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Es gibt im Kompendium des Kapitals (Band 3) zum gewünschten Kapitel folgende Einträge (in MEW25):


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Gliederung MEW 25, Abschnitt 11. Abschn.: Die Verwandlung des Mehrwerts in Profit

MEW 25, Abschn.1, Kap.1, Abs.11. Kap.: Kostpreis und Profit

MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/1:Der unmittelbare Produktionsprozesses des Kapitals und sein Reproduktonsprozess, der Zirkulationsprozesses des Kapitals, gehen in der Oberfläche der kapitalistischen Gesellschaft als Aktion der verschiedenen Kapitale auf und bestimmen so auch das gewöhnlichen Bewusstsein der Produktionsagenten.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/2:Der Kostpreis der Ware setzt sich aus konstantem und variablen Kapital zusammen und ist als Preis für die Produktion von dem Wert, den er reproduziert, darin unterschieden, dass erstrer vergangene Produktion finanziert und letztrer im Produktwert nur als Mehrwert erscheint, dessen Kosten sich nur als Ingredienzen des Prozesses, als Kosten der Produktion rentieren.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/3:Preis und Wert des Kostpreises beziehen sich aufeinander wie Kapitalanlage und wirkliche Arbeit, die sich in der Geldform quantitativ unterscheiden. Die Produktion von Kapital geht durch die Kapitalzirkulation einerseits immer in diesen Preis ein, indem sie die Produktionselemente Arbeitskraft und Konstantes Kapital zurückkauft. Andererseits stellt sich dieser Ersatz in keiner Weise im Produktpreis wirklich dar, wiewohl dieser ihren Wert verwirklichen muss.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/4:Soweit der Kostpreis das konstante Kapital reproduziert, geht er als Bestanteil des gesamten angewandten Kapitals in die Warenproduktion ein, der verausgabtes Kapital ersetzt, aber er geht als vergangener Wert darin unter und erneuert sich zugleich im analogen Wert des Arbeitsprodukts. Soweit der Kostpreis das variable Kapital reproduziert, produziert er durch die Anwendung lebendiger Arbeit zugleich Mehrwert.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/5:Der Wertunterschied der Bestandteile des Kostpreises zeigt sich in der unterschiedlichen Wirkung auf das Verhältnis von konstantem zu variablen Kapital, wenn die Länge des Arbeitstags konstant bleibt: Wertveränderungen zum erstren verändert nur den Preis der Produkte, zum zweiten nur den Preis der Arbeitskraft.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/6:Im Gesamtzusammenhang der Wertverhältnisse erscheint der Arbeitslohn als für die Arbeit verausgabte Kosten und der in der Produktion amortisierte anteilige Preis an der Gesamtinvestition des konstanten Kapitals erscheint als Kost des wirklich fungierenden Kapitals. Beides hat keine Beziehung zueinander und wird alleine durch den Wert der Arbeitskraft verbunden, indem sie Mehrwert produziert. Die Preise der Kosten realisieren sich insgesamt alleine im Neuwert der Produkte auf dem Markt, die auch den Mehrwert enthalten.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/7:Kapitalvorschuss und Warenwert der Produkte unterscheiden sich nur quantitativ, weil sie im Produktionsprozess identische Funktionen haben, die aber verschieden in die Wertbildung eingehen, stofflich verschiedene Produktionselemente sind. Daher verschwindet der Unterschied von variablem und konstantem Kapital und als im Kostpreis zusammgefasste Wertteile des vorgeschossnen Kapitals ist kein Neuwert schaffendes Element mehr zu erkennen.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/8:Der gesamte angewandte Wert des konstanten Kapitals, der Gesamtwert der Arbeitsmittel, setzt sich als fixes Kapital nur teilweise in der Verarbeitung der Produktionselemete um und geht mit diesem Teil zusammen mit dem Arbeitslohn in die Warenzirkulation, in das zirkulierende Kapital über. Die Mystifikation des Verwertungsprozesses besteht aus der Identifikation des gesamten konstanten Kapitals mit dem zirkulierenden Kapital in Warenform.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/9:Das Gesamtkapital geht stofflich in den wirklichen Arbeitsprozeß ein, wenn auch nur ein Teil desselben in den Verwertungsprozeß eingeht. Weil der Mehrwert gleichzeitig aus allen sehr unterschiedlichen Teilen des angewandten Kapitals entspringt, erscheint er auf dem Markt als bloßer Geldüberschuss, als Profit. Dieser ist die Vorstellung des Mehrwerts als Abkömmling des vorgeschoßnen Gesamtkapitals.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/10:Der Profit ist der durch seine Preisform mystifizierte Mehrwert, der in der kapitalistischen Produktionsweise notwendig als bloßer Geldbetrag herauswächst. Der ihn hervorufende Preis der Kapitalanwendung ist als sein Gegenstück, als Kostpreis, ebenfalls verschmolzen aus konstanten und variablen Wertanteilen.
MEW 25, Kap.1, Abs.1, Thema 1/11:Der Profit lässt sich weder aus der Warenproduktion, noch aus der Warenzirkulation erklären, weil sich sein Wert in beiden Preisgestalten bewegt. Die Vorstellung, dass der Profit aus dem Warenpreis als Überschuß über den Kostpreis der Produktion "ergaunert" sei, ist eine frühsozialistische Illussion von Proudhon.

MEW 25, Abschn.1, Kap.2, Abs.12. Kap.: Die Profitrate

MEW 25, Kap.2, Abs.1, Thema 2/1:Der Kapitalist besitzt die Arbeitsbedingungen und schießt Geld vor, um daraus mehr Geld zu machen. Obwohl nur das variable Kapital Mehrwert erbringt, ist es gleichgültig, ob es das konstante vorschießt um Arbeit zu verwerten oder Arbeit bezahlt, um seine Maschinen zu verwerten. Alles sind nur noch Kosten, die Profit erbringen sollen und die Profitrate ausmachen.
MEW 25, Kap.2, Abs.1, Thema 2/2:Der Wert der Ware enthält bezahlte und unbezahlte Arbeit, welche ihren Mehrwert ausmacht. Der Profit, der als Überschuss über den Kostpreis erscheint, ist unbezahlte Arbeit und steht im Verhältnis zum gesamten angewandten Kapital als Profitrate (m/C).
MEW 25, Kap.2, Abs.1, Thema 2/3:Profit resultiert aus der Produktion im Überschuss über den Kostpreis. Er realisiert sich aber erst vermittelst der Konkurrenz der Waren auf den Warenmärkten, also in den Preisen, zu welchen sie verkauft werden können. Diese bestehen aus Varianten ihres Werts, während er völlig eindeutig durch das Maß unbezahlter Arbeit bestimmt bleibt.
MEW 25, Kap.2, Abs.1, Thema 2/4:Die Realisation des Mehrwerts im Profit hängt ab von der Masse des in einem bestimmten Zeitraum realisierbaren Mehrwerts, also von der Zirkulationszeit. Sie kann auch durch Momente der Warenzrkulation behindert werden.
MEW 25, Kap.2, Abs.1, Thema 2/5:Der wertbildende Prozess der Produktion erscheint nun als verschwindendes Moment gegenüber dem in der Warenzirkulation sich bildenden Überschuss, so dass die Wertproduktion des Kapitals insgesamt nun völlig abgetrennt von der wertbildenden Arbeit ist. Das Kapital kann als ein selbständige Quelle des Mehrwerts auftreten und unbezahlte Arbeit erscheint als bloße Kostenersparnis der ihm nötigen Kalkulation. Subjekt und Objekt der Wertbildung ist nun absolut verkehrt.
MEW 25, Kap.2, Abs.1, Thema 2/6:Die Beziehungen der Profitrate sind wesentlich andere als die Beziehungen der Mehrwertsrate, weil erstre den Verwertungsgrad des Mehrwerts als Kosten im Bezug auf das gesamte angewandte Kapital, das Gesamtkapital darstellt, während die Mehrwertrate den Verwertungsgrad der unbezahlten Arbeitszeit als Aufwand im Bezug zur Arbeit formuliert. Die Wertgröße des Gesamtkapitals steht in keinem inneren Verhältnis zur Größe des Mehrwerts. Von daher fällt jede Beziehung des Profits auf die Preise des Rohmaterials und der Löhne aus.
MEW 25, Kap.2, Abs.1, Thema 2/7:Der Mehrwert ist jetzt realiter nurmehr der Überschuß über den Verkaufspreises der produzierten Ware und dessen Verhältnis zum Gesamtkapital als Profitrate. Der Verwertungsgrad des Gesamtkapitals lässt sich nurmehr im Unterschied von fixem und zirkulierenden Kapital variieren, soweit er einmal den Überschuss über den Kostpreis aus dem zirkulierenden Kapital bezieht und ein andermal als Überschuss zum Gesamtwert des vorgeschossenen Kapitals. Das zirkulierende Kapital erscheint daher doppelt, während das fixe Kapital nur einfach übertragen wird.
MEW 25, Kap.2, Abs.1, Thema 2/8:Während Mehrwert und Profit numerisch gleich sind, ist die Profitrate von der Mehrwertrate numerisch verschieden. Der Profit ist als Erscheinungsform des Mehrwerts dessen Preisform, der Mehrwert reine Wertform des Kapitals, das eine ursprüngliche Wertsumme von einem Neuwert unterscheidet. Der Unterschied von Mehrwertrate und Profitrate drückt eine Differenz von Wertform und Preisform durch ihre Realisation auf dem Warenmarkt aus.

Gliederung MEW 25, Abschnitt 33. Abschn.: Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate

MEW 25, Abschn.3, Kap.13, Abs.113. Kap.: Das Gesetz als solches

MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/1:Mit anwachsender Wertmasse des konstanten Kapitals sinkt die Profitrate, damit auch der relative Wertanteil des variablen Kapitals, also der lebendigen Arbeit, im Produkt.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/2:Die bisherige Ökonomie konnte das Gesetz vom Fall der Profitrate nicht begreifen, weil sie Profit und Mehrwert nicht zu unterscheiden vermochte, desgleichen auch nicht industrieller Profit, kommerzieller Profit, Zins, Grundrente.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/3:Die verhältnismäßige Abnahme des variablen und Zunahme des konstanten Kapitals ist nur ein andrer Ausdruck für die vermehrte Produktivität der Arbeit.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/4:Die absolute Masse der vom Kapital in Bewegung gesetzten Arbeit, also auch der von ihm aufgesaugten Mehrarbeit, die Masse des von ihm produzierten Mehrwerts, kann progressiv wachsen, trotz des progressiven Falls der Profitrate.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/5:Dieselben Gesetze der Kapitalakkumulation produzieren für das gesellschaftlich wirksame Kapital eine wachsende absolute Profitmasse und eine fallende Profitrate.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/6:Die Größe des Mehrwerts oder Profits, den das Gesamtkapital aufsaugt, fällt nicht nur relativ, sondern absolut. Dies Fallen bezieht sich auf die Masse des Mehrwerts und daher des Profits, weil das Gesamtkapital weniger lebendige Arbeit überhaupt bei gleichbleibendem Ausbeutungsgrad der Arbeit auch weniger Mehrarbeit in Bewegung setzt und daher weniger Mehrwert produziert.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/7:Die Senkung der Profite bei gleichzeitigem Wachstum des Mehrwerts sind nur scheinbar widersprüchliche Bewegungen bei der Kapitalakkumulation. Die Bildung von zusätzlichem Kapital lässt einerseits die Profitrate fallen, setzt aber andererseits zusätzliche Arbeit in Bewegung, durch die das vorausgesetzte konstante Kapital wächst und zusätzlichen Mehrwert produziert.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/8:Weil dieselben Ursachen, welche einen tendenziellen Fall der allgemeinen Profitrate produzieren, eine beschleunigte Akkumulation des Kapitals und daher Wachstum in der absoluten Größe oder Gesamtmasse der von ihm angeeigneten Mehrarbeit (Mehrwert, Profit) bedingen, erscheint im Bewusstsein der Agenten der Konkurrenz die Kapitalakkumulation verkehrt: Die Abnahme der Profitrate erscheint hier als Folge der Zunahme des Kapitals und der damit verbundnen Berechnung der Kapitalisten, daß bei kleinerer Profitrate die von ihnen eingesteckte Profitmasse größer sein werde.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/9:Auch wenn die Rate des absoluten oder relativen Mehrwerts wächst, nimmt die Profitmasse, die in der einzelnen Ware zu. Sie enthält weniger neu zugesetzte Arbeit, aber der unbezahlte Teil derselben wächst gegen den bezahlten Teil.
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/10:Die im Warenverkauf zu realisierende Masse von Mehrwert konkurriert gegen die Masse des konsumierbaren, des variablen Kapitals und muss dennoch die Profitmasse erhalten, obwohl die Masse des Profits in jeder einzelnen Ware sinkt. Die Profitmasse muss durch die wachsende Anzahl der Produkte, also durch Marktausdehnung ausgeglichen werden, nur verteilt sie sich anders auf die Summe der Waren
MEW 25, Kap.13, Abs.1, Thema 13/11:Das Verhältnis von bezahlter und unbezahlter Arbeit, von variabem Kapital und Mehrwert, verändert sich in der einzelnen Ware trotz ihres sinkenden Preises nicht, wohl aber in der Gesamtheit des Kapitalverhältnisses, wie sie durch die Konkurrenz der Preise sich ergibt.

MEW 25, Abschn.3, Kap.14, Abs.114. Kap.: Entgegenwirkende Ursachen

MEW 25, Kap.14, Abs.1, Thema 14/1:Der Fall der allgemeinen Profitrate wird durch gegenwirkende Einflüsse zu einem tendenziellen Fall, indem diese die inneren Verhältnisse der Kapitalverwertung gegeneinander beschränken.

MEW 25, Abschn.3, Kap.14, Abs.114.1: Erhöhung des Exploitationsgrads der Arbeit

MEW 25, Kap.14, Abs.1, Thema 14/2:
MEW 25, Kap.14, Abs.1, Thema 14/3:

MEW 25, Abschn.3, Kap.14, Abs.214.2: Herunterdrücken des Arbeitslohns unter seinen Wert

MEW 25, Kap.14, Abs.2, Thema 14/4:

MEW 25, Abschn.3, Kap.14, Abs.314.3: Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals

MEW 25, Kap.14, Abs.3, Thema 14/5:

MEW 25, Abschn.3, Kap.14, Abs.414.4: Die relative Überbevölkerung

MEW 25, Kap.14, Abs.4, Thema 14/6:

MEW 25, Abschn.3, Kap.14, Abs.514.5: Der auswärtige Handel

MEW 25, Kap.14, Abs.5, Thema 14/7:

MEW 25, Abschn.3, Kap.14, Abs.614.6: Die Zunahme des Aktienkapitals

MEW 25, Kap.14, Abs.6, Thema 14/8:

MEW 25, Abschn.3, Kap.15, Abs.115. Kap.: Entfaltung der innern Widersprüche des Gesetzes
15.1: Allgemeines

MEW 25, Kap.15, Abs.1, Thema 15/1:Die Kapitalakkumulation wird der Masse nach beschleunigt, obgleich mit der Profitrate die Rate der Akkumulation fällt. Aber soweit die Rate der Verwertung des Gesamtkapitals, die Profitrate, der Stachel der kapitalistischen Produktion ist, verlangsamt ihr Fall die Bildung neuer selbständiger Kapitale und erscheint so als bedrohlich für die Entwicklung des kapitalistischen Produktionsprozesses.
MEW 25, Kap.15, Abs.1, Thema 15/2:
MEW 25, Kap.15, Abs.1, Thema 15/3:
MEW 25, Kap.15, Abs.1, Thema 15/4:

MEW 25, Abschn.3, Kap.15, Abs.215.2: Konflikt zwischen Ausdehnung und Verwertung

MEW 25, Kap.15, Abs.2, Thema 15/5:
MEW 25, Kap.15, Abs.2, Thema 15/6:

MEW 25, Abschn.3, Kap.15, Abs.315.3: Überfluß an Kapital bei Überfluß an Bevölkerung

MEW 25, Kap.15, Abs.3, Thema 15/7:
MEW 25, Kap.15, Abs.3, Thema 15/8:
MEW 25, Kap.15, Abs.3, Thema 15/9:
MEW 25, Kap.15, Abs.3, Thema 15/10:
MEW 25, Kap.15, Abs.3, Thema 15/11:

MEW 25, Abschn.3, Kap.15, Abs.415.4: Nachträge

MEW 25, Kap.15, Abs.4, Thema 15/12:
MEW 25, Kap.15, Abs.4, Thema 15/13:
MEW 25, Kap.15, Abs.4, Thema 15/14:
MEW 25, Kap.15, Abs.4, Thema 15/15:

MEW 25, Abschn.4, Kap.16, Abs.116. Kap.: Das Warenhandelskapital

MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/1:Das Warenkapital durchläuft innerhalb der Kapitalzirkulation eine zweifache Beziehung seines Werts: einmal als Finanzierung der Reproduktion des industriellen Kapitals der "Realökonomie", also der Waren, die sich darin auch per Investition, Rohstoff, Halbprodukt usw. weiterverwerten, und einmal als Geld, das darin nicht als Ware, sondern als geldwerter Vorschuss von Geld zurückkommt, reinen Mehrwert zirkulieren lässt, den die gegensinnige Bewegung von Proftrate und Mehrwertrate "ausschwitzt".
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/2:Wer mit Waren handelt und sie nur als Kapital verwendet, also nur zur Gewinnung von mehr Geld tauscht, muss Geld besitzen, das durch diesen Tausch zu mehr Geld werden soll, ohne selbst in die Produktion vermittelt zu werden. Der Warenhandelskaufmann übernimmt das Risiko der Wertrealisation der Waren und verkauft sie um einen Betrag verteuert, der nicht nur Mehrprodukt darstellt, sondern in der Warenzirkulation einen Teil des Mehrwerts durch Warenhandel abschöpft.
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/3:Die Gleichzeitigkeit von Mehrwert transportierenden Waren, die in Geld getauscht werden und Geldwerten, die einen unrealisierten Wert darstellen, lässt den Mehrwert zu einem Geldkapital werden, das nur durch die zirkulierenden und also unverkauften Waren existiert, die beständig getauscht werden, ohne in einen realen Verbrauch überzugehen.
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/4:Das jenseits seines Reproduktionsprozesses des industriellen Kapitals in der Kapitalzirkulation zwischen Kaufen und Verkaufen sich bewegene Warenkapital verselbständigt sich zum Warenhandelskapital dadurch, dass zu seiner Bewegung selbst ein Kapitalvorschuss eingebracht wird, der sich durch Handelsprofit rentieren muss. Damit wird aus der Überbrückung der Arbeitsteilung selbst Profit gezogen, bevor die Ware konsumiert wird.
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/5:Das als Verhälnis von Warenkapitals und Geldkapital existierende industrielle Kapital dient dem eingesetzten Kaufmannkapital allein dadurch zur Vermehrung, weil die darin gehandelten Wertbestandteile des variablen und konstanten Kapitas schneller begrichen sind und der zugleich gehandelte Mehrwert zum Teil abgeschöpft wird, weil der Kapitalumschlag der Produktion dadurch beschleunigt werden kann.
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/6:Das zum Warenhandel vorgeschossene Kapital ist kleiner als das im industriellen Kreislauf angewandte Kapital, also weniger aufwendig, und es beschleunigt zugleich den Handel und vermittelt zugleich die Umschläge vieler Kapitalien, so dass sich für alle Vorgänge Gewinn ergibt, der sich jenseits der Produktion als reine Geldform des Mehrwerts herausstellt.
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/7:Das Kaufmannskapitals bezieht sich auf die Gesamtproduktion des industriellen Kapitals und vermittel so die verschiedenen Umschläge der in verschiedenen Produktionszweigen angelegten Kapitale. Es verhält sich zur Masse der Umschläge der Warenkapitale wie Geld sich zum Umschlag der Waren verhält.
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/8:Dem Kapitalumschlag des Kaufmannskapitals entspricht die Summe der Umschläge der industriellen Kapitale in den verschiednen Produktionssphären und wird so zu einem größeren Geldvermögen. Dieses beschleunigt den Gesamtumlauf des Warenhandels, bleibt aber abhängig von der Umlaufgeschwindigkeit der Produktion und Konsumtion der Waren.
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/9:Das vorgeschossene Warenhandelskapital wirkt als flüssige Geldreserve im Wertumfang der umgeschlagenen Warenkapitale. Aus dieser entwickelt sich ein selbständiges Geldkapital, welches sich aus der aufgehobenen Friktion der Verwertungsabläufe, also aus ihrer Kontinuität, abschöpft, und somit den Reproduktionskreislauf des industriellen Kapitals beschleunigt.
MEW 25, Kap.16, Abs.1, Thema 16/10:Kaufmannskapital ist ein innerhalb der Zirkulationssphäre fungierendes Kapital, das keinen Mehrwert bildet, sondern dessen Wert aus der Abkürzung der Zirkulationszeit abschöpft. Es befördert die Produktivität des industriellen Kapitals und dessen Akkumulation dadurch, dass es die Profitrate hoch hält und im Wertumlauf beschleunigt.

MEW 25, Abschn.4, Kap.17, Abs.117. Kap.: Der kommerzielle Profit

MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/1:Weil die Zirkulationsphase des industriellen Kapitals ebensosehr eine Phase des Reproduktionsprozesses des Gesamtkapitals bildet wie die Produktion, kann das im Zirkulationsprozeß selbständig fungierende und diese beschleunigende Kaufmannkapital seine Funktion nach eigenem Zweck bestimmen und durchsetzen, ohne selbst Mehrwert zu erzeugen.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/2:Jeder Profit ist ein Überschuss über den Kostpreis. Doch das Warenhandelskapital bezieht ihn nicht aus dem Mehrwert im Produktpreis, sondern aus dem, was hiervon nicht in die allgemeine Profitrate eingeht, dem Anteil des Mehrwerts, der unmittelbar unverkäuflich ist.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/3:Das Kaufmannskapital geht jenseits der Produktion von Mehrwert ein als geldwertiger Abzug vom Durchschnittsprofit, wodurch die allgemeine Profitrate im selben Maß entlastet wird, wie sie nicht realisiert werden konnte. Durch den Eintrag von diesem Kapital kann sie durch den damit beschleunigten Handel um den Betrag des anteiligen Mehrwerts wachsen, der ihr abgängig wäre.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/4:Die Durchschnitsprofitrate des industriellen Kapitalisten steht in umgekehrtem Verhältnis zur Masse des Kaufmannskapitals, dessen Profit sich aus der Mehrwertrealisation im Warenhandel ergibt. Der kommerzielle Profit bestimmt scheinbar ursprünglich den industriellen Profit, reduziert sich aber nach vollzogenem Handel auf einen aus dem Gesamtkapital gezogenen Anteil des Gesamtmehrwerts in der Entsprechung zu den merkantil möglichen Preisen.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/5:Kaufmannskapital stellt den Wert dar, den das industrielle Kapital nicht einbringen kann. Die Zirkulation bewirkt des Rückfluss des Gesamtkapitals, welches die Produktionskosten und den Mehrwert enthält. Im Handelskapital ist Produktion unterstellt und Konsumtion antizipiert. Zwischen beidem entstehen die Realisationskosten des gesamten Mehrwerts, die nicht in die Produktionskosten eingehen, sondern Reproduktionskosten des gesamten Kapitals sind.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/6:Die Arbeitszeit der Kaufleute und industriellen Kapitalisten entspringt der ökonomischen Form des Produkts als Ware und bildet keinen Wert. Die diesbezüglich fälligen Löhne und Zirkulationskosten werden aus dem Teil des Profits beglichen, der ihm aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis der Waren und dem wirklichen Produktionspreis erwächst.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/7:Das Warenhandelskapital kann nur Wert bewahren und in Bewegung halten, solange es ihm nur entspricht. Indem der Kaufmann aber mehr Kapital vorschießt als nötig wäre, um die Zirkulationskosten auszugleichen, entsteht sein Profit aus diesem Zusatzkapital, weil durch Kapitalvorschuss Wert aus der Zirkulationszeit gewonnen wird.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/8:Das merkantile Kapital erwirbt seinen Wert dadurch, dass es dem produktiven Kapital die unbezahlte Arbeit, die in der Ware steckt nicht ganz zahlt, dagegen heim Verkauf der Waren diesen noch in den Waren steckenden und von ihm unbezahlten Teil sich zahlen läßt. Die Masse seines Profits hängt ab von der Masse seines Kapitals und der unbezahlten Arbeit seiner Dienstleister. Wie die unbezahlte Arbeit des Arbeiters dem produktiven Kapital direkt Mehrwert einbrachte, schafft die unbezahlte Arbeit der kommerziellen Lohnarbeiter dem Handelskapital einen Anteil an jenem Mehrwert.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/9:Während die Teilung der Arbeit mit anwachsender Produktion des industriellen Kapitals zersplittert, hat der Warenhandel in seiner Tendenz zum Großhandel einen Gewinn aus der Synergie der darin konzentrierten Arbeiten.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/10:Das zum Kauf und Verkauf von Waren angelegte Kaufmannskapital erhöht den Durchschnittsprofit, weil dessen Konzentration und Ökonomie den Vorschuss des Gesamtkapitals mindert. Doch die kaufmännische Arbeit kann ihren Wert darin nicht begründen.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/11:Der kommerzielle Arbeiter produziert keinen Mehrwert und rentiert sich nur, indem er die Kosten der Realisierung des Mehrwerts vermindern hilft. Seine Kosten rentieren sich wie Maschinenkosten durch die Synergie seiner Arbeit in dem Maß, wie die Vermittlung großer Handelsbeziehungen die Realisierung von Mehrwert effektiviert.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/12:Der Wert des Warenhandelskapitals ist einerseits aus der Vermittlung und Konzentration großer Handelsbeziehungen dadurch gewonnen, dass es die Realisierung von Mehrwert effektiviert. Andererseits betreibt es die notwendigen Handelsgeschäfte, die aus bezahlter und unbezahlter Arbeit ihrer Dienstleister besteht. Ihre Ausbeutung lässt ihren Gewinn daher als Produkt kommerzieller Arbeit erscheinen.
MEW 25, Kap.17, Abs.1, Thema 17/13:Das Warenhandelskapital verdoppelt sich über die Ausdehnung seiner Märkte in die Funktionen von Warenkapital und Geldkapital. Die Kapitalverwertung des industriellen Kapitals entwickelt durch seine allgemeine Formbestimmung eine Reihe von besonderen Kapitale. In der Verselbständigung des kommerziellen Kapitals versammeln sich die Zirkulationskosten, welche dem merkantilen Kapital durch die Ausbeutung seiner Dienstleister als produktive Anlage erscheint.

Gliederung MEW 25, Abschnitt 44. Abschn.: Verwandlung von Kapital in Handelskapital

MEW 25, Abschn.4, Kap.18, Abs.118. Kap.: Der Umschlag des Kaufmannskapitals. Die Preise

MEW 25, Kap.18, Abs.1, Thema 18/1:Das industrielle Kapital zirkuliert über den Verkauf von Waren und den Kauf von Produktionsmittel. Das Kaufmannskapital beruht auf dem Kauf von Waren, um aus ihrem Verkauf mehr Geld zu erwerben. Weil dieser Prozess unermüdlich wiederholt wird, entzieht Kaufmannskapital beständig mehr Geld, als es hineinwirft. Es vermittelt den Umschlag des produktiven Kapitals; aber nur soweit es dessen Umlaufszeit verkürzt und der Umfang der gesamten individuellen Konsumtion hinreicht.
MEW 25, Kap.18, Abs.1, Thema 18/2:Obwohl das Kaufmannskapital lediglich eine Bewegung des industriellen Kapitals innerhalb der Zirkulationssphäre ist, wird aus seiner Verselbständigung heraus eine aktive Nachfrage geschaffen, die über die Möglichkeiten des Reproduktionsprozesses hinausgreifen. Unverkaufte Ware türmt sich auf, während Produktion und Kapitalakkumulation aufblühen, der Absatz stagniert und die Banken drängen auf Einlösung der Kredite. Verkäufe finden statt, nur um zu zahlen, Zwangsverkäufe, welche die Krise beginnen.
MEW 25, Kap.18, Abs.1, Thema 18/3:Der Umschlag des Kaufmannskapitals vermittelt nicht nur Umschläge verschiedner industriellen Kapitale, sondern auch die Metamorphose des Warenkapitals. Dessen Preise variieren in umgekehrtem Verhältnis zum Produktionspreis, so dass bei deren Minderung die Warenpreise nur durch Verdichtung der Umschläge, das heißt, durch Vergrößerung der Handelsmasse gehalten werden und also konsumierbar bleiben können. Mit wachsender Produktivität wird der Wertanteil an der einzelnen Ware immer geringer und kann nur durch anwachsenden Umfang der Warenmasse ausgeglichen werden.
MEW 25, Kap.18, Abs.1, Thema 18/4:Die Warenpreise sind weder durch den Mehrwert noch durch die Mehrwertrate bestimmt, sondern durch das Gesamtquantum der in den Waren vergegenständlichten Arbeit. Die absolute Größe des Mehrwerts in jeder einzelnen Ware hängt ab in erster Linie von der Produktivität der Arbeit und nur in zweiter Linie von ihrer Teilung in bezahlte und unbezahlte. Die durchschnittliche Anzahl von Umschlägen des Kaufmannskapitals bestimmt den Anteil des Produktionspreises im Warenpreis und von daher auch den im Verkauf von Waren realisierbaren Anteil der Mehrarbeit.
MEW 25, Kap.18, Abs.1, Thema 18/5:Der Umschlag des Warenhandelskapitals ist in dem Maße profitabel, wie seine Zirkulationszeit sich mit wachsender Masse veringert. Es wird hierbei nicht nur der Warenwert ralisiert, sondern zugleich ein Geldkapital ausgeschwitzt, das unralisierbaren Mehrwert darstellt, also Arbeitszeit erheischt, die keine Produktform auf dem Markt einlösen kann. Die Umlaufzeit bestimmt die Wertmasse, die auf den Markt geworfen werden kann und beschränkt die Masse des produzierten Mehrwerts und trennt diesen von dem Wert des industriell angewandten Gesamtkapitals.
MEW 25, Kap.18, Abs.1, Thema 18/6:Die unterschiedlichen Umschlagzeiten des Warenhandelskapitals und seine hierdurch bestimmte Umlaufrate realisieren den Handelsprofit je nach Masse des hierfür eingesetzten Kapitalvorschusses.
MEW 25, Kap.18, Abs.1, Thema 18/7:Der Einfluß der Umschläge des Kaufmannskapitals auf die merkantilen Preise besteht aus der Verdurchschnittlichung der Konkurrenz der Produktionspreise innerhalb der Grenzen des Werts und des Mehrwerts, indem sie den Mehrwert in einen Durchschnittsprofit verwandeln und in den merkantilen Preisen realisieren.
MEW 25, Kap.18, Abs.1, Thema 18/8:Der Umschlag des Kaufmannskapitals erscheint selbst als preisbestimmend, weil ihm die Profitrate gänzlich äußerlich ist und weil sein Kapitalumschlag eine Umschlagsbeschleunigung des industriellen Kapitals erwirken kann. Die verschiedne Umschlagszeit in verschiednen Handelszweigen erscheint umgekehrt darin, daß der Profit, der auf den Umschlag eines bestimmten Warenkapitals gemacht wird, im umgekehrten Verhältnis steht zur Anzahl der Umschläge des Geldkapitals, das diese Warenkapitale umschlägt.

MEW 25, Abschn.4, Kap.19, Abs.119. Kap.: Das Geldhandelsskapital

MEW 25, Kap.19, Abs.1, Thema 19/1:Geldhandlungskapital entsteht im Zirkulationsprozess des Warenhandlungskapitals, indem sich ein bestimmter Teil in Form von Geldkapital absondert, desssen eigentümliche Operationen zur Funktion eines besonderen Kapitals verselbständigen, für die gesamte Klasse der industriellen und kommerziellen Kapitalisten diese Operationen des Reproduktionsprozesses für das gesamte übrige Kapital auszuführen. Geld bleibt beständig, weil es Produkte aus der Produktion kauft, während es Waren verkauft um sein Geld zu reproduzieren.
MEW 25, Kap.19, Abs.1, Thema 19/2:Dasselbe Geld fungiert jetzt als Zirkulationsmittel und als Zahlungsmittel zugleich. Was es für die gesamte Warenzirkulation festhält und bereitstellt wird zum Geldhandlungskapital. Das allgemein vorgeschossene Kapital ergibt sich aus der Verselbständigung der besondren Geschäfte des Geldhandels, aus den verschiednen Bestimmtheiten des Geldes selbst und aus seinen Funktionen.
MEW 25, Kap.19, Abs.1, Thema 19/3:Im Geldhandel setzt sich Geld aus dem Warenhandel heraus, indem es seine Funktionalität international im Geldwechsel betreibt und das innere Verhältnis der Währungen als Zahlungsanweisungen wie einen Wechsel selbst verwendet. Die verschiednen nationalen Zirkulationssphären dienen dabei zur Ausgleichung der internationalen Zahlungen und es entsteht Weltgeld als Mittler zwischen Ankauf und Verkauf von Währung.
MEW 25, Kap.19, Abs.1, Thema 19/4:Im Weltgeld sammelt sich im Ausgleich der Zahlungen ein Geldschatz an, der sich im Zeitverlauf des im beständigen Entzug aus der Zirkulaion und dem Wiedereintritt des Geldes in diese herausstellt und unbeschäftigtes Kapital festhält und in Bewegung setzt. Er dient als Reservefonds von Zahlungs- und Kaufmitteln für die inländische und internationale Zirkulation und bewegt sich im Einnehmen und Verkaufen von Geld.
MEW 25, Kap.19, Abs.1, Thema 19/5:Die Bewegung der Geldmasse als zirkulierendes Kaufmittel und Zahlungsmittel ist bestimmt durch Umfang und Geschwindigkeit der Warenmetamorphose, also durch die Häufigkeit des Umschlags der Währungen, worin sich die nationalen Warenwerte verdurchschittlicht haben.. Der Geldhandel bildet nicht Schätze, sondern liefert die technischen Mittel, um diese Schatzbildung auf ihr ökonomisches Minimum zu reduzieren, indem die Reservefonds für Kauf- und Zahlungsmittel, wenn für die ganze Kapitalistenklasse verwaltet, nicht zu groß werden müssen.
MEW 25, Kap.19, Abs.1, Thema 19/6:Der Handel mit Geld als Kapital entspringt im Unterschied zum Warenhandelskapital aus den verschiednen Funktionen des Geldes. Der Geldvorschuss in diesen resultiert allein aus einer technischen Funktion des Zirkulationsmittels Geld, aus der Zeitversetzung der Verkäufe und Käufe, aus der Handhabe von schon realisierten Werten, welche sich mit dieser Funktion verdoppeln.

MEW 25, Abschn.4, Kap.20, Abs.120. Kap.: Geschichtliches über das Kaufmannskapital

MEW 25, Kap.20, Abs.1, Thema 20/1:Durch die gesellschaftliche Teilung der Arbeit bildete das industrielle Kapital besondre Anlagesphären aus. Die daraus hervorgehenden Formen von Warenkapital und Geldkapital werden von Vulgärökonomen verwechselt mit den aus der Natur der verschiednen Industriezweige hervorgehenden Unterschiede zwischen produktiven Kapitalen in verschiedenen Produktionsanlagen. Sie können den merkantilen Profit in seiner Eigentümlichkeit nicht erklären und leiten ihn deshalb aus dem Produktionsprozess ab.

Gliederung MEW 25, Abschnitt 55. Abschn.: Spaltung des Profits in Zins und Unternehmergewinn

MEW 25, Abschn.5, Kap.21, Abs.121. Kap.: Das zinstragende Kapital

MEW 25, Kap.21, Abs.1, Thema 21/1:Kapital wird selbst zu einer Ware, wenn es als Wertsumme so gehandelt wird, dass es Profit erzeugt, also den Gebrauchswert hat, Profit zu machen. Diese Fähigkeit hat es, wenn es den Durchschnittsprofit vergangener Produktion darstellt und als Potenzial der vergangenen Arbeit auf eine Ausbeute angelegt ist, die über diesem Durchschnitt liegt.
MEW 25, Kap.21, Abs.1, Thema 21/2:Zins ist der Teil des Profits, der im Geldhandel bezahlt wird, um den Gebrauchswert eines Kapitals zu erstehen, welches diesen Profit erzielen kann.
MEW 25, Kap.21, Abs.1, Thema 21/3:In der Zirkulation des zinstragenden Kapitals verdoppelt das Geld seine Form als Guthaben durch die Verausgabung des Leihers einerseits und der Wertrealisierung durch den Borger andererseits. Der Wert des Geldes erscheint hier als Wert vergangener Produktion und als Preis für künftige. Der Wertrückfluss stellt sich in doppelt vermehrtem Geld dar.
MEW 25, Kap.21, Abs.1, Thema 21/4:Die Verselbständigung des Warenkapitals auf der einen Seite und des Geldkapitals auf der anderen trennt im Zirkulationsakt das Kapital als Zahlungsmittel vom Geld als Kaufmittel und versetzt es in gegenläufige Bewegung.
MEW 25, Kap.21, Abs.1, Thema 21/5:Das zinstragende Geldkapital wird als vermehrte Wertsumme durch seinen Gebrauchswert, Mehrwert zu schaffen, zu einem Wert, der sich in seiner Eigenbewegung forterhält, die nurmehr durch seine Laufzeit bestimmt ist.
MEW 25, Kap.21, Abs.1, Thema 21/6:Das ausgeliehene Kapital fließt doppelt zurück indem es sich selbst kaufen kann, also als Preis Mehrwert einzieht und zugleich in seiner Werterhaltung Mehrwert durch sein bloßes Eigentumsrecht erwirkt.

MEW 25, Abschn.5, Kap.22, Abs.122. Kap.: Teilung des Profils

MEW 25, Kap.22, Abs.1, Thema 22/1:Durch die Aufteilung des Profits in Profit und Kredit entsteht eine Konkurrenz zwischen Verleihern und Borgern. Diese bestimmt die Zinsrate.
MEW 25, Kap.22, Abs.1, Thema 22/2:Die Durchschnittsrate des Profits bestimmt die Maximalgrenze des Zinses, der je nach Bedarf an Kapital darunter variiert.
MEW 25, Kap.22, Abs.1, Thema 22/3:Die Durschnittsrate des Zinses ergibt sich aus dem Durchschnitt des Zinsfußes während seiner Variationen in den großen industriellen Zyklen in der Zeitdauer, worin dieser für längere Zeit ausgeliehen wird.

MEW 25, Abschn.5, Kap.23, Abs.123. Kap.: Zins und Unternehmergewinn

MEW 25, Kap.23, Abs.1, Thema 23/1:Zinstragendes Kapital konkurriert als Kapital des Verleihers gegen den industriellen Kapitalisten, seinem Borger, und begründet die Auftrennung der Kapitalisten in Geldkapitalisten und industrielle Kapitalisten. Zugleich sind beide in der Anwendung des Kapitals gleichgestellt und stehen im selben Interesse in der Kaitalverwertung.

MEW 25, Abschn.5, Kap.24, Abs.124. Kap.: Veräußerlichung des Kapitalverhältnisses im Zins

MEW 25, Kap.24, Abs.1, Thema 24/1:Der Warenfetisch hat im zinsttragenden Kapital seine abgeschlossene Form als Kapitalfetisch, als Geld, das nicht mehr zwischen Kauf und Verkauf vermitelt, sondern Geld als Frucht von Geld erscheinen lässt: Es ist Kapital an sich, das Geldkapital in reiner Zeitbestimmung abwirft.
MEW 25, Kap.24, Abs.1, Thema 24/2:War ursprünglich der Zins noch Teil des Profits, der durch den Wert der eingekauften Arbeitskraft ausgepreßt wird, so erscheint er im Verhältnis der Kapitale im Allgemeinen als deren Frucht, die nicht durch Arbeit, sondern durch die Reproduktion von Kapital, durch den verwerteten Wert entstanden ist. Erst hierdurch wird Kapital selbst zur Ware, die einen fixen Preis hat, der als Zinsfuß notiert wird.
MEW 25, Kap.24, Abs.1, Thema 24/3:Die Illussion, dass der Zins selbst Wert produzieren würde, führt bei Moralisten und Ökonomen immer wieder dazu, den Kapitalverleiher, den Kreditgeber als den eigentlichen Ausbeuter, den Schädling in einer an und für sich "gesunden Wirtschaft" auszumachen.
MEW 25, Kap.24, Abs.1, Thema 24/4:Die Vorstellung vom Kapital als sich selbst reproduzierender und in der Reproduktion sich vermehrendem Wert führt zum Irrglauben, dass die Verzinsung als System des Zinseszinz selbst eine expotenziale Wertanlage darstelle (siehe die Geschichte vom Josephspfennig). Von daher ließe sich durch höhere Besteuerung der Menschen eine Staatsverschuldung auch weg akkumulieren, "weghexen", ohne dass Mehrwert gebildet werden müsste.
MEW 25, Kap.24, Abs.1, Thema 24/5:Man könnte den Akkumulationsprozeß des Kapitals als Akkumulation von Zinseszins auffassen, wenn die Arbeitszeit schon in der Produktion, nicht aber erst in der Reproduktion des Kapitals wertbildend wäre, und wenn sich in seiner Umschlagzeit nicht auch die Produktivität der Arbeit verändern würde und die Profitrate sinken ließe.
MEW 25, Kap.24, Abs.1, Thema 24/6:Die Identität des Mehrwerts mit der Mehrarbeit ist eine qualitative Grenze für die Akkumulation des Kapitals im Gesamtarbeitstag bestimmt. Der Kapitalfetisch vom zinstragenden Kapital aber schreibt dem Geld die Kraft zu, als reiner Automat, in geometrischer Progression Mehrwert zu erzeugen. Doch das Kommando der Produkte vergangner Arbeit über lebendige Mehrarbeit dauert nur grade mal so lange, wie das Kapitalverhältnis dauert, worin die vergangne Arbeit der lebendigen selbständig und übermächtig gegenübertritt.

MEW 25, Abschn.5, Kap.25, Abs.125. Kap.: Kredit und fiktives Kapital

MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/1:Mit der Entwicklung des Handels und der kapitalistischen Produktionsweise, die nur mit Rücksicht auf die Zirkulation produziert, wird in dieser das Verhältnis von Einkauf und Verkauf im permanenten Wechsel zu einem ideellen Zahlungspakt, einem allgemein geltenden Zahlungsversprechen, das selbst eine Geldfunktion als Buchungsgeld bekommt.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/2:Aus dem Verhältnis der Buchungsgelder, der Wechsel und Schecks, bilden die gleichzeitig laufenden Wechsel einen sich abgleichenden Wert, der als Banknote und Gold selbst zum Bestandteil der Geldzirkulation wird. Deren Solidität beruht auf dem Verhältnis von Banknoten als Mittel der Barzahlung und Gold als Reservefond, das die Befriedigung von Zahlungsversprechen garantiert. Weil Wechsel nicht unter Kontrolle gestellt werden können, besteht eine große Diskrepanz zwischen Banknoten und dem gesetzlich garantierten Deckungsbetrag. Diese Diskrepanz besteht ediglich aus Zahlungsversprechen und ist fiktives Kapital.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/3:Im Durchschnitt des Handels mit Krediten und Wechsel werden vielfache Zahlungsvorgänge erledigt, die hohe Wertsummen ohne wirklichen Zahlungsverkehr mit realem Geld transportieren. Im Vertrauen auf den Ausgleich ist nur die Zeit bestimmend, in welcher die Zahlungsvorgänge realisiert werden, für welche der Gebrauch des geliehenen Kapitals entschädigt wird. Es sind Termingeschäfte, deren Preis sich aus dem Durchschnitt der Zahlungsausgleiche bestimmt.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/4:Obwohl als Geldverhältnis selbständig, unterstellt der Kredit, dass jeder Wechsel mit der Entwicklung des Geldhandels und mit der Produktion und dem Warenhandel Schritt hält und sich als Wert ihrer Reservefonds bewährt. Allgemein wird das verleihbare Geldkapital in der Hand des Bankiers zu großen Massen konzentriert, das die Wertverhältnisse sowohl des Warenhandels als auch der Produktion darstellen muss. Mit der Verwaltung des zinstragenden Kapitals wird das Borgen und Verleihen von Geld zu einem besonderen Geschäft jenseits der industriellen und kommerziellen Kapitalisten.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/5:Das verleihbare Kapital stammt aus dem Warenhandel und kann - durch sein Dasein als Wert tragender Wechsel - die Reservefonds der Handelswelt, weil gemeinschaftlich konzentriert, auf ein nötiges Minimum beschränken. Das hieraus freigestellte Geldkapital fungiert nun als zinstragendes Kapital, das zugleich als Sicht- und Termineinlagen als Hauptrefinanzierungsquelle verfügbar ist, wo sich alles unbeschäftigte Kapital sammelt.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/6:Die Banknote, der Geldschein, ist selbst nichts anderes als ein öffentlicher Wechsel auf die Bank, welche dessen Wert durch Privatwechsel beständig ersetzen muss. So kommt das Kreditgeld immer wieder als aufgehäuftes Kapital in die allgemeine Waren- und Kapitalzirkulation, wo es zu Geld als Zahlungsmittel wird. Die Nationalbanken ersetzen den öffentlichen Wechsel durch ein gesetzliches Zahlungsmittel, welches die Banknote als ein zirkulierendes Kreditzeichen, als Münze des Großhandels zu versichern hat.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/7:Das Bankkapital ist geborgtes Kapital, das sich verborgen lässt, weil es im allgemeinen Zahlungen diskontiert und saldiert, Banknoten als Zahlungsversprechen ausgibt und Wechsel als Zahlungsmittel einnimmt. Große Wertsummen werden hierdurch mit geringen Geldmengen bewegt und ökonomisieren die Reservefonts, Depositen und Schecks, woraus sich als Spekulation auf Wertunterschiede das Bankkapital bildet.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/8:Das Bankenkapital des Kredit- und Aktienhandels beruht auf der Verwaltung von Vorschüssen auf unverkaufte Ware und spekuliert auf Fabrikation von Waren, die über den Warenhandel, also die Konsumbedürfnisse der eigenen Märkte hinausgehen. Durch Überzeichnungen der Aktien ergeben sich Blasenbildungen der Aktienwerte, die bei realem Geldmangel platzen und die Reservefonds entwerten.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/9:Die Entwertungen von Staatspapieren und Aktien resultieren aus der Spekulation auf die Produktion von Waren, die in einem ihnen entsprechenden Zeitverlauf unverkäuflich werden, wenn sich Käufer und Lieferant im allgemeinen und dauerhaft durch den Besitz von bloßen Zahlungsversprechen, von fiktivem Kapital finanzieren.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/10:Für Aktienkapital, welches eine spezifische Form des Kredits darstellt, wird in Krisenzeiten Bankkapital als Wechseldiskonto aufgenommen, im Vertrauen darauf, an einer nachfolgenden Aufschwungphase Wert abzuschöpfen. Doch nicht in der Investition hierein verdient das Finanzkapital, sondern im Wertentzug - also Verbilligung - davor und der Wertrealisierung - also Verteuerung - danach.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/11:Durch den Wechsel von Spekulation auf Warenkapital in die Spekulation auf das diesem entsprechende Finanzkapital wird die vorübergehende Verdopplung seines Werts, in den Warenpreis gedrückt und damit zu einem Wert durch Preiserhöhung tatsächlich realisiert.
MEW 25, Kap.25, Abs.1, Thema 25/12:Mit der Ausdehnung des Kreditvolumens kommt es zu einem eigenen Verhältnis von Zahlungsversprechen, welche zwischen Produkteinkauf und Produktverkauf auf die Warenpreise drücken und durch unterschiedlichen Werte innerhalb ihrer Laufzeiten Mehrwert abkassieren. In der Folge der Spekulation auf Termin entstehen unverkäufliche und verkäufliche Wechsel.

MEW 25, Abschn.5, Kap.26, Abs.126. Kap.: Akkumulation von Geldkapital

MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/1:Die Akkumulation von zuschüssigem Reichtum beruht einerseits auf der zunehmenden Wertlosigkeit von "unbeschäftigtem Geld" und zugleich auf der Spekulation auf zukünftige Erträge durch Kreditierung von Geld.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/2:Durch den Abfluss von Geldkapital in die Spekulation erhöht sich das Risiko von Geldanlagen auf den Warenmärkten. Deren Preise sinken, weil die Besitzer von Wertpapieren gegen diese Märkte spekulieren, was ihnen hohe Dividenten einbringt und daher die Masse der Spekulation erhöht.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/3:Die Gegenläufigkeit der Preisbildung auf den Warenmärkten und die Anreicherung des kreditierten Geldes entzieht Mehrwert und häuft diese als Schuldgeld auf, das bloßer Besitz von Wechseln und Wertpapieren ist. Er kassiert Anteile des Mehrwert als eigenständig nominalisierter Geldwert des Finanzkapitals, das zugleich in der Lage soll, fiktives Kapital wieder in lebendiges Geldvermögen zu verwandeln.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/4:Die Zinsrate ist bestimmt durch Angebot und Nachfrage von Geldkapital im Unterschied zu allem anderen Kapital. Der Geldwert, der aus der Profitrate gezogen wird, hat darin seine Grenze. Wenn die Profitrate sinkt, wenn also der Wert des Gesamtkapitals sich mindert, steigt der Wert des Geldkapitals, also die Zinsrate. Das Geldangebot wird knapper und die Geldnachfrage größer, und im Geldkapital akkumuliert sich der Mehrwert des unverkäuflichen Warenkapitals. Dem erhöhten Wert des Geldkapitals entspricht dann direkt der gefallne Geldwert des realen Kapitals (Warenkapitals und produktiven Kapitals).
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/5:Die Steigerung der Warenpreise durch Spekulation lässt nicht den Geldwert steigen, sondern den Realwert der Waren sinken. Nur wenn die Zufuhr von Geld die industrielle Produktion ausdehnt, wenn also die Nachfrage nach Geld sich als vergrößertes Warenkapital darstellt, kann Geld auch Mehrwert akkumulieren.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/6:Geld wird hauptsächlich nicht angelegt, um Geschäfte auszudehnen, sondern um die Geldform des Kapitals zu antizipieren und dadurch dessen Reproduktionsprozeß im Fluß zu erhalten. Der Wert des Geldes soll gehalten werden durch fortwährende Erneuerung in seiner Anwendung, also durch "Frischgeld". Der Kredit, der vergeben wird, soll den Kredit ausgleichen der gezogen wird. Der Zins ist dadurch ein "lebender Mehrwert", der von der Konjunktur der Finanzmärkte abhängig ist. Je nach Zinsfuß ergibt sich demnach auch eine Ausweitung des Finanzmarkts, ein Wertwachstum des Finanzmarkts.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/7:Aus Geld als Wertmaß entsteht kein neues Kapital, also kein Wertwachstum. Der Zinsfuß ist nicht abhängig von der Gelddeckung durch Waren oder Gold, sondern von der Masse des kreditierten Kapitals, welche die Gesamtmenge des fiktiven Kapitals ist.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/8:Der Zweck der Kaufleute, ihr Geld als Kreditgeld anzulegen ist, Zahlungsmittel für verfallende Wechsel zu erhalten, um darin ein Wertreservoir durch größer Verschuldungsmasse zu haben. Das Verlangen nach Geld als solchem besteht daher rückbezüglich stets in dem Wunsch, Wert aus der Form von Ware oder Schuldforderung in die Form von Geld umzusetzen. Der Bankkredit hat daher die Funktion, Kapital über unterschiedliche Dispositionen hinweg zu verteilen.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/9:Bankkredite können Vorschuss einer erwarteten Wertgröße sein oder die Ausgabe eines besicherten Geldes oder Kapital, das auf Kauf und Verkauf von Mehrwert von verkaufter oder unverkaufter Ware angelegt ist. Als Vorschuß beziehen sie sich nur auf das in Zirkulation befindliche Geld. Sie sind Vorschuß von Zirkulation, nicht Vorschuß der Kapitale, die diese zirkuliert.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/10:Der Kapitalfetischismus besteht darin, dass Kapital als Äquivalent für Waren angesehen wird. Von daher erscheint dann auch das Wertwachstum des Kapitals als ein Wachstum der Warenmasse, das vom Geldvorschuss abhängig sei und sich im Zinsfuß abbilden würde. Damit wird der Wert des Kapitals in seiner Buchung als Haben des Kreditgebers wie des Kreditnehmers verdoppelt. Das lässt jedes Wirtschaftswachstum als Wertwachstum und den Zins selbst unmittelbar als Profit erscheinen.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/11:Die Zinsermittlung der Finanzkapitalisten richtet sich nicht nach Sachwerten als Warenpfand und nicht nach einer willkürlichen Spekulation auf hohe Zinsgewinne, sondern nach der in einer Währung zirkulierenden Geldmenge.
MEW 25, Kap.26, Abs.1, Thema 26/12:Die Nachfrage nach Geld, die den Zinsfuß des Bankenkapitals ausmacht, entsteht aus der Verwertung der Profitrate, wie diese sich von dem Wert der zirkulierenden Geldmenge unterscheidet.

MEW 25, Abschn.5, Kap.27, Abs.127. Kap.: Die Rolle des Kredits

MEW 25, Kap.27, Abs.1, Thema 27/1:Der Fall der Profitrate wird durch das Kreditwesen ausgeglichen und durch den Wegfall vieler Transaktionen ökonomisiert und beschleunigt und von seiner Bindung an eine sachliche Wertform freigestellt. Als Reservefond erlaubt es die Minderung der real zirkulierenden Geldmenge und erübrigt geldförmige Aufschatzung von Kapital.
MEW 25, Kap.27, Abs.1, Thema 27/2:Das Kreditwesen ermöglicht die Bildung von Aktiengesellschaften, welche die Produktionsmöglichkeiten der Einzelkapitale auf eine höhere Entwicklungsstufe heben. In dieser Form stellt es ein gesellschaftliches Kapital dar, welches durch bloße Zahlungsverpflichtungen bestimmt ist und kann in seiner Ablösung von der Produktion auch als Gesellschaftskapital fungieren. Innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise assoziiert es Geldkapitalisten als bloß dirigierende Individuen und hebt ihre Privatmacht in einer gesellschaftlichen Funktion des Managements auf. Die Produktionsmittel erscheinen dann selbst als Quelle des Profits, die Menschen als bloße Funktionäre der Produktion, die an fremdem Eigentum tätig sind.
MEW 25, Kap.27, Abs.1, Thema 27/3:Weil Aktien ursprünglich eine Form der Verzinsung jenseits der Realökonomie sind, können sie auf eine wirkliche Beteiligung am konstanten Kapital verzichten und unbeschadet vom Fall der Profitrate Geldwert aufbewahren, allerding als ein sich selbst aufhebender Widerspruch, als bloßer Übergangspunkt zu einer neuen Produktionsform. Aus diesem entwickeln sich die Sphären von Finanzmonopolen, die eine neue Finanzaristokratie reproduzieren, die außerhalb der Kontrolle des konkurrierenden Privateigentums stehen und als Staatsmonopol die ganze Gesellschaft enteignen.
MEW 25, Kap.27, Abs.1, Thema 27/4:Das Aktienkapital hebt die Privatindustrie auf, indem es fremdes Eigentum kreditiert und über gesellschaftliche Arbeit unmittelbar verfügt. Kapital selbst wird zur Basis des Kreditüberbaus, der nurmehr auf die Realisierungen der Industrie spekuliert. Ihr Gelingen und Mißlingen führen hier gleichzeitig zur Zentralisation der Kapitale auf höchster Ausbeutungsstufe bis in den Mittelstand. Die so entwickelte Vergesellschaftung der Produktionsmittel dient in dieser Form aber nur der Aneignung des gesellschaftlichen Eigentums, das zur Bewegung und Übertragung der Konkurrenz in einen Überlebenskampf des Börsenspiels wird.
MEW 25, Kap.27, Abs.1, Thema 27/5:Der Gegensatz zwischen dem Charakter des Reichtums als gesellschaftlicher und als Privatreichtum macht den Widerspruch des Aktienkapitals aus, wie er sich dann auch in den Kooperativfabriken der Arbeiter selbst entfaltet. Der Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit ist innerhalb derselben aufgehoben, die aber weiterhin ihre eigene Arbet verwerten müssen. Die kapitalistischen Aktienunternehmungen sind ebensosehr wie die Kooperativfabriken als Übergangsformen aus der kapitalistischen Produktionsweise in die assoziierte zu betrachten, wobei nur letztre eine positive Übergangsform darstellen kann.
MEW 25, Kap.27, Abs.1, Thema 27/6:Das Kreditwesen erscheint als Haupthebel der Überproduktion und Überspekulation nur, weil er die Schranken des Privatkapitals bis zu einem gewissen Punkt überwindet und phasenweise die materielle Entwicklung der Produktivkräfte und die Herstellung des Weltmarkts beschleunigt. Das beschleunigt aber auch die gewaltsamen Ausbrüche ihres Widerspruchs, die Krisen, und damit die Elemente der Auflösung der alten Produktionsweise.

MEW 25, Abschn.5, Kap.28, Abs.128. Kap.: Umlaufsmittel und Kapital

MEW 25, Kap.28, Abs.1, Thema 28/1:Kapital ist im Geldhandel in seiner Funktion als Umlaufsmittel sowohl als Zahlungsmittel als auch als Kaufmittel zirkulierend, sowohl als Geldform des Warenhandels als auch als Geldform des zurückgewonnenen Geldwerts.
MEW 25, Kap.28, Abs.1, Thema 28/2:Das im Geldhandel zirkulierende Geld stellt immer schon reproduzierten Wert plus Mehrwert dar. Als Geldkapital wird Geld in einem von der insgesamt zirkulierenden Geldmenge bestimmten Teil im Kleinhandel bezüglich der Konsumtionssphäre wie Münz- und Papiergeld gehandelt, bezüglich der Produktionssphäre als reinvestierter Mehrwert. Indem sich im Kleinhandel die Geldform als Kaufmittel wiederherstellt, wird sie im Geldhandel zudem zu einer unabhängigen Größe des Mehrwerts als Zahlungsmittel.
MEW 25, Kap.28, Abs.1, Thema 28/3:Die Masse des zirkulierenden Geldes bestimmt sich auch im Geldhandel aus den Funktionen der Kauf- und Zahlungsmittel, welche den Grad der Zirkulationsgeschwindigkeit bestimmen.
MEW 25, Kap.28, Abs.1, Thema 28/4:Die Geschwindigkeit des Reproduktionsprozesses des ganzen Kapitalverhältnisses hängt einerseits ab von der Masse der zu verausgabenden Einkommen (Revenue) im Umfang der Konsumtion und andrerseits von der Größe der in Produktion und Handel zirkulierenden Kapitalmassen. Während in Prosperitätsphasen sich deren zirkulierende Geldmasse bis an die Grenze der größtmöglichen Umlaufgeschwindigkeit entwickelt ausdehnt, wird die Kapitalübertragung in Investitionen relativ geringer.
MEW 25, Kap.28, Abs.1, Thema 28/5:Die Reproduktion des Kapitals einschließlich seiner Verwertung wird über den Kapitalhandel von seinem Zahlungsverkehr befreit und zwischen Krise und Prosperität verdurchschnittlicht. Der Schein rascher und sicherer Rückflüsse versichert den Zahlungsverkehr und beschleunigt den Geldumlauf gegenüber dem Verhältnis der Warenpreise. Mit vorherrschendem Kreditvolumen wächst die Geschwindigkeit des Geldumlaufs schneller als die Preise, mit dessen Abnahme fallen die Preise langsamer als die Geschwindigkeit der Zirkulation. In der Krise verhält sich beides umgekehrt.

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