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Rubrik Politik: Leseprobe und Einführung "Die sinnlose Gesellschaft
Das Humankapital eines fiktiven Geldwerts"

von W. Pfreundschuh

Erschienen: 3.10.2018
In knapp 30 Jahren hat sich die weltweit verfügbare Geldmenge zu fast 90% von der Realwirtschaft abgesetzt. Jeder Einkauf und Verkauf ist durch ein Buchgeld belastet das seinen Wert nicht wirklich darstellen kann, weil es aus nur aus Zahlungsverpflichtungen besteht. Jeder Staat muss um die Stabilität seiner Währung bangen, wenn er nicht die Oberhand über fremde Währungen hat. Die Konkurrenz der Nationalstaaten um den Wert ihrer Währungen hat sich mit der Globalisierung des Kapitals durch die groteske Aufhäufung fiktiver Kapitalwerte extrem verschärft und dominiert inzwischen jeden Warenhandel aus realer Produktion. In Dienstleistungsgesellschaften werden die Menschen selbst zu Wertträgern des Finanzkapitals und für die Geldverwertung entsprechend zugerichtet und eingenommen. Das hat den Charakter dieser Gesellschaften grundsätzlich verändert. Nicht als Bestandteil einer realen Produktion, sondern als eigenständige Existenzform einer fiktiven Kapitalverwertung müssen die Menschen in ihren unmittelbaren Begegnungen, in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen einen Sinn für ihr Leben finden, den sie in Gesellschaft nicht mehr vorfinden. Der Zerfall ihrer Gesellschaft in allen sozialen und wirtschaftlichen Formationen springt ins Auge und lässt sich politisch nicht mehr restaurieren. Das Versagen der „repräsentativen Demokratie“ und der „sozialen Marktwirtschaft“ verlangt nach einer gründlichen Analyse des ganzen globalen Kapitalverhältnisses, um daraus Schlüsse für längst anstehende Veränderungen der gesellschaftlichen Lebensgrundlagen der Menschen durch die Subversion ihrer pervertieren Existenzformen zu beziehen. Hierzu soll dieses Buch beitragen.

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