Nach seiner Position im Tauschhandel bestimmt sich die Funktion des Geldes zwischen seinem Dasein als Maß der Werte und seinem Dasein als Maßstab der Preise: Was man bezahlt. das hat seinen Preis (siehe Geld als Zahlungsmittel). Was man dafür bekommt, das ist dann ein Wert (wodurch Geld zum Kaufmittel wird). "Allein der Händewechsel macht Geld zum Zahlungsmittel, aus seinem Wert eine allgemeine Wertgestalt. Die Geldzirkulation vollzieht das verhalten des Geldes als Zahlungsmittel im Wertmaß als Verhältnis des Geldes im Kaufmittel, daher zugleich das Geld als Zahlungsmittel, als Maßstab der Preise zur einfachen Wertrealisation. Was Im Unterschied zum Geld als Kaufmittel, das in der Geldzirkulation – in den Verhältnissen der Einkäufe (G-W) – entsteht, entsteht im Geld als Zahlungsmittel in der Warenzirkulation (W-G-W), den Verhältnissen der Verkäufe (W-G). Als Zahlungsmittel. Darin bezieht sich Geld unmittelbar auf einen Gebrauchswert mit dessen Aufzehrung es seinen Wert verliert, während es als Kaufmittel den Wert einer umlaufenden Geldmenge im Geldbesitz darstellt (siehe Geldzirkulation), der seinen Wert über die Geldzirkulation bewahrt. Zur Bezahlung der Einkäufe von Waren fungiert Geld im Allgemeinen doppelbödig (siehe Doppelcharakter): einmal als ein Zahlungsmittel (Ware gegen Geld W-G), das zugleich in seiner Funktion als allgemeine Wertform als Kaufmittel (Geld gegen Ware G-W) existiert. Im Einzelnen fungiert Geld durch seinen Tauschwert als relativer Preis einer Ware, die damit bezahlt wird. Sofern Geld festgehalten werden kann, wenn es ganz allgemein mehr Wert hat als die Preissumme der verkauften Produkte, wird Geld zu einem Wertspeicher seiner Eigenschaften als Kaufmittel, der auch als eigenständige Wertform zu einer allgemeine Wertform aufgehäuft, in seiner leeren Form akummuliert und damit zu einer politischen Macht des Geldes werden kann. In dieser Form stellt Geld dann eine abstrakte Allgemeinheit der veräußerten Werte dar (siehe hierzu Kapital). Im Warentausch vermittelt Geld also den Wert der Waren in zweierlei Funktionalität indem es der Formbestimmung der Wertform im Allgemeinen nachgeht und ihr zugleich durch ihren Preis im Besonderen vorauseilt. Es ist das allgemeine Tauschmittel, wodurch sich die Produkte der Arbeit über ihren Tauschwert durch dessen quantitativ bestimmte Form zum Mittel ihres durch dessen unmittelbare Körperform qualitativ bestimmten Konsums verwandeln und als Gebrauchswerte aufeinandender beziehen lassen. Geld stellt hierbei sowohl Tauschwerte durch die einzelnen Preise der Waren in ihrer relativen Wertform dar, als auch den gesellschaftlichen Wert der Arbeitsprodukte in deren allgemeiner Wertform als ihre Äquivalentform. Im Geldwert der Realwirtschaft vermittelt sich somit eine Beziehung der Wertdarstellungen über das Zahlungsmittel Geld zur Bezahlung der Einkäufe durch das Kaufmittel Geld beim Verkauf von Waren. Das allgemeine Wertmaß (Geld als Maß der Werte) verhält sich hierdurch zum Zahlungsmittel Geld zum Einkauf im Verhältnis ihrer Preise (Geld als Maßstab der Preise). So kann sich im Nachhinein der Produktion beim Warentausch die Preisbildung auf den gesellschaftlichen Wert der Produkte, das qualitative Verhältnis der Gebrauchswerte (siehe hierzu Warenkörper) auf das quantitative Verhältnis der Tauschwerte als Äquivalente ihrer Wertform, der gesellschaftlichen Formbestimmung ihrer Verhältnisse beim Warentausch beziehen. Karl Marx hat die Entwicklung dieser Formbestimmungen an der Entwicklung der Geldform aus der Wertform der gegensätzlichen Seinsweisen von Wert und Gebrauchwert dargestellt, in der die Beziehung ihres getrennten Ursprungs sich als gesellschaftlicher Zusammenhang vermittelt, der ihre Trennung übrwindet, ohne sie aufzuheben. Es ist die Vermittlung des einfachen und zufälligen Inhalts zwischen Einkauf und Verkauf von Waren, deren gesellschaftliche Beziehung durch die Form ihres Daseins abgebrochen ist und sich die inhaltliche Beziehung des Zahlungsmittels als Ware gegen Geld (W-G) nur durch die Beziehung eines Kaufmittels als Geld gegen Ware (G-W) mitteit. Während erstre durch sich bestimmt erscheint, wird letztre durch die Aufhäufung der Kaufakte (G-W-W-G) über ihr Dasein als Geldform (W-G-G-W) gleichgesetzt und durch die Verdopplung der Wertgestalt des Geldes (G-G) gleichgültig gegen ihren Inhalt, ihrer organischen (natürlichen) Substanz wird. Da somit die an sich getrennte Beziehung W-G und G-W im Geld formal gleichgesetzt ist, verdoppelt es seine leere Funktionalität (W-G-G-W), die sich allgemein und letztendlich als Beziehung des Geldes zu sich selbst (G-G) durchsetzt und durch dessen politische Form und Macht über ihre organische Verwendung im Arbeitsprozess zu mehr Geld (G-G') wird. Von da her wird Geld in seinem Dasein als Kaufmittel mächtig gegen seine ursprüngliche Funktion als bloßes Zahlungsmittel und wird hierdurch zum Subjekt des Warentauschs, zu dessen allgemeiner Formbestimmung. Der Wert des Geldes als Zahlungsmittel stellt vergangenen Nutzen einer Arbeit dar, der seinen vergangenen Sinn zu vergegenwärtigen haben müsste, um seinen Geldwerte als Kaufmittel zu bewahrheiten (siehe z.B. das Verhältnis der Tauschwerte zu ihrem Wert, in denen das Maß der Werte vergangener Arbeit nur über den Maßstab ihrer Preise gegenwärtiger Relationen der Tauschwerte von Gebrauchswerten verwirklicht werden kann). Durch Geld vermitteln die Waren ihren Wert als Tauschwert, wie er sich aus der Warenzirkulation als diese bewegende und durch sie bewegte Geldmenge ergibt. In der Beziehung einer Ware zu Geld (W - G) fungiert Geld als Maßstab der Preise durch sie Summe der ausgepreisten Waren als eine zirkulierende Wertsumme die als Angebot der Preise den Wert der Kosten der Warenproduktion (siehe hierzu auch Lebensstandard) im Vorhinein bestimmt. In der Beziehung des Geldes zu jeder einzelnen Ware (G - W) fungiert sie als Notwendigkeit des Geldes, durch das Geld als Maß der Werte im Nachhinein der Produktion seinen Wert zu realisieren. Geld geht daher in die Warenzirkulation einmal ein als Vorschuss, als Kaufmittel, durch das Gebrauchswerte (z.B. auch die Arbeitskraft) erstanden werden können, zum anderen als Zahlugsmittel, durch das es den Preis als Anteil der zirkulierenden Geldmenge formuliert. Durch die Verallgemeinerung der Einkäufe und Verkäufe von Waren, die nach jedem Tausch mit ihrem Gebrauchswert aus der Warenzirkulation verschwinden, wird die Geldform der zirkulierenden Geldmenge in ihrer Zirkulation insgesamt verdoppelt zu G - W - G und als Kaufmittel zum Subjekt des Marktes, als Zahlugsmittel zu dessen Objekt. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, dass Geld als Vorschuss (Kapital) in die Produktion angewendet mehr Wert erzielt, als es zuvor hatte (G - W - G'). "G - W, der Kauf ist zugleich Verkauf, W - G; die letzte Metamorphose einer Ware daher zugleich die erste Metamorphose einer andren Ware. Für unsren Leinweber schließt der Lebenslauf seiner Ware mit der Bibel, worin er die 2 Pfd.St. rückverwandelt hat. Aber der Bibelverkäufer setzt die vom Leinweber gelösten 2 Pfd.St. in Kornbranntwein um. G - W, die Schlußphase von W - G - W (Leinwand - Geld - Bibel), ist zugleich W - G, die erste Phase von W - G - W (Bibel - Geld - Kornbranntwein). Da der Warenproduzent nur ein einseitiges Produkt liefert, verkauft er es oft in größeren Massen, während seine vielseitigen Bedürfnisse ihn zwinge, den realisierten Preis oder die gelöste Geldsumme beständig in zahlreiche Käufe zu zersplittern. Ein Verkauf mündet daher in viele Käufe verschiedner Waren. Die Schlußmetamorphose einer Ware bildet so eine Summe von ersten Metamorphosen andrer Waren." (MEW 23, S. 124 f) In dieser doppelten Funktion nimmt Geld also zwei unterschiedliche Positionen seiner Wertform ein: Beim Einkauf (Geld gegen Ware, G-W) als Kaufmittel, beim Verkauf (Ware gegen Geld, W-G) als Zahlungsmittel. Als Kaufmittel bezieht Geld seine Funktion aus der Produktion von Waren, aus der Freiheit, die Geld dem Geldbesitzer verleiht, um existieren zu können; als Zahlungsmittel bezieht es seine Funktion aus der Notwendigkeit, zur Befriedigung von Bedürfnissen Geld ausgeben zu müssen. Aus der Produktion bezieht Geld also seine Macht als Marktsubjekt. In der Zirkulation der Warenwerte existiert es, um Bedürfnisse jedweder Art befriedigen zu können. Soweit es sich nach der Produktion der veräußerten Ware bei ihrem Verkauf als Beziehung der Ware gegen Geld (W-G) verhält, ist es ein Zahlungsmittel, das seinen Wert in Geld reell darstellen muss, um als zirkulierende Wertform im Verhältnis zu ihrer Produktion gültig zu sein, also als Kaufmittel (G - W) auch als Maß der Werte funktionieren zu können. Was Geld als Zahlungsmittel verausgabt, sollte idealerweise auch wertgerecht mit dem Geld als Kaufmittel zurückkommen, so wie Geld als Kaufmittel eben auch eigentlich nur den Wert zu veräußern hätte, der im Geld als Zahlungsmittel zurückkommt. Doch was ideel sich darstellen lässt, kann hier nicht unmittelbar auch reell sein. Sobald Geld nämlich durch die Preise auf dem Markt zirkuliert, die es nur durch Vorstellungen, also ideell in der Beziehung Geld gegen Ware (G-W) bestimmen kann, weil es sich aus der zirkulierende Geldmenge, aus einer Preissumme reflektiert, ist es als Zahlungsmittel ein Maßstab der Preise, dessen Wert sich erst im Nachhinein der Produktion in der Zirkulation der Waren auf dem Markt als adäquate Wertform der realisierten Einkäufe erweisen kann. Deutlich wird dies an seiner ursprünglichen Form als Gold: "Um als Geld zu funktionieren, muß das Gold ... an irgendeinem Punkt in den Warenmarkt eintreten. Dieser Punkt liegt an seiner Produktionsquelle, wo es sich als unmittelbares Arbeitsprodukt mit andrem Arbeitsprodukt von demselben Wert austauscht. Aber von diesem Augenblick stellt es beständig realisierte Warenpreise vor. Abgesehn vom Austausch des Golds mit Ware an seiner Produktionsquelle, ist das Gold in der Hand jedes Warenbesitzers die entäußerte Gestalt seiner veräußerten Ware, Produkt des Verkaufs oder der ersten Warenmetamorphose W - G. Ideelles Geld oder Wertmaß wurde das Gold, weil alle Waren ihre Werte in ihm maßen und es so zum vorgestellten Gegenteil ihre Gebrauchsgestalt, zu ihrer Wertgestalt machten. Reelles Geld wird es, weil die Waren durch ihre allseitige Veräußerung es zu ihrer wirklich entäußerten oder verwandelten Gebrauchsgestalt und daher zu ihrer wirklichen Wertgestalt machen. In ihrer Wertgestalt streift die Ware jede Spur ihres naturwüchsigen Gebrauchswerts und der besondren nützlichen Arbeit ab, welcher sie den Ursprung verdankt, um sich in die gleichförmige gesellschaftliche Materiatur unterschiedsloser menschlicher Arbeit zu verpuppen." (Marx in MEW 23, S. 123) Als durch menschliche Arbeit begründete Wertgestalt ist Geld beim Einkauf von Gebrauchswerten immer schon im Vorhinein des Warentauschs ein geltendes Maß der Werte. Als ein allgemeines Mittel der Einkäufe ist es aber zugleich auch abhängig von den Preisen, welche die Verkäufe auf dem Warenmarkt in den Verhältnissen der Tauschwerte gebildet hatten. Geld ist ein Werträger als Zahlungsmittel für jede einzelne Ware und trägt zugleich als Kaufmittel den Geldwert aller Waren im Anteil der Preissumme, die es als Maßstab der Preise formuliert. In diesem Maßstab ist Geld durch den Gesamtwert der zirkulierenden Waren in ihrer wertgerechten Preissumme gesellschaftlich wirksam, während es als Kaufmittel den Aufwand der Arbeit als Maß der Werte realisiert und also den Geldwert bestimmt. Jeder Geldbesitzer hat damit eine doppelte gesellschaftliche Funktion zur Hand, in der sich der Gesamtwert aller produzierten und noch nicht verkauften Waren reflektiert. Als durch menschliche Arbeit begründete Wertgestalt (W-G) existiert Geld daher schon im Vorhinein des Warentauschs als ein geltendes Maß der Werte, das Seinesn Tauschwert in der Preisbildung erst finden muss. Aus seiner im Warentausch, in seiner Zirkulation erworbenen Fähigkeit, sich gegen jede andere Ware einzutauschen (G-W), kann es im Nachhinein der Tauschakte seinen Wert schließlich als Teil einer Preissumme darstellen. Als Maß der Werte, als das es beim Einkauf funktioniert ist es daher unmittelbar ein reales Kaufmittel, das aber ideell sich immer auch als Maßstab der Preise, als Zahlungsmittel reflektieren lassen muss. Beim Warentausch sind diese Fuktionen allerdings getrennt und beziehen ihre Markteigenschaften von verschiedenen Personen, von denen die eine als Verkäufer, als Bedürftiger nach Geld, die andere als Einkäufer, als Geldbesitz, der nach einem Gebrauchswert verlangt, denkt und handelt "Insofern Kauf und Verkauf, die beiden wesentlichen Momente der Zirkulation, gleichgültig gegeneinander sind, in Raum und Zeit getrennt, brauchen sie keineswegs zusammenzufallen. Ihre Gleichgültigkeit kann zur Befestigung und scheinbaren Selbständigkeit des einen gegen das andere fortgehen. (So dass einer nur kauft, ohne zu verkaufen – Warenhortung –, oder dass einer nur verkauft, ohne zu kaufen – Geldhortung, Schatzbildung.) Subjektiv erscheint diese Beziehung umgekehrt, wie sie objektiv begründet ist. Als Kaufmittel fungiert Geld als Maßstab der Preise und ist hierdurch objektiv durch die Marktverhältnisse bestimmt, also als Objekt der Beziehung vom Verkäufer zum Käufer gegenwärtig, wodurch der Käufer als Subjekt des Marktes erscheint. Dagegen wird Geld als Zahlungsmittel zu einem Wertmaß seiner Produktion, indem es als Maßstab der Preise fungiert und den Verkäufer über seine Marktlage objektiv nachdenken lässt. Obwohl das Zahlungsmittel Geld das Subjekt der Beziehung vom Käufer zum Verkäufer ist bestimmt es sich aus der Produktion der Werte, um als Kaufmittel in die Zirkulation der Waren in dem Verhältnis einzugenen, was das Geld wert ist. Auf dem Markt vermittelt sich insgesamt und allgemein, was die Preise aus der Wertsumme aller Einkäufe und Verkäufe entwickeln, was sich also an Wert realisieren lässt. Käufer gehen über Geld zum Verkäufer eine ganz bestimmte Beziehung ein, in der erstrer ganzlich subjektiv, letztrer gänzlich objektiv bestimmt handelt. Mit dem Geld als Zahlungsmittel ist der Mensch eben ganz frei, ganz subjektiv, weil hier das Geld als Objekt seiner Bedürfnisse fungiert. Als Zahlungsmittel ist Geld eine Ware, mit der man ein Gebrauchsguts bezahlt, weil dieses auch für Geld erzeugt worden sein muss, also als Objekt des Geldes existiert. Es ist "im Laden" nur verfügbar, weil es erzeugt wurde, damit es in der Hand des Bedürftigen die Mittel zur Befriedigung seiner Bedürfnisse, seine Lebensmittel ihm verfügbar machen kann. Es ist in der Hand des Bedürftigen das Mittel zur Befriedigung seiner Bedürfnisse, das ihm seine Lebensmittel verfügbar macht, soweit er sich damit reproduziert, und ihn über seine Entwicklung verfügen lässt, soweit er mehr Geld hat, als ihm nötig ist (siehe Mehrwert). Geld ist überhaupt das allgemein objektive Mittel aller Veräußerungen und von daher zugleich auch die Lebensmitte der bürgerlichen Gesellschaft, die äußerliche Vermittlung von Aufwand und Befriedigung, von Not und Friede, von Notwendigkeit und Freiheit. Als allgemeinstes Lebensmittel dieser Gesellschaft bestimmen sich alle Verhältnisse der Menschen nach ihm, nach seinem Wert, den es für sie als Käufer und Verkäufer auf den Märkten der Marktwirtschaft hat. Es wird zu deren Maßstab dadurch, dass es sich in doppelter Weise als Wertträger verhält, also im Händewechsel der Warenbeitzer doppelt, einmal als Kaufmittel und einmal als Zahlungsmittel vorkommt und von daher als Wertträger Macht über den Besitzer von Gebrauchswerten, dem Verkäufer bekommt. Denn als Zahlungsmittel entsteht es durch ein ohnmächtiges Bedürfnis, das dem Markt Lebenssubstanz zuführen muss, um an Geld zu gelangen; als Kaufmittel stellt es die Macht der Märkte dar, die sich im Außmaß solcher Ohnmacht bestärken. Der Geldbesitzer bekommt hierdurch eine höhere politische Stellung und bestimmt die Wertdarstellung durch sein doppeltes und auch doppelt so häufiges Auftreten bei der Bildung der Preissumme, in welcher sich die Warenwerte ausdrücken müssen, weil sich nur darin ihr Wert wirklich formulieren kann. "Das Geld funktioniert jetzt erstens als Wertmaß in der Preisbestimmung der verkauften Ware. Ihr kontraktlich festgesetzter Preis mißt die Obligation des Käufers, d.h. die Geldsumme, die er an bestimmtem Zeittermin schuldet. Es funktioniert zweitens als ideelles Kaufmittel. Obgleich es nur im Geldversprechen des Käufers existiert, bewirkt es den Händewechsel der Ware. Erst am fälligen Zahlungstermin tritt das Zahlungsmittel wirklich in Zirkulation, d.h. geht aus der Hand des Käufers in die des Verkäufers über. Das Zirkulationsmittel verwandelte sich in Schatz, weil der Zirkulationsprozeß mit der ersten Phase abbrach oder die verwandelte Gestalt der Ware der Zirkulation entzogen wurde. Das Zahlungsmittel tritt in die Zirkulation hinein, aber nachdem die Ware bereits aus ihr ausgetreten ist. Das Geld vermittelt nicht mehr den Prozeß. Es schließt ihn selbständig ab, als absolutes Dasein des Tauschwerts oder allgemeine Ware. Der Verkäufer verwandelte Ware in Geld, um ein Bedürfnis durch das Geld zu befriedigen, der Schatzbildner, um die Ware in Geldform zu präservieren, der schuldige Käufer, um zahlen zu können." (MEW 23, 150) Geld muss also immer schon als Zahlungsmittel zirkulieren, seinen Wert haben, um als Kaufmittel, als Preisschild auf den Waren, als verselbständigter Tauschwert fungieren zu können. Es muss also schon Zahlungsmittel gewesen sein, bevor es Kaufmittel werden kann. Auch wenn es als selbständiges Mittel, als eigenständige materielle Form der gesellschaftlichen Vermittlung und Mitte im Warentausch erscheint, hat es durchaus gegensinnige Funktionen zwischen seinem Dasein als Maß der Werte und als Maßstab der Preise. Geld ist in seiner ersten Bestimmung ein Zahlungsmittel, das sich aus dem Tausch von Waren zum Zweck ihres Vergleichs und Wertausdrucks ergibt. Als reines Zahlungsmittel fungiert es darin allerdings nur von einer Seite her, weil sich sein Wert am Wert der Gesamtmasse der Waren orientiert, die sich auf dem Markt befinden. Sein Wert ist unbeständig und relativ zum Geld als Kaufmittel, in welchem sich die durchschnittliche Arbeitszeit ausdrückt, die in die Herstellung der gesamten Warenmasse des Marktes zu einem bestimmten Stand der Produktivkräfte eingegangen ist. Der Realwert der Zahlungsmittel im Vergleich der Waren ist daher zu jeder Zeit anders und kann nur überschaut werden, soweit die Herstellung der Waren überschaut werden kann. Dies macht das Problem aller Systeme, worin Geld als reales Zahlungsmittel behandelt wird (siehe hierzu Regionalgeld). Für sich bestimmt sich der Wert des Zahlungsmittels an der Masse des Geldes, das sich in Zirkulation befindet und der Masse der Waren entspricht, also ihren Wert ausdrückt, oder darunter oder darüber ist (siehe Inflation). "Die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel schließt einen unvermittelten Widerspruch ein. Soweit sich die Zahlungen ausgleichen, funktioniert es nur ideell als Rechengeld oder Maß der Werte. Soweit wirkliche Zahlung zu verrichten, tritt es nicht als Zirkulationsmittel auf, als nur verschwindende und vermittelnde Form des Stoffwechsels, sondern als die individuelle Inkarnation der gesellschaftlichen Arbeit, selbständiges Dasein des Tauschwerts, absolute Ware." (Marx in MEW 23, S. 151f) Im Kapitalismus wird das Geld als quantitative Form der existenten Warenmasse, zum Maß der Werte, also zu dem Maß, worin sich gesellschaftlich durchschnittliche Arbeitszeit ausdrückt. Als solches stellt es nicht mehr die Produktmasse dar, sondern die in den Produkten aufgehäufte Arbeitszeit aals Maß dessen, was sie wert ist. Und als dieses Maß wird Geld als dies doppelte von Produktmasse und Masse aufgehäufter Arbeitszeit zum Maßstab der Preise, also zu dem Quantum, worin sich die Preise in ihrem Wert bemessen. Der Preis wird zur Meßlatte, worin Geld sich auf den Markt rückbezieht. Von da her wird Geld selbst mächtig und betimmt den Zusammenhang von Produktion und Konsumtion, bestimmt sowohl die Kosten der Arbeit, als auch die Kosten der Arbeitsprodukte. Dieses Verhältnis macht Geld als Geldvorschuss, der die Produktion bestimmt, zu Kapital. Kapital ist also ein Geldvorschuss für Waren, die zur Produktion von Waren nötig ist um diesew zu gebrauchen und zu vernutzen (im Wesentlichen: Arbeitsmittel, Rohstoffe, Energie und Arbeitskraft). Hierin ist es ein Zahlungsmittel, das zugleich als Wertmaß und Maßstab der Preise, als Produktionsmittel der Wertproduktion funktioniert, das zugleich notwendige Vorraussetzung der Produktion überhaupt in der bürgerlichen Gesellschaft ist. Von daher verschwindet dieses Zahlungsmittel als Quantum vom Markt und kehrt erst zurück nach Verkauf der gesamten Produktion, dann allerdings als Lohn für die Lebensmittel zur Reproduktion der Menschen und als Mehrwert, dem Wertausdruck des Mehrprodukts. Geld verliert seine Bestimmung als Zahlungsmittel schließlich vollständig in dem Wert, der an die Grundrente, zeitweise auch als fiktives Kapital aus dem Warenkreislauf herausgenommen wird (z.B. Aktien, Grundbesitz, Mieten, Nutzungslizensen für Schürfung von Bodenschättzen, Nutzung von Wellenlängen usw.). "Es kann keine Krise existieren, ohne dass Kauf und Verkauf sich voneinander trennen und in Widerspruch treten oder dass die im Geld als Zahlungsmittel enthaltenen Widersprüche erscheinen, ohne dass also die Krise zugleich in der einfachen Form – dem Widerspruch von Kauf und Verkauf, dem Widerspruch des Gelds als Zahlungsmittel – hervortritt." (K. Marx, Theorien über den Mehrwert II, MEW 26.2, 512f.) | ![]() |
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