"Als allgemeine Form des Reichtums steht [dem Geld] die ganze Welt der wirklichen Reichtümer gegenüber. Es ist die reine Abstraktion derselben, - daher so festgehalten bloße Einbildung. Wo der Reichtum in ganz materieller, handgreiflicher Form als solcher zu existieren scheint, hat er seine Existenz bloß in meinem Kopf, ist ein reines Hirngespinst. (Midas). Andrerseits, als materieller Repräsentant des allgemeinen Reichtums wird es bloß verwirklicht, indem es wieder in Zirkulation geworfen, gegen die einzelnen besondren Weisen des Reichtums verschwindet. In der Zirkulation bleibt es als Zirkulationsmittel; aber für das aufhäufende Individuum geht es verloren, und dies Verschwinden ist die einzig mögliche Weise, es als Reichtum zu versichern. Die Auflösung des Aufgespeicherten in einzelnen Genüssen ist seine Verwirklichung. Es kann nun wieder von andren einzelnen aufgespeichert werden, aber dann fängt derselbe Prozeß von neuem an. Ich kann sein Sein für mich nur wirklich setzen, indem ich es als bloßes Sein für andre hingebe. Will ich es festhalten, so verdunstet es unter der Hand in ein bloßes Gespenst des wirklichen Reichtums. Ferner: Das Vermehren desselben durch seine Aufhäufung, daß seine eigne Quantität das Maß seines Werts ist, zeigt sich wieder als falsch. Waren werden irgendwo auf der Welt produziert, um verkauft zu werden. Zwischen Angebot und Nachfrage entscheidet sich, ob und wann und zu welchem Preis dies gelingt, wieweit sie also ihren Wert realisieren können, den sie durch den Aufwand von Kraft und Lebenszeit von Menschen erfahren haben. Auch die Arbeitsmittel, die Technologie und Automation sind nur so viel Wert, wie solche Aufwände zu ihrer Herstellung eingegangen war, die mit ihrem Verschleiß nur zu einem sehr geringem Anteil in die einzelnen Produkte eingehen. Doch diese stellen mit ihrer Anwendung eine große stoffliche Masse (siehe Stoff pro Arbeit), die pro Stück fast keinen technisch eingebrachten Wert veräußert. Von daher entsteht mit dem technologischen Fortschritt immer wieder eine Kluft zwischen dem Wert der einzelnen Produkte und ihrer Wertrealisation auf den Märkten der Welt. Eine Unmasse von Produkten verbraucht von daher sehr viel Naturstoff und lässt sich immer schwerer über Angebot und Nachfrage an den Konsumenten vermitteln. Absatzkrisen lässen die Profitrate des Kapitals mit der relativ geringen Darstellbarkeit der Geldwerte schwinden (siehe tendenzieller Fall der Profitrate), die leichter vom Finanzmarkt im Kredithandel verwendbar sind als von der so genanten Realwirtschaft, die nicht auf Geldbesitz, sondern auf dem Bedarf an Gebrauchswerten gründet. Der Geldwert des realen Zahlungsmittels schwindet deshalb im Ausmaß einer systematischen Verschuldung der Weltbevölkerung (siehe Schuldgeldsystem), deren Existenzen von den Zentralbanken durch Giralgeldschöpfung ausgepresst werden (siehe Existenzverwertung). Das Weltkapital ist der globale Mehrwert, den die bloße Beschleunigung des internationen Waren- und Geldumsatzes über das Weltgeld einbringt, ohne dass auch nur ein Quentchen am nationalen Wert von Sachen und Arbeitskräften sich verändern müsste. Die Realwirtschaft dient zunehmend insgesamt nurmehr als Wertträger von Umlaufgeschwindigkeiten des Welthandels und teilt deren Antrieb über den Mangel an Substanz mit (siehe Negativverwertung), der die Funktionäre des Geldwerts, die Staatsagenten und Banken dazu zwingt, die Ausbeutung von Mensch und Natur zu intensivieren. Hierbei realisiert sich der Mehrwert in der Konkurrenz der Nationalstaaten über die Differenz der Geschwindigkeiten des Produktivitätswachstums und des Konsums der hieraus entstehenden Produkte. Kapital stellt immer einen Mehrwert der nationalen Währungen im Verhältnis des Weltgeldes dar, der aus der Differenz zwischen Kostpreis der Produktion und den Profiten ergeht, die durch die Aufwände an Lebenskraft der Menschen in der Anwendung ihrer Produktivkraft realisiert werden. Die Profite des Welthandels stellen sich im Geldwert als Differenz von aktiven und passiven Handelsbilanzen heraus. Was die Existenz in den Nationalstaaten durch den Welthandel über das Weltgeld an Lebensaufwand an Stoff (siehe Bodenschätze), Arbeitszeit (siehe Produktivkraft) und Arbeitskraft wirklich im Verhältnis zum Wert der Importe kostet, das verliert sie an Substanz ihres nationalen Lebensstandards. Deren Existenzwert ist der Wert der Existenz in der politischen Form ihres Lebensraums und somit die politische Erscheinung ihres Geldwerts, der sich auch politisch selbständig innerhalb und außerhalb des Landes ins Verhältnis zu anderen Werten setzt und sich auch international im Preis ihrer Produkte, Bodenschätze und Arbeitskräfte und somit auch selbständig im Preis der Nutzung von Eigentumstitel innerhalb des Landes darstellt. Im Verhältnis der Existenzverwertung der konkurrierenden Nationalstaaten bildet sich ein vollständig verselbständigter politischer Wert des Geldes heraus, das als Weltkapital alle Verhältnisse des Welthandels bestimmt und sich inzwischen durch die Globalisierung als Wertform des fiktiven Kapitals allgemein durchgesetzt hat. Darin wurde allerdings das Verhältnis des Geldwerts zur Preisform der Währungen (siehe auch Devisenhandel) umgekehrt, also das Werthältnis der Preisbildung zur Wertschöpfung umgekehrt (siehe auch Derivatenhandel). Denn erst im Finanzkapital wird das fiktive Kapital auch als Zahlungsversprechen, also selbst als Eigentumstitel einer Bringschuld selbständig gegen seine realen Wertdarstellungen (siehe Schuldgeldsystem). Denn darin übernehmen die Gläubiger über den Finanzmarkt die Position eines Weltkapitalisten, dem die Schuldner, vor allem die Schuldnerstaaten durch Zahlungs- und Leistungsbedingungen verpflichtet sind. Denn Schuld setzt eine politische Pflicht voraus, eine Zahlungspflicht, die durch eine Kreditvergabe oder einen Nutzungsvertrag über Eigentumstitel (z.B. Wertpapiere, Immobilien, Grund und Boden) entstanden ist. Diese Pflicht besteht daraus, einen Geldwert, der von einem Geldbesitzer vorgestreckt wurde, mit einem Wert zu begleichen, der nur durch unbezahlte Arbeit - also als reiner Mehrwert - beigebracht werden kann. Im Unterschied zur einfachen Kapitalakkumulation stellt das hier eingesetzte Geld keinen Mehrwert aus der Ausbeutung vergangener und bezahlter Arbeit, sondern aus einer noch zu erbringenden Arbeit dar, die über die gewöhnliche Arbeit zur Reproduktion der gesellschaftlichen Verhältnisse hinaus einen Mehrwert einbringt, der eine unbezahlte Arbeit zu leisten hat, die sich nicht im Kreislauf von Produktion und Konsumtion in einem Mehrprodukt verwirklicht, sondern die aus einer politisch kontrollierten Pflicht in die Geldzirkulation einzutragen ist, um diese in Wert zu halten, ihren Geldwert zu erhalten und zu vermehren. Für die Schuldner dient jeder Mehrwert, den sie erarbeiten, tatsächlich nur ihrer Schuldentilgung. Vom Gläubiger, der bis dahin lediglich die politische Macht des Geldes zu auszuhalten hatte, wird aber über die Schuldentilgung dann auch tatsächlich der volle Mehrwert kassiert, ohne dass er überhaupt mit dessen Herstellung irgendwie zu tun gehabt hätte. Das Verhältnis ist lediglich von einem politischen Subjekt bestimmt, das hinter dieser Wertbildung steht und die Wertsicherheit seines Geldes zu verantworten hat (siehe hierzu auch Austeritätspolitik) - meist die Bank eines Nationalstaats, der mit seiner Finanzpolitik und ihrem Rechtsverhältnis sich um die Wertdeckung der nationalen Währung bemüht und hierfür gegen andere Nationalstaaten und Währungen konkurriert (siehe hierzu Devisenhandel). Im Einzelnen ist es jedoch der Derivatenhandel, der die Preisbildung des Geldes durch die Übermacht des zirkulierenden Weltgeldes auspresst, weil er mehr Kapital bewegt, als von den Nationalstaaten überhaupt in Umlauf gesetzt werden kann. Von daher haben die Kapitalbündnissen diese mit der Globalisierung des fiktiven Kapitals sich weltweit unterworfen. Geld ist dadurch mächtig, dass es doppelt so viel bewirken kann, wie der Gebrauchswert der Waren, den es eintauscht. Am Verhalten des Geldes hat Marx die doppelte Beziehung des Geldes als Kaufmittel im Verhalten zum Geld als Zahlungsmittel gezeigt. Weil sich im Kaufmittel (G-W) das Geld doppelt auf die Tauschwerte des Zahlungsmittels (W-G) bezieht, verhält es sich als beides zugleich, ist es als Verhältnis des Geldes zu allen Waren zweimal in einer gleichbleibenden Funktion,(W-G-G-W).während jede andere Ware beim "Händewechsel" im Warentausch nur einmal in eine immer verschiedene Beziehung zu Geld eintritt. Gesellschaftlich ist im Geld der Wert der Waren, daher doppelt gegenwärig, im Gebrauchswert mit jedem Tausch verschwindend einfach. Im Warentausch, in der Wechselseitigkeit des Geldwerts in der Form des Verkaufs als Ware gegen Geld (W-G) und der Form des Einkaufs als Geld gegen Ware (G-W) bleibt sich Geld in seinem allgemeinen Wertsein gleich. Es verdoppelt aber durch seine Funktion im Dasein als Kaufmittel in der Preisbildung seiner Tauschwerte als Maß der Werte das Dasein der Wertform des Geldes als Zahlungsmittel für Lebensmittel. Durch deren organische Funktion in der Reproduktion sowohl der Menschen als auch der Produktionsmittel ihres Lebensstandards wird die allgemeine Werttform in ihrem allgemeinen Dasein zu einer verallgemeinerten politischen Macht über deren Existenz und Produktivkraft. Denn jede Ware tritt realwirtschaftlich nur einmal hiergegen an und verschwindet zu ihrer Konsumtion vom Markt, während Geld durch die Beständigkeit seiner Funktion Wertmaß und zugleich als Maßstab der Preise, als reine Wertform auf dem Markt verbleibt - wenn auch nur als allgemeine Wertform, die für sich inhaltslos aber in vielfältiger Beziehung in der Begierde seiner Wertrealisation ist. In der Preisbildung ist Geld von daher durch seine Funktion als Maßstab der Preise bestimmt, der sich erst im Nachhinein aller Tauschbeziehungen als Wert des Geldes bewahrheiten kann. Während das Geld als Wertmaß der Tauschwerte dem schon vorausgeht, setzt sich der Geldwert erst hinter dem Rücken aller Geldbeziehungen in den Relationen ihres quantitativen Daseins als darin sich verhaltende Preissumme durch. Kapital entsteht immer dort, wo der Geldwert die Preise bestimmt, wo das Geld als Kaufmittel das Geld als Zahlungsmittel auspressen kann, wo aus Geld beim Verkauf mehr Geld eingebracht als beim Einkauf ausgegeben wird. Wo der Warentausch durch die Zirkulation der Waren im Verhältnis von Angebot und Nachfrage mehr Wert ausdrückt, als der Wert, der in die Produktion der Waren zur Begleichung ihrer Kosten (Produktionsmittel, Arbeitslöhne, Gebühren) vorgeschossen wird, wird das Ausmaß des Verhältnisses bestimmt, in welchem die nützliche Arbeit, die bezahlte Arbeit, die produktive Arbeit, die unbezahlte Arbeit als Mehrwert aus dem Wachstum ihrer Produktivität erwirken kann. Auf dem Finanzmarkt verfügt alleine das Geld als Kaufmittel über die Potenziale der Geldverwertung, als Geldware mit dem Gebrauchswert, mehr Geld aus Zahlungsspekulation (siehe hierzu Derivatenhandel) durch die Bestimmung der Preisbildung zu gewinnen, durch einen Geldvorschuss Macht über die Produktion von Mehrwert (siehe Formbestimmung) im Geldwert zu erlangen, indem es zur Aufhebung der Mängel der Mehrwertrealisation (siehe hierzu tendenzieller Fall der Profitrate) eingesetzt wird. Die Preisbildung des Weltgeldes globalisiert über den Finanzmarkt das Weltgeld zu einem Weltkapital, zur Wertform aller Existenzen (siehe Existenzwert). Reichtum und Armut der Nationalstaaten ist davon bestimmt, wieviel Mehrwert sie durch die Konkurrenz um ihre Geldwerte, um die Wirtschaftsmacht ihrer Währungen auf den Weltmärkten einnehmen können oder abgeben müssen, ob sie sich durch eine aktive oder passive Handelsbilanz erhalten können und welche Preislage (siehe Preisbildung) ihr Bruttosozialprodukt auf dem Weltmarkt und somit auch welche Kaufkraft ihre Währung hat, wie sich dort eben der Durchschnittspreis ihrer Produkte, ihr nationaler Produktwert als Wert ihrer Währung oder Güter verwirklichen kann (siehe auch Wertrealisierung). Hier kapitalisiert sich nicht mehr der Geldwert als Maß der Werte des Kaufmittels Geld im Maßstab der Preise eines Zahlungsmittels. Das Weltgeld des Finanzkapitals, die Weltmacht des Geldes kapitalisiert einen internationalen Maßstab der Preise durch die politische Macht von Zahlungsversprechen, durch die Macht einer Fiktion der Gläubiger auf die Zukunft einer Verwertbarkeit des angewandten Kapitals durch die Schuldner (siehe hierzu fiktives Kapital). Der Kreislauf der Ausbeutung von Mensch und Natur, der im Verhältnis des Geldes im Warentausch begründet worden war, worin die gesellschaftlichen Verhältnisse der Menschen als dingliche Verhältnisse der Sachen erscheint (siehe Warenfetischismus) realisiert sich nun in einem Kapitalfetischismus, der sich überhaupt nur noch in der Geldzirkulation verhält und nicht mehr den Warentausch im Geldwert abbildet, sondern ihn über den Geldwert durch dessen Preisbildung bestimmt. Das war schon mit der Zirkulation des Kapitals angelegt, wird aber nun zu einem Druck auf deren Umlaufgeschwindigkeit, welche durch die Negativverwertung die einzige Beziehung zur Realwirtschaft ist. "In der Tat aber wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehrwert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. Er hat die okkulte Qualität erhalten, Wert zu setzen, weil er Wert ist. Er wirft lebendige Junge oder legt wenigstens goldne Eier." (MEW 23, S. 169) Im einfachen Warentausch der Realwirtschaft hat Geld gesellschaftliche Macht als Geldbesitz für die Reproduktion seiner jeweils einzelne Existenz als allgmeines Kaufmittel, durch das sich die Reproduktion der Existenzen von Produktion und Konsumtion abstrakt gleich bleib, gleichgültig ist, soweit der Wert der Produktionsmittel (Technologie und Arbeitskraft) sich als konstantes wie variables Kapital reproduzieren würde, das Wirtschaftswachstum das Wertwachstum bedingen könnte. Doch gerade dies ist ausgeschlossen, weil das Kapital seinen Wert in der Konkurrenz der Geldverwertung nur durch die Verwertung der Reproduktionsmittel erhalten kann und seine gesellschaftliche Macht ausweiten muss. In der Geldzirkulation erscheint das Verhältnis der Mittel nurmehr durch diese selbst bestimmt und wird daher nur in ihrem existenziellen Unterschied zwischen Einkauf und Verkauf im unterschiedlichen Verhältnis ihres Geldwerts, der sich als Mehrwert des Kaufmittels und dem Existenzwert des Zahlungsmittels gesellschaftlich bewertet und verwertet und ein Machtverhältnis des sich verwertenden Kapitals gegen den sich reproduzierenden Menschen bestimmt. Jenseits der Produktion von Waren, also in ihrer Zirkulation auf den Märkten, besteht Geld einerseits Kaufmittel der Produktivkraft einer wertschaffenden Arbeit durch den Mehrwert ihrer Produkte und andererseits als Zahlungsmittel für der Menschen, die ihre Lebensmittel nur einkaufen können, wenn sie die Mittel ihrer Existenz mit ihrer Arbeit als Lebens- und Arbeitskraft verkaufen (siehe hierzu Klassengegensatz). Die Menschen nehmen beim Warentausch alle die eine oder die andere Position ein. Ihr Wert muss sich beständig durch ihren Preis als Tauschwert ins Verhältnis setzen. Und der wechselt seine organischen Beziehungen beständig in Raum und Zeit. Aber der wesentliche Unterschied im Dasein von Wert und Preis besteht nur aus der unterschiedlichen Zeitdauer der existenten Formen des jeweiligen Daseins des zirkuliernden Geldwerts. In der Greldzirkulation wird das Verhältnis der Mittel der Produktivkraft nurmehr durch diese selbst bestimmt und daher nur durch ihren existenziellen Unterschied verwertbar. Und der besteht in der unterschiedlichen Zeitdauer ihrer existenten Formen ihres jeweiligen Daseins, der "Dauer seines Aufenthalts in der Produktionssphäre", worin sich "seine Produktionszeit ... in der Zirkulationssphäre seine Zirkulations- oder Umlaufszeit" (MEW 24, S. 124) wie ein reelles Kapital, also als Wertbildner verhält. Ganz gleich, ob das Geld in seinem ursprünglichen Wert fiktiv oder reel ist: Die Umlaufzeit des Geldes bestimmt jetzt den Wert der Produktionssphäre, die das zirkulierende Geld verwerten muss. Auf den internationalen Finanzmärkten tut sich hierbei ein schier endlose Quelle für Profite aus dem Derivatenhandel zu Lasten der nationalen Geldwerte, der Devisen im Devisenhandel. Der Wert von Währungen variiert einerseits im Derivatenhandel, der zugleich über die Spekulation auf eine Preisbildung im Umlauf der national unterschiedlichen Wertrealisation, die vom Teminhandel getrieben wird. Der Milliardär Soros hat gezeigt, dass unglaublich hohe Geldwerte dadurch zu beziehen sind, dass beides gegeneinaner ausgespielt wird: Der Wert einer kreditierten Währung, die durch eine erhöhte Umschlagzeit der Wertrealisation im Terminhandel entwertet wird und als Dividente der terminsetzenden Währung ausgezahlt wird. Im Unterschied zur Wertbildung der Geldschöpfung in den nationalen Umsätzen resultiert der Mehrwert ihres umlaufenden Geldes auf den internationalen Finanzmärkten nicht mehr aus der Realwirtschaft, nicht aus der Ausbeutung der Arbeitskraft durch das Wertwachstum ihrer Produktivität, nicht durch die Anwendung einer Reichtumsbildung durch Kapitalinvestitionen, durch die private Aneignung der Produkte aus einer produktiven Arbeit der Menschen, sondern aus den Handelsbilanzen der nationalen Geldverwertung in der Preisbildung der internationalen Geldwerte, dem Geldwert der Preissummen eines kreditierten Vermögens. Im Preis verhält sich der Wert zwischen Kostpreis der Produktion und dem Profit auf dem Markt des Finanzhandels. Preis und Wert des Kostpreises beziehen sich aufeinander wie Kapitalanlage und wirkliche Arbeit, die sich in der Geldform quantitativ unterscheiden. Die Produktion von Kapital geht durch die Kapitalzirkulation einerseits immer in diesen Preis ein, indem sie die Produktionselemente Arbeitskraft und Konstantes Kapital zurückkauft. Andererseits stellt sich dieser Ersatz in keiner Weise im Produktpreis wirklich dar, wiewohl dieser ihren Wert verwirklichen muss. "Die Zusammenfassung der verschiednen Wertteile der Ware, die nur den in ihrer Produktion verausgabten Kapitalwert ersetzen, unter der Kategorie des Kostpreises drückt daher einerseits den spezifischen Charakter der kapitalistischen Produktion aus. Die kapitalistische Kost der Ware mißt sich an der Ausgabe in Kapital, die wirkliche Kost der Ware an der Ausgabe in Arbeit. Der kapitalistische Kostpreis der Ware ist daher quantitativ verschieden von ihrem Wert oder ihrem wirklichen Kostpreis. ... Die Verselbständigung dieses Wertteils macht sich in der wirklichen Produktion der Ware fortwährend praktisch geltend, da er aus seiner Warenform durch den Zirkulationsprozeß stets wieder in die Form von produktivem Kapital rückverwandelt werden, der Kostpreis der Ware also beständig die in ihrer Produktion verzehrten Produktionselemente rückkaufen muß. Dagegen hat die Kategorie des Kostpreises in keiner Weise zu tun mit der Wertbildung der Ware oder mit dem Verwertungsprozeß des Kapitals. ... Die Untersuchung wird jedoch zeigen, daß der Kostpreis in der Kapitalwirtschaft den falschen Schein einer Kategorie der Wertproduktion selbst erhält." (MEW 25, S. 36) Das Gesamtkapital geht stofflich in den wirklichen Arbeitsprozess ein, wenn auch nur ein Teil desselben in den Verwertungsprozess eingeht. Weil der Mehrwert gleichzeitig aus allen sehr unterschiedlichen Teilen des angewandten Kapitals entspringt, erscheint er auf dem Markt als bloßer Geldüberschuss, als Profit. Dieser ist die Darstellung des Mehrwerts als Abkömmling des vorgeschossenen Gesamtkapitals. Der Profit lässt sich weder aus der Warenproduktion, noch aus der Warenzirkulation erklären, weil sich sein Wert in beiden Preisgestalten bewegt. Die Vorstellung, dass der Profit aus dem Warenpreis als Überschuss über den Kostpreis der Produktion "ergaunert" sei, ist eine frühsozialistische Illusion von Proudhon (siehe Kommentare zu MEW25). Die bisherige Ökonomie konnte das Gesetz vom Fall der Profitrate nicht begreifen, weil sie Profit und Mehrwert nicht zu unterscheiden vermochte, desgleichen auch nicht industrieller Profit, kommerzieller Profit, Zins, Grundrente (siehe Kommentare zu MEW25). Mit anwachsender Wertmasse des konstanten Kapitals sinkt die Profitrate, damit auch der relative Wertanteil des variablen Kapitals, also der lebendigen Arbeit, im Produkt (siehe Kommentare zu MEW25). Die verhältnismäßige Abnahme des variablen und Zunahme des konstanten Kapitals ist nur ein andrer Ausdruck für die vermehrte Produktivität der Arbeit (siehe Kommentare zu MEW25). Während Mehrwert und Profit numerisch gleich sind, ist die Profitrate von der Mehrwertrate numerisch verschieden. Der Profit ist als Erscheinungsform des Mehrwerts dessen Preisform, der Mehrwert selbst reine Wertform des Kapitals, das eine ursprüngliche Wertsumme von einem Neuwert unterscheidet. Der Unterschied von Mehrwertrate und Profitrate drückt eine Differenz von Wertform und Preisform durch ihre Realisation auf dem Warenmarkt aus (siehe Kommentare zu MEW25), weil und sofern das Wertwachstum das Wirtschaftswachstum bestimmt. Die Größe des Mehrwerts, den das Gesamtkapital aufsaugt, fällt nicht nur relativ, sondern absolut. Dies Fallen bezieht sich auf die Masse des Mehrwerts und daher des Profits, weil das Gesamtkapital weniger lebendige Arbeit überhaupt bei gleichbleibendem Ausbeutungsgrad der Arbeit auch weniger Mehrarbeit in Bewegung setzt und daher weniger Mehrwert produziert (siehe Kommentare zu MEW25). Die Senkung der Profite bei gleichzeitigem Wachstum des Mehrwerts (siehe Wertwachstum) sind nur scheinbar widersprüchliche Bewegungen bei der Kapitalakkumulation. Die Bildung von zusätzlichem Kapital lässt einerseits die Profitrate fallen, setzt aber andererseits zusätzliche Arbeit in Bewegung, durch die das vorausgesetzte konstante Kapital wächst und zusätzlichen Mehrwert produziert (siehe Kommentare zu MEW25). Weil dieselben Ursachen, welche einen tendenziellen Fall der allgemeinen Profitrate produzieren, eine beschleunigte Akkumulation des Kapitals und daher Wachstum in der absoluten Größe oder Gesamtmasse der von ihm angeeigneten Mehrarbeit (Mehrwert, Profit) bedingen, erscheint im Bewusstsein der Agenten der Konkurrenz die Kapitalakkumulation verkehrt: Die Abnahme der Profitrate erscheint hier als Folge der Zunahme des Kapitals und der damit verbunden Berechnung der Kapitalisten, daß bei kleinerer Profitrate die von ihnen eingesteckte Profitmasse größer sein werde (siehe Kommentare zu MEW25). Die absolute Masse der vom Kapital in Bewegung gesetzten Arbeit, also auch der von ihm aufgesaugten Mehrarbeit, die Masse des von ihm produzierten Mehrwerts kann progressiv wachsen, trotz des progressiven Falls der Profitrate.(siehe Kommentare zu MEW25). Auch wenn die Rate des absoluten oder relativen Mehrwerts wächst, nimmt die Profitmasse, die in der einzelnen Ware zu. Sie enthält weniger neu zugesetzte Arbeit, aber der unbezahlte Teil derselben wächst gegen den bezahlten Teil.(siehe Kommentare zu MEW25). Die im Warenverkauf zu realisierende Masse von Mehrwert konkurriert gegen die Masse des konsumierbaren, des variablen Kapitals und muss dennoch die Profitmasse erhalten, obwohl die Masse des Profits in jeder einzelnen Ware sinkt. Die Profitmasse muss durch die wachsende Anzahl der Produkte, also durch Marktausdehnung ausgeglichen werden, nur verteilt sie sich anders auf die Summe der Waren (siehe Kommentare zu MEW25). Das Verhältnis von bezahlter und unbezahlter Arbeit, von variablem Kapital und Mehrwert, verändert sich in der einzelnen Ware trotz ihres sinkenden Preises nicht, wohl aber in der Gesamtheit des Kapitalverhältnisses, wie sie durch die Konkurrenz der Preise sich ergibt, deren Wert im Geldwert schwindet. Was die Zinsen im nationalen Geldumlauf an Wertwachstum darstellen, ist in der Verhältnissen des Weltkapitals die "Kaufkraft" von Schuldverschreibungen, von Wertpapieren, die den Nutzwert von Eigentumstitel darstellen, die Gläubiger im Kredithandel über die Aktien- und Immobilienmärkte entwickeln und deren Schuldner durch die Preisbildung der Währungen auf den Finanzmärkten bestimmen (siehe hierzu auch Derivatenhandel). Was für die Aktionäre und Grund- und Immobilenbesitzer als Lohn für das Risiko ihres Besitzes erscheint, ist durch den Zwang des Wertwachstums gegen das Wirtschaftswachstum schon bewährt, bevor es tatsächlichen Existenzwert für die Gläubiger des Kapitals einbringt. Durch die Globalisierung des fiktiven Kapitals existiert der Wert der menschlichen Arbeit nur noch im politischen Wert, im Existenzwert des Weltgeldes, der wesentlich vom Terminhandel, der Geschwindigkeit des Handels mit Schuldverschreibungen (Obligationen) abhängig ist und die Abhängigkeit der Menschen von ihren nationalen Verwertungsverhältnissen, von der politische Ökonomie ihrer Nationalwirtschaft totalisiert. "Die Dauer seines Aufenthalts in der Produktionssphäre bildet seine Produktionszeit, die in der Zirkulationssphäre seine Zirkulations- oder Umlaufszeit. Die Gesamtzeit, worin es seinen Kreislauf beschreibt, ist daher gleich der Summe von Produktionszeit und Umlaufszeit." (MEW 24, S. 124) Im Unterschied der Umlaufzeiten hat Geld nicht nur auf den Warenhandel bezogen, sondern durch die Verhältnisse zu sich selbst völlig unterschiedliche Wertgegenständlichkeit, weil seine Umlaufzeiten und die Produktionszeiten seines Wertes im Gesamtkapital sich gegeneinander verhalten. "Umlaufszeit und Produktionszeit schließen sich wechselseitig aus. Während seiner Umlaufszeit fungiert das Kapital nicht als produktives Kapital und produziert daher weder Ware noch Mehrwert. Betrachten wir den Kreislauf in der einfachsten Form, so daß der gesamte Kapitalwert jedesmal auf einen Schlag aus der einen Phase in die andre tritt, so ist handgreiflich, daß der Produktionsprozeß unterbrochen ist, also auch die Selbstverwertung des Kapitals, solange seine Umlaufszeit dauert, und daß je nach deren Länge die Erneuerung des Produktionsprozesses rascher oder träger sein wird. ... Die Expansion und Kontraktion der Umlaufszeit wirkt daher als negative Schranke auf die Kontraktion oder Expansion der Produktionszeit oder des Umfangs, worin ein Kapital von gegebner Größe als produktives Kapital fungiert. Je mehr die Zirkulationsmetamorphosen des Kapitals nur ideell sind, d.h. je mehr die Umlaufszeit = 0 wird oder sich Null nähert, um so mehr fungiert das Kapital, um so größer wird seine Produktivität und Selbstverwertung." (MEW 24, S. 128f). Der Großteil der Handelsmasse der Preisdifferenzen im Terminhandel bezieht sich daher nicht mehr auf den Warenwert, sondern auf den Nutzwert von Staatsverschuldungen und Kreditversicherungen, die den gehandelten Werten im Freihandel der Finanzspekulation entzogen werden. Dies hat den Zweck von Geldanlagen auf den Kopf gestellt: Nicht das Wachstum des Mehrwerts aus der Aneignung produktiver und unbezahlter Arbeit bestimmt den Geldhandel des Kreditwesens, sondern die Armut und Not der Schuldner, die um ihre Existenz kämpfen, um ihre Zahlungspflichten einzulösen. Das somit entstandene Schuldgeldsystem beruht auf der Konkurrenz der Nationalstaaten, die siehe gegen den Niedergang ihrer Geldwerte und nationalen Geldverwertungen über Staatsverschuldungen und Lieferpflichten gegen ihre Gläubiger erhalten müssen, die sich lediglich aus der politischen Macht von Zahlungspflichtigkeiten durch Austeritätspolitik erhalten und mit der Globalisierung des darin und dadurch fiktiv gewordenen Kapitals zu einer internationalen Weltmacht geworden waren. Der Hort dieses fiktiven Kapitals sind daher nicht mehr nur die nationalen und privaten Banken, sondern vor allem die Agenturen des Geldhandels, die über ein Vielfaches der Geldmenge der vorhandenen reellen Geldwerte des Warenhandelskapitals verfügen. Common-Ownerships sind Bündnisse von Großaktionären, die das Handelsrisiko der Geldanleger durch den Ausgleich ihrer konkurrierenden Auspreisungen minimieren. Börsengehandelte Fonds ITF sind politische Geldverwalter, die sich als Kreditversicherungen anpreisen. Sie stellen die größten unabhängigen Vermögensverwaltung weltweit dar. Blackrock (größter Anbieter im Aktienhandel) ist daher keine Bank. Hier werden indexbestimmte Aktienpakete angeboten, die solange Wert haben, wie sie gehandelt, also gekauft und verkauft werden. Durch Swaps (engl. Austausch) wird die Austauschbarkeit von Krediten aus der Wahrscheinlichkeit zukünftiger Zahlungsströme (Cash Flows) berechnet und als "derivates Finanzinstrument" international wie reales Geld verfügbar gemacht. Es gibt unzählige Arten von Derivaten zur Spekulation: Asset-Swap, Credit Default Swap (CDS; dt. auch Kreditausfall-Swap), Devisenswap (auch FX-Swap), Equity Swap, Subordinated Risk Swap, "Total Return Swap" bzw. "Total Rate of Return Swap" (TRS bzw. TRORS), Währungsswap, Zinsswap, Constant Maturity Swaps, Derivate auf Wettergeschehen oder Rohstoffswaps. Blackrock steuert den gesamten Aktienmarkt, gilt politisch nicht als systemrelevant, kann aber den gesamten Finanzmarkt zum Absturz bringen, wenn die Aktienpakete in einer weltweiten Krise nicht mehr gekauft werden (z.B. Flash-Crash am 6.5.2010). Hier kann überhaupt keine Spirale der Abwertung mehr verhindert werden. Wenn die Kurse durch systemisch bedingte Abwertungen fallen, entsteht der "Run to the Exit", die Kanibalisierung der Aktien- und Rentenfonds. Der Gewinn besteht lediglich aus einem Vorteil in der Beziehung auf das Verwertungsrisiko einer fiktven Geldwerts, der ebenso schnell fallen wie steigen kann, so plötzlich, wie es Menschn garnicht in angemessener Zeit mehr unterscheiden können. Zur Gewinnerwartung ist daher eine vollautomatisierte Entscheidung auf der Grundlage von Statistiken über Geldbewegungen und Produktivitätserwartungen von einen unschlagbaren Vorteil. "Aladin" heißt das hierfür eingesetzte Computerprogramm, durch das fast der ganze Aktienhandel automatisch verrechnet, entschieden und "abgesahnt" wird. Im Weltkapital heben sich die von Menschen produzierten Werte, also der Mehrwert des Kapitals überhaupt auf, weil ihre Arbeit nur noch Wert in der Preisbildung im Nachhinein der Geldzirkulation erfährt, eben als negativer Wert, der dem Kapital in der Preisbildung durch das Finanzkapital entzogen wird, ohne dass er schon wirklichen Wert darstellen konnte, der also als Vorgriff auf zukünftige Wertbildung schon durch Kredit und monetäre und strukturelle Vorleistungen ausgegeben ist (siehe Negativverwertung). Die Grenze der Ausbeutung ist daher jetzt die gesellschaftlich gegenwärtige Stofflichkeit, die tatsächliche Wertsubstanz der gesellschaftlich nutzbaren Natur, der Menschen und Bodenschätze, die das letzte Material der Ausbeutung von Mensch und Natur durch ihren Existenzwert darstellen. Dieser verhält sich nurmehr im nationalen wie internationalen Verhältnis von Gläubiger und Schuldner, wodurch das Klassenverhältnis des Kapitalismus seine höchstmögliche und intensivste Wirklichkeit erreicht hat, indem er seine eigene Substanz, Gesellschaft, Mensch und Natur aufzehrt und daran scheitert, dass er sich selbst nicht mehr erneuern kann und sich nurmehr in Kriegen, Klimakatastrophen und zerstörten Gesellschaften darstellt, die durch die Fluchtbewegungen der Menschen unauflösbare kulturelle und wirtschaftliche Vernichtung betreibt. Für sie bleibt die Errichtung von internationalen Kommunalwirtschaften als Lösung und gesellschaftlicher Neubeginn.
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