente sind in ihrer Natur vorausgesetzt, die sowohl subjektiv wie objektiv als Material vorhanden sein müssen. Bildung ist daher vor aller Formgebung, vor aller Gestalt rein subjektiv und ergibt sich aus der Fähigkeit, neue Eigenschaften zu erzeugen. Sinn ist nicht einfach Sensibilität, also nicht eine Eigenschaft der Sensorik, und auch nicht aus höheren Zwecken, z.B. aus kulturellen oder religiösen Gründen gegeben oder bestimmt. Sinn ist weder rein körperlich, noch rein geistig (siehe auch Leib-Seele-Problem) und also auch keine Gegebenheit der Natur oder des Daseins schlechthin (siehe auch Ontologie). Er ist die geschichtliche Beziehung, die sowohl in der Natur als auch in der Kultur den Zusammenhang einer jeden Gattung ausmacht und sich auch im Verhältnis verschiedener Gattungen entfaltet. Sinn ist somit die Verbundenheit aller Lebewesen schlechthin, Tätigkeit der natürlichen Intelligenz des Lebens als deren notwendige Arbeit. Für den Menschen ist Sinnbildung zugleich das Potenzial seiner Freiheit durch eine gesellschaftliche Arbeit, worin sich auch die Bedürfnisse der Menschen aus ihren Notwendigkeiten heraus gestalten und bereichern (siehe Reichtum). Weil die Natur der Lebensverhältnisse der Menschen ihre Kultur ist, ist ihre Sinnbildung Kulturarbeit. Ein Sinn entsteht in der Erkenntnis eines sinnlichen Verhältnisses, im Heraustreten aus dem bloßen Kennen und Meinen, in einem Denken, worin und wodurch die Gewissheit einer Beziehung zwischen Empfindung und Gefühl entsteht, auch wenn diese noch gar nicht wirklich ist oder garnicht wirklich sein kann und auch, wenn sie nicht so ist, wie sie erscheint. Die Gattungen unterscheiden sich zwar körperlich in ihrem Geschlecht und ihren Generationen; wesentlich aber für sie ist, dass sie verschieden Denken. Menschliches Denken erfindet seine Zusammenhänge selbst, die ihn planvoll tätig werden lassen. Sein Sinn verwirklicht sich daher nicht nur objektiv; er erkundet die Welt als Welt für sich und hat hierdurch seine Naturmacht erlangt, die Fähigkeit, seine Bedürfnisse selbst mit seiner Arbeit zu entwickeln und zu gestalten. In seiner Subjektivität vereint sich sein Sinn mit dem Nutzen seiner Gegenstände, weil und sofern diese als Vergegenständlichung seiner Natur existieren. Wer Gegenstände nur in ihrer Nützlichkeit für sich wahrnimmt kann keinen Sinn für sie entwickeln, da die Beziehung im Nutzen noch ein reines Herrschaftsverhältnis, nicht das Verhalten eines Subjekts zu seinem Objekt ist. Die Erkenntnis selbst ist also schon Kritik im Dasein, an dem Sosein von Gegebenhbeiten, die zwar menschliche Sinne bedienen, aber lediglich von ihnen einverleibt werden. Sinnbildung ist ganz allgemein ein Prozess der natürlichen Intelligenz, der geschichtliche Prozess der Bildung einer Lebensvielfalt, Reichtum des Lebens im Genuss seiner Sinnlichkeit. Indem die Menschen sich nicht nur natürlich entwickeln, sondern sich auch selbst als Naturmacht verhalten, bildet sich mit ihr auch subjektiv der Sinn menschlicher Lebensverhältnisse, was ihre Eigenschaften und Fähigkeiten ausmacht und objektiv als Reichtum der Menschen in den Verhältnissen ihrer Kultur durch die Vielfältigkeit ihrer Lebensäußerungen existiert. Sie ist von daher auch die Grundlage der Geschichte menschlicher Sinnlichkeit schlechthin, eine Emergenz, wie sie sich zwischen Arbeit und Bedürfnis der Menschen kulturell als seine spezifische Naturmaht gestaltet, als ihr Sinn für ihre Natur und die Erzeugung ihrer Welt und ihrer historisch notwendigen Gesellschaftsform und also auch die Form ihrer Freiheit. Es ist der Erzeugungsprozess menschlicher Gegenständlichkeit als Lebensverhältnis der Menschen, Bildungsgeschichte menschlicher Kultur. Sinn bildet sich in seiner Äußerung, in der Wirkung, die diese als Lebensverhältnis der Menschen auf sie hat (siehe Wirklichkeit), und erkennt sich in der Wahrnehmung seiner Gegenständlichkeit, als Gegenstand für Menschen, was immer dessen gesellschaftliche Existenz, dessen allgemeine Form für Menschen auch sein mag. Die Klassenkämpfe zeigen den Anachronismus auf, den eine Gesellschaft immer zu sich selbst bildet, die keine hinreichende Form ihrer inhaltlichen Verhältnisse hat. Eine Gesellschaft, in der kein Widerspruch von Form und Inhalt ihrer Beziehungen herrscht, hat es bisher noch nicht gegeben. Von daher war das Verhältnis von Lebenäußerung und Aneignung ihres Gegenstands bisher noch nicht wahr geworden. Immer war die gesellschaftliche Form eine Herrschaftsform, eine Formbestimmung der gesellschaftlichen Macht gegen die Ohnmacht der Sinnbildung, die zugleich deren Fortschritt betreibt (siehe Mehrproduktion). Heute ist die Fähigkeit der Menschen als Produzenten ihrer Lebensverhältnisse weitgehend in Maschinen und Automation übergegangen, die ihren Wert weniger stofflich übertragen (siehe Stoff pro Arbeit), als sie vielmehr die politische Macht der Eigentumstitel vollstrecken. Die Arbeit steht damit weitgehend unter deren Kommando und entwickelt vor allem die Fähigkeit der Menschen, Technologie zu bedienen, Dienstleister zu sein. Weltweit herrschen somit die Dienstleistungsgesellschaften über die realökonomisch produzierenden. Doch diese Herrschaft bleibt einer relativ kleinen Klasse überlassen, die sich gegen die zur Handreichung deklassierten Menschen nur noch durch Geldbesitz und Spekulation verhält (siehe Feudalkapitalismus). Dies hat auch Folgen für deren Sinnbildung: Der tätige Sinn, welcher die Fähigkeiten der Menschen bildet, und der wahrnehmende Sinn, der ihre Eigenschaften ausmacht, trennen sich von einander, verhalten sich im Menschen selbst gegeneinander und werden zu einem inneren Widerspruch, der ihre Wahrnehmung täuscht (siehe Selbsttäuschung) und zur ausschließlichen Selbstwahrnehmung bis zur absoluten Selbstsucht (siehe Tittytainment) treibt (siehe Trieb), durch die sich die Menschen selbst als Wertobjekt verhalten (siehe Selbstwert), die einen sich durch das veredeln (siehe Selbstveredelung), was die anderen von sich verwerten müssen (siehe Selbstverwertung). Von daher finden Klassenkämpfe nun auch in den gesellschaftlichen Subjekten selbst statt. |
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