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Rubrik Ökonomie: Der Reichtum der bürgerlichen Gesellschaft

von W. Pfreundschuh

Erschienen: 1976
Der Streit um den Zusammenhang der Marx’schen Theorie, besonders um die Beziehung ihrer Kritik an der Philosophie zu ihrer Kritik an der Politischen Ökonomie hatte in der Zeit der Studentenbewegung die gegensätzlichsten Positionen und damit auch politische Ziele erzeugt, die ein grundlegendes Selbstverständnis von Marxisten in unserer Gegenwart schwer gemacht hatten.
Ein wesentliches Missverständnis in der Marxrezeption liegt nach Auffassung des Autors in der Reduktion des Marxismus auf einen platten, d.h. nur formellen Ökonomismus, der sich weitgehend mit dem Erkenntnisinterese der Strukturalismus deckt.
Hier wird eine Diskussion über die ökonomischen Schriften von Karl Marx, am ersten Kapitel des Kapitals geführt, bei der die darin verarbeiteten Inhalte der Philosophiekritik der sogenannten Frühschriften hervorgehoben ist. Ohne diese wird ein marxistisches Verständnis der bürgerlichen Gesellschaft nicht vollständig sein. Es sind somit Aussagen entstanden, die nicht nur auf die Theorie des Marxismus überhaupt grundsätzlich eingehen, sondern vor allem eine vollständige Auffassung und Selbstverständigung über die Wesensnot des Menschen in der bürgerlichen Gesellschaft darlegen. Die kulturkritischen Inhalte des Marxismus werden damit wieder zugänglich.
Die Probleme der Marxisten in der Verständigung über die Beziehung des subjektiven Gehalts zur Form der bürgerlichen Gesellschaft (besonders in der Diskussion über das Verhältnis von Gebrauchswert und Tauschwert, Reichtum und Elend, Ding und Mensch) stehen hiermit zur Lösung an. Es eröffnen sich hieraus neue Dimensionen des Verständnisses von Politik und Klassenkampf, die den Marxismus wieder zu einem zeitgemäßen Bewußtsein der ökonomischen, politischen und kulturellen Probleme der Menschen werden lassen können.

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