"An die Stelle der alten, durch Landeserzeugnisse befriedigten Bedürfnisse treten neue, welche die Produkte der entferntesten Länder und Klimazonen zu ihrer Befriedigung erfordern. An die Stelle der alten lokalen und nationalen Selbstgenügsamkeit und Abgeschlossenheit tritt ein allseitiger Verkehr, eine allseitige Abhängigkeit der Nationen voneinander. Und wie in der materiellen, so auch in der geistigen Produktion. ... Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterten Kommunikationen alle, auch die barbarischsten Nationen in die Zivilisation. Die billigen Preise ihrer Waren sind die schwere Artillerie, mit der sie alle chinesischen Mauern in den Grund schießt, mit der sie den hartnäckigsten Fremdenhass der unterentwickelten Völker zur Kapitulation zwingt. Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen; sie zwingt sie, die so genannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d. h. Bourgeois zu werden. Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde." (Karl Marx/Friedrich Engels, Kommunistisches Manifest, MEW 4, 466). In der Realwirtschaft ist die Wertbildung durch die Erzeugung von Produkten der Preisbildung vorausgesetzt, wodurch erst die Realisierung ihres Werts durch den Verkauf der Produkten möglich wird. Die Preise werden getrennt von der Produktion auf dem Markt bestimmt, geschätzt aus der erwarteten Nachfrage bei der Summe der angebotenen gleichartigen Waren. Das Verhältnis nach Angebot und Nachfrage macht die Realisierung eines Geldwerts aus, wie er in der Landeswährung auf den internationalen Märkten zirkuliert und sich letztlich als Wert einer weltweit allgemeinen Ressource als Währung des Weltgeldes fixieren sollte (z.B. Gold oder Öl), das in den Tresoren der Landesbanken zur Besicherung der nationalen Währung gespeichert sein müsste. Doch mit der weltweiten Ausdehnen der Produkte und der kolonialen Ausbeutung von Ländern der "Dritten Welt" und vor allem durch den ungeheueren Umfang des Kredithandels ließ sich die Wertdeckung durch Aufschatzung von Gold zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr bewerkstelligen. So wurden die natürlichen Ressourcen an potenziell benötigter Energie, besonders durch vorhandene Erdölvorräte zur Wertsicherheit einer Landeswährung hergenommen, an der sich die meisten Länder im Warenhandel orientierten, der sowohl fiktive Werte wie auch Sachwerte vermitteln konnte. Mit den Verträgen von Bretton-Woods wurde ein Schlüssel für das Verhältnis von realen und potenziellen Werten festgelegt, woran sich der internationale Kredithandel orientierten musste. Doch die Bindung an die darin verrechnete Dollarwährung, die zunehmend mit der Verknappung von Gold als Wirtschaftswert des Ölhandels - als Petrodollar - hergenommen wurde, wurde die Währung der USA quasi omnipotent und konnte sich gegen die Vertragsregelungen von Bretton-Woods verselbständigten. Der politische Machtgewinn des Petrodollars gegen die Golddeckung machte den Ölpreis zu einem Machtinstrument der US-Politik, die nur noch von den Erdöl produzierenden Ländern beschränkt werden konnte, indem sie durch Beschränkungen ihrer Bohrungen Ölkrisen entwickeln konnten. Deshalb kündigte Präsident Nixon 1974 die Verträge von Bretton-Woods und machte den Dollar zur Weltmacht seiner Landeswährung, wodurch die Weltwährungen ihren Geldwert nur noch durch ein Einkäufe von US-Produkten realisieren und die Absatzmärkte der USA - und damit auch die amerikanische Produktion - sich unbeschränkt ausdehnen konnten. Es ist kein Zufall, dass in den 1970er Jahren mit der Kündigung der Verträge von Bretton-Woods die Realwirtschaft der Nationen einer internationalen Finanzindustrie unterworfen wurde und sich somit der internationale Geldwert nurmehr aus fiktionalisierten Preisen im Vorhinein ihrer Wertrealisation bestimmen ließ. Durch deren Globalisierung war der Zusammenhang von Wertbildung und Preisbildung, von Produktion und Warentausch umgekehrt (siehe Verkehrung) worden und fortan das Augenmerk auf irgendeine Wertdeckung des Geldwerts durch die Eigentumstitel auf eine Währung im Welthandel des Weltgeldes gerichtet (siehe hierzu auch Existenzwert). In der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie wird Kapitalismus als ein ganzes System der Verwertung menschlicher Arbeit und Natur abgehandelt, worin durch die weltweite Teilung der Arbeit die gegensätzlichen Verhältnisse von Produktion und Zirkulation der Waren in der Entgegensetzung von Warenzirkulation (Warentausch) und Geldzirkulation (Finanzindustrie) als Machtverhältnis einer Logik der Geldverwertung durch die Entwertung des gesellschaftlichen Lebens der Menschen aufgedeckt. Dieses hatte schließlich mit dem Verwertungproblemen fortschreitender Automation und der damit entgrenzten Entwertung der menschlichen Arbeit zu den Problemen der Wertdarstellung zwischen Preis und Wert der Arbeit zur Globalisierung des Kapitals und den Zusammenbruch der realwirtschaftlichen Verhältnisse geführt. Das Geld wurde selbst zunehmend zum Wertträger eines fiktiven Kapitals, zu einem globalen Schuldgeldsystem, das die Zusammenhänge der Nationalwirtschaften aufgespalten hat in jene, in denen ein Existenzwert der dienstleistenden Arbeiten gegen die Arbeit am Rohstoff der Verwertung, von wertloser Arbeit und Natur die kapitalistischen Verwertungskrisen chronifinziert hat und die Wertschöpfung zur Sache einer allgemeinen Spekulation werden ließ. Es war ein weltweiter Run auf die Ressourcen allen Lebens entstand, der Gesellschaften und der Natur, die Ausbeutung von Natur und Mensch totalisierte und substanziell aufzehrte. Damit war die Globalisierung eines fiktiven Kapitals in die Endlosspirale einer absurden Wertschöpfung, einer Geldverwertung durch Geldentwertung ohne Ende geraten. Es war nötig, um die Krisen zu kanalisieren, die das Übermaß der kapitalistischen Produktivität, die Unmassen einer ungedeckten Geldsumme noch handelbar zu halten. Die Wertsumme, welche die Nationalstaaten durch ihre Währungen zu decken hatten, hatte das Potenzial ihres Vermögens längst überschritten und auch die Schranken ihrer imperialistischen Macht auf nationale Grenzen reduziert, die "entfesselt" werdn sollten. Die ökonomischen Krisen des Kapitalismus, die bis dahin noch über die faktische Geldentwertung der Währungen wahrnehmbar waren und in ihren Folgen als Weltwirtschaftskrisen, als weltweite Stagflationen wie die Pest gefürchtet waren, wurden über die Aufzehrung ihrer natürlichen Grundlagen ausgeglichen und aus dem stetig inflationierenden Geldwert (siehe tendenzieller Fall der Profitrate) mit der Verwertung aller Existenzen, durch die Existenzverwertung der Lebensräume und ihrer Bevölkerungen und Bodenschätze "beglichen" (siehe hierzu auch Petrodollar). Doch dadurch wurde ein neues Untergangsszenario der kapitalistischen Produktionsweise in ihrem Energie- und Stoffbedarf sichtbar (siehe hierzu auch Klimawandel). Die Globalisierung des Kapitals ist ein Prozess der Vermarktung einer überflüssigen Geldmenge (siehe Überproduktion), die sich real nicht mehr verwirtschaften, bzw. realisieren lässt (siehe hierzu Wertrealisation). Als fiktives Kapital eines Weltgeldes ging sie in ein weltweites Kreditwesen als Weltkapital ein (siehe auch Buchgeld), das die meisten Nationalstaaten zunehmend zu Staatsverschuldungen zwang, die in ihren Währungen keine Wertdeckung mehr erzielen konnten und deshalb um ihren Geldwert gegen einander konkurrieren mussten, aus dem sich schließlich das fiktive Kapital aus dem Zahlungsversprechen der Staatsverschuldungen zu einem Weltkapital entwickelt hatte. Die Weltbank entwickelte als Gläubiger eines fiktiven Geldwerts ein Schuldgeldsystem, einen Feudalkapitalismus, dem die gesamte Weltwirtschaft unterworfen wurde. Dies hat sich im 20.Jahrhundert über die Globalisierung der Preisgestaltung für Rohstoffe, besonders des Rohöls zugetragen und entwickelt, indem diese nur durch einen Einkauf mit Dollars wertadäquat eingelöst werden konnte. Der so genannte Petrodollar war somit die erste Preisdarstellung einer Zahlungspflicht an die USA, denn wer mit Dollars bezahlen muss um sein Öl zu erstehen, kann das einbezahlte Geld nur über die Wertverhältnisse der USA für sich in einen brauchbaren Gegenstand eintauschen, als wirkliche Sache realisieren, Ein jeder Dollar kann zwar in alle Währungen eingetauscht werden, Als Wert von Gebrauchswerten kann er aber nur realisiert werden, wenn diese auf den Warenmärkten der US-Währungen erstanden werden. Die Deckung des Dollars durch Gold konnte damit durch das Diktat einer besonderen Nationalbewertung des Rohstoffeinkaufs abgelöst werden, die zugleich die Wachstumskrisen der USA durch den überwertigen Abverkauf ihrer Überproduktion in alle Welt gelindert und der Fall der Profitrate gemindert wurde. Inzwischen wird das Weltgeld vorwiegend im Derivatenhandel und Terminhqndel freigesetzt und wird über die nationalen Werte und Bewertungen hinweg ganz allgemein von einer weltweiten Finanzindustrie betrieben und von den nationalen Realwirschaften abgehoben. In den Wetten auf seine Realisierung trotz realwirtschaftlichen Herkunft wird ein Wertmaß der Spekulation vorgegeben, das die Existenzverwertung non Natur und Mensch beherrscht und über die Aktienmärkte des Kredithandels durchgesetzt, weil sich in der Preisbildung alle Währungen bewähren und ermächtigen müssen. Jeder Wert ist also nur so dauerhaft wie die Spekulation auf ihn. Er wird also im Maßstab der nationalen Handelsbilanzen, in denen sich die Preis einer jeden Währung verhält, also deren Kaufvermittlung durch ein internationales Kaufmittel als Wertmaß (siehe Maß der Werte) bestimmt und betrieben, das zugleich den nationalen Maßstab der Preise einer wertidentischen Weltwährung geltend macht. Über das Weltgeld als allgemeines Kaufmittel für den Einkauf aller Waren auf allen Märkten (einschließlich dess Geldes wird von einem internationale bewerteten Geld zum Wertmaß (siehe Maß der Werte) aller Existenzen, als Existenzwert aller Eigentumstitel herausstellt, der sich über die zirkulierende Wertmasse einer Währung auf die Lebenswelt aller Bevölkerungen und ihren Lebensmitteln bezieht und hierüber die Ausbeutung ihres Lebensstandards betreibt. Ein Schuldgeldsystem beruht auf einem Kreditwesen, das über den Geldumlauf als Gläubigermacht durch Austeritätspolitik einen Mehrwert durch stetige Geldentwertung bezieht. Hierbei ist die Mehrwertproduktion durch Mehrarbeit (siehe unbezahlte Arbeit) der Ausbeutung über die Geldzirkulation durch die politischen Bestimmungen von Eigentumstitel eines fiktiven Kapitals nachgeordnet und somit das realwirtschaftliche Verhältnis von Produktion und Realisierung des Mehrwerts (siehe Wertrealisation) verkehrt worden (siehe auch Kapitalfetisch), die Preisbildung auf den Waren- und Devisenmärkten selbst zum tragenden Mittel der Existenzverwertung geworden. Nicht das realwirtschaftlich bestimmte Wertwachstum steht hierbei im Zentrum der Kapitalverwertung, sondern die Beherrschung der Preisbildung über Wetten auf die optimale Realisierbarkeit von Preisen durch einen termingebundenen Handel (siehe Terminhandel), über den Mehrwert im Nachhinein der Geldzirkulation über das Weltgeld entzogen wird (siehe hierzu auch Globalisierung). Nicht mehr das unmittelbare Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital macht den wesentlichsten Klassencharakter dieses Systems aus, sondern der Klassengegensatz von Gläubiger und Schuldner, das vor allem der Logik eines fiktiven Kapitals Folge leistet. Es wendet die Relationen der Tauschwerte gegen die ihnen zugrunde liegende Wertbildung über eine politische Bestimmung der Preise aus dem Kapitalhandel aus, um über die Verhältnisse der Existenzverwertung (siehe Existenzwert) internationale Macht durch den Devisen- und Derivatenhandel zu vermehren und die Währungen der Nationalstaaten zu plündern, vor allem aus der nationalen Grundrendite und ihrer Rentensysteme (siehe Geldrendite) den Finanzmarkt in seiner weltmächtigen Ausbeutungsmacht zu beherrschen. Dabei werden die ursprünglichen Verhältnisse der Tauschwerte als terminabhängiger Geldwert von den Preien der bezahlten Arbeit zu ihrer Wertbildung umgekehrt zu politischen Verhältnissen von Zahlungspflichtigkeiten im Kreditwesen gegen die Zahlungsfunktionen der zirkulierenden Geldwerte in der Preisbildung. Nach Karl Marx hat sich die bürgerlichen Gesellschaft in der politischen Logik ihrer Dilemmata, ihrer Entfaltung als Momente ihrer sich vertiefenden Verkehrung von der Form zu den Inhalten der Verhältnisse ihrer Lebensproduktion zu einer Totalisierung der Allgemeinheit ihrer Abstraktionen geführt. Er analysierte und beschrieb ihre bisherige Geschichte besonders in seinem Hauptwerk "Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie" (siehe hierzu Kritik der politischen Ökonomie) und hatte darin deren geschichtliche Logik ihrer Formbestimmungen als Wesen ihrer veräußerlichten Allgemeinheit ihrer Geschichte nachgewiesen, als Wesen einer gesellschaftlichen Entäußerung die sich bis heute noch zum größten Teil sowohl wirtschaftlich als auch kulturell bewahrheitet. Hierüber hat sich die bürgerlichen Gesellschaft mit der Globalisierung des Finanzkapitals<> und seiner Existenverwertung durch ein fiktiv gewordenes Kapital zu einem Schuldgeldsystem entwickelt (siehe auch Feudalkapitalismus) Aus dem Imperialismus heraus hat sich mit der Globalisierung des fiktiven Kapitals aus dem Klassengegensatz der bürgerlichen Gesellschaft, dem Klassengegensatz von Lohnarbeit und Kapital, ein Klassengegensatz von Gläubigeur nd Schuldner entwickelt. Der wird über die nationalen Verhältnisse hinweg im Weltmaßstab in einem Klassenkampf um die Wertdeckung des Geldes und seinen Währungen ausgetragen, der sich gegen die Menschheit und die Natur insgesamt richtet und seinen Mehrwert als bloßen Existenzwert eintreibt. Dieser ist wesentlich abhängig von dem Produktivvermögen dr handelnden Nationalstaaten und stellt im Kern ihre Verwertungsbedingung im Verhältnis zu anderen dar. Die Produktion von Mehrwert verlangt schon immer mit anwachsender Produktivität der Arbeit einen wachsenden Materialverbrauch an Rohstoffen und Wertsicherheit des Weltgeldes. Durch eine entsprechende Warenmenge und Rohstoff- und Goldreserven musste diese in der Realwirtschaft durch den Handel in internationanalen Verträgen, namentlich den Verträgen von Bretton-Woods gewährleisten sein. Nach dem 1. Weltkrieg und den darauf gründenden Außenstände der kriegsführenden Staaten, die für ihre Staatsverschuldungen de facto zahlungsunfähig waren, fehlte hierfür die Deckung auf den Finanzmärkten der Welt. Mit der Kündigung dieser Verträge im August 1971 durch den US-Präsidenten Richard Nixon konnten die Goldreserven der USA auf den Weltmarkt gworfen und die Golddeckung als Währungsbasis der ärmeren Staaten entwertet und vom US-Dollar abhängig gemacht werden, der hierdurch mit dem Petrodollar zu einer weltumspannenden Währungmacht geowrden war. Seitdem waren die Bodenschätze und das "Humankapital " der konkurrierenden Nationalstaaten deren letztliche Sicherheit (siehe hierzu Existenzwert). Durch die mit dem Petrodollar zur Dollarwährung des Weltgeldes erhobene Weltwährung wurde allerdings dieser zum Maßstab der Preise und deren Wert nurmehr durch den Handel mit Öl als Maß der Werte realisierbar. Die Ausbeutung der Natur wurde mit der Konkurrenz um den Wert der Bodenschätze und menschlichen Existenzen als Humankapital enorm beschleunigt und rücksichtslos, vom weltweiten Warenhandel nicht.mehr einholbar (siehe hierzu auch Klimawandel).. Die Wertsicherheit der Währungen war nur noch im Wert eines fiktiven Kapitals durch die Negativverwertung seiner organische Ressourcen Mensch und Natur soweit möglich, bis diese erschöpft sind (siehe hierzu auch Fluchtbewegungen). Weltwirtschaft gibt es seit mehreren hundert Jahren, und die war natürlich schon immer auch von den Verwertungsinteressen des Kapitals bestimmt. Ende der 60er Jahren war die Realisation des Mehrwerts aus dem Mehrprodukt mit der zunehmenden Masse des weltweit vermarkteten Gesamtkapitals an die natürliche Grenze seiner Wertdeckung durch Gold gelangt. Die Goldvorräte konnten die einbrechenden Summen an Handelskapital und Buchgeld schon lange nicht merh nicht mehr sicherstellen. Die meisten hochwertigen Bodenschätze wie Gold und Gas lagerten in der Sowjetunion (Russland usw), die meisten Ölvorkommen in Saudi-Arabien, Iran und Irak. So hatten diese ein weltpolitische Macht über die Realökonomie und wurden von den Finanzmärkten des Westens in Schach gehalten. Durch den Ölpreis konnten sie den Wert des Weltgeldes wesentlich beinflussen. Man nannte es die "Ölkrise". Durch die Verbrauchermacht der Industrieländer konnte dem zunächst wenigstens punktuel begegnet werden. Auf Presierhöhungen folgen daher immer wieder "autofreie Sonntege", durch die die Nationastaaten diese Entwicklung bockierten. Der Gegensatz von realer und fiktiver Wertdeckung des Geldes (siehe fiktives Kapital) hatte eine neue politische Epoche gschaffen, die sich mit der Entwicklung von "kalten Kriegen" bis hin zu den Weltordnungskriege der Jahrtausendwende durchgesetzt hatte. Die USA wurden zur entscheidenden Nachkriegsmacht, die sie aber nicht realwirtschaftlich, sondern vor allem Weltolitisch über die Finanzmärkte herausstellte. Schließlich griffen die USA die Goldmacht des Ostblocks dadurch an, dass sie ihr gesamtes Goldvermögen auf den Weltmarkt warfen und damit den Goldpreis zerstörten und ihre Währung als bloßes Wirtschaftspotenzial einer Gläubigermacht, als Buchgeld verkauften.(siehe Schuldgeldsystem). Es war dies die Grundlage für ein anders geartetes Prinzip der Weltwirtschaft, das darauf beruhte, dass die Geschichte nicht mehr durch die Mehrproduktion von Gütern, nicht durch den Reichtum und Fortschritt an realen Produkten und Produktionsmitel bestimmt wurde, sondern durch die Entwertung der nationalen Währungen durch das Weltgeld, die durch Staatsverschuldungen getragen und vermittelt wurde und ihnen eine politische Position gegen ihre Bevölkerungen als Bürgen ihrer Geldwertstabilität aufzwang. Die Ideologie hierzu wurde dann dem entsprechend auch der Neoiberalismus. Es war die Kündigung der Verträge von Bretton-Woods durch Richard Nixon, im Jahre 1976, die den US-Dollars gegen die Wertdeckung durch Gold zum Weltgeld gemacht hatten. Die wurde durch den Petrodollar abgelöst, der als Ölwährung auf zunächst unerschöpfliche Energieressourcen, also auf eine Wertdeckung durch eine organische Wertforn aus der Natur zurückgreifen sollte und zugleich die Waren der US-Wirtschaft wertsicher abdecken konnte - die Welt damit aber auch zur Einlösung des Dollars über US-Produkte verpflichten konnte. Das ließ den Finanzmarkt in einem unabsehbaren Umfang anwachsen, weil sowohl die ölfördernde Staaten wie auch der US-Warenmarkt sich gegenseitig absicherten. Damit aber wurde der Kapitalmarkt zu einem nurmehr fiktiv gedeckten Geldhandel, der mit der Ölförderung stand und auch fiel. Im Konflikt mit den Förderländern wurde eine neue Sicherheit, eine Art Kapitalversicherung durch Derivate, Devisen- und Termingeschäfte erfunden, die sich weltweit gegeneinander durch Finanzgeschäfte (vermittelst einer so genannten "Finanzindustrie") abstützten und neue Formen der Ausbeutung ganzer Nationen zur Mehrwertbildung zur Stabilierung des Weltgeldes weltweit einbezogen, sie "globailierten" (siehe hierzu Existenzwert). Mit der Globalisierung des fiktiven Kapitals haben sich die Beziehungen des Arbeitslohns zur Existenz der arbeitenden Bevölkerung allerdings auch verändert. Nach wie vor findet die Ausbeutung von Menschen durch das Kapital im Produktionsprozess über die ganzen Zeitverhältnisse ihres Lebens statt, doch nicht mehr unbedingt über ihre bloßen Arbeitszeiten. Doch zunehmend verteilt sie sich über ihre ganze Existenz, die vor allem durch immer mehr Unkosten immer teurer wird, weil diese nicht mehr nur die Lebensmittel zur Reproduktion der Arbeitskraft betreffen, sondern für die bloßen Umstände und Strukturen ihres Lebens bezahlen müssen. Nicht mehr nur, weil ihre Arbeitskraft als Ware in den Produktionsprozess eingeht, aus welchem sich Mehrwert aus unbezahlter Arbeit für den Kapitalmarkt beziehen lässt, sondern weil der Kapitalmarkt selbst die Kosten des Lebens der Menschen über ihre schlichte Existenz schon durch einen Existenzwert ihrer Währung bestimmt, um hierüber seine Produzenten und Konsumenten als Bürgen der Nationalstaaten in der Konkurrenz ihrer Währungen zu nutzen und negierte Lebenssubstanz aus dessen Preisbildung bezieht (siehe hierzu auch Negativverwertung). Mit Globalisierung wird also ein Prozess umschrieben, der eine unmittelbare Kapitalisierung des Welthandels mit Geldwährungen, dem Devisenhandel betrifft, der so genannte Derivate für den Aktienhandel bereitstellte, die durch Finanzhandelsverträge eine Giralgeldschöpfung zum "Hebel" der Verwertung von fiktivem Kapital funktionalisierte, worauf schließlich in den Casinos des Kapitals gewettet werden konnte. Nicht mehr der einfache Handel mit Schuldverschreibungen (Kredite), sondern die Geldschöpfung durch Kreditvergaben wurde zum allgemeinen Zweck der Weltwirtschaft. Das Verhältnis von Zins und Dividende war auf den Kopf gestellt, das Kreditwesen selbst zur Basis der Kapitalanlagen geworden. Damit war ein Schuldgeldsystem weltweit installiert, durch das die einfachen Geschäftsbanken durch ungedeckte Kreditvergabe einen Verwertungsdruck auf die gesamte zirkulierende Geldmenge vermittelten, durch den sie als Einrichtung der internationalen Geldschöpfung über die Nationalbanken gehoben wurden und in den Status eines internationalen Subjekts der Wertschöpfung versetzt waren (siehe auch Negativverwertung). Nicht mehr realwirtschaftliche Verhältnisse waren hierdurch durch reelle wirtschaftliche Kalkulationen Grundlage des Börsenhandels. Es waren zunehmend die Wertschätzungen des Geldhandels selbst in der Lage, sich gegen realökonomische Verhältnisse durchzusetzen und damit befähigt, sie zu ersetzen, also aufzuheben und sich durch den Derivatenhandel an ihrer Auflösung zu bereichern. Diese Globalisierung hatte nach den Stagflationskrisen der 70ger Jahre begonnen und setzte mit der Aufkündigung der Verträge von Bretton Woods (1971 durch Präsident Nixon) ein. Weil die in diesen Verträgen garantierte Deckung des Weltgeldes durch Gold (vergleiche hierzu auch Geld als Äquivalentform) durch die Ausweitung des Geldhandels nicht mehr möglich war, er sich nurmehr im fiktiven Kapital als Wette über die Kapitalentwicklung ausweiten konnte, wurden die Realwerte des Goldes zur Deckung der kapitalisierten Werte aufgebraucht und hiermit die Wirtschaft der 1970/80ger Jahre stabilisiert, damit zugleich aber die Beförderung des fiktiven Kapitals zum Feudalkapital eingeführt. Auf diese Weise hat das kapitalnotwendige Wertwachstum der Marktwirtschaft einen Ausweg aus seiner Selbstbeschränkung gefunden und die politische Ökonomie der Nationalstaaten durch einen weltweiten Freihandel (siehe Neoliberalismus) sich mit Devisenhandel unterworfen, ihre Regularien unterwandert und ihre realökonomischen Notwendigkeiten der Selbsterhaltung in bloße Zahlungspflichtigkeiten (siehe Staatsverschuldungen) aufgelöst. Damit war einerseits die Eigenbewegung des Finanzkapitals auf seine Zirkulation im weltweiten Aktienhandel auf die Spekultaion mit fiktivem Kapital beschränkt, zugleich andererseits aber auch die Beschränkung der realen Kapitalwirtschaft, durch den Handel mit spekulativem Geld, durch die Geldwirtschaft, die Diskrepanz der Gelddeckung zwischen Güterproduktion und Güterkonsumtion, wie sie in der Marktwirtschaft schon längst angelegt ist (siehe Geld als Maß der Werte und Geld als Maßstab der Preise), sichtbar geworden: Der Doller als faktische Weltwährung war bis dahin durch Gold gedeckt, aber dennoch zunehmend instabil, - vor allem dadurch, dass das Wirtschaftswachstum der USA ein Wertwachstum abverlangten, das nicht mehr realisierbar war und sie dazu zwang, die Wechselkurse weit überzubewerteten, um dem Fall ihrer Profitrate entgegenzusteuern (z.B. war der Kurs zwischen Dollar und DM eins zu vier, nach Auflösung der Golddeckung eins zu zwei) und somit versteckte Werteinnahmen aus Devisenimporte betrieb. Die Golddeckung war selbst zur bloßen Farce geworden, als einzelne Länder (z.B. Frankreich) ihre Währung nicht mehr durch Gold eingelöst bekamen. Die überzogenen Wechselkurse sollten Mehrwert ins Land bringen, der nicht mehr mit dem Verkauf von inländisch erzeugten Gebrauchsgütern realisiert wurde, sondern durch den Außenhandel, in welchem ausländische Güter vermittels der Devisenkurse weit unter ihrem Wert eingebracht wurden. Dies erzeugte Probleme sowohl für die Außenwirtschaft als auch für die Binnenwirtschaft: Die Wertdeckung der Lebenserhaltung (Reproduktion) innerhalb der USA wurde abhängig von den Außenhandelsbeziehungen und den ausländischen Wert- und Verwertungslagen. So konnten die Besitzer der Ölquellen den Spieß auch umkehren, um mit einer Ölpreispolitik, welche die Hauptenergieverbraucher (sog. Erste Welt) in Bedrängnis brachte. Die Golddeckung war somit einseitig nur für die USA für Wertimporte von Vorteil, die zunehmend aber ihrer Verpflichtung nicht nachkam, ihr Geld durch Gold zu decken, stattdessen sogar die Welt mit inflationären Dollars überflutete, um ihr Vietnam-Desaster im Nachhinein zu finanzieren und damit ihre Binnenwirtschaft zu stärken. Allein der länderübergreifende Finanzmarkt konnte den Machtkampf zwischen den Preisen der Selbsterhaltung und Rohstoffpreisen überwinden, indem er fiktives Kapital als Mittel der internationale Konkurrenz einsetzte. Die Wechselkurse wurden hierfür freigegeben und viele Schutzzölle aufgehoben. Dies führte 1976 dazu, dass sich die USA von der Golddeckung ihres Dollars vollständig löste, um für ein grenzenloses Geldverhältnis frei zu sein. Das verlief als ökonomische Machtkämpfe über die Verwertungslagen der einzelnen Länder und vollzog sich auf den Devisen- und Aktienmärkten, deren Bedingung die Freiheit von der Besteuerung von Auslandserlösen war. Es war die Grundlage zur Aufhebung aller wirtschaftlichen Eingriffe des Nationalstaates zur Verteidigung der Binnenwirtschaft, die Aufhebung jeder sozialen Regulation, jeder Gegensteuerung des Staates gegen den Raubbau des Kapitals. Im Grunde war es schon das Ende der bürgerlichen Gesellschaft, weil nicht mehr die Geldverhältnisse sondern deren Ausbeutung selbst zum Spielball des internationalen Kapitas wurden. Die bürgerliche Gesellschaft war bis dahin noch durch die Realökonomie getragen, selbst bis in die Geldwerte des fiktiven Kapitals und der Geldrente hinein. Sie beruhten also immer noch darauf, dass Schulden bezahlt wurden und von daher keine Verwertung von Schulden über ihren Geldwert hinaus möglich war. Das wurde über die Globalisierung durch die Ausbeutung der Differenzen nationaler Produktivitäten im Derivatenhandel durchbrochen indem fiktives Kapital in Spielgeld verwandelt wurde, das durch die Geldmenge bestimmt ist, die in den Casinos zwischen Gewinnern und Verlierern bewegt werden. Damit war dieses Kapital selbst zu einem wirklichen, also objektiven Suchtmittel geworden, das die Bevölkerungen der Nationalstaaten durch Frischgeld zu finanzieren haben. Und sie müssen es finanzieren, um als Staatsbürger gesellschaftlich gesichert zu sein. Das schuf die Möglichkeit, Gewinne aus Wetten zu privatisieren und ihre Last und ihr Risiko zu sozialisieren. Das macht das Wertwachstum des hiermit entstandenen Feudalkapitalismus aus, das eine Verkehrung von dem der bürgerlichen Gesellschaft darstellt. Die Verschuldung löste sich von der Investition in das produktive Kapital. Sie wird seitdem immer mehr betrieben durch Austreibung von ungedeckten Krediten in die Armut, in die untergehende Realökonomie überall, besonders in die armen Länder und durch hoch gedeckte Eintreibung der Schulden bis zum Untergang ihrer Existenz. Was diesen Kapitalismus antreibt ist die reale, organische Ausplünderung der Armut und ihrer sozialen Strukturen schlechthin. Das Kreditverhältnis wandelte sich zu einem Schuldgeldsystem, durch das de facto ein Systemwandel in einen Feudalkapitalismus entwickelt wurde Feudalkapital zirkuliert über Schuldverpflichtungen (feudum = Lehen, Schuldpflichtigkeit, Benefizialwesen), welche die Nationalstaaten und ihre Finanzsysteme (siehe Schuldgeldsystem) unterhalten und eintreiben müssen, um jenseits der Realökonomie noch Mehrwert aus rein Fiktivem Kapital zu beziehen. Es handelt sich hierbei um einen Mehrwert, der nach wie vor aus unbezahlter Arbeit geschöpft wird, der nicht in der Produktion unmittelbar im Verhältnis von produktiver Arbeitszeit zu notwendiger Arbeitszeit, also aus Mehrarbeit für Produkte bezogen wird, sondern durch Mehrarbeit für Löhne, die unmitelbar das Feudalkapital bedienen müssen (Mieten, Steuern, Gebühren usw.) die alle durch reine Eigentumstitel ohne Realwert eine ökonomisch wirksame politische Gewalt auf die Staatsbürger darstellen. Es ist also ein Mehrwert, der im Nachhinein der Produktion aus dem variablen Kapital abgezogen wird, weshalb ich das auch Negativverwertung nenne. Der Import von Mehrarbeit wird als variables Kapital im eigenen Land verpreist, die Selbsterhaltung der Menschen verbilligt. Der Unterschied zum bürgerlichen Kapitalismus beruht darin, dass in den Ländern, die realökonomisch Mehrarbeit aus armen Ländern beziehen und daher über mehr Lohn verfügen können, als ihre notwendige Arbeit darstellt, aus diesen importierten Werten einen Mehrwert aus den hießigen Arbeitslöhnen abschöpfen können. Wesentlich dabei ist, dass der bürgerliche Staat nicht mehr als Gesamtkapitalist handelt, sondern wie jeder Einzelkapitalist diese Form der Ausbeutung betreibt und als Geldeintreiber eines real nicht mehr zu verwertenden Kapitals, also einem freien, weil fiktiven Finanzkapital unterworfen wird und durch die Zirkulation eines unwertig gewordenen Geldes aus dem frischen Geld der Lohnimporte Wert bezieht, indem er den Geldwert über die Geldzirkulation zu decken hat. Er wirkt damit objektiv gegen das Interesse seiner Bürger und steht in dem Widerspruch, dennoch auf ihren Beitrag und ihre Wählerstimme angewiesen zu sein. Das macht die aktuelle Situation der Politik aus. Die realökonomischen Wertvertmittler kamen mit dieser Entwicklung natürlich nicht mit Sie waren einseitig nurmehr auf Geldumlauf bezogen und ließen sich nicht mehr auf die im Warenhandelskapital real bemessene Werte rückbeziehen. Das lässt sich besonders an der Golddeckung zeigen. Die Aufkündigung der Golddeckung des Dollars durch Nixon (1976) bestand nicht nur aus der Kündigung der Verträge von Bretton Woods, sondern auch aus der Vermarktung von Gold. Durch das einsetzende Überangebot von Gold sank sein Preis auf das tiefstmögliche Niveau und der größte politische Gegner der USA, die damalige UdSSR, die als großer Goldbesitzer ihre Zahlungen der riesigen Weizenlieferungen der USA an die UdSSR durch Gold finanzierte, wurde zahlungsunfähig. Und nicht nur die Goldwirtschaft der UdSSR kam in den 80er Jahren zum Erliegen, sondern auch die Entwicklungsländer mit hohen Goldvorkommen (besonders in Afrika und Lateinamerika, also Brasilien, Argentiniern, Peru, Kolumbien), die durch die Auflösung der Golddeckung zum Opfer eines wilden Marktes der Spekulation wurden. Der bisher nahezu im Festpreis gehaltene Goldpreis verlor seinen Wert und wurde erst später wieder zum Spekulationsobjekt der Aktienmärkte, die ihn in den 90er Jahren wieder in die Höhe trieben. So konnten diese Länder zunächst ihre Schulden nicht mehr adäquat durch Goldverkäufe decken, gerieten in die Schuldenfalle und mussten in gigantischen Infaltionsraten ihre Produkte fast verschenken, um ihre Schulden und Zinsen zu tilgen und bescheidene Leistungen aus der transnationalen Produktion zu erzielen. Die Kapitalwirtschaft gab ihre reale Wertbindung an das Mehrprodukt zunehmend auf und reduzierte sich nun auf die Spekulation mit fiktivem Wertwachstum, also mit einem Wachstum des fiktiven Kapitals, das allseitige und beliebige Beschäftigung sucht, bevor es sich realisieren ließ. (Aktienkapital). Es war das Ende der bisherigen Nationalökonomie und die Wertsetzung durch den Devisenmarkt, der ohne Golddeckung nun fast völlig frei von wirklichen Warenwerten war. Die zirkulierenden Geldmengen entsprechen inzwischen nur noch zwischen 2% und 5% der Wertmenge der real zirkulierenden Güter. Durch Kredite an bedürftige Nationen und der daraus resultierenden Staatsverschuldungen und Spardiktate konnte der Kapitalismus eine neue Form der Ausbeutung, die Ausbeutung der Staatsbürger begründen (siehe Feudalkapitalismus) und sich durch die Totalisierung der Diktatur des Kapitals im Weltmaßstab als Gewalt über seine Staatsformationen fortentwickeln, die nicht mehr nur mittelbar, sondern inzwischen unmittelbar als Staatsgewalt seine Weltmacht per weltweites Kreditwesen gegen alle Menschen durchsetzt, indem er die Krisen der immer ärmer werdenden Staaten mit einem Weltgeld zustopft, das immer weniger Wert hat und dennoch immer mehr unbezahlte Arbeit anzueignen versteht. Es hat längst begonnen, die Realökonomie zu zerstören und selbst schon die Erzeugung eines realen Mehrprodukts durch die Produktivkraft einer immateriellen Technologie der Algorithmen zunehmend überflüssig zu machen und durch bloße Verfügungsrechte über deren Anwendung, durch Lizenzen und Eigentumstitel zu ersetzen. Was ist dann also eigentlich bzw. begrifflich unter der heute als neoliberal titulierten Globalisierung überhaupt zu verstehen? Den Weltmarkt gab es auch schon zu Marxens Zeiten und der beschreibt diesbezügliche Handelsbeziehungen (z.B. Lokomotivenexport nach China), die mit vielen Verhältnissen des Warenhandelskapitals von heute auch noch übereinstimmen. Lediglich die Zahlungsverhältnisse liefen damals über Wechsel, also Kreditierungen der Warenhandelskapitalisten mit fest einzulösenden Zahlungsterminen. So konnten die real erzeugten Mehrprodukte sich auch im Finanzkapital noch reell darstellen. Die von Marx hieraus entwickelten Verhältnisse des Finanzkapitals und seiner Kreditierungen, die sich am umlaufenden Geld und dem Mehrwert festmachten, den es transportierte, bezogen sich einerseits noch auf real ökonomische Wertverhältnisse, die allerdings andererseits auch schon vollständig eigenständige Finanzpotenziale entwickelten und mit fiktivem Kapital auf den Börsen makelten, um die Zeitverschiebungen zwischen Produktion und der Realisation des Mehrwerts aus den Mehrprodukten gangbar zu halten und meist auf Markterweiterungen spekulierten. Die neoliberale Globalisierung entstand durch die Sättigung der Weltmärkte, die zu einem Überhang des fiktiven Kapitals führten und die Börsen in Wettkasinos verwandelten, die neue Verteilungsverhältnisse über Entwertung oder Anwendbarkeit dieser immer größer werdenden Kapitalflüsse einregelten. Das moderne Problem beruht auf dem, worauf Engels schon im Nachwort des 3. Bandes des Kapitals hingewiesen hatte, dass die Börsen zunehmend sich in diese Verhältnisse entwickelten und über Kreditversicherungen und Staatsverschuldungen eine immer größere Masse an fiktivem Kapital auch fiktiv absicherten, also in der Schwebe hielten. Heutige Schätzungen über den Anteil dieser fiktiven Wertmasse bewegen sich etwa um 95% der umlaufenden Geldwerte. Ihre Sicherheit beruht nicht mehr auf ökonomischen Grundlagen, sondern auf reiner politischer Gewalt, letztlich Staatsgewalt und Sanktionen aus Freihandelsverträgen. Diese stellen eine höhere Gewalt als die realökonomischen Machtverhältnisse dar und haben durch den Umfang ihrer relativ wertlosen Geldmasse das Vermögen der Nationalstaaten weit übertroffen und diese von sich abhängig gemacht und werden inzwischen von den Welt- und Staatsbanken und Rettungsschirmen (ESM) über Bürgschaften der Steuerzahler gehandhabt. Von daher wurde die Steuer- und Rentenkasse und diverse Versicherungssysteme großteilig zur Absicherung von fiktivem Kapital abgewertet, eine zweite Form von Ausbeutung der Menschen hinzugekommen. Das reale Mehrprodukt stellt nurmehr zu einem geringen Teil Mehrwert dar, - der größere ist fiktiv und wird durch bloße Gewaltverhältnisse eingetrieben (Abgaben im Nachhinein der Produktion). Die Herrschaft des fiktiven Kapitals über die Realökonomie macht das zentrale Machtverhältnis des Kapitalismus unserer Tage aus. Die realen Wirtschaftskreisläufe des Güterverkehrs wurden fast bedeutungslos angesichts der enormen spekulativen Geldsummen, die damit in Bewegung waren, sich in einen Produktionsstandort ebenso schnell und leicht einließen, wie sie ihn auch wieder verließen. Der ökonomische und strukturelle Schaden wurde vor Ort als Müll einer verbrauchten Verwertung hinterlassen, die wirtschaftlichen Belastungen internationalisiert, die Wertaneignung (Ausbeutung der Arbeit) nationalisiert. Nicht mehr reale Profite, sondern Gewinnerwartungen wurde zum fast ausschließlichen Motor der Weltwirtschaft. Aus der Nationalökonomie wurde nationale Betriebswirtschaft, welche die einzelnen Länder in die internationale Konkurrenz hochkonzentrierter Kapitalgesellschaften (Transnationale Konzerne) einbezog, so dass sie sich hierfür nur noch als "Wirtschaftsstandort" begreifen, sich dort nurmehr als Teil eines Weltkapitals wiederfinden und rentieren konnten. Die einzelnen Nationalstaaten wurden dem weltweit fungierenden Finanzkapital unterworfen und hierdurch selbst zu konkurrierenden Unternehmungen, die auf dem Weltmarkt wie Einzelhändler ihrer nationalen Produktion und Teilproduktion auftraten. Die Welt war zu einer Fabrik geworden, an der alle nur teilhaben oder untergehen konnten. Ihr Geld "arbeitete" vor allem durch die Weltbank und durch Konzerne, deren Geldvermögen das der Nationalstaaten schon bald übertraf. Somit waren diese in einem internationalen Produktionsprozess eingebunden, dem sich die Binnenwirtschaft zu unterordnen hatte, um ihre eigene Wertlage möglichst stabil zu halten. Diese wurde fast vollständig abhängig vom Export, der auf einer internationalen Nachfrage und den damit bestimmenden Preisverhältnissen beruhte. So geriet die nationale Produktion unter die Machtfrage einer internationalen Wertlage, der "Wirtschaftsstandort Deutschland" in die Konkurrenz um die Vorherrschaft im Weltverbund des Kapitals. Diese bestand vor allem im Druck auf die inländischen Entstehungkosten, den Stücklohnkosten der Produkte. Alle sozialen Verhältnisse, besonders die "soziale Kosten", wurden somit zunehmend von internationalen Konkurrenzinteressen bestimmt, der "Wohlfahrtsstaat" disfunktional. Die inländische Produktion wurde zum Mittel einer direkten Ausbeutung aller Arbeit weltweit, die Welt selbst zu einer Produktionsstätte, in der die Arbeitsteilung beliebig weit gestreut werden konnte, je nach Wertlage einzelner Regionen, die ihre Ressourcen und Produktionsbedingungen als selbstverständliche Einlage ohne Gegenwert einzubringen hatten. Transnationale Konzerne vernetzten die einzelnen Erträge und bestimmten den Großteil der Kapitalzirkulation zum Weltkapital über alle Nationen hinweg. Die Aktienmärkte boomten, soweit die eingebrachten produktiven Potenzen der Länder auch entsprechenden Wert abgaben. Die hierin immer schon kalkulierte Aufblähung der Wertentfaltung zwang die Nationalstaaten zur Anpassung an das weltweite Wertwachstum und entzog ihrem Vermögen alles, was hierfür nützlich schien. War bis dahin noch die nationale Infrastruktur ein allgemeines Mittel für die Entwicklung des Binnenmarktes, so wurde sie jetzt durch Privatisierungen zum unmittelbaren Werkzeug der Wertschöpfung. Die Verkehrs- und Kommunikationseinrichtungen der einzelnen Staaten, ihr Gesundheitssystem und ihre sozialen Einrichtungen waren somit nicht mehr eigene Produktionsbedingung der Nationen jenseits der Konkurrenz, sondern mussten selbst am Wertmaß des Bruttosozialprodukts kalkuliert werden. Das war für die reichen Länder oft von Vorteil, weil dort die Werteinträge damit oft wuchsen, es zerstörte aber besonders die bis dahin noch verbliebenen Infrastrukturen, die Landschaften und natürlichen Grundlagen der Dritten Welt und unterstellte auch das Gesellschafteigentum aller Nationalstaaten dem Gesetz der Verwertungsverhältnisse für die reichen Länder. Durch Deregulation und Privatisierung nationalstaatlicher Aufgaben wurde den privatwirtschaftlichen Interessen der Börse und Finanzwirtschaft Rechnung getragen: Der Staat war nicht mehr die - wenn auch abstrakte - Gesamtheit der wirtschaftlichen Einzelinteressen, - er musste sich selbst rentieren. Das Wertwachstum wurde so zur vollständigen nationalen und internationalen Notwendigkeit. Durch minimale Zölle oder Steuern wurden den nur noch symbolisch beschränkten Erwartungen von Wohlstand und Reichtum Rechnung getragen. Denn diese sollten nur in vollständiger Befreiung von den Beschränkungen organischer Lebensnotwendigkeiten sich entfalten können. Der Neoliberalismus als die bisher konsequenteste Form des Liberalismus setzte sich auf dieser Grundlage ideologisch durch. Die bisherigen Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft, der bürgerliche Staat und ein für die Bevölkerung funktionaler Binnenmarkt, sind in ihrer bisherigen Funktion am Ende. Die gesellschaftliche Wirklichkeit wird allgemein und einzeln nur noch vom Prinzip der Verwertung bestimmt. So auch die Kultur als Art und Weise der Verständigung der Menschen, die auch vom Entwicklungsstand ihrer Produktivität abhängt. Und die Kommunikationsindustrie betreibt die Automation der Verständigung, durch die ihre Produktivkraft die gesellschaftlichen Verhältnisse von sich abhängig macht, die Sprache und Bildung ihrer Produktionsweise unterworfen, ihr Bild von der Bildung prominent wird und also eine ausschließliche kulturelle Bedeutung bekommt. Gerade weil sie die Menschen nur bedient, also als Dienstleistung auftritt, trägt sie zugleich zum kulturellen Zusammenschluss der Produktion, zur eigenständigen Späre kultivierter Abstraktionen bei. Von daher wird sie zum Maßstab einer Kultur, in welcher die ökonomischen Bedingungen selbst zum Kulturgut ihrer Gesellschaft werden, dem Zweck der politischen Ökonomie dadurch nützlich sind, dass sie deren kulturelle Substanzen verwertet (siehe hierzu auch Tittytainment). Dieser Nutzen macht Kultur, welche die Subjektivität einer jeden Gesellschaft ist, unter den Bedingungen des Geldbesitzes selbst zu einem politischen Medium, zum Mittel ihrer zwischenmenschlicher Verhältnisse und ist somit in der Lage, ökonomische Bedingungen zu einem objektiven Maß der persönlichen Identität werden zu lassen, sie dazu zu bringen, ihre Selbstachtung gegen ihre Selbstverwertung auszutauschen (siehe Täuschung).
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