Vertragswirtschaft ist eine wirtschaftliche Beziehung, die vertraglich geregelt, also durch ein Vertragsrecht politisch begründet ist. wonach man sich darauf einigt, sich im Handeln verträglich zu verhalten, sich nicht zu schaden und darin einen Fortschritt für die Vertragsparteien zu erwirken. Nicht der einzelne Gewinn aus einem marktwirtschaftlichen Verhältnis kan das Ziel einer vrtragswirtschaftlich begründeten Gesellschaft sein. Unter der Bedingung der Marktwirtschaft gibt es also immer Verlierer dadurch, dass es Gewinner gibt und dass der im Nachteil ist, dem von den "Siegern" die Bedingungen seiner Existenz gesetzt werden. Eine Vertragswirtschaft begründet sich - so gespprochen - allein aus dem gemeinsamen Zugewinn. Es soll damit ein gemeinschaftlicher Vorteil oder "Gewinn" verbindliche Verhältnisse stiften, ein so genanntes "Win-Win-Verhältnis" geregelt werden, wodurch die Geldform - z.B. in Handels- oder Tarifverträgen - organisch verträglich gemacht werden könnte, sodass ihr Widerspruch zwischen dem Kaufmittel Geld und em Zahlungsmittel Geld aufgehoben erscheinen kann. Immerhin ist diese Wirtschaftsform potenziell in der Lage, die bürgerliche Form der Arbeitsteilung zu einer Ergänzungswirtschaft aufzuheben, soweit sie sich gegen die Willkür des Geldbesitzes richtet. Im Kapitalismus besteht alle Wirtschaft als Marktwirtschaft und ist von daher warenförmig, Ihre Produktion existiert auf dem Warenmarkt also in einer Produktform, einem Verhältnis des Tauschens, worin ihre Beziehung in einem Wert gleichgesetzt, gegen die Arbeit seiner Erzeugung, also geselllschaftlich gleichgültig wird (siehe Arbeitsteilung) . Sie regelt sich durch in Geld bemessenen Beziehungen zu den Preisen, die sich aus der Masse des verfügbaren Geldes, also aus der insgesamt erzeugten Wertmasse ergeben, die als Mehrwert zu Händen des Privateigentums zu einem Großteil der Gesellschaft der Menschen entzogen ist. Vertragswirtschaft bezieht sich nicht unbedingt auf Vergleichbares, sondern regelt durch seine Formulierungen auch eine Beziehung von Ungleichem und ist damit auch in der Lage, die Beziehungen einer Ergänzungswirtschaft zu formulieren, deren Eigenheit ist, dass sie immer das aufeinander bezieht, was sich durch seine Unterschiedenheit ergänzen soll. Im Zusammenhang eines kommunalen Vertragssystems (siehe internationale Kommunalwirtschaft) kann dieses Verhältnis durch eine Vertragswirtschaft jenseits des marktwertigen Geldes bestehen - in der einfachsten Form z.B. durch Naturalwirtschaft oder durch kommunalpolitisch bestimmtes Geld (z.B. Rechengeld). Diese Wirtschaftsform kann zu einer Form der Kommunalwirtschaft entwickelt werden, wenn sich die Beziehungen in einem Wirtschaftskreislauf der Subsistzenerhaltung innerhalb natürlich bestimmter Lebensräume bewegen und alle Mehrproduktion hierauf bezogen wird. Im Unterschied zur Marktwirtschaft oder zur Planwirtschaft ist dies eine Wirtschaftsform, die sich unmittelbar aus der Aufhebung kapitalistischer Formbestimmung - der Wertbeziehung von Ware, Geld und Kapital - ergibt und aus Vertragsverhältnissen besteht, die Kapitalinteressen ausschließen und Geld nicht unbedingt nötig haben, weil ihre Wertform verunmöglicht ist. Ihre Gleichsetzung als Ware im Quantum abstrakt menschlicher Arbeit wird ausgeschlossen durch Verträge, welche die Produktion in ihrem Zweck und Umfang, also qualitativ und quantitativ nach ihrem gesellschftlichen, also politischen Zweck bestimmen. In diesen Verhältnissen sollen die wirtschaftlichen Beziehungen in einer unmittelbar politischen Form als Vermögen, Leistung und Auftrag verträglich so geregelt werden, wie es den Bedürfnissen und Entwicklungszielen eines Wirtschaftsraums entspricht. Wesentlich hierbei ist die Beziehung auf den Aufwand der Herstellung nach Abwägung ihres konkreten politschen Zwecks. Hierzu gehört eine Beziehung von Sache und Mensch, also auch die Relation von Bedürfnissen, Prodktionsaufwand und den konkret verfügbaren Produktionsstoffen (Produktionsmittel und Rohstoffe). Nicht auf eine Rentabilität der Produktion im Nachhinein je nach Nachfrage wird spekuliert, in der sich Bedürfnisse im Verhältnis zu einem Warenpreis bilden und bestärken, sondern es wird die politische Notwendigkeit im Zusammenhang der wirtschaftlichen Mögichkeiten der Produktion reflektiert und Verfügbarkeit und "Verfügbarmachung" in das jeweils mögliche Verhältnis versetzt - eben so, wie Wirtschaft eigentlich auch begründet ist. Durch Vertragswirstchaft kann keine abstrakte gesellschaftliche Beziehung zur Produktion erst im Austausch der Güter entstehen, die sich zwischen Kauf und Verkauf als Geld manifestiert und aufschatzt. Geld, wenn überhaupt nötig, bliebe der vorübergehende zeitabhängige Maßstab einer Sachbeziehung, wie er sich durch Aufwand und Zweck wirtschaftlich und politisch herausstellt und könnte nicht über die Existenz der Produkte hinaus als selbständiges Maß der Werte und auch nicht als Maßstab der Preise existieren. Die Güter, die auf diese Weise zustande kommen, sind kein Privateigentum, wohl aber Eigentum der Erzeuger und der Kommune zugleich, einmal bei ihrer Erzeugung durch kommunale Vertragsbeziehungen mit den Erzeugern (z.B. als Vorschuss oder Sozialvertrag) und dann auch nach ihrer Erzeugung durch den Übergang in ein Gemeineigentum nach Abtragung des Aufwands (Amortisation) gegenüber dem Erzeuger. Sie können aber auch ohne dies weiter im Vertragsverhältnis bestehen und gegenseitig genutzt werden, sind damit selbst in ein soziales Verhältnis gestellt, das mit ihrer Entstehung ebenso verbunden bleibt, wie mit ihrem Gebrauch, z.B. durch Übereignung von Teilarbeiten (genossenschaftliche Beziehungen) oder durch Güteraustausch, worin eine quantitative Beziehung durch den Gesamtaufwand der Arbeit (Mensch und Maschine pro Zeit) in Rechnung gestellt wird. Die Produkte werden also nicht wie im Warentausch durch Reduktion auf ihren Geldwert abstrahiert, sondern bleiben in einem bestimmten Wirtschaftsraum auch als soziales Verhältnis existent (z.B. in den Kommunen oder Länder). Damit wäre also nicht mehr der Warentausch nach Maßgabe von Angebot und Nachfrage die allgemeine wirtschaftliche Form, sondern ein soziales Engagement, ein Verhätnis von wirtschaftlichem Selbsterhalt, dem Erhalt des erreichten Lebensstandards, und dessen Entwicklung durch Mehrproduktion und der politischen Regelung ihres Aufwands. In der jeweiligen Regionalform (Gemeinden, Kommunen, Städte, Länder, Kontinente) könnte sich auf dieser Grundlage eine demokratische Ökonomie entfalten, die auf einer Grundsicherung der Menschen beruht, die durch einen allgemein bestimmten durchschnittlichen Arbeitsaufwand für die arbeitsfähigen Menschen zur Reproduktion ihres lokalen Gemeinwesens geregelt wäre, auf welcher dann die ebenso politisch bestimmte Mehrproduktion aufsetzt. Die fundamentalen wirtschaftlichen und politischen Beziehungen bestehen hierbei aus Verträgen, welche das Verhältnis von Leistungsaufwand und Produkt als ein soziales Verhältnis regeln: • Sozialverträge, welche Leistungen auf die Reproduktion der Menschen und Generationen, der Kultur, Bildung und Ernährung, also auf die Reproduktion des Lebensstandards beziehen und als Allmende sicherstellen, • Entwicklungsverträge, welche die Bildung eines Mehrprodukts betreffen und als besondere Leistungen nach den lokalen Notwendigkeiten der politischen Planung besondere Erstattungen für Mehrarbeit beziehen, • Ergänzungsverträge, die den wirtschaftlichen Ausgleich der individuellen oder lokalen Nachteile oder Mängel oder Bedarfe an Ressourcen, Technologie und Kraft mit anderen Individuen oder Regionen oder Länder oder Kontinente zum Ausgleich bringen, die sich durch Ergänzung durch einander entwickeln wollen. Alle Vertragsformen können vermischt werden, so dass die Individuen einer Region in notwendiger und zugleich weitgehend freier Beziehung zu ihrer regionalen Wirtschaft stehen, als sich reproduzierende, sich bildende und entwickelnde Subjekte eines gesellschaftlichen Verhältnisses, das durch sie begründet und entwickelt wie auch reproduziert wird und das zugleich als Grundlage ihres Zusammenwirkens allgemeinen Bestand hat. Die Verträge sollen Lieferungen von Naturalleistungen auf ein ihnen entsprechendes politischen Wertmaß beziehen und formulieren, das zugleich regional erwogen, abgestimmt und nach dem Reichtum an Produktionsmittel und dem eingebrachten menschlichen Arbeitsvermögen bemessen wird. Die Natur dieser Leistungen wird dabei aus einem Gesellschaftverständnis bestimmt, das sich gegen abstrakte Vermittlung wendet, also eine Einheit von menschlicher, kultureller und maschineller Arbeit bewahren und bewähren soll, und das nur die gesellschaftliche Reproduktion und Ergänzung in einem notwendigen Verhältnis regelt, alle Entwicklung aber freiwillig oder nach regionalem Bedarf entscheidet. Die Preisbildung auf der Grundlage eines Wert- und Verwertungsverhältnisses ist hierduch verunmöglicht. Dies schließt vor allem eine Rückbeziehung des Wertmaßes auf den Markt aus und verunmöglicht jede Form der Kapitalbildung, die sich als Geld oder Finanzmarkt von wirklichem gesellschaftlichen Vermögen absondert und den Menschen unzugänglich werden kann. Das Wertverhältnis der Waren produzierenden Gesellschaft wird ersetzt durch eine politisch bestimmte wirtschaftliche Beziehung, die ihre Bewertungen nicht aus abstrakt menschlicher Arbeit begründet, sondern aus konkreten Arbeitsaufwendungen. Ausgangspunkt aller quantitativen Bestimmungen ist der Produktionsaufwand in einem politisch bestimmten Lebensraum (siehe Komunalismus), also der Aufwand, der nicht als menschliche Arbeitszeit zählt, sondern als Zeitdauer einer bestimmten Arbeit, die mit vorhandener Technik ein bestimmtes Produkt herstellt, also die Zeit der Menschen- und Maschinenarbeit. So bemisst sich auch die menschliche Arbeitszeit nurmehr anteilig an der Arbeitszeit der Maschinen und deren Entwicklung gereicht allen Menschen zum Vorteil. Schlechter ausgestattete Regionen erwerben ebenso vermittelst solcher Vetragsbeziehungen auch die Produktivitätsvorsprünge der besser gestellten, ohne dass deren Lebensstandard beeinträchtigt wird. Die zunächst scheinbar willkürlich bestimmte Arbeitszeit, die ohne gesellschaftlichen Durchschnitt bemessen ist, regelt sich durch die Akzeptanz der Produkte, gegebenenfalls auch durch die Kritik einer Produktion durch Rüge, Vertragsänderung oder Kündigung, wenn alternativ produziert werden kann. Nicht die auf Durschnitt reduzierte menschliche Arbeitszeit bestimmt den Austausch, sondern die reale Arbeitszeit einer vorhandenen Wirtschaftskraft, die sich auch im Produkt überträgt. Wenn z.B. A mit hohem Produktionsstandard 10 mal so schnell dasselbe produzieren kann wie B, so liefert A diesem in seinem Produkt auch das Material für eigene Entwicklung, z.B. Produktionsmittel, durch welche B ebenfalls bereichert wird. Im Austausch erhält A dann Produkte die von B günstiger produzert werden (z.B. Rohstoffe, Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Dienstleistungen, Kulturgüter usw) - aber eben nur solange, wie Ergänzungsbedarf besteht. Durch Vertragswirtschaft wird das Verhältnis der Beiträge der Menschen zum Gesamterhalt einer politisch umschriebenen Gesellschaft nach Maßgabe ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Möglichkeiten bestimmt, die zu allererst ihre Reproduktion sicherstellt und aus einer weitergehenden gesellschaftlichen Entwicklung heraus auch ein gesellschaftiches Vermögen schafft, das in der Lage sein muss, unterschiedliche einzelne Beiträge entsprechend zu berücksichtigen, Mittel hierfür bereitzustellen und sich auch als Ergänzungsvermögen in Bezug auf andere Länder und Regionen mit deren Mehrprodukten austauschen lässt, ohne dass das Mehrprodukt als Mehrwert kursiert. Hier erst mal ein sehr vereinfachtes Beispiel für den Aufwandsausgleich in einer Kommune, in welcher die monatliche Grundernährung (Reproduktionsmittel, also Lebensmittel) zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Region mit bestimmten Arbeitsmitteln sage 40 Stunden menschliche Arbeit und eine Maschinenlaufzeit von 100 Stunden erfordert, welche einem Verschleiß im Zeitwert von weiteren 10 Stunden entspricht - gerechnet pro Kopf der Gesamtbevölkerung (incl. Verwaltung, Administration, Kinder, Kranke und Alte). Unterstellen wir mal, dass alle anderen Existenzmittel (Immobillien, Sicherheiten) bereits amortisiert, also wertlos sind, die Energie sich ebenso aus amortisierten Kraftwerken einspeißt und die Rohstoffe im Produkt vollständig erhalten bleiben, dann müsste jeder Mensch in dieser Kommune 50 Stunden im Monat arbeiten um sich zu ernähren, bei einem Anteil der produktiven Arbeit von 60% um 40% mehr, also 70 Stunden. Das sind 17,5 Stunden pro Woche. Wer mehr arbeitet, arbeitet für Neuinvestitionen in die Gemeingüter (z.B. Produktionsstätten, Immobilien, Kraftwerke, Kultureinrichtungen) oder er arbeitet für das Mehrprodukt, mit welchem der Lebensstandard verbessert oder Wert aus anderen Ländern/Regionen eingetauscht wird. Arbeitslosigkeit wäre ebenso ausgeschlossen wie Überproduktion. Die Individuen wären an der Entwicklung ihrer Gesellschaft so beteiligt, wie ihnen die Produkte der Arbeit auch wieder zukommen, ebenso wie den nicht unmittelbar produktiv arbeitenden Menschen, die in der Verwaltung, Administration, Politik usw als Dienstleistende der Kommune tätig sind. Viel unnötige Arbeitszeit (z.B. im Verkauf) und große Wertverluste (in Krisenzeiten) wären ausgeschlossen. Zudem wäre eine Gewichtung in der Akzeptanz bestimmter Arbeiten möglich, welche allgemeine unangenehme Arbeiten (z.B. Müllabfuhr) um Prozentanteile aufwertet, allgemein begehrte Arbeiten auf selbe Weise abwertet. Wer sich nur Reproduzieren will, kann bei der Mindestarbeitszeit bleiben, wer mehr will, kann dies auch durch Mehrarbeit ereichen. Eine solche Wirtschaft kann nur mit einer kommunalen Politik gelingen, die sich auch konkret mit den Bedürfnissen der Menschen und der Entwicklung der Region befasst (siehe internationale Kommunalwirtschaft). Mit ihr zusammen ergibt sich die Grundlage eines Gesellschaftsverständnisses, dessen Bewirtschaftung sich folgendermaßen zusammenfassen lässt: • Es geht bei der Vertragswirtschaft um Ergänzungswirtschaft - nicht mehr um Wertwachstum, sondern um ein durch Menschen bestimmtes Wirtschaftswachstum auf der Basis einer sozial gesicherten gesellschaftlichen und individuellen Reproduktion (Abschaffung des Wert- und Verwertungsverhältnisses durch lokal verankerte Industrie in politisch definierten Regionen, in welchem Arbeitszeit als tatsächliche Herstellungszeit, also als Leistung von Mensch und Maschine pro Produkt als Rechengröße verwendet wird). • Eine Beziehung von Arbeit und Produkte wird in ihrem Austausch durch dass Maß des darin erbrachten konkreten Aufwands gestaltet, wie es sich aus deme real investierten Arbeitsaufwand von Rohstoff, Maschine und Mensch ergibt. Sofern sie durch Geld vermittelt wird, ist das Geld selbst eine Vertragsform, die zeitlich beschränkt und entsprechend entwertet wird (Chip-Geld mit Ursprungsdatum und Verfallszeit). • Eine kommunale und regionale Wirtschaftsdemokratie ist hierfür die politische Grundlage. Diese wird durch politisch und wirtschaftlich rechenschaftspflichtige Abgeordnete oder Räte vermittelt, welche übergreifende politische und wirtschaftliche Beziehungen umsetzen (Einheit von politischer und wirtschaftlicher Beziehungsform in subsidiarer Entscheidungsstruktur durch unmittelbar politisch kontrollierte kommunale und regionale Abordnungen). • Die Grundsicherung der einzelnen Menschen durch das gesellschaftliche Vermögen an Beiträgen nach Maßgabe des sozialen, geografischen und wirtschaftlichen Vermögens der Kommunen und ihrer Bevölkerung enthebt sie der Angst um ihre persönlichen Existenz, weil ihre Reproduktion als gesellschaftliche Aufgabe begriffen wird, umgekehrt aber auch zu anteiligen Arbeitsbeiträgen zum gesamten Reproduktionsaufwand in der Kommune verpflichtet. Die Arbeit für ein Mehrprodukt ist hierbei unterschieden von reiner Reproduktionsarbeit, kann diese aber auch vollständig ersetzen (Bedingung: gesellschaftliches Eigentum an Produktionsmitteln, Boden und Verkehrsmittel ist die Grundlage des allgemeinen Lebensstandards aller Individuen). • Die wirtschaftliche Entwicklung geschieht in der Einheit von individueller und gesellschaftlicher Bildung und vermittelt sich im selben Maßstab auf ihre Erzeuger zurück, wie es ihrem realen Aufwand entspricht (Bedürfnisentfaltung der Menschen über den gegebenen Lebensstandard hinaus nach Anteil an der Mehrproduktion der Kommunen und Ausgleich der unterschiedlichen Lebensbedingungen der Regionen durch überregionale Beiträge). • International lässt sich Vertragswirtschaft weltweit analog zu den regionalen Beziehungen vernetzen und durch gesicherte und kontrollierte Verträge, Abordnungen und Gremien formalisieren. Vertragswirtschaft lässt sich parallel zur Kapitalwirtschaft in den Kommunen und Regionen entwickeln, wenn dort vorhandenes Kapital in lokale Investitionen "naturalisiert" wird, durch die dann zunächst eine Grundsicherung in Naturalform gewährleistet ist und schließlich auch eine Mehrproduktion möglich werden kann. Dabei geht es nicht um Rückentwicklung auf einfache Produktionsformen, sondern um die Übernahme vorhandener Technik und Industrie, die finanzpolitisch sowieso immer unrentabler wird. Sie wird lediglich in ihrer Wertform abgewickelt (z.B. durch kommunale Bewertung und Ausgleich der ehemaligen Besitzer durch eine angemessene Verpflichtung bzw. persönlich anteilige Übereignung) und in überschaubare gesellschaftliche, also politische und wirtschaftliche Beziehungen überführt. In dem Maß wie dies gelingt, wird die Macht des Finanzkapitals in diesen Regionen unwirksam und durch eine neue Form gesellschaftlicher Beziehungen, durch eine neu begründete kommunale und regionale gesellschaftliche Wirklichkeit der darin einbezogenen Menschen verdrängt. Der Arbeitsaufwand einer Gesellschaft ist immer unterschieden in einen zu ihrer Reproduktion (Selbsterhaltung) nötigen Aufwand (notwendige Arbeit) und einen Aufwand, welcher der Bildung neuer Entwicklungsmöglichkeiten dient. Von daher muss es eine Recheneinheit für die persönlich aufzuwendende notwendige Arbeit geben, in welcher auch die Arbeitsunfähigen (Kinder, Alte, Kranke usw.) einberechnet sind. Diese persönlich notwendige Arbeitszeit ist bezogen auf die Laufzeit der eingesetzten Technologie, die auf die gesamte gesellschaftliche Reproduktion berechnet ist. Die gesellschaftliche Wirtschaftsgrundlage ist von daher die Leistungsfähigkeit der Produktionsmittel, (z.B. Maschinen, Automaten, Roboter u.dergl.) an welcher die menschliche Arbeit insgesamt relativiert, also persönlich beanteiligt wird (das ist die Umkehrung des konstanten Kapitals zum Arbeitsmittel). Die existenzielle Grundlage sind die Verhältnisse von Grund und Boden, die pro Lebenszeit der Menschen der kommunalen Bevölkerung berechnet und aufgeteilt werden müssen. Soweit sie Eigenschaften über die Reproduktion des Lebensstandards hinaus haben, werden Wohnungen und Häuser als gesellschaftliches Vermögen verhandelt und eingeteilt. Es wird durch Vertragswirtschaft Privateigentum, also die private Aneignungsform gesellschaftlich erarbeiteter Produkte und Errungenschaften, verunmöglicht. Das aber bedeutet nicht, dass Eigentum überhaupt, also die Aneignung dessen, was durch die eigentümlichen Fähigkeiten der Menschen geschaffen wird, ausgeschlossen ist. Soweit sie gesellschaftliches Eigentum über ihre bloße Reproduktion, also über ihren Lebensstandard hinaus bilden, sollen sie dies auch als Bereicherung ihres Vermögens anteilig erfahren, also auch als anteiliges Eigentum einzelner Menschen in dem Maß bekommen, wie es den individuellen Mehraufwendungen (nach Abzug eines Sozialausgleichs) entspricht, durch die es geschaffen wurde. Alle Produktionsmittel und existenzielle Mittel (Wohnen, Kommunikation und Verkehr) bleiben gesellschaftliches Eigentum und werden auch als solches verwaltet. Jedes persönliche Eigentum ist als Nutzungrecht auf die Lebenszeit der Menschen beschränkt. Das gesellschaftliche Verhältnis ist ein politisches Vertragsverhältnis frei wirtschaftender Menschen, frei eben so weit, wie der Reichtum von Menschen nicht den gesellschaftlichen Notwendigkeiten des Daseins, den Verhälnissen und der Geschichte einer Gesellschaft widerspricht (siehe hierzu auch internationale Kommunalwirtschaft). Das Eigentum des Einzelnen dient seiner einzelnen Entwicklung wie auch der gesellschaftlichen, indem die politische Bewertung der Aufwendungen im Beschluss der Vertragsverhältnisse bewusst bemessen werden. Von daher ist die demokratische Entscheidung auch die Basis zur Verwirklichung der gesellschaftlichen Ziele bei der Produktion, ohne dass die einzelnen Aufwendungen hierdurch verdingt werden. Sie dienen dem Einzelnen und sind zugleich als Moment der gesellschaftlichen Entwicklung menschliches Eigentum, Reichtum der geschichtlichen Sinnbildung als Entfaltungsmöglichkeit der Menschen. Die Einfälle, Erfindungen und besondere Einsätze einzelner Menschen können auf der Basis gesellschaftlicher Grundsicherung frei verwirklicht und ihre Resultate so angeeignet werden, wie das dem Aufwand entspricht. Auch wird gesellschaftliches Vermögen an Wissen und Produktionsmittel hierbei allgemein überlassen. Verträge stellen lediglich die Grundlage einer Produktion für bestimmte Bedürfnisse dar, die dieser Grundsicherung entsprechen und deren Gewährleistung, Erfüllung und Fortentwicklung politisch und ökonomisch - insgesamt also vom Entwicklungsstand eines Verhältnisses oder einer Gesellschaft bestimmt ist. Es kann daher auch nur der gesellschaftliche Zusammenhang der Menschen die Maßgabe für die Verträge sein, die darin geschlossen werden. Es handelt sich also hierbei um die Umkehrung von politischer Ökonomie, nämlich die Bestimmung einer Ergänzungsbeziehung durch ökonomische Politik, worin der Ausgleich der Aufwendungen nicht vom Markt abhängig ist, sondern von der Beziehung der Handelnden selbst. Hierdurch soll eine Gesellschaft möglich werden, die nicht auf Geld- und Verwertungsverhältnissen beruht, und Geld - wenn überhaupt -nur als vertragsgebundenes Zahlungsmittel der Regionen verwendet. Wenn Geld als Wertmaß in überregionalen Vertragsbeziehungen verwendet wird, muss der Vertrag der Regionen auch einen entsprechenden Rechenkurs bestimmen. Solche "Währung" kann nur aufwärtskompatibel sein und darf nicht rückwärts kompatibel sein. Damit wird gewährleistet, dass Geld nicht zu einem Maßstab der Preise werden kann. Vertragswirtschaft ist Ergänzungswirtschaft. Verträge müssen ein Maß für die darin formulierte Ergänzung enthalten, eine politische Wertbestimmung, welche die Vertragspartner aushandeln und über bestimmte Laufzeiten einhalten, solange, bis neue Ergänzungsbedürfnisse anstehen. Der Aufwand (siehe Arbeit) muss gegeneinander zugleich mit dem Vermögen der Betreibung dieses Aufwands verrechenbar, quantifizierbar sein. Das grundlegende Vertragsverhältnis ist nicht durch die Willkür einzelner Beziehungen bestimmt, sondern durch das Reproduktionsverhältnis von Menschen in einer bestimmten Gesellschaft nach Maßgabe eines politisch bestimmten Lebensstandards. Von daher liegt in einer Vertragswirtschaft jedem Vertragsverhältnis immer das zwischen den Menschen und ihrer regionalpolitischen Formation beschlossene Existenzverhältnis zugrunde. In der Diskussion dieser Verträge entsteht eine konkrete politische Auseinandersetzung, die man wirkliche Demokratie oder demokratische Wirtschaft nennen kann. Vertraglich gebundene Verhältnisse stehen dem menschlichen Leben näher, weil sie auf Auseinandersetzung und konkreter Verwirklichungsabsicht nicht im Tausch von Arbeit und Güter beruhen, also nicht aus anarchisch ausgeregelten Wertquanten bestehen, die sich als blinde Gewalt der Preisbestimmung, dem Geld als Maßstab der Preise, gegen die konkret bestimmten Lebensinhalte durchsetzen. Diese haben an und für sich keine Geldverwertungsanlagen nötig, keine Profite, keine Immobilienfonds und keine Energiekonzerne. Vom organischen Leben her haben die Menschen längst die Mittel, ihr Leben im Einklang mit der Natur zu gestalten und die Anlagen zu bauen oder fortzuentwickeln, die ihnen wirklich dienlich sind. Es gibt längst Produktionsautomaten, die den Großteil der nötigen Arbeit leisten könnten, die heute noch Menschen abverlangt wird, die z.B. zu einem großen Teil von chinesischen Arbeitern erbracht und importiert wird, weil diese Menschen noch billiger sind als die Maschienen, deren Preis als Wertmaßstab der Technologie der Weltmächte gehandelt wird. Und es gibt längst die Anlagen, die aus Gülle und Abfällen und aus Windkraft und Sonne den Strom erzeugen können, den wir benötigen. Sie müssen lediglich aus dem Geldhandel herausgenommen und ihrem Sinn und Zweck entsprechend produziert und vermittelt werden. Würde die Geldwirtschaft in eine Vertragswirtschaft gewendet, worin die Menschen die Produktion von Gütern aushandeln, welche sie zu ihrem Erhalt und ihrer Fortentwicklung benötigen, so wären alle Aufwände wesentlich geringer und die Erträge für die Menschen demzufolge weit höher. Würden die Mieten durch sozialen Wohnungsbau, durch Baugenossenschaften von VertragsarbeiterInnen aufgelöst werden, so könnten die Menschen den größten Teil ihrer Kraft für wichtigeres verwenden, als sie es zum Gelderwerb für ihre horrenden Mieten brauchen. Würden die Kommunen Produktionsanlagen besitzen und Verträge mit Landwirten und Bauern eingehen, die für ihre Produkte entsprechend entschädigt werden, so könnten die Arbeitsaufwendungen von ihnen auch so verteilt werden, wie die Produkte selbst. Es wäre auf diese Weise zumindest die Reproduktion der Menschen gesichert, so dass sie ohne Existenzangst sich an eine Mehrproduktion zur gesellschaftlichen Fortentwicklung machen und ihre eigenen Anteile für sich nutzen könnten. Die Vermittlungsmacht des Kapitals, wäre schlagartig beendet. Es will als Geldagentur zugleich eine Vermögens- und Arbeitsagentur sein und wäre durch die Unabhängigkeit der Menschen von solcher Agenturtätigkeit zweck- und sinnlos. Es bedarf überhaupt keiner von den Menschen selbst unkontrolierbaren Macht. Große Projekte werden sowieso auch heute schon durch Verträge geplant und geregelt. Das Arbeitsvolumen macht nicht das Kapital aus. Aber das Kapital bestimmt das Arbeitsvolumen zu einem unverbindlichen Moment seiner Bereicherung. Es bildet hierdurch einen Reichtum an Geld, der sich immer mehr gegen die Menschen wendet, weil er eine Machtfülle erzeugt, die für sie keinen Sinn hat und auf Dauer daher nur ihr Geld entwertet. Ökonomische Voraussetzung solcher Wirtschaft ist ein gesellschaftliches Eigentum, das sich ungebrochen zu individuellem Eigentum und individuellem Aufwand verhält: eine lokale Industrie, lokale Betriebsstätten, lokale Landwirtschaft u.a. Außerdem sind aus dem Bedarf der lokalen Wirtschaft zur Vervollständigung der Grundversorgung bestimmte Ausgleichverträge für fremde Leistungen nötig, deren Begleichung dem regionalen Mehrprodukt entnommen werden. Es verlangt also eine zeitgemäße Ausstattung für lokale Produktion, die insgesamt zusammen mit Ausgleichverträgen zumindet die vollständige Reproduktion einer Region und ihrer Menschen mit dem örtlichen Lebensstandard sicherstellen kann. Auf dieser Basis berechnen sich alle Verhältnisse innerhalb der Region und ihrer Bewohner und nach Außen als Ausgleichbedarf. Politische Vorraussetzung solcher Vertragswirtschaft ist eine demokratische Beziehung der Gesellschaftsmitglieder einer Region, also ein politisches Entscheidungszentrum, das aus Vertretern bestimmter gesellschaftlicher Bereiche und aus Wissenschaftlern wie ein Rätesystem aus Praktikern und Theoretikern der Gesellschaft zusammengesetzt ist. Aus ihrer Region heraus werden sie nach Fähigkeiten bestimmt, wie jede Arbeit hiernach bestimmt wird. Durch allgemeine Wahlen werden sie von der Bevölkerung in ihrer Funktion bestätigt. Ihre Kontrolle erfolgt also einerseits durch die Menschen ihres Herkunftbereichs und andererseits durch allgemeine Bestätigungswahlen zu ihren bestimmten Zuständigkeiten - also nicht durch Einsatz von einer Regierungspersönlichkeit. Die Zugehörigkeit der Gesellschaftsmitglieder ist durch eingetragenen Zuzug bestimmt und endet durch Umzug in eine andere Region oder durch Tod. Jeder zugezogene oder neu geborene Mensch hat von Anfang an alle seinem Alter entsprechenden Rechte. Die Pflichten bemessen sich an seinem Vermögen im Verhältnis zu den nötigen Arbeiten. Diese sind gesellschaftlich gewichtet, werden also durch die Bewertung des Zuspruchs honoriert (z.B. Müllabfuhr hoch, wenn bei dieser Arbeit allgemein gemiedene Arbeit geleistet werden muss - usw.). Die Aufwände der allgemeinen Reproduktion des vorhandenen oder neu beschlossenen Lebensstandards gilt als Grundarbeit, welche jedem die Teilhabe hieran auch sichern muss. Reproduktion heißt daher nicht mehr die Reproduktion der Privatperson, sondern die Reproduktion des gesellschaftlichen Lebensstandards. Der reproduktive Arbeitsaufwand muss diesen Standard durch regionale Arbeitsstätten oder Verträge mit anderen Regionen gewährleisten (siehe auch Brotkorbsozialismus). Aus der Arbeitsverpflichtung kann man entbunden werden, wenn man dem entsprechende Arbeitsanteile aus eigener Unternehmung beisteuert. Hierdurch ist freies Unternehmertum möglich, allerdings nicht auf der Basis von Kapital. So können auch eigene Leistungen sich gegen die Gemeinde verrechnen und eigene Einfälle und eigenen Einsatz belohnen, wenn er Produkte hervorbringt, die sich als Bereicherung der Gesellschaft bestätigen. Auch kann gesellschaftliches Vermögen dem Einzelnen zur Verfügung gestellt werden, wenn er glaubhaft belegen kann, dass sein Projekt ein Mehrprodukt erbringt. Ein Mehrprodukt entsteht entweder durch einzeln initiierte Mehrleistung (z.B. besondere Ideen, Erfindungen, Überstungen usw.), die auch mit einer besonderen Entlohnung honoriert wird, oder durch gesellschaftlichen Beschluß wie in der Planwirtschaft (z.B. als Großprojekt). Auch dies erfordert besondere Entlohnung. Das Mehrprodukt selbst wird aber gesellschaftlich verwaltet, zur Erhöhung des Lebensstandards eingesetzt oder zur Förderung bestimmter Projekte oder Unternehmungen verwendet oder für überregionale Verträge eingesetzt. Das Eigentum der einzelnen Menschen besteht zum einen als Anteil am gesellschaftlichen Eigentum aus ihrer Grundsicherung und zum anderen aus besonderen Entlohnungen besonderer Aufwände. Mit dem Tod geht es an die Gemeinde über. Diese gilt als Träger der regionalen Geschichte und Vermittlerin des vorhandenen Reichtums und als Gewährleistung der allgemeinen Reproduktion (Bildung, Gesundheit, Alter usw) und Produktion (Schaffung von Mehrprodukt, große Projekte). Alles Grundeigentum an Ressourcen und Grundstücken ist Gemeindeeigentum. Alle Immobilien, die nicht im Besitz der Region sind, gehen nach einer bestimmten Amortisationszeit ihres besonderen Erstellungsaufwands in diesen Besitz über. Besonderes Vermögen kann daher sich nur in einer besonders reichhaltiger persönlichen Ausstattung, nicht aber im Besitz an Lebensbedingungen darstellen. Als Zahlungsmittel kann Geld oder auch direkte Produkte dienen. Das Geld wird allerdings in seinem Wert politisch durch die regionalen Entscheidungszentren nach Sachlage der Vertragsverhältnisse im Bezug zum beschlossenen Lebensstandard bewertet und gilt nur für eine bestimmte Laufzeit (z.B. 1 Jahr). Das verhindert, dass aus reiner Geldaufhäufung Gewinn entstehen kann. Im Verhältnis zu überregionalen Beziehungen wird dieses Geld als Regionalwährung nur aufsteigend bewertet, also nicht rückwärtskompatibel gehandelt, so dass es sich z.B. auf einen Euro beziehen lässt, umgekehrt dieser aber nicht auf dieses. Die Grundsicherung besteht aus Anteilscheinen am regionalen "Brotkorb". Dieser soll jedem Mitglied die als Standard beschlossenen Lebensgrundlagen gewährleisten und jedem gewährt werden, auch wenn es nicht in der Lage ist, hierfür beizutragen. Eine Befreiung von Beiträgen muss beantragt und gewährt werden. Es kann sich bei der Grundsicherung um einen verfügbaren Regionalgeldbetrag oder um Sachleistungen handeln, so auch umgekehrt bei den Beiträgen für den anteiligen Aufwand. Man kann sich also durch gleichwertige Beiträge von der Arbeit in lokaler Industrie freistellen, indem man eigene Betriebe erreichtet und entweder auf der Basis des Reproduktionskreislaufs mit Regionalgeld teilnimmt, oder als Mehrwertproduzent, der höhere Aufwände kalkuliert, und seinen gesellschaftlichen Anteil durch Güterbeitrag oder Regionalgeld abführt. Das Risiko höherer Aufwände wäre zugleich als gesellschaftliches Risiko in dem Verhältnis zu übernehmen, wie es im Vertrag festgelegt wird. | ![]() |