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Rubrik Kultur: Gentrification und urbane Bewegung

von Roger Behrens

Erschienen: Dezember 2009
Die einstige Hoffnung der funktionalistischen Planung, die moderne Stadt sei in ihrer Raumgestalt fertig, und hätte zumindest soviel Dauer und Bestand, dass in ihr die Menschen noch im neuen Jahrtausend leben könnten, hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Seit den achtziger Jahren zeichnet sich immer deutlicher ein Prozess der massiven Umgestaltung der Metropolen und ihrer Grundstruktur ab, in dem sich die allgemeinen gesellschaftlichen Tendenzen der politischen Ökonomie manifestieren: Die fordistische Stadt (eine Stadt der Inklusion) wird von der postfordistischen Stadt (eine Stadt der Exklusion) abgelöst. Welche Veränderungen das sozial und architektonisch nach sich zieht, zeigt sich an den paradox scheinenden Diagnosen der ‚Endless Cities‘ einerseits, der ‚Shrinking Cities‘ andererseits. Tatsächlich sind die bis in die siebziger Jahre hinein in Beton gegossenen Riesenstädte keineswegs statisch, stabil, „steinern“; vielmehr sind sie höchst veränderbar, dynamisch, von Krisen und Katastrophen gekennzeichnet, die sich im Einsturz, Abbruch, Leerstand, Zerfall und Verwüstung äußern.

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