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Rubrik Kultur: Auf dem Weg in eine andere Gesellschaft

von W. Pfreundschuh

Die neoliberale Ideologie hat sich erübrigt. Mit der Finanzkrise war die Theorie von der Selbstregulationen des Marktes beendet. Die nachfolgenden Wirtschaftskrisen verlangen Eingriffe der Staaten, die sich nicht mehr liberal legitimieren lassen. Der ehemalige US-Notenbankchef Greenspan hat das inzwischen auch schon ex cathedra verkündet: Er habe sich „geirrt“. Der Aktiendeal durch Niedrigzinspolitik ist im Ruf nach einem starken Staat aufgegangen, der das Kapital retten muss, weil die Geldzirkulation im Keller angelangt ist. Der Staat soll wieder in aller Öffentlichkeit seine Finanzpolitik zeigen. Die repräsentative Demokratie braucht neue Politik und eine andere Art von Akklamation: Der Beifall der Hoffnung auf Heilung des Kapitalismus. Neue Politiker/innen werden hierfür gesucht und gefunden. Barack Obama ist zum Titelhelden einer „neuen Zeit“ geworden. Doch so neu ist die gar nicht. Der klassische Kapitalismus ist schon lange nicht mehr existenzfähig. Es entwickelt sich seit mindestens einem Jahrzehnt eine erweiterte Form des Kapitalismus, in welcher vermittelst eines anwachsenden Staatskapitalismus ein Verschuldungsprinzip manifestiert wird, durch das die Bürger verdingt, also im wahrsten Sinne zum Bürgen des Kapitals bestimmt werden. Die Sendung will diese Entwicklung und zugleich deren Beeinflussbarkeit durch die betroffenen Menschen thematisieren. Es geht hierbei auch um die Diskussion vorhandener Vorstellungen zu einer Gesellschaftsveränderung.

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