Wertvergesellschaftung ist ein Begriff, der darauf hinweisen will, dass in der kapitalistischen Produktion Wert und Mehrwert erzeugt wird, dass solche Produktion Wert wie ein Produkt erzeugen k�nnte, dass Wert selbst ein Gegenstand w�re, der aus ihr selbst schon in seiner k�rperlichen Form hervorgehen w�rde (siehe hierzu Strukturalismus). Doch dass es sich dabei um eine Vergesellschaftung von Wert handelt, ist falsch: Wert wird nicht ver-gesellschaftet, so als ob er in die Gesellschaft durch Produktion selbst gegenst�ndlich eingebracht w�rde, also irgendwie jenseits der M�rkte schon im Willen und der Kraft und der Produktionsmittel der Menschen best�nden, die sie herstellen und der dann marktwirtschaftlich so gesellschaftlich verwirklicht w�rde, wie er in der Produktion eingebracht wird - so, wie ein Subjekt sich entschlie�en k�nnte, "in die Gesellschaft einzutreten" oder es in sie hineingetragen w�rde. Es ist umgekehrt: Gesellschaft wird verwertet, indem die gesellschaftlichen Produkte als Waren in der Wertform existieren und Menschen f�r diese Form arbeiten, der Formbestimmung des Warentausch folgen. Dies ist der Grund, warum das Warenverh�ltnis der Verwertung von Arbeit vorausgesetzt ist, bevor ihre Arbeitskraft zur Ware bestimmt werden kann und hierdurch den Menschen unbezahlte Arbeit als Mehrwert abgedungen werden kann. Wert gibt es nicht als Gegenstand f�r sich, weder als Gr��e noch als Substanz. Er entsteht in einer Waren produzierenden Gesellschaft durch das Dasein der Waren selbst als G�ter auf dem Markt, durch die Tauschakte, auf welche Warenbesitzer verwiesen sind, um ihre G�ter aufeinander zu beziehen. Er kann gerade nicht wirklich vergesellschaftet werden, weil er die wesentliche Beziehung dieser Gesellschaft selbst ist, ihr also nicht �u�erlich, vorausgesetzt sein kann. Er erzeugt auch kein Verh�ltnis als Wert, etwa als ein Wertsubjekt, nach welchem die Menschen willentlich streben w�rden und hierduch seine Verbreitung bewirken - im Irrtum �ber dessen politischen Konsequenzen. So aber wird der Begriff Wertvergesellschaftung meist gemeint: Weil die Menschen kein Bewusstsein �ber ihre Verh�ltnisse h�tten, w�rden sie die Vergesellschaftung von Wert betreiben - um selbst am Wert und m�glichst auch am Mehrwert teilzuhaben, verwirklichen sie seine Vergesellschaftung. Wert w�re ein blo�er Irrtum �ber die "wahren Zusammenh�nge" der Gesellschaft, ein falsches politisches Bewusstsein, mit dessen Anderung auch schon die Welt ver�ndert w�re. Wertvergesellschaftung ist ein Wort, welches das Verst�ndnis des Werts von Th. W. Adorno pr�gnant wiedergibt: Wert sei nicht gesellschaftlich durch die Existenz des menschlichen Reichtums in der Form von Waren, sondern w�rde selbst unmittelbar gesellschaftlich produziert, indem sich die Arbeit und die Menschen selbst darin "verdinglichen": Wert w�rde in einer bestimmten Art und Weise in die Gesellschaft eingebracht als ein Tauschwert, der dort gegen die quasi naturbelassenen Gebrauchswerte fortbesteht. Dem Wert wird somit eine Anschaulichkeit gegeben, die er als Resultat analytischen Denkens, wie er von Marx eingef�hrt ist, nicht hatte. Die Menschen produzieren nach diesem Verst�ndnis also nicht ihre G�ter in einer Form, die widerspr�chlich ist und daher Wert hat, sie selbst produzieren etwas Falsches, ein Unding, in dem sie sich sozusagen produktiv selbst zu einem Wertsein verdinglichen. Es vollzieht sich in solchem Verstand eine sehr sublime Revision der Marxschen Theorie, die sich vollkommen auf Marx bezogen versteht: Da Wert nun mal was gesellschaftliches ist, muss er ja auch als Wert in die Gesellschaft eingebracht werden. Ergo: Wer sich dieser "Verdinglichung" verweigert, ist revolution�r. Alle anderen kapieren das eben nicht; sie sind "fetischisiert". Wert ist ein unmittelbar politischer Begriff, der das Wesen eines Verh�ltnises beschreibt, welches die Menschen vermittelst der Gleichsetzung ihrer G�ter haben - nicht weil sie sich in ihren Produkten gerne vergleichen, sondern weil sie keine andere gesellschaftliche Beziehung, keine wirkliche Beziehung zu ihren Produkten haben. Aus dem Vergleich ihrer Produkte jenseits bestimmter Beziehungen von Bed�rfnis und Aufwand (Arbeit) werden diese gleichg�ltig gegen ihre Herkunft und Bestimmtheit, gelten als Arbeitsprodukte schlechthin. Als solches haben sie einen �konomischen Wert, der das darstellt, was �konomie abstrakt ist: Aufwand schlechthin, wie er sich auf einen bestimmten Durchschnitt reduzieren l�sst. Er ist eine Reduktion auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner" ihrer Arbeit, eine Abstraktion, die f�r sich keinen �konomischen Sinn hat, wohl aber alle �konomie politisch bestimmt: Der Begriff der politische �konomie. Indem sie Wert produziert und vergr��ert, reduziert sie die Arbeit auf ein blo�es Quantum ihrer Dauer. So ergibt sich der Wert aus einer Durchschnittsbildung der notwendigen Arbeitszeit, welcher die Waren bei ihrer Entstehung gesellschaftlich unterworfen sind, bildet sich also erst in ihrer Gesellschaft auf dem Markt als deren Substanz (siehe Wertsubstanz) heraus, welcher sich als sachliches Quantum darstellt ohne wirklich sachlich quantifiziert zu sein. Das stoffliche Quantum der Arbeit und ihres Produkts erscheinen daher in der Wertform der Waren tats�chlich vertauscht: Es erscheint der relative Wert eines Warenquantums in der Form seines Gegenteils, dem �quivalent (letztlich Geld). Besonders mit der Entwicklung der Technologisierung der Produktionsmittel wird diese vertauschte Quantit�t von Produkt und Arbeit zum substanziellen Widerspruch der kapitalistischen Gesellschaft: Je weniger die Menschen arbeiten m�ssen, um ihre Subsistenz stofflich zu erwirtschaften, desto zwanghafter wird die politische Gewalt des Kapitals gegen sie, desto m�chtiger also muss die Erpressung sein, die sie zur Arbeit zwingt (siehe z.B. Grundrente, Miete). Bei der Verwendung des Begriffs Wertvergesellschaftung ist es sicher ungewollt, dass damit ein Wert formuliert ist, welcher eigentlich der Gesellschaft �u�erlich sein m�sste, um in ihr vergesellschaftet werden zu k�nnen. Aber die Gedankenlosigkeit bei der Verwendung solcher Begrifflichkeit best�tigt sich doch zumindest implizit in den Gedanken, die in diesem Zusammenhang �berhaupt verbunden werden: Es bleibt dabei immer die Beschreibung einer Gesellschaft, die sich nicht erst gegen ihr eigenes Wertprinzip zu entwickeln hat um eine konkrete menschliche Gesellschaft, wie sie noch nicht ist, zu werden; es bleibt bei der Beschreibung einer Gesellschaft, die lediglich vom "Wert" wie von einer unsch�nen Sache zu befreien sei (siehe hierzu auch Wertkritik). Der Wert ist der Begriff, durch den sich die Produkte im Nachhinein ihrer Erzeugung aufeinander gesellschaftlich beziehen, die tats�chlich nur in der privaten Hand der Waren- Geld- und Kapitalbesitzer verbleiben. Der Wert ist also der Begriff von einer Gesellschaft, in welcher das Privateigentum allgemein ist und sich als Verallgemeinerte Privatheit durchsetzt. Besitz ist damit eine Gesellschaftsform des Werts, der gerade dadurch keine gesellschaftliche Wirklichkeit, sondern nur die Wirkung von allgemeiner Privatheit bekommt. Geld mag ein gesellschaftliches Faustpfand sein, es ist in der Lage, sich auf alle anderen Waren zu beziehen, weil es gesellschaftliche Form f�r alle Tauschakte ist; aber es selbst dient nur privat seinem Besitzer und ist in keiner Weise wirklich gesellschaftlich existent, ebenso wie das Kapital. Es er�ffnet keine wirkliche gesellschaftlichen Beziehungen, sondern nur die Beziehungen von Privatm�chten. Wertvergesellschaftung ist ein Wort, welches das Verst�ndnis des Werts von Th. W. Adorno pr�gnant wiedergibt: Wert sei nicht gesellschaftlich durch die Existenz des menschlichen Reichtums in der Form von Waren, sondern w�rde selbst unmittelbar gesellschaftlich produziert, indem sich die Arbeit und die Menschen selbst darin "verdinglichen": Wert w�rde in einer bestimmten Art und Weise in die Gesellschaft eingebracht als ein Tauschwert, der dort gegen die quasi naturbelassenen Gebrauchswerte fortbesteht. Dem Wert wird somit eine Anschaulichkeit gegeben, die er als Resultat analytischen Denkens, wie er von Marx eingef�hrt ist, nicht hatte. Die Menschen produzieren nach diesem Verst�ndnis also nicht ihre G�ter in einer Form, die widerspr�chlich ist und daher Wert hat, sie selbst produzieren etwas Falsches, ein Unding, in dem sie sich sozusagen produktiv selbst zu einem Wertsein verdinglichen. Es vollzieht sich in solchem Verstand eine sehr sublime Revision der Marxschen Theorie, die sich vollkommen auf Marx bezogen versteht: Da Wert nun mal was gesellschaftliches ist, muss er ja auch als Wert in die Gesellschaft eingebracht werden. Ergo: Wer sich dieser "Verdinglichung" verweigert, ist revolution�r. Alle anderen kapieren das eben nicht; sie sind "fetischisiert". |
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